Zwei mittelstarke Erdbeben M 3,9 und M 3,7 erschütterten auf Island subglazialen Vulkan Bardarbunga
Datum 05.10.24 | Zeit: 10:37:32 UTC | 64.613 ; -17.490 | Tiefe: 2,7 km | Mb 3,9
Heute Mittag kam es auf Island am subglazialen Vulkan Bardarbunga zu einem seismischen Doppelschlag in Form von zwei Erdbeben mit Magnituden von 3,9 und 3,7. Sie traten mit nur wenigen Sekunden Abstand auf und wurden 3,6 Kilometer süd-südöstlich des Calderazentrums verortet. Die Erdbebenherde lagen in 2,7 und 3,0 Kilometer Tiefe. Es gab einige schwächere Beben, doch ein Schwarm blieb aus. Die Beben am Bardarbunga könnten mit einer langsamen Magmaakkumulation in Verbindung stehen, die bereits nach der Eruption von 2014 einsetzte. Allerdings ist vorerst nicht mit einem neuerlichen Ausbruch des Vulkans zu rechnen.
Natürlich gab es auch an anderen Orten auf Island Erdbeben. Interessant ist ein kleiner Schwarm im westlichen Bereich der Katla, wobei einige Beben auch in der Nähe des Fimmvörðuháls-Passes lagen. Eine GPS-Messstation verzeichnet dort tatsächlich eine leichte Bodenhebung, die sich in den letzten Wochen auf 2 Zentimeter summierte. Ob sich hieraus jedoch ein längerfristiger Trend ergibt oder ob sich die vermeintliche Bodenhebung bald wieder verflüchtigt, ist unklar.
Selbstverständlich dürfen in einem Beitrag über Erdbeben auf Island die Geschehnisse auf der Reykjanes-Halbinsel nicht unerwähnt bleiben: Hier setzt sich der Trend der letzten Tage fort, dass es vor allem im Krýsuvík-System und am Fagradalsfjall bebt. 37 Erschütterungen wurden hier innerhalb von zwei Tagen registriert. Leider ist das GPS-Netzwerk in diesem Bereich stark ausgedünnt, sodass eine lokal begrenzte Bodenhebung möglicherweise unbemerkt bleibt. Was man am Fagradalsfjall erkennen kann, ist eine leichte Hebung, die wahrscheinlich der Hebung im Svartsengi-Bereich geschuldet ist. Bei Krýsuvík hingegen sieht man eine leichte Subsidenz, also eine Absenkung des Bodens, nachdem es im letzten Jahr eine geringe Hebung gegeben hatte.