Erdbeben in 188 Kilometern Tiefe unter dem östlichen Küstenbereich von Stromboli
Datum 02.10.24 | Zeit: 22:24:05 UTC | 38.791 ; 15.281 | Tiefe: 188 km | Mb 2,4
Wenige Kilometer östlich von Stromboli manifestierte sich gestern Abend ein vergleichsweise starkes Erdbeben der Magnitude 2,4. Der Erdbebenherd lag in der unteren Asthenosphäre, genauer, in einer Tiefe von 188 Kilometern. Die Asthenosphäre ist die Region zwischen Erdkruste und Erdmantel, in der durch partielles Schmelzen ein Großteil der Magmen entsteht, die an Vulkanen wie dem Stromboli eruptiert werden. Das Beben könnte also von einem Magmenkörper verursacht worden sein, der begonnen hat aufzusteigen. Andererseits taucht unter Stromboli ein Teil der Kruste der Ionischen Mikroplatte ab, die nahe des Ätnas subduziert wird. Es könnte sich also auch um ein tektonisches Beben gehandelt haben.
Wie auch immer, wenn sich Erdbeben am Stromboli ereignen, sollte man in Bezug auf Eruptionen besonders vorsichtig sein, wobei Beben sich oft erst nach Wochen auf die eruptive Tätigkeit auswirken, insbesondere wenn sie von aufsteigendem Magma verursacht wurden.
Die Tremoramplitude ist erhöht und fluktuiert im Orangenen Bereich, nachdem sie vor 2 Tagen Peaks erzeugte, die bis in den Roten Bereich vorgedrungen sind. Grund hierfür war eine Phase mit Lavaspattering im nordöstlichen Kratersektor, das einen Lavastrom generierte, der über die Sciara del Fuoco abfloss. Doch dieser Vorgang ist erst einmal vorbei.
Das LGS attestiert dem Vulkan eine intensive Infraschallaktivität, es kommt also häufig zu Explosionen und starken Entgasungen. Genauere Daten zu den Eruptionen werden aufgrund einer Instrumentenfehlfunktion aktuell nicht übermittelt. Der Kohledioxidausstoß lag gestern bei 1708 Tonnen am Tag, was ein hoher Wert ist.
Im INGV-Wochenbericht heißt es, dass die Häufigkeit der strombolianischen Eruptionen stark schwankt: Pro Stunde wurden zwischen 4 und 15 Eruptionen gezählt, was eine niedrige bis mittelstarke Aktivität widerspiegelt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß zeigte steigende Werte, während nach INGV-Interpretation die Kohlendioxid-Emissionen auf durchschnittlichem Niveau gelegen haben sollen, während man einen zunehmenden Trend beim Schwefeldioxid-Ausstoß beobachtet hat. Dafür solle es aber an einer Messstation im Ort eine steigende Kohlendioxid-Emission geben. Mit großen Veränderungen im eruptiven Verhalten des Strombolis rechnen die Vulkanologen nicht.