Kilauea: Erdbeben Mb 4,4 erschüttert Hawaii

Ein Erdbeben der Magnitude 4,4 im Südosten des Vulkans Kilauea auf Hawaii – zahlreiche Nachbeben

Datum 15.09.24 | Zeit: 02:25:06 UTC | 19.387 ; -155.260 | Tiefe: 0,3 km | Mb 4,4

Unter dem hawaiianischen Schildvulkan Kilauea ereignete sich heute Nacht um 02:25:06 UTC (16:25 Uhr Lokalzeit) ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,4. Der Erdstoß wurde von der Bevölkerung auf Big Island, Hawaii, deutlich wahrgenommen. Berichte über Schäden liegen nicht vor.

Das Hypozentrum lag in einer geringen Tiefe von 0,3 Kilometern, also fast auf Höhe des Meeresspiegels im Vulkangebäude. Das Epizentrum wurde 7 km süd-südwestlich des Ortes Volcano verortet, der sich in der Nähe des Eingangs zum Volcano-Nationalpark befindet. Das Epizentrum lag somit ca. 1 Kilometer südöstlich der Kīlauea-Gipfelcaldera im Bereich der Oberen Ostriftzone. Es gab und gibt zahlreiche Nachbeben, die sich überwiegend im Bereich der Mittleren Ostriftzone erstrecken und bis unterhalb des Puʻu ʻŌʻō-Kraters reichen. Auffallend ist, dass einige Minuten nach dem Erdbeben eine Tremorphase begann. Das HVO erklärte jedoch, dass das Erdbeben keine sichtbaren Auswirkungen auf die Vulkane Mauna Loa oder Kīlauea hatte. Eine Eruption ist demnach bislang nicht eingetreten.

Die Vulkanologen des HVO gehen davon aus, dass die Stärke, Lage und Art des Erdbebens darauf hinweisen, dass es mit dem Magmaspeichersystem unter dem Gipfelbereich des Kīlauea zusammenhängt, das sich bis in die obere East Rift Zone erstreckt, wo es kürzlich zu Magmaintrusionen kam. Innerhalb der ersten 30 Minuten nach dem Erdbeben wurden mehrere Nachbeben registriert, was für ein Ereignis dieser Größenordnung typisch ist. Weitere Nachbeben werden voraussichtlich geringfügig sein, können aber noch Tage oder Wochen andauern.

Das Magmaspeichersystem steht unter Druck, der durch eine langsame Magmeninflation aus der Tiefe weiter steigt. Letztendlich wird der Druckanstieg zu einer Eruption oder der Bildung eines magmatischen Gangs führen, wie es in den letzten Monaten mehrfach beobachtet wurde. Der Halemaʻumaʻu-Krater steht derzeit nicht mehr im Fokus der Aktivität, die sich zunehmend in Richtung der Ostriftzone verlagert hat.

Update: Wenn ich mit die Mikroseismizität plus die starke Deflation anschaue, vermute ich, dass das stärkere Beben heute Nacht der Auftakt für eine weiter Bildung eines Magmatischen Gangs war. Vermutlich intrudiert Magma ins Ostrift.

Hochwasser und Überflutungen Nachbarländern von Deutschland

In den südlich und östlich gelegenen Nachbarländern von Deutschland führt starker Dauerregen zu Überflutungen

Zusammenfassung:

  • Starker Dauerregen durch Vb-Wetterlage im Südosten von Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen
  • Niederösterreich ruft Notstand aus
  • Massive Stromausfälle in Tschechien
  • Staudamm in Polen übergelaufen
  • Hochwasseralarmstufe 1 in Dresden

In mehreren mitteleuropäischen Ländern, darunter Polen, Österreich, Tschechien und Deutschland, bereiten sich die Menschen auf schwere Überschwemmungen vor, da die Pegel vieler Flüsse durch den anhaltendem Niederschlag stark angestiegen sind. Lokal fielen bis zu 400 mm Niederschlag in wenigen Stunden. Die ungewöhnlich schweren Niederschläge finden ihren Ursprung in einer Vb-Wetterlage.

Teile von Österreich werden von starken Niederschlägen getroffen, die in Höhenlagen als Schnee niedergehen. So gingen bereits Lawinen ab und ein Wanderer starb. Da es wärmer werden soll, steigt die Schneefallgrenze und es kommt zur Schneeschmelze, was die Hochwassersituation weiter verstärkt. Die Wassermassen bereiten besonders in Niederösterreich Probleme, wo mehrere Flüsse Hochwasser führen und bereits über die Ufer getreten sind. Mehrere Straßen wurden gesperrt, und die Feuerwehr ist wegen Überschwemmungen und Sturmschäden im Dauereinsatz. In Niederösterreich wurde der Notstand ausgerufen, damit Einsatzkräfte aus nicht so starke betroffenen Regionen in die Krisengebiete verlegt werden können. Die Österreichische Bundesbahn rief dazu auf, nicht notwendige Reisen zu verschieben, da es zu Behinderungen im Zugverkehr kommt.

In Polen ist vor allem der Südwesten des Landes betroffen. Mehrere Dörfer wurden bereits evakuiert, insbesondere in der Region Oppeln. In der Nähe von Glucholazy, einer Stadt an der Grenze zu Tschechien, mussten 400 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Es wurde vor einem drohenden Dammbruch gewarnt. Der Staudamm in Miedzygorze läuft bereits seit der Nacht über. Obwohl bereits vor dem Dauerregen vorsorglich Wasser abgelassen wurde, hat er inzwischen seinen Höchststand erreicht! Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau mit.

Auch in Tschechien ist die Situation angespannt. Rund 60.000 Haushalte sind ohne Strom, vor allem im Nordwesten des Landes. Bäume, die aufgrund durchnässter Böden umgestürzt sind, beschädigten Stromleitungen. Zudem sind einige Dörfer, wie Mikulovice, stark von den Wassermassen betroffen. In der Region Mährisch-Schlesien sowie in der Umgebung von Olomouc herrscht nach Angaben der Behörden eine akute Gefahrenlage. Durch heftige Regenfälle haben selbst kleine Bäche reißende Ströme gebildet, was zu großflächigen Überschwemmungen führte. Tausende Menschen müssen evakuiert werden. Einige Betroffene konnten nur mit Booten gerettet werden. Bilder zeigen überflutete Straßen, mit Autos die im Wasser treiben.

Meteorologen erwarten, dass die Flusspegel weiter steigen, denn obwohl es heute in einigen Gebieten aufhören könnte zu regnen, sind am Montag weitere Starkregenereignisse sowie Dauerregen vorausgesagt.

Auch in Deutschland, besonders im Südosten Bayerns und in der Lausitz, kam es bereits zu Überschwemmungen. Die Behörden warnen, dass die Niederschläge in den kommenden Tagen die Hochwassergefahr weiter verschärfen könnten. In Dresden steigt der Pegel der Elbe weiter und es wurde die Hochwasseralarmstufe 1 ausgerufen.

In vielen Regionen entlang von Elbe und Donau drohen in den kommenden Tagen extreme Überflutungen, die ähnliche Ausmaße wie 2002 und 2013 annehmen könnten. Die Bewohner der Region sollten sich darauf vorbereiten und ihre Wertsachen aus Kellern und Erdgeschossen in höhere Stockwerke verlagern.

Kilauea: Hohe Seismizität am 14. September

Erdbebentätigkeit am Kilauea auf Hawaii ist deutlich erhöht – Magmenbewegungen die Ursache

Am Kilauea auf Hawaii ereigneten sich in den letzten 3 Tagen fast 800 Erdbeben, die meisten davon manifestierten sich im Gipfelbereich und entlang des Ostrifts. Doch auch im Bereich der Südflanke gibt es Aktivität. Hier eine genauere Aufschlüsselung der Bebentätigkeit von gestern:

In den letzten 24 Stunden wurden 89 Erdbeben unterhalb der Gipfelregion des Kīlauea registriert, die meisten davon hatten geringere Magnitude als 2 und in Tiefen zwischen 1 km und 3 km unter der Oberfläche. Die Deformationsraten am Gipfel bleiben relativ niedrig, wobei die Neigung der Gipfel-Neigungsmesser im Laufe des letzten Tages leicht schwankte. In den Monaten zuvor wurde mit GPS-Instrumenten ein allgemeiner Inflationstrend gemessen.

Entlang der Oberen Ostriftzone wurden 188 Erdbeben registriert. 34 Erdbeben ereigneten sich im Bereich der Kilauea Südflanke. Dies ist ähnlich wie die Erdbebenzählungen vom Vortag. Die Deformationsraten sind in den letzten 24 Stunden stabil geblieben.

Die Aktivität in anderen Teilen der östlichen Riftzone bleibt niedrig. Am Neigungsmesser POC am Puʻuʻōʻō-Krater, der von 1983 bis 2018 aktiv war, gab es in den letzten 24 Stunden keine nennenswerten Änderungen. GPS-Instrumente haben in den vergangenen 24 Stunden in Teilen der Mittleren Osrifttzone (Middle East Rift Zone= MERZ) oberhalb von Puʻuʻōʻō Inflationsperioden aufgezeichnet. Messungen von kontinuierlichen Gasüberwachungsstationen in Windrichtung von Puʻuʻōʻō in der MERZ bleiben unterhalb der Nachweisgrenzen für SO2, was darauf hindeutet, dass die SO2-Emissionen aus diesem Gebiet vernachlässigbar sind.

Schlussfolgerungen: Die jüngsten Unruhen in der Oberen Ostriftzone könnten durch pulsartig aufsteigendes Magma verursacht werden. Im Juli und August ereignete sich in der Nähe des Pauahi-Kraters zwei Intrusiv-Ereignisse, bei der sich Magmatische Gänge bildeten, wie wir sie von Island kennen. Derzeit zeigt die MERZ keine Anzeichen erhöhter Unruhe, allerdings hat Magma vor Kurzem wieder einen Weg zur MERZ des Kīlauea freigemacht. Bei anhaltender Magmazufuhr könnten sich die Unruhen möglicherweise auf die MERZ ausweiten. Wann sich die magmatische Aktivität im Untergrund wieder in einem Vulkanausbruch entladen wird, lässt sich noch nicht vorhersagen. Ich halte es für möglich, dass in nicht allzu ferner Zukunft sogar der Puʻuʻōʻō-Krater wieder aktiv werden wird, oder dass sich in der Gegend ein neues Eruptionszentrum bildet.

Japan: Erdbeben Mw 5,7 südlich von Kagoshima

Starkes Erdbeben erschütterte Ryukyu-Archipel südlich von Kagoshima

Datum 13.09.24 | Zeit: 23:03:41 UTC | 29.838 ; 130.906 | Tiefe: 27 km | Mw 5,7

Das für seine Vulkaninseln bekannte Ryukyu-Archipel im Süden Japans wurde gestern Abend von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 27 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 195 Kilometer südlich der bekannten Stadt Kagoshima verortet, während das weniger bekannte Koseda 66 Kilometer entfernt lag. Unweit des Epizentrums befindet sich die bekannte Kikai-Caldera, und auch der Suwanose-jima ist nicht allzu weit entfernt.

Der Erdstoß richtete keine Schäden an, könnte sich jedoch theoretisch auf die Aktivität der Vulkane in seinem Wirkungskreis auswirken. So sind z. B. Satsuma-Iojima und Suwanose-jima im Ryukyu-Archipel aktiv.

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der Subduktionszone entlang des Ryukyu-Grabens, der bis zu 7507 Meter tief ist und eine Länge von 1040 Kilometern hat. Entlang der Tiefseerinne wird die Philippinenplatte unter die Eurasische Platte subduziert. Dieser Prozess ist maßgeblich verantwortlich sowohl für die Erdbeben als auch für die Vulkanausbrüche der Region.

Starkbeben entlang des Nankai-Grabens befürchtet

Entlang der japanischen Küste verlaufen mehrere große Subduktionszonen, die Tiefseerinnen bilden. Eine dieser Rinnen ist der Nankai-Graben, der sich über 900 Kilometer vor der Hauptinsel Honshu erstreckt und seine Ausläufer in Richtung Kyushu ausdehnt, bevor er in den Ryukyu-Graben übergeht. Japanische Seismologen sehen entlang des Nankai-Grabens großes Potenzial für ein Starkbeben, vor dem sie bereits im August warnten. Ein Starkbeben könnte Magnituden größer als 8 erreichen, Tsunamis auslösen und große Zerstörungen verursachen.

Sorgen um die Patientenversorgung im Falle eines Starkbebens

Die Warnung vor einem möglichen Starkbeben hat verschiedene Ängste geschürt, unter anderem die Frage, wie Dialysepatienten nach einer solchen Naturkatastrophe versorgt werden, wenn zum Beispiel mehrere Dialysezentren zerstört wurden. In Japan sind über 350.000 Menschen auf eine regelmäßige Blutwäsche angewiesen. Eine Studie ergab, dass 60 Prozent der Dialysestationen des Landes keine entsprechenden Notfallpläne haben, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. So wurden keine Abkommen mit Krankenhäusern und Dialysezentren in anderen Verwaltungsbezirken geschlossen. Dies ist bemerkenswert, da Japan ein Land ist, das vergleichsweise gut auf Naturkatastrophen vorbereitet ist.

Ob in Deutschland überhaupt jemand über den Aufbau überregionaler Notfallstrukturen nachgedacht hat, wage ich zu bezweifeln. Lauterbachs Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen führen hier nur zum Abbau funktionierender Strukturen und zur Schließung kleinerer Krankenhäuser, sodass der Patient bald weite Wege in Kauf nehmen muss, um überhaupt noch versorgt zu werden. Selbst aus der Corona-Pandemie zieht man keine Lehren, genauso wenig wie aus der Tatsache, dass wir uns nur noch ein paar Schritte vom Dritten Weltkrieg entfernt befinden. Neben vernetzten Strukturen bedarf es in Krisenzeiten auch immer kleiner, autark arbeitender Zellen, die unabhängig voneinander operieren können, sowie ausreichender Ausweichmöglichkeiten, falls eine dieser Zellen ausfällt. Deutschland schafft ausschließlich für Krisen anfällige Strukturen.

Vulkan Sangay mit Ascheeruptionen am 14.09.24

Sangay in Ecuador eruptiert Vulkanasche bis auf 6400 m Höhe – Asche driftet in Richtung Westen

Um den ecuadorianischen Vulkan Sangay ist es in letzter Zeit ruhiger geworden, doch die Eruptionen sind noch nicht vollständig abgeklungen, und es kommt immer wieder zu Phasen leicht erhöhter Aktivität. Heute meldete das VAAC Washington mehrere explosive Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6400 Metern über dem Meeresspiegel aufstieg. Der Wind trug die Asche über 60 Kilometer in Richtung Westen, wo es in einigen Orten zu leichtem Ascheniederschlag kam. Auf Zeitrafferaufnahmen der LiveCam ist zudem zu erkennen, dass vom Krater wiederholt glühende Schuttlawinen ausgehen, die offenbar durch anhaltendes Lavaspattering und strombolianische Eruptionen ausgelöst werden. Einen längeren Lavastrom gibt es derzeit nicht, und es liegen auch keine Berichte über mögliches Domwachstum vor. Da ein größerer Lavastrom fehlt, ist das Wachstum des Doms wahrscheinlich gering. Sentinel-Satellitenfotos zeigen eine vergleichsweise schwache thermische Anomalie im Kraterbereich.

Ein Bericht des Instituto Geofísico (IG) von gestern beschrieb, dass am Vulkan Sangay zahlreiche seismische Ereignisse registriert wurden. Insgesamt zählte man 203 Explosionssignale, was etwa der Hälfte der Aktivität entspricht, die im Frühjahr festgestellt wurde. Es gab keine nennenswerten Niederschläge, und somit blieben auch Lahars (Schlammströme) aus. Dennoch bleibt die Gefahr dieser vulkanischen Prozesse bestehen.

Seit Donnerstag wurden durch das Überwachungssystem und Satellitenbilder keine Emissionen des Vulkans beobachtet. Das VAAC berichtete jedoch von zwei Ascheemissionen, die Höhen zwischen 900 und 1200 Metern über dem Krater erreichten und sich in südöstliche Richtung bewegten.

In Bezug auf weitere Überwachungsparameter stellte das MIROVA-VIIRS-Satellitensystem drei thermische Anomalien fest, das MIROVA-MODIS-System registrierte eine Anomalie, und das MIROVA-SENTINEL-System meldete einen thermischen Alarm. Zusätzlich zeichnete das FIRMS-System 26 thermische Alarme auf.

Überwachungskameras dokumentierten seit gestern Nachmittag mehrere Episoden glühender Schuttlawinen, die bis zu 500 Meter unter das Gipfelniveau des Vulkans reichten.

Stromboli: Lavaspattering am 13. September 2024

Intensives Lavaspattering am Stromboli – Tremor im roten Bereich

Der Inselvulkan Stromboli liefert heute den Beobachtern vor Ort und an den Livecams eine beeindruckende Show, denn der Vulkan ist wieder in eine Phase kontinuierlichen Lavaspatterings eingetreten, das sich bis hin zu einem Lavaüberlauf steigern könnte. Selbst die Bildung eines Paroxysmus ist nicht auszuschließen. Der Tremor ist nachmittags schnell bis weit in den roten Bereich gestiegen und zeigt bereits zwei Spitzen.

Die Daten vom LGS gaben in den letzten Tagen nicht viel her, da es offenbar eine technische Störung an einigen Instrumenten gibt. So konnte man die Anzahl der Eruptionen nicht ermitteln, aber der akustische Druck nahm mittelhohe Werte an und lag gestern bei 1,4 bar. Schwefeldioxid- und Kohlendioxidausstoß waren ebenfalls moderat, wobei vom letzteren Gas doch immerhin 1296 Tonnen am Tag registriert wurden. In meinem letzten Update zum Stromboli schrieb ich noch über hohe Schwefeldioxidwerte und dass sich wohl ein größerer Magmenkörper auf den Weg nach oben gemacht haben könnte. Dieser scheint aktuell den Druck im System signifikant zu erhöhen.

Am späten Abend brachte auch das INGV eine Tätigkeitsmeldung heraus, in der die Forscher das Lavaspattering bestätigten und darüber hinaus mitteilten, dass das Spattering einen Lavastrom speiste, der kurz vor Mitternacht das 450 m Höhenniveau erreichte. Es gingen zahlreiche Steinschläge und Schuttlawinen hinab die über die Sciara del Fuoco die Küste erreichten. Auf der Thermalcam erkennt man einen punktuelle Wärmesignatur an Strand, wo offenbar glühende Lava landete. Es gab erhebliche Schwankungen in der Tremoramplitude. Die Netzwerke zur Überwachung von Bodenverformungen zeigen keine signifikanten Veränderungen.

Update: Am Samstag Morgen hat der Tremor wieder mittelhohe Werte eingenommen und die Überschwängliche Aktivitätsphase scheint erst einmal vorbei zu sein. Auf einer Cam, die auf 750 m Höheniveau steht, kann man erahnen, dass im Krater wieder ein neuer Hornito zu wachsen begonnen hat. Der alte Hornito war im Juli infolge der starken eruption zerstört worden.

Ebeko eruptierte Vulkanasche bis zu 2500 m hoch

Kurilenvulkan Ebeko spie Asche bis zu 2500 m über Kraterhöhe – kein Ascheregen in Sewero-Kurilsk

Ausnahmsweise sind keine Meldungen auch eine Meldungen wert, so zum Beispiel diese Nachricht, die von russischen Medien verbreitet wird:

Am 12. September berichtete die Pressestelle der Hauptdirektion des Ministeriums für Notsituationen in der Region Sachalin, dass der Vulkan Ebeko auf den Kurilen eine Aschesäule bis zu einer Höhe von 2500 m über dem Meeresspiegel ausgestoßen hat.

Die Aschewolke erstreckte sich 5 Kilometer in nordöstliche Richtung.

„In der Stadt Sewero-Kurilsk wurde weder Ascheregen noch ein Geruch von Schwefelwasserstoff wahrgenommen. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung, und es wurden keine Beschwerden gemeldet“, so eine Mitteilung des Ministeriums auf seinem Telegram-Kanal.

In der Nähe des Vulkans verlaufen keine internationalen Flugrouten, und es befinden sich keine registrierten Touristengruppen in der Region, fügte das Ministerium hinzu.

Bereits am 27. August hatte der Vulkan Ebeko Asche bis zu einer Höhe von 2 Kilometern ausgestoßen. Damals erstreckte sich die Aschewolke über eine Distanz von mehr als 5 Kilometern nach Norden.

Der Vulkan Ebeko, der sich im Norden der Insel Paramushir befindet und eine Höhe von 1.156 Metern erreicht, ist derzeit mit einem „orangen“ Farbcode für Fluggefahren gekennzeichnet, was auf erhöhte Aktivität und eine hohe Wahrscheinlichkeit eines weiteren Ausbruchs hinweist. Der Vulkan ist seit Jahren sporadisch aktiv, doch normalerweise gefährden die Eruptionen keine Menschen.

Ergänzend ist zu sagen, dass auch das VAAC Tokio die Aschewolke detektiert hat: demnach stieg sie bis auf eine Höhe von 4300 m auf. Damit erreichte die Asche dann tatsächlich eine Höhe von gut 3350 m über dem Krater, wobei zu bedenken gilt, das Satelliten unter umständen geringere Mengen Asche in der Luft detektierten als es das menschliche Augen tut.

Karymsky mit Asche in 3400 m Höhe

Der Ebeko ist nicht der einzige Vulkan der Region, der in den letzten Tagen aktiv gewesen ist, denn auch der Karymsky auf Kamtschatka eruptierte Vulkanasche. Sie erreichte laut VAAC Tokio am 11. September eine Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel.

Neues aus Island am 13. September 2024

Erdbeben, Bodenhebung und Schadensbilanz der Vulkanausbrüche auf Reykjanes

Der Vulkanausbruch auf Island ist seit einer Woche vorbei. Wenn man das Ausbruchsgebiet am Nordende der Sundhnúkur-Kraterreihe heute betrachtet, sieht man nur noch etwas Dampf aus dem neu gebildeten Kraterkegel aufsteigen. Ansonsten scheint es ruhig in dem Gebiet zu sein. Doch der Schein trügt: In den letzten 48 Stunden wurden 48 Erschütterungen auf der Halbinsel registriert, die meisten davon lagen wenige Kilometer südwestlich vom Fagradalsfjall und im Krysúvik-Gebiet. Die Bodenhebung im Bereich des Geothermalkraftwerks hält an, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie schwächer wäre als bei den beiden letzten Hebungsphasen, die den Ausbrüchen von März und Mai vorausgingen. Es steigt weiterhin Magma vom tief gelegenen Reservoir unter dem Fagradalsfjall in den kleineren, flacher gelegenen Magmenkörper unter Svartsengi auf. Daher ist es wahrscheinlich, dass wir im Winter eine weitere Eruption in dieser Gegend erleben werden.

Vulkanologe fürchtet Nordwärtsverlagerung der Aktivität

Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson wies in einem Zeitungsinterview erneut darauf hin, dass die wichtige Verbindungsstraße Reykjanesbraut, die zwischen dem Flughafen Keflavik und der Hauptstadt Reykjavik verläuft, gefährdet sei. Die Lavafront der jüngsten Eruption reicht bis auf 2,7 Kilometer an die Straße heran und hat den Weg für weitere Lavaströme geebnet, die die Straße innerhalb eines Tages erreichen könnten, sollte es in diesem Areal zu einem weiteren Ausbruch kommen. Besonders wenn sich das nächste Eruptionszentrum weiter nach Norden verlagern sollte, sieht er die Reykjanesbraut als gefährdet an. Þorvaldur sagte, dass Forscher Anzeichen für eine solche Verlagerung sehen, gab jedoch keine Details dazu bekannt. Er betonte, dass man sich Gedanken darüber machen sollte, wie man die Verbindung zum Flughafen aufrechterhalten kann, falls die Straße unterbrochen wird.

Auf Island wird bereits seit einiger Zeit über eine Verlagerung des Flughafens von Reykjavik nach Hvassahraun nachgedacht, einem alten Lavafeld an der Küste, wenige Kilometer westlich von Reykjavik. Ein neuer Flughafen dort könnte so angelegt werden, dass er auch den internationalen Flugverkehr abwickeln kann. Der Vulkanologe meinte, dass es wenig Sinn machen würde, einen neuen Flughafen in einem Gebiet zu bauen, das durch Vulkanausbrüche und Lavaströme gefährdeter ist als der bisherige Flughafen. Der Inlandsflughafen von Reykjavik ist auf jeden Fall zu klein, um den internationalen Flugverkehr abzuwickeln.

Hoher Versicherungsschaden in Grindavik

Die Schäden, die bis jetzt in Grindavik durch Vulkanausbrüche und Erdbewegungen entstanden sind, belaufen sich auf 6,9 Milliarden Isländische Kronen, was etwa 45 Millionen Euro entspricht. Der Versicherungswert aller Immobilien in Grindavik beträgt ca. 150 Milliarden Kronen. Demnach hätten ungefähr 5% der Gebäude in Grindavik einen Totalschaden erlitten. Da sich die Schäden jedoch nicht nur auf Totalverluste beziehen, gehe ich davon aus, dass etwa 10-15% der Gebäude betroffen sind.

Deutschland: Warnung vor Dauerregen und Überflutungen

Wetterdienste warnen vor ergiebigen Dauerregen im Südosten Deutschlands – Elbehochwasser befürchtet

Seit einigen Tagen treibt das Gespenst einer Vb-Wetterlage sein Unwesen in den Medien und sorgt schon fast für Panikstimmung. Tatsächlich sagten die extremsten aller möglichen Wetterszenarien für Teile Deutschlands lang anhaltenden Starkregen voraus, der vielerorts zu Überflutungen hätte führen können. Doch so wie es momentan aussieht, wird wohl nur der äußerste Südosten der Republik, genauer, die Regionen um Dresden und südöstlich von München, von dem drohenden Wetterereignis gestreift. Dennoch könnte es zu einem starken Hochwasser in der Elbe kommen, denn die vorhergesagten Unwetter gehen größtenteils in Österreich und Tschechien nieder. Dort sind bis zu 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter möglich. In den Höhenlagen kommt es bereits jetzt zu starken Schneefällen, die für diese Jahreszeit ungewöhnlich sind. Das abfließende Wasser aus dem Alpenraum wird u.a. in die Elbe gelangen, wo ab Anfang nächster Woche ein Hochwasser droht, das durch die teilweise eingestürzte Carolabrücke in Dresden noch verstärkt werden könnte, da die Trümmer den Wasserabfluss blockieren und wie ein Staudamm wirken.

Was ist eine Vb-Wetterlage?

Eine Vb-Wetterlage, bei der das „V“ für die römische Ziffer 5 steht, bildet sich, wenn Mitteleuropa unter Tiefdruckeinfluss entlang der speziellen Zugbahn von Vb-Tiefdruckgebieten gerät. Die Extremwetterlage hat ihren Ursprung im warmen Mittelmeer, insbesondere bei hohen Wassertemperaturen in der Adria, wenn gleichzeitig ein Tief mit arktischen Kaltluftmassen aus dem Nordwesten heranzieht, so dass in der Höhe eine Tiefdruckrinne entsteht. Der Zusammenstoß von kalten und warmen Luftmassen führt zu einem Wolkenstau an den Alpen, wodurch extrem feuchte Luftmassen nach Osten ausweichen und dort, vor allem zwischen Österreich und Polen, starke Niederschläge verursachen. Einige der schwersten Flutkatastrophen an Elbe und Donau sind auf Vb-Wetterlagen zurückzuführen, darunter das Jahrhunderthochwasser von 2002. Durch den Klimawandel, der das Mittelmeer immer häufiger ungewöhnlich warm werden lässt, bleibt es jedoch nicht mehr bei einem „Jahrhunderthochwasser“ pro Jahrhundert. Mittlerweile muss man mit ein bis zwei entsprechenden Flutkatastrophen pro Jahrzehnt rechnen.

Deutschland und seine Brücken

Ein Vnet-Leser fragte in unserem Gästebuch, ob es einen Zusammenhang mit dem Erdbeben in Polen (Magnitude 3,1) gibt, das sich nur 17 Minuten vor dem Einsturz der Brücke in Dresden ereignete. Die Erdbeben im polnischen Kohlerevier hängen meistens mit Einstürzen von Stollen zusammen. Zwar ist es denkbar, dass Bodenvibrationen des Erdstoßes das 170 Kilometer vom Epizentrum entfernt gelegene Dresden erreicht haben, doch sie lagen deutlich unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Ob diese ausgereicht haben, um den Einsturz der maroden Brücke auszulösen, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, wäre die Brücke spätestens kollabiert, wenn die nächste Straßenbahn sie passiert hätte.

Dass es überhaupt zu dem Brückeneinsturz kommen konnte, finde ich skandalös! Deutschland hat sich während der Merkel-Ära und der „schwarzen Null“ kaputtgespart, und nun bekommen wir die Rechnung präsentiert. Rund um das Ruhrgebiet – wo ich wohne – sind mehrere wichtige Autobahnbrücken gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar, was massenhaft Probleme verursacht. Im schlimmsten Fall könnte sogar die Versorgungssicherheit ganzer Regionen gefährdet sein, wenn noch mehr Brücken für Lastkraftwagen unpassierbar werden.

Einer Studie zufolge sind in Deutschland 16.000 (!) Straßen- und Bahnbrücken sanierungsbedürftig. Selbst wenn man das Geld für die Sanierungen aufbringen könnte, fehlen unzählige Arbeitskräfte, Baumaschinen und natürlich Brückenbauunternehmen, um so viele Brücken zeitnahe zu renovieren oder zu erneuern. Und die maroden Brücken sind nur die Spitze des Eisbergs in Sachen „Sanierungsfall Deutschland“! Die aktuelle Ampelregierung setzt mit aller Macht die Projekte durch, die in den Wahlprogrammen der koalierenden Parteien stehen und betreibt somit Klientelpolitik, ohne die kritische Gesamtsituation des Staates im Auge zu behalten. Das Festhalten an der Schuldenbremse -die sicherlich prinzipiell sinnvoll ist- bringt die Lösung der Probleme nicht näher.