Poás: Krater füllt sich langsam mit Wasser

Kratersee des Poás füllt sich langsam – trotzdem brennende Schwefelgasfumarole gesichtet

Im letzten Winter stand der Poás häufig in den Schlagzeilen, da er sporadisch phreatische Eruptionen verursachte und kontinuierlich Gas ausstieß, das Vulkanasche enthielt. Dies war auf eine Magmenintrusion in einen oberflächennahen Magmenkörper unter dem Krater zurückzuführen, sowie auf eine ausgeprägte Dürreperiode, die zur Verdunstung des Kratersees führte. Dadurch wurden Fumarolen und der Förderschlot freigelegt, was zu starken Entgasungen und Explosionen führte. Inzwischen regnet es stark in Costa Rica, und der Kratersee beginnt sich langsam wieder zu füllen. Dennoch bleibt eine große Fumarole am Südrand des Kratersees offen, und Vulkanologen beobachteten dort brennenden Schwefel, der den Krater nachts in einen schwachen Lichtschein hüllt.

Am westlichen Kraterrand wurde ein MultiGas-Messgerät installiert, das kontinuierlich die Gaskonzentrationen überwacht und die verschiedenen vulkanischen Gase unterscheiden kann. Die Messungen ergaben eine Schwefeldioxid-Konzentration von 9 ppm. Die Verhältnisse von CO₂/SO₂ und H₂S/SO₂ lagen jeweils bei 0,5. Ein weiteres Messgerät an der Besucherplattform am Kraterrand registrierte eine Schwefeldioxid-Konzentration von 2 ppm.

Wie viel Schwefeldioxid darf es sein?

Es stellt sich die Frage, ab wann eine Schwefeldioxid-Exposition für Menschen schädlich ist. Hier gibt es unterschiedliche Grenzwerte und Richtlinien, die ich im Netz recherchiert habe: Die WHO sieht eine Konzentration von mehr als 500 µg/m³ (etwa 0,175 ppm) bei einer 10-minütigen Exposition bereits als gesundheitsschädlich an. Der empfohlene Tageshöchstwert liegt bei 20 µg/m³ (etwa 0,007 ppm). In der EU darf der Tagesgrenzwert von 125 µg/m³ Schwefeldioxid nicht öfter als dreimal im Kalenderjahr überschritten werden.

In US-amerikanischen Arbeitsumgebungen legt die OSHA einen Grenzwert von 5 ppm für SO₂ als zeitgewichteten Durchschnitt für eine 8-Stunden-Schicht fest. Kurzfristig gelten Belastungen von 50 bis 100 ppm Schwefeldioxid pro Kubikmeter Luft als tolerierbar, jedoch nur für bis zu 60 Minuten. Danach drohen ernste Gesundheitsschäden, bis hin zum Erstickungstod.

Die Werte, die auf der Besucherterrasse am Poás gemessen wurden, überschreiten die meisten dieser Richtlinien deutlich. Übrigens, unter Standardbedingungen entsprechen 2860 µg/m³ Schwefeldioxid in der Atemluft 1 ppm.

Beschreibung des Poás Vulkans

Der Poás Vulkan liegt in Costa Rica und zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes. Er ist bekannt für seinen großen, säurehaltigen Kratersee, der von Fumarolen umgeben ist, die kontinuierlich Gas freisetzen. Der Vulkan zeigt häufig phreatische Ausbrüche, bei denen Gase und Dampf explosionsartig entweichen. Die Fumarolen im Krater enthalten hohe Konzentrationen an Schwefel, was zu dem charakteristischen „Schwefelglühen“ in der Nacht führt. Der Poás ist ein beliebtes Ausflugsziel, doch seine Aktivität führt oft zu Einschränkungen für Besucher.

Indonesien: Erdbeben M 5,0 erschüttert Bandung

Moderates Erdbeben der Magnitude erschüttert Java in Indonesien – Bilder von Schäden veröffentlicht

Datum 18.09.24 | Zeit: 02:41:08 UTC | -7.278 ; 107.587 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Im Südwesten der indonesischen Insel Java ereignete sich ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,0, das die Gegend um Bandung erschütterte. Das Hypozentrum wurde als flach eingestuft und in einer Tiefe von 10 Kilometern verortet. Das Epizentrum lag laut EMSC 26 km südlich von Banjaran. Die Provinzhauptstadt Bandung befindet sich 40 Kilometer nördlich des Erdbebengebiets. Es gab mehrere schwächere Nachbeben. Das GFZ berechnete übrigens eine Magnitude 5,3.

Der Erdstoß ereignete sich um 02:41:08 UTC, was vor Ort 9:41 Uhr WIB entsprach, einer Zeit, in der viele Menschen unterwegs sind und das Beben deutlich wahrnahmen. In den sozialen Medien wurden Bilder von beschädigten Gebäuden geteilt, die jedoch bereits vor dem Erdbeben in einem schlechten Zustand gewesen zu sein scheinen. Zu sehen sind eingestürzte Mauern und herabgefallene Dachziegel. Solche Veröffentlichungen sind immer mit Vorsicht zu genießen, da häufig auch Bilder älterer Ereignisse verwendet werden, um die Situation zu dramatisieren und Klicks zu generieren. Offizielle Berichte über größere Schäden liegen bisher nicht vor. Authentisch wirken jedoch Aufnahmen von Überwachungskameras, die stark schwankende Inneneinrichtungen sowie umfallende Gegenstände zeigen.

Der Leiter des Regionalbüros vom BMKG erklärte gegenüber der Presse, dass es sich aufgrund der Lage des Epizentrums und der geringen Tiefe des Hypozentrums um ein flaches Beben handelte, das durch die Aktivität der Garsela-Verwerfung verursacht wurde. Ergänzend fügte er hinzu, dass die Analyse des Quellmechanismus zeigte, dass das Beben eine schräg-abwärts gerichtete Scherbewegung aufwies.

Laut BMKG-Modellierung bestand keine Tsunamigefahr durch dieses Erdbeben. Bis 10:10 Uhr WIB wurden fünf Nachbeben registriert, von denen das stärkste eine Magnitude von 3,1 erreichte.

In der Gegend südlich von Bandung gibt es zahlreiche Vulkane. Unter ihnen so bekannte Namen wie Galunggung, Guntur und Papandayan. Letztgenannter brach im Jahr 2002 größer aus. Das Erdbeben manifestierte sich in nur 12 Kilometern Entfernung zum Papandayan. Es ist möglich, dass sich der Erdstoß auf einen der Vulkane auswirken wird und eine Eruption triggert, vorausgesetzt, einer der Vulkane ist geladen.

Eruption am Kilauea verstärkte sich am 17. September

Vulkanausbruch am Kilauea auf Hawaii förderte Lavafontänen – Neue Webcam installiert

Der Kīlauea auf Hawaii eruptiert entlang einer mehrere hundert Meter langen Eruptionsspalte, die sich bereits am 14. September zu öffnen begann. Bilder, die am Morgen des 17. September gemacht wurden, zeigen, dass an vier Stellen eines Segments der Eruptionsspalte Lavafontänen mehrere Dutzend Meter hoch aufsteigen. Diese Fontänen speisen Lavaströme, die sich zunächst seitlich von der Spalte entfernen und sich dann zu einem Strom vereinigen, der gut einen Kilometer weit in Richtung Südwesten fließt.

Der eruptierende Teil der Spalte verläuft durch den Nāpau-Krater, der von der Spalte in zwei Hälften geteilt wurde. Die Eruption verlief in mehreren Phasen, denn bereits in der Nacht zum 15. September gab es eine Eruption, die an einem nordwestlich gelegenen Segment der Spalte stattfand.

Das HVO (Hawaiian Volcano Observatory) hat schnell eine mobile Webcam im Eruptionsbereich installiert. Am Morgen des 17. Septembers (später Abend in Hawaii) erkennt man durch Nebel die Rotglut eines Lavastroms, jedoch sind keine Lavafontänen sichtbar. Geophysikalische Messwerte zeigen, dass die Tremorphase, die ihren Höhepunkt bereits vor fünf Stunden überschritten hatte, nun langsam abklingt. Auch die Erdbebentätigkeit und die Deflation im Gipfelbereich haben stark nachgelassen, was darauf hinweist, dass weniger Magma aus dem Reservoir unter dem Gipfelbereich des Kīlauea ins Ostrift fließt. Die Magmaintrusion scheint zu stoppen, und die Eruption lässt nach. Dennoch könnte sie in den nächsten Stunden wieder aufflammen, da sich noch eruptionsfähige Schmelze im unterirdischen Gangsystem (Dyke) befinden könnte.

Die Gangbildung im Ostrift, die letztendlich zur Eruption führte, wurde von einem Erdbeben der Stärke 4,4 begleitet, das sich am 14. September ereignete. Vermutlich wurde dieses Beben zu Beginn der Gangbildung ausgelöst, als das Magma begann, vom Magmenkörper unter der Gipfelcaldera ins Ostrift abzufließen. Möglicherweise brach eine Blockade, die die Schmelze bis dahin zurückgehalten hatte. Es ist wahrscheinlich, dass in den nächsten Monaten vermehrt Aktivität entlang des Ostrifts zu beobachten sein wird.

Seit der Leilani-Eruption im Jahr 2018 war es entlang des Ostrifts ruhiger geworden. Zuvor war der Puʻuʻōʻō-Krater dort seit 1983 praktisch ununterbrochen aktiv und verantwortlich für Lavaströme, die bis zu 12 Kilometer weit bis zum Ozean flossen. Aber auch lange vor der Entstehung des Puʻuʻōʻō gab es ausgedehnte Lavaströme am Kīlauea, die bis zum Meer flossen. Es ist daher möglich, dass der Puʻuʻōʻō wieder aktiv wird oder sich ein vergleichbares Eruptionszentrum entlang des Ostrifts etablieren wird. Und vielleicht erleben wir dann wieder die Magie eines Ocean Entrys.

Österreich: Erdbeben M 2,8 bei Salzburg

Erdbeben Mb 2,8 südöstlich von Salzburg detektiert – Keine Wahrnehmungsberichte

Datum 17.09.24 | Zeit: 14:36:42 UTC |  47.682 ; 13.871 | Tiefe: 10 km | Mb 2,8

Am 17. September 2024 um 14:36 UTC wurde in der Region Ebensee in Österreich ein Erdbeben mit einer Magnitude von 2,8 registriert. Das Epizentrum des Bebens lag bei den Koordinaten 13,87° Ost und 47,68° Nord und wurde vom EMSC 16 km südöstlich von Ebensee in etwa 10 Kilometern Tiefe lokalisiert. Diese Region liegt im Bereich der Ostalpen, einer tektonisch aktiven Zone.

Das Beben wurde als relativ leicht eingestuft, da es bei dieser Magnitude normalerweise keine größeren Schäden verursacht, kann aber in der näheren Umgebung durchaus spürbar gewesen sein. Allerdings liegen dem EMSC keine Wahrnehmungsmeldungen vor.

Die Information wurde manuell überprüft, was bedeutet, dass sie von Seismologen anhand der aufgezeichneten Daten überarbeitet und bestätigt wurde.

Im Salzburger Land kommt es immer wieder zu Erdbeben. Etwa einmal pro Jahr ist ein Erdbeben in der Region so stark, dass es von den Anwohnern Wahrgenommen werden kann.

Portugal: Waldbrände fordern 7 Menschenleben

Starke Waldbrände bei Braga in Portugal töteten und verletzten mehrere Menschen – überwiegend Feuerwehrleute unter den Opfern

Im Westen Portugals wüten seit Sonntag mehrere Waldbrände, die neusten Angaben zufolge mindestens sieben Menschen das Leben kosteten. Über 40 Personen wurden verletzt. Unter den Verletzten befinden sich 33 Feuerwehrleute. Mehr als 5.000 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen.

Die Einsatzkräfte setzen sich aus Feuerwehrleuten, Soldaten und Zivilschutzkräften zusammen. Sie werden 21 Löschflugzeugen und Hubschraubern unterstützt, von denen 8 von anderen EU-Staaten zur Verfügung gestellt wurden. Die Flugzeuge stammen aus Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland. Sie wurden nach einem Hilferuf aus Lissabon nach Portugal geschickt.

Starke Winde verbreiteten die Flammen schnell, so dass innerhalb von 48 Stunden eine Fläche von 10.000 Hektar abfackelte.

Der zunächst nur kurzfristig geltende Waldbrandalarm wurde inzwischen bis Donnerstagabend verlängert. „Die nächsten Tage werden hart. Wir müssen uns darauf vorbereiten“, warnte Ministerpräsident Luís Montenegro.

Am schwersten betroffen ist der Distrikt Aveiro, rund 50 Kilometer südlich von Porto, wo drei Menschen starben. Ein Feuerwehrmann und ein Zivilist erlitten einen Herzinfarkt beim Kampf gegen die Flammen, ein Mitarbeiter eines forstwirtschaftlichen Betriebs wurde vom Feuer überrascht. Im Nachbardistrikt Viseu wurde eine 83-jährige Frau tot aufgefunden.

In mehreren Gemeinden der Region Aveiro wurden etwa 40 Gebäude und zahlreiche Fahrzeuge beschädigt. Mehr als 100 Menschen konnten in Sicherheit gebracht werden.

Zivilschutzleiter André Fernandes gab den Tod von drei Feuerwehrleuten bekannt. Zwei Frauen und ein Mann kamen bei den Löscharbeiten in der Nähe von Nelas, Region Viseu, ums Leben, was die Zahl der Todesopfer auf sieben steigen ließ. Es gibt Hinweise auf Brandstiftung, und vier Personen wurden festgenommen. Ob diese im Zusammenhang mit den aktuellen Bränden stehen, ist noch unklar.

Mehrere Autobahnen und Landstraßen mussten gesperrt werden, der Zug- und Fernbusverkehr ist stark beeinträchtigt. Rauch verhüllte den Himmel über Aveiro und anderen betroffenen Gebieten.
Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, möglichst zu Hause zu bleiben und den Wasserverbrauch zu minimieren.

Eine Entwarnung ist nicht in Sicht. Die Waldbrandgefahr bleibt in den kommenden Tagen hoch, da die Temperaturen in den nördlichen und zentralen Landesteilen weiterhin über 30 Grad liegen sollen. Auf dem Satellitenfoto oben sieht man aber, dass mehrere Waldbrände der gezeigten Gegend offenbar gelöscht oder wenigstens unter Kontrolle sind.

In Brasilien, dass aufgrund der Sprache und kulturellen Entwicklung eng mit Portugal verknüpft ist, wüten die schlimmsten Waldbrände seit 2004. Betroffen ist auch ein großes bisher unberührtes Urwaldgebiet.

Mount Bagana mit Ascheeruption am 17.09.24

Bagana in Papua Neuguinea eruptiert Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe – Thermische Anomalie detektiert

In Papua-Neuguinea eruptierte der Vulkan Bagana explosiv und förderte Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3.700 m über dem Meeresspiegel. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Die Aschewolke driftete in Richtung Westen. Bereits gestern wurde eine kleinere Aschewolke gemeldet, die eine Höhe von 2.400 m erreichte. Der Farbcode der Warnampel für den Flugverkehr steht auf „Orange“. Tief fliegende Flugzeuge könnten durch die Aschewolke gefährdet werden.

Darüber hinaus warnt MIROVA vor einer thermischen Anomalie. Aktuell beträgt ihre Leistung 110 MW, nachdem der Wert gestern kurzzeitig bei 126 MW lag. Spekuliert wird, dass die Wärmestrahlung von glühender Tephra ausgeht, die durch häufige strombolianische Explosionen im Kratergebiet abgelagert wird. Sie könnte aber auch mit der Bildung eines Lavadoms in Verbindung stehen, von dem ein kurzer Lavastrom ausgeht. Leider gibt es bei Copernicus seit Wochen keine wolkenfreien Satellitenbilder, mit deren Hilfe man sich ein Bild der Lage machen könnte.

Bagana ist ein 1.855 Meter hoher Stratovulkan auf der Insel Bougainville, die zum Archipel von Papua-Neuguinea gehört. Wie ich schon gestern in den Kurznews schrieb, könnte die Aktivität des Vulkans von einem Erdbeben getriggert worden sein, das sich auf der Insel am 1. September ereignete und eine Magnitude von Mw 6,4 hatte.

Zuletzt sorgte der Bagana im Juli 2023 für Schlagzeilen, als er eine explosive Eruption erzeugte, die Asche bis zu 16.500 m hoch aufsteigen ließ. Im April 2024 wurde eine kleinere Aschewolke detektiert. Seitdem war es recht ruhig um den Vulkan.

Bagana zählt zu den aktivsten Vulkanen in Papua-Neuguinea: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden 28 Eruptionsphasen dokumentiert. Die meisten Eruptionen erzeugen VEIs (Volcanic Explosivity Index) zwischen 2 und 3. Im Jahr 1952 ereignete sich eine VEI-4-Eruption.

Sizilien: Erdbeben Mb 3,3 vor der Ostküste

Ein Erdbeben der Magnitude 3,3 erschütterte die basale Ostflanke des Vulkans Ätna

Datum 16.09.24 | Zeit: 00:02:31 UTC |  37.711 ; 15.329 | Tiefe: 16 km | Mb 3,3

Vor der Ostküste Siziliens bebte es heute Nacht mit einer Magnitude von 3,3. Das Hypozentrum befand sich in 16 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 18 km nord-nordöstlich von Acireale verortet. Es handelte sich wahrscheinlich um ein tektonisches Erdbeben an einer Störungszone, die mit dem Grundgebirge assoziiert ist, auf dem der Ätna aufsitzt. Die Ostflanke des Vulkans gleitet langsam ab und diese Gleitbewegung, die auch unter Wasser nachweisbar ist, könnte das Erdbeben ausgelöst haben. Zugleich liegt der Ätna auf dem Schnittpunkt tektonischer Kleinplatten, deren Bewegungen ebenfalls Spannungen in der Kruste verursachen können, die sich letztendlich in Erdbeben entladen.

Studien zeigten, dass das Gleiten der Ostflanke in Schüben stattfindet und das eruptive Verhalten des Vulkans beeinflussen kann.

Kilauea: Eruption im Mittleren Ostrift

Vulkanausbruch im Mittleren Ostrift des Vulkans Kilauea auf Hawaii – Signifikante Bodendeformationen gemessen

Gestern Abend schrieb ich, dass es möglicherweise einen kleinen Vulkanausbruch im Ostrift des Vulkans Kilauea auf Hawaii gegeben haben könnte. Einige Daten sprachen dafür, doch aufgrund schlechten Wetters gab es zunächst keine visuellen Beobachtungen des Geschehens. Kurz nachdem ich meinen Artikel veröffentlicht hatte, bestätigte das HVO die Eruption in dem entlegenen Gebiet des Nationalparks: Die Eruption begann am Abend des 15. Septembers zwischen 21:00 und 22:00 Uhr HST und war nur von kurzer Dauer. Aus zwei über hundert Meter langen Spalten westlich des Nāpau-Kraters floss Lava, die sich etwa 90 Meter weit ausbreitete und Vegetation in der Umgebung verbrannte. Trotz der Eruption wurden keine Schäden an der Infrastruktur gemeldet. Bewohner der Region berichteten vom Geruch nach vulkanischen Gasen.




Der Vulkanausbruch wurde von den Wissenschaftlern als sehr klein beschrieben. Die Lava dehnte sich seitlich der Eruptionsspalten 90 m breit aus und floss gut 480 m weit. Sie bedeckte eine Fläche von 2 Hektar und anstatt von einem Lavafeld spricht man von einem Lavapad. Die geförderte Menge wurde auf 20.000 Kubikmeter geschätzt.

Vor der Eruption konnte man die Bildung eines Magmatischen Gangs beobachten, was sich in starken Bodenverformungen und zahlreichen Erdbeben äußerte. Zudem konnte man ein Infraschall-Ereignis registrieren. Es kam also zu starken Entgasungen und schwachen Explosionen, als sich die Eruptionsspalten öffneten. Im Laufe des Montags überflogen Mitarbeiter des HVOs das Gebiet mit einem Hubschrauber und konnten die Spuren der Eruption dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt trat aber keine Lava an der Oberfläche mehr aus, obgleich die unterirdische Intrusion anhielt.

Montagabend, gegen 18:00 Uhr HST, lebte die Aktivität dann wieder auf und es trat Magma an der Oberfläche aus. Nähere Beschreibungen zum 2. Teil der Eruption gibt es noch nicht.

Die Vulkanwarnstufe für bodenbasierte Gefahren bleibt auf „Beoachten“, und der Alarmcode für den Flugverkehr bleibt auf „Orange“. Der Ausbruch stellt derzeit keine Gefahr für Menschenleben oder Infrastruktur dar, jedoch wurden vorübergehende Sperrungen innerhalb des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks vorgenommen. Die Chain of Craters Road, die sich in der Nähe des Ausbruchsgebiets befindet, bleibt gesperrt. Vulkanische Gase könnten in den umliegenden Siedlungen wahrgenommen werden, deren Intensität in den kommenden Tagen schwanken kann.

Die Aktivität beschränkt sich weiterhin auf die mittlere östliche Riftzone, während die Seismizitäts- und Bodenverformungsraten in den benachbarten Zonen niedrig bleiben. Bereits seit dem 14. September findet eine magmatische Intrusion in der Nähe des Makaopuhi-Kraters statt. Es kam zu einer vertikalen Bodenhebung von 20 Zentimetern und um einen horizontalen Versatz von 58 Zentimetern. Magma sammelt sich in 2-3 Kilometern Tiefe an.

Die kleineren Ausbrüche und die Überwachung der Region zeigen die anhaltende Aktivität des Kīlauea, die durch wissenschaftliche Beobachtungen eng verfolgt wird.

Rumänien: Erdbeben Mb 5,2 am 16. September

Mittelstarkes Erdbeben erschütterte Karpatenbogen in Rumänien – Anwohner überrascht

Datum 16.09.24 | Zeit: 14:40:21 UTC | 45.560 ; 26.330 | Tiefe: 137 km | Mb 5,2

Rumänien wird aktuell nicht nur von schweren Überflutungen heimgesucht, sondern wurde gestern auch noch von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Das Beben ereignete sich um 14:40:21 UTC (17:40:21 Uhr Ortszeit), mit einem Epizentrum, das 16 km nördlich von Nehoiu lokalisiert wurde. Das Hypozentrum befand sich in 137 Kilometern Tiefe. Dennoch liegen dem EMSC zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, denen zu entnehmen ist, dass die Menschen von dem Erdstoß überrascht wurden und das Beben als ziemlich stark empfanden. Die meisten Wahrnehmungsberichte stammen aus einem Umkreis von 400 Kilometern um das Epizentrum, doch es gab auch vereinzelte Meldungen aus weiter entfernten Nachbarländern wie der Türkei und der Ukraine. Ein Zeuge berichtete sogar von einem doppelten Erdstoß: sehr wahrscheinlich hat er sowohl das Eintreffen der P-Welle als auch der S-Welle gespürt. Er befand sich 56 Kilometer vom Epizentrum entfernt, wo bereits ein deutlicher Laufzeitunterschied zwischen den beiden Wellenarten besteht. Meldungen über größere Schäden liegen jedoch nicht vor.

Erdbeben sind im Bereich des Karpatenbogens keine Seltenheit. Hier befindet sich die Vrancea Seismic Zone (VSZ), eine der seismisch aktivsten Regionen Osteuropas. Die VSZ ist bekannt für Erdbeben in mittleren Tiefen zwischen 70 und 200 Kilometern. Aufgrund der besonderen Tektonik der Region und insbesondere des Vorhandenseins des sedimentär verfüllten Karpatenbeckens wirken sich die Erdbeben an der Erdoberfläche oft stärker aus, als man aufgrund der Tiefe der Hypozentren erwarten würde.

Die Störungszonen entlang des Karpatenbogens gehen auf die Kollision mehrerer alter Mikroplatten zurück und wurden bereits im Miozän angelegt. In der Lithosphäre stoßen die Blöcke noch heute zusammen und verschieben sich gegeneinander, was die Erdbeben auslöst.

Es können auch starke Erdbeben mit Magnituden im Siebener-Bereich auftreten, wie etwa 1977, als ein Beben der Magnitude 7,2 große Zerstörungen verursachte, die bis in die Hauptstadt Bukarest reichten.

Dieses Erdbeben war allerdings nicht das stärkste Erdbeben gestern, denn dieses hatte eine Magnitude Mw 6,5 und manifestierte sich am Mariannengraben.