Taal Vulkan mit Erdbeben am 21.09.24

Taal stößt große Mengen Schwefeldioxid aus – Erdbeben und Tremor registriert

Die seismische Aktivität des philippinischen Taal-Vulkans hat in den letzten Tagen zugenommen. Wie PHIVOLCS meldete, wurden vorgestern 12 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Acht dieser Beben waren harmonische Tremorphasen, die eine Gesamtdauer von 340 Minuten erreichten. Gestern wurden von insgesamt sieben registrierten seismischen Ereignissen sechs Tremorphasen mit einer Gesamtdauer von 105 Minuten verzeichnet. Diese Seismizität weist auf die Bewegung vulkanischer Fluide hin, die sich im Untergrund angesammelt haben. Auch der hohe Gasausstoß spricht dafür: Bei der letzten Messung am 18. September wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von über 8.200 Tonnen pro Tag festgestellt.

Der hohe Gasausstoß verursacht in der Provinz Batangas immer wieder Probleme, da sich je nach Wetterlage vulkanischer Smog, auch „Vog“ genannt, bildet. Die hohen Schwefeldioxid-Konzentrationen in der Atemluft können Atemwegserkrankungen auslösen oder verschlimmern. Deshalb wird wiederholt empfohlen, Atemmasken zu tragen. Normale Gesichtsmasken bieten jedoch kaum Schutz vor Vog, da sie lediglich Partikel, nicht aber Gase filtern. Wirklichen Schutz bieten nur Gasmasken mit geeigneten Filtern. Diese sind allerdings im Alltag schwer praktikabel.

Zurück zum Vulkan: Neben Erdbeben und Gasausstoß, die im Kratersee auf Volcano Island für Wasserturbulenzen und hoch aufsteigende Dampfwolken sorgen, wird in zwei Regionen der Vulkaninsel im Calderasee des Taal-Vulkans Bodenhebung aufgrund von Magmenaufstieg registriert. Betroffen sind die nördliche und südöstliche Vulkanflanke. Allerdings senkt sich der Boden in vielen Bereichen der Caldera, in denen vor der Eruption im Jahr 2020 eine Bodenhebung festgestellt wurde. Die damalige Eruption war jedoch nicht groß genug, um eine so lange anhaltende Deflation zu verursachen. Daher muss ein anderer Prozess hinter dieser Subsidenz stecken. Fließt Magma aus einem flach gelegenen Reservoir unterirdisch in ein tieferes ab? Oder schrumpft der Magmenkörper durch Abkühlung? Beide Szenarien scheinen eher unwahrscheinlich. Es könnte sich aber um einen ähnlichen Prozess handeln, wie wir ihn von einem anderen Calderavulkan kennen: dem Bradyseismos der italienischen Campi Flegrei. Hier sind es vor allem magmatische Fluide wie geothermale Tiefenwässer und magmatische Gase, die im Hydrothermalsystem des Vulkans zirkulieren und für das ständige Auf- und Ab des Bodens sorgen. Diese Prozesse werden von Magma befeuert, das meist in Tiefen von mehr als fünf Kilometern liegt. Am Taal ist die Gefahr von phreatischen Eruptionen momentan hoch.

Der Taal ist aber nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der aktuell für Schlagzeilen sorgt: Am Kanlaon gab es gestern wieder 25 Erschütterungen. Am Vortag waren es sogar 45. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit mehr als 10.000 Tonnen am Tag noch höher als am Taal. Hier muss man mit einem Vulkanausbruch rechnen.

El Hierro: Erdbeben Mb 3,8

Kanareninsel El Hierro von Erdbeben Mb 3,8 erschüttert

Datum 19.09.24 | Zeit: 20:34:56 UTC | 27.814 ; -18.153 | Tiefe: 30 km | Mb 3,8

Vor der Nordküste der Kanareninsel El Hierro ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Das Hypozentrum lag in 30 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 23 km westlich von Valverde verortet wurde. Die Lage und Tiefe des Bebens erinnern an die Ereignisse von 2011, als es im Vorfeld der submarinen Eruption vor der Südküste von El Hierro zu Tausenden Erdbeben kam, die in vergleichbarer Tiefe wie das gestrige Beben vor der Nordküste begannen. Im Gebiet von „El Golfo“ führten damals so starke Erdbeben zu Steinschlägen und zur Sperrung eines Tunnels. Von solchen Zuständen sind wir derzeit jedoch noch weit entfernt. Dennoch ist es bemerkenswert, dass aktuell eine leichte Zunahme der seismischen Aktivität auf und vor El Hierro zu beobachten ist. Das gestrige Beben ereignete sich in einer Tiefe, in der häufig Erdbeben auftreten, wenn Magma aus der Asthenosphäre aufsteigt und in die Erdkruste eindringt.

Laut einem Medienbericht war der Erdstoß trotz der Tiefe des Erdbebenherds nicht nur auf El Hierro spürbar, sondern auch auf der Nachbarinsel La Palma, wo sich gestern der dritte Jahrestag des Eruptionsbeginns des Cumbre Vieja Vulkans jährte. Im Vorfeld dieser Eruption wurden auf La Palma über 8.600 Erdbeben registriert.

Auf El Hierro spürten die Bewohner das aktuelle Beben in Frontera, Los Llanillos, Sabinosa und in der Hauptstadt Valverde mit einer Intensität von II. Dem EMSC liegen jedoch keine Wahrnehmungsberichte vor.

In der vergangenen Woche wurde im Bereich des Vulkans Enmedio, im ozeanischen Streifen zwischen Teneriffa und Gran Canaria, eine Erdbebenserie verzeichnet. Dort wurden mehrere Erdbeben mit Magnituden zwischen 1,6 und 2,6 registriert, die in Tiefen von 26 bis 38 Kilometern auftraten.

Island: Bodenhebung am 20.09.24

Die Bodenhebung im Svartsengi-Bereich bleibt hoch – Kurve verläuft steiler als vor den letzten Eruptionen

Die Isländische Meteorologiebehörde (IMO) veröffentlichte gestern Abend eine neue Gefahrenbewertung für das Svartsengi-Gebiet sowie eine aktualisierte Grafik zur Bodenhebung. Diese zeigt, dass die Hebung seit dem Ende der Eruption vor gut zwei Wochen konstant weitergeht und die Steigung der Kurve steiler ist als vor den beiden letzten Vulkanausbrüchen. Der Boden hebt sich also schneller. Ansonsten ähnelt das Muster den Abläufen, die bereits zwischen den letzten Magmagangbildungen und Eruptionen in der Sundhnúkur-Kraterreihe beobachtet wurden.

Solange die Magmaansammlung unter Svartsengi weitergeht und das Magmavolumen ähnlich hohe Werte wie vor den jüngsten Ereignissen erreicht, besteht die Möglichkeit einer weiteren Magmagangbildung oder eines Vulkanausbruchs. Aussagen über den Zeitpunkt oder genauen Ort eines nächsten Ausbruchs sind jedoch derzeit nicht möglich. Die Geowissenschaftler der IMO halten es für unwahrscheinlich, dass es kurzfristig, also in den nächsten Tagen oder Wochen, zu einem neuen Ausbruch kommt. Ich schätze, dass wir frühestens Ende November, wahrscheinlich jedoch erst im Dezember, mit einem Ausbruch rechnen können. Interessanterweise verläuft die aktuelle Hebungskurve ähnlich steil wie vor den Eruptionen zu Beginn des Jahres, die in kürzerem Abstand aufeinander folgten als die jüngsten Ereignisse. Auf der aktuellen Grafik ist die rote Kurve mit dem Kreis der gegenwärtige Verlauf, während die grüne Kurve den Anstieg vor dem letzten Ausbruch zeigt.

Neue Gefahrenbewertung für Svartsengi und Grindavík

Die IMO-Wissenschaftler veröffentlichten zudem eine aktualisierte Gefahrenkarte für die Region Svartsengi und Grindavík. Für die Zone 3 wurde die Gefahrenstufe von „Rot“ auf „Orange“ herabgestuft und in Zone 4 (Grindavik) gilt nun die „gelbe“ Gefahrenstufe. Dennoch bleibt für Grindavík ein erhebliches Risiko in Bezug auf Erdfälle und Spaltöffnungen bestehen. Der Untergrund der Stadt bleibt daher unsicher. Zudem emittiert das abkühlende Lavafeld weiterhin große Mengen Schwefeldioxid, das eine Gesundheitsgefahr darstellt.

Aktuelle Erdbebensituation

Während im Bereich der Sundhnúkur-Kraterreihe nur vereinzelte Beben auftreten, bleibt die seismische Aktivität in den Systemen von Fagradalsfjall und Krýsuvík erhöht. Auch in anderen Teilen der Reykjanes-Halbinsel kommt es zu Erdbeben, und die Tabellen der IMO verzeichnen insgesamt 134 Beben in dieser Region. Darüber hinaus wurden Beben unter dem Vulkan Katla sowie im Gebiet des Vatnajökull registriert.

Ätna: Kleine Ascheeruption und morphologische Veränderungen

Zentralkrater am Ätna unterliegt morphologischen Veränderungen – kleine Ascheeruption beobachtet

Statistisch gesehen wäre ein neuer Paroxysmus aus dem Voragine-Krater überfällig, doch wie so häufig kümmert sich der Ätna nicht um Statistiken und macht, was er will. In den vergangenen Tagen fuhr die Tremoramplitude zwar Achterbahn, und es sah zeitweise so aus, als würde der Vulkan zu einem Paroxysmus ansetzen, doch leider blieben Ausbrüche weitestgehend aus. Einzig am 16. September beobachteten Vulkanologen vom INGV eine kleine Aschewolke, die aus dem Kraterbereich der Bocca Nuova aufstieg. Der Wind ergriff die recht dünne Aschewolke schnell und verwehte sie in Richtung Osten. Eine Gefahr für den Flugverkehr bestand nicht.

Dem jüngsten Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 09.09.–15.09.2024 ist zu entnehmen, dass es zu deutlich sichtbaren morphologischen Veränderungen im Bereich zwischen dem neuen Voragine-Kraterkegel und dem Nordostkrater kam. Es ereignete sich ein kleinerer Hangrutsch. Auch auf der gegenüberliegenden Seite des Kraterbereichs gab es Veränderungen. An der Bocca Nuova entstanden neue Entgasungsschlote. Außerdem registrierten die Sensoren eine schwache Infraschalltätigkeit aus dem Bereich des Südostkraters.

Der Hauptteil des Tremors stammt aus einem Areal zwischen 2700 und 3000 Höhenmetern. Offenbar sammelte sich Magma in einem Gang unter dem Südrand des Zentralkraters. Die Tremorquellen ließen sich auch wieder bis in größere Tiefen verfolgen, und es ergibt sich das Bild aufsteigenden Magmas.

Der Kohlendioxidausstoß hat mittelhohe Werte angenommen und nachgelassen, während der Schwefeldioxidausstoß zugenommen hat. Diese Werte bestätigen den oben erwähnten Magmaaufstieg.

Es scheint also wieder mehr Magma aus der Tiefe aufzusteigen, als wir es in den letzten Wochen gesehen haben. Dennoch lässt sich hieraus noch nicht schließen, wann und wo es zur nächsten Eruption am Ätna kommen wird. Nur eins ist gewiss: Sie wird kommen!

Kilauea: Vulkanausbruch am Nāpau-Krater hält an

Neue Eruptionsspalte am Nāpau-Krater bleibt aktiv – Kraterboden mit Lava überflutet

Die Eruption des Vulkans Kīlauea auf Hawaii hält weiterhin an. Die gut 150 m lange Eruptionsspalte, die sich am 18. September um 15:15 Uhr Hawaii-Zeit westlich des Nāpau-Kraters öffnete, fördert Lavafontänen, die einen Lavastrom speisen. Dieser fließt über den Westrand des Nāpau-Kraters und bedeckt den flachen Kraterboden. Es handelt sich bereits um das vierte Spaltensystem, das sich seit Beginn der Magmenintrusion am 14. September gebildet hat. Da sich die Spalte in der Nähe des Kraterrands befindet, bildeten sich sofort nach der Öffnung der Spalte Lavakaskaden.

Seit dem neuen Ausbruch am 18. September wurden rund 250.000 Quadratmeter Kraterboden mit Lava bedeckt. Insgesamt wurden seit Sonntagabend etwa zwei Drittel des Kraterbodens von Lava überflutet, was einer Fläche von 500.000 Quadratmetern entspricht. Die Förderrate der Lava schwankt zwischen 5 und 15 Kubikmetern pro Sekunde. Die gestern gemessene Schwefeldioxid-Emission der neuen Spalte betrug 10.000 Tonnen pro Tag. Was als kleiner Ausbruch begann, hat sich inzwischen zu einem deutlich größeren Ereignis entwickelt.

Die Aktivität setzte sich gestern den ganzen Tag fort und dauert auch in der heutigen Nacht (Hawaiizeit) noch an. Der Ausbruch findet in einem abgelegenen und abgesperrten Teil des Nationalparks statt, sodass keine unmittelbare Gefahr für Menschenleben oder Infrastruktur besteht. Bewohner in der Nähe könnten jedoch vorübergehend erhöhte vulkanische Gasemissionen erleben, die in den nächsten Stunden und Tagen schwanken könnten. Die Alarmstufe für den Vulkan und der Flugfarbcode bleiben bei WATCH/ORANGE. In der unteren East Rift Zone oder der Southwest Rift Zone wurden keine Veränderungen beobachtet.

Die seismische Aktivität im Gipfelbereich hat deutlich nachgelassen, es wurden nur noch wenige Erdbeben registriert. Der Neigungsmesser in Sandhill nahe des Gipfels zeigt weiterhin eine starke Deflation, während das Uēkahuna-Instrument eine etwas schwächere Deflation misst. Dies deutet darauf hin, dass weiterhin Magma vom Gipfel in die östliche Riftzone strömt. In der Nähe der Eruptionsstelle ist die seismische Aktivität hoch und hat sich seit der Öffnung der neuen Eruptionsspalte deutlich verstärkt. Tremor wird weiterhin registriert.

Die Neigungsmesser in der Middle East Rift Zone (MERZ) zeigen keine signifikanten Veränderungen. GPS-Instrumente haben jedoch an mehreren Stationen in der MERZ horizontale Verschiebungen von über 20 cm gemessen. Die größte Verschiebung wurde an der Station MKAI, unterhalb des Makaopuhi-Kraters, aufgezeichnet, die sich seit dem 14. September um 54 cm nach Südsüdwest bewegt hat. Die GPS-Daten und Neigungsmessungen deuten darauf hin, dass Magma in eine mehrere Kilometer unter der Oberfläche liegende Speicherregion eindringt.

Derzeit beschränkt sich die Aktivität auf die östliche Riftzone zwischen dem Makaopuhi-Krater und Puʻuʻōʻō. Es gibt keine Anzeichen für Veränderungen weiter unten in der Middle oder Lower East Rift Zone.

Island: Schwarmbeben Keilir und Eldey

Zwei Erdbebenschwärme im Bereich von Reykjanes auf Island – 128 Beben in zwei Tagen

Auf Island hat es in den letzten Stunden wieder zahlreiche Erdbeben gegeben. Insgesamt wurden 203 Erschütterungen auf der ganzen Insel detektiert, einschließlich jener, die sich im Südwesten am Reykjanes-Rücken vor der Küste ereigneten. Dort gab es heute Mittag die beiden stärksten Erdstöße mit Magnituden von 3,3 und 3,2. Die Hypozentren wurden auf eine feste Tiefe von 10 Kilometern geschätzt, lagen also relativ flach, aber die Erdbebenherde konnten in der Tiefe nicht genau lokalisiert werden. Die Epizentren befanden sich 18,1 km west-südwestlich von Eldey. Es folgten weitere leichte Erschütterungen. Erdbeben sind hier keine Seltenheit und könnten tektonischen Ursprungs sein, jedoch möglicherweise durch Spannungsänderungen aufgrund von Magmenaufstieg ausgelöst worden sein.

Ein zweiter Schwarm ereignete sich letzte Nacht. Er manifestierte sich einige Kilometer östlich von Keilir und westlich von Krýsuvík. Der erste magmatische Gang, der sich am Fagradalsfjall bildete, erstreckte sich bis in diese Region. Außerdem gab es erneut einige Erschütterungen direkt am Fagradalsfjall sowie am Sylingarfell bei Sundhnúkur. Es scheint, als würden die Spannungen infolge der Bodenhebungen wieder zunehmen. Der Boden hebt sich nicht nur im bekannten Gebiet von Svartsengi, wo er seit dem Ende der letzten Eruption bereits um 8 Zentimeter angestiegen ist, sondern auch in Meradalir bei Fagradalsfjall, wo die Hebung seit Anfang September 2 Zentimeter betrug. Dies deutet darauf hin, dass sich das Svartsengi-Fagradalsfjall-System erneut auflädt und sich allmählich auf eine weitere Eruption vorbereitet.

Bodenhebungen und dadurch verursachte Erdbeben sind auch im Bereich der Askja zu beobachten. Die neuesten Messungen deuten auf eine Beschleunigung der Bodenhebung hin, was nicht überrascht, da die Seismizität in der vergangenen Woche deutlich zugenommen hat.

Auch wenn das Thema Island in den Medien derzeit weniger präsent ist als zu Beginn des Jahres, bleibt die Gesamtsituation dennoch spannend. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Monaten und Jahren weitere interessante Eruptionen erleben werden. Darüber hinaus ist die Sonnenaktivität in diesem Jahr besonders intensiv, und der Herbst auf Island ist ideal, um Nordlichter zu beobachten – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Schlammvulkan Lokbatan in Aserbaidschan eruptierte

Größere Eruption des Schlammvulkans Lokbatan in Aserbaidschan dokumentiert – Video zeigt Schlammfontäne

Am Dienstag kam es am Schlammvulkan Lokbatan in Aserbaidschan, zu einem größeren Ausbruch. Die Eruption verlief in zwei Phasen, wobei die erste Phase um 15:19 Uhr begann und sich die zweite Phase um 16:09 Uhr anschloss.

Laut dem Republican Seismological Service Center der Nationalen Akademie der Wissenschaften Aserbaidschans (ANAS) dauerte der erste Ausbruch 6 Minuten und 20 Sekunden. Während der Eruption wurde eine seismische Aktivität registriert, die sich in einer Tiefe von etwa 3 Kilometern bespielte. Die zweite Phase hielt 3 Minuten und 34 Sekunden an.

Der Lokbatan-Schlammvulkan erlebt regelmäßig große Ausbrüche. Dies war der 27. dokumentierte größere Ausbruch, der letzte ereignete sich im August 2022.

Die Eruption wurde von neun seismischen Stationen des Republic Seismological Service Center erfasst. Die dabei freigesetzte seismische Energie wurde mit Е=0,4×10⁷ C berechnet.

Schlammvulkane unterscheiden sich grundlegend von magmatischen Vulkanen, die heiße Lava und Gase ausstoßen. Sie entstehen, wenn sich unterirdischer Druck durch Gas- und Wasseransammlungen in Sedimentgesteinen aufbaut, was zur Freisetzung von Wasser, Gas und Schlamm führt. Der ausgestoßene Schlamm besteht meist aus einer Mischung von Wasser, Ton, Mineralien und Kohlenwasserstoffen, oft begleitet von Methangas.

Diese vulkanische Aktivität tritt häufig in tektonisch aktiven Gebieten auf, in denen Plattenbewegungen Druck auf die unterliegenden Sedimente ausüben. Schlammvulkane sind weltweit verbreitet, wobei Aserbaidschan besonders bekannt für eine hohe Konzentration solcher Vulkane ist – rund 400 der weltweit etwa 1.000 Schlammvulkane befinden sich in diesem Land. Trotz ihrer explosiven Ausbrüche stellen sie meist keine Gefahr für Menschenleben dar, können jedoch großen wirtschaftlichen Schaden anrichten, indem sie Landflächen bedecken oder Infrastruktur beschädigen.

Lokbatan gehört zu den bekanntesten Schlammvulkanen Aserbaidschans. Er zeichnet sich durch seine häufigen und spektakulären Ausbrüche aus, die regelmäßig seismisch erfasst und untersucht werden.

Santiaguito mit 2 pyroklastischen Strömen

Größere Eruption am Santiaguito löst pyroklastische Ströme aus

Am guatemaltekischen Domvulkan Santiaguito ereigneten sich am Dienstag zwei pyroklastische Ströme, die durch eine stärkere explosive Eruption des Doms ausgelöst wurden, welche intensiver war als die üblichen Ausbrüche. Vulkanasche stieg dabei bis zu einer Höhe von 4.600 Metern auf und driftete in Richtung Nordwesten. Ein Blick auf die Meldungen des VAAC Washington zeigt, dass die gemeldeten Aschewolken seit dem 12. September höher aufsteigen als sonst üblich.

Die Eruption wurde mithilfe der neuen AfarTV-Livecam dokumentiert und als Video festgehalten.

Laut Berichten der Vulkanologen von INSIVUMEH wird im Dombereich kontinuierlich glühende Lava beobachtet. Am Südwestrand des Kraters führt die Ansammlung von Gesteinsmaterial zu ständigen Lawinen, die teilweise von kleineren pyroklastischen Strömen begleitet werden. Die vulkanische Aktivität verursacht schwache, mäßige und starke Explosionen, die Aschesäulen in westliche Richtung schleudern. Aschefall wird in den Dörfern San Marcos, Loma Linda Palajunoj und anderen umliegenden Orten gemeldet. Aufgrund der intensiven Aktivität besteht die Gefahr größerer pyroklastischer Ströme, wie sie zuletzt 2022 auftraten. Es wird dringend davon abgeraten, sich den Kuppelbereichen oder den umliegenden Schluchten zu nähern. Da nachmittags und nachts in der Region mäßige bis starke Regenfälle auftreten, erhöht sich das Risiko von Laharen. Vorsicht ist beim Überqueren von Flüssen und Schluchten in der Nähe des Vulkans geboten.

Eine Sperrzone mit einem Radius von 5 Kilometern um den Dom wurde eingerichtet. Reiseveranstalter und Vulkanführer wurden darüber informiert, dass Touren auf den Vulkan untersagt sind. Im Frühjahr gingen Videos viral, die abenteuerlustige Vulkanbeobachter zeigten, die auf einem älteren Dom des Santiaguito herumkletterten, der sich neben dem aktiven Dom befindet. Ob auch die Besteigung des Gipfels des Santa Maria untersagt ist, geht aus den Berichten nicht eindeutig hervor. Der Gipfel des Santiaguito-Muttervulkans liegt jedenfalls innerhalb des 5-Kilometer-Radius.

Am Vulkan Agua bei Antigua gingen offenbar Muren ab, die bis in bewohntes Gebiet strömten. Doch davon später mehr.

Kilauea: Lavafall im Nāpau-Krater

Vulkanausbruch am Kilauea geht weiter – Lavafall am Rand des Nāpau-Kraters

Am Kilauea auf Hawaii setzt sich der Vulkanausbruch nach einer erneuten Pause fort. Wie das HVO berichtet, schwächte sich die Eruption im Nāpau-Krater im Verlauf des gestrigen Tages ab und kam schließlich ganz zum Stillstand. Am Nachmittag, gegen 15:15 Uhr HST, wurde ein Teil der Eruptionsspalte westlich des Kraters wieder aktiv und begann, eine Lavafontäne zu fördern, die einen Lavastrom speist. Dieser fließt in Richtung des Nāpau-Kraters und stürzt in einer spektakulären Kaskade über dessen Rand. Solche Lavafälle sind selten und traten in größerem Umfang zuletzt bei den ersten beiden Fagradalsfjall-Eruptionen in Island auf. Der aktuelle Lavafall kann live über eine neue Webcam beobachtet werden.

Während die Erdbebenaktivität deutlich zurückgegangen ist, zeigt das Seismogramm das Einsetzen einer neuen Tremorphase, die zeitgleich mit dem Wiederaufleben der Eruption begann und bis jetzt anhält. Auf Hawaii ist es übrigens 20:45 Uhr am 18. September.

Die Bodendeformation verändert sich im Verlauf der Eruption: Während der Pause schlug die moderate Deflation in Inflation um, und der Boden hob sich kurzfristig. Seit dem erneuten Einsetzen des Ausbruchs wird wieder Subsidenz beobachtet – der Boden senkt sich, da Lava ausgestoßen wird. Es scheint, dass kontinuierlich Magma aus dem flach gelegenen Reservoir unter dem Kilauea-Gipfel in das Ostrift abfließt.

Der Ausbruch findet in einem abgelegenen Bereich des Nationalparks statt und ist für Besucher nicht zugänglich, obwohl die Chain of Craters Road gestern wieder geöffnet wurde, nachdem man dachte, der Ausbruch sei vorbei. Inzwischen dürfte sie jedoch erneut gesperrt sein. Es besteht keine unmittelbare Gefahr für Leben oder Infrastruktur, insbesondere da die Lava in den Nāpau-Krater fließt und diesen erst auffüllen muss, bevor sie weiter hangabwärts fließen kann. Die Vulkan-Alarmstufe und der Flugfarbcode bleiben auf „Orange“.