Papua Neuguinea: Starkes Erdbeben Mw 6,3 am 11. September

Starkes Erdbeben in Papua-Neuguinea – Vulkan Manam bricht aus

Datum 11.09.24 | Zeit: 16:46:04 UTC | -3.273 ; 146.360 | Tiefe: 10 km | Mw 6,3

Der pazifische Inselstaat Papua-Neuguinea wurde gestern Nachmittag von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 171 km süd-südwestlich von Lorengau lokalisiert wurde, einem Ort auf der Insel Manus in der Bismarcksee. Auch die Nordküste der Hauptinsel von Papua-Neuguinea lag in ähnlicher Entfernung. Das Besondere an der Lage des Epizentrums ist nicht nur die komplexe Tektonik der Region, sondern auch die Nähe zu mehreren Vulkanen, wie dem Kadovar und Manam. Letzterer Inselvulkan liegt etwas näher am Epizentrum des Bebens als Lorengau, das zur Lokalisierung herangezogen wurde. Tatsächlich meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke des Manam, die bis auf eine Höhe von 5200 m aufstieg und nach Norden driftete. Die Aschewolke wurde um 16:40 UTC registriert, nur sechs Minuten bevor das Erdbeben gemeldet wurde. Daher stellt sich natürlich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen gegeben haben könnte. Normalerweise geht man davon aus, dass starke Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können. Könnte es sein, dass es eine Verzögerung zwischen dem Auftreten des Erdbebens und seiner Registrierung gab? Oder war das zeitnahe Auftreten der beiden Ereignisse doch nur ein Zufall? Erst vor sechs Tagen ereignete sich in der Region ein starkes Erdbeben, das ebenfalls in Zusammenhang stehen könnte. Es bleibt auf jeden Fall spannend, die Situation weiter zu beobachten und zu sehen, ob Manam erneut in eine Serie von Paroxysmen eintreten wird.

Papua-Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring, dessen markantestes Merkmal die pazifischen Subduktionszonen sind. Im Wesentlichen ist die Subduktion der Pazifikplatte für die zahlreichen Erdbeben und Vulkanausbrüche verantwortlich.

Erdbebenserie nahe der Vulkaninsel Ambae auf Vanuatu

Gestern gab es entlang des Pazifischen Feuerrings vor Australien noch einige weitere interessante Erdbeben. Eine Serie von Beben mit Magnituden im Bereich von fünf ereignete sich bei Vanuatu. Die beiden stärksten Beben erreichten eine Magnitude von 5,8. Die meisten Beben konzentrierten sich in der Nähe der Insel Maewo, die nur wenige Kilometer von der bekannteren Vulkaninsel Ambae entfernt liegt. Der Vulkan dort, Manaro Voui, zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Archipels und könnte ebenfalls durch die Erdbeben zu einer Eruption angeregt werden.

Auch auf Neuseeland ereigneten sich auffallend viele Erdbeben. Insbesondere im Norden der Nordinsel gab es mehrere moderate Erschütterungen, in deren Nähe sich der Inselvulkan White Island befindet. Dieser Vulkan ist seit einigen Wochen aktiv und stößt geringe Mengen Vulkanasche aus.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 3,8 bei Gran Canaria

Spürbares Erdbeben der Magnitude 3,8 erschütterte Norden von Gran Canaria

Datum 10.09.24 | Zeit: 18:20:30 UTC | 28.182 ; -15.604 | Tiefe: 20 km | Mb 3,8

Kurz vor der Nordküste der Kanareninsel Gran Canaria ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Stärke 3,7. Das Hypozentrum lag in 20 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 10 km west-nordwestlich von Arucas lokalisiert. Trotz der vergleichsweise großen Tiefe des Erdbebenherds wurde der Erdstoß von den Bewohnern der Region deutlich wahrgenommen. Wahrnehmungsmeldungen liegen aus einem Umkreis von 20 Kilometern um das Epizentrum vor, es gibt jedoch auch Berichte, dass das Beben sogar im 50 Kilometer entfernten Inselsüden gespürt wurde.

In den letzten Tagen wurden zudem einige schwache Erdstöße zwischen Gran Canaria und Teneriffa sowie vor der Südküste von El Hierro verzeichnet. Das IG berichtet in seinem Wochenbulletin von 25 Erdbeben, die im Beobachtungszeitraum vom 30.08. bis 06.09.24 registriert wurden. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,3 ereignete sich am Mittwoch, den 4. September 2024, etwa 50 Kilometer westlich von Lanzarote. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 0,75 Gigajoule seismische Energie im Archipel freigesetzt. Die Erdbeben traten vor allem auf den Inseln Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Palma auf. Auf La Palma bleibt die seismische Aktivität gering und liegt deutlich unter dem Niveau des Ausbruchs von 2021.

In Bezug auf die Bodenverformung wurden in der vergangenen Woche auf keiner Insel signifikante Veränderungen festgestellt.

Was die Gasausstoßungen auf La Palma betrifft, so wurden weiterhin anomale CO2-Emissionen beobachtet, insbesondere in den Gebieten La Bombilla und Puerto Naos. Das geochemische Netzwerk der Kanaren zeigt, dass die höchsten diffusen vulkanischen Gasemissionen auf Teneriffa gemessen werden, wo seit 2016 ein Druckanstieg im vulkanisch-hydrothermalen System registriert wird. Dieser Prozess ist kurzfristig und mittelfristig als normal für Vulkansysteme anzusehen. Daher steht die Vulkanampel hier auf „Grün“. Dasselbe gilt für die Vulkane auf den anderen Inseln, mit Ausnahme von La Palma, wo weiterhin gelber Alarm gilt.

Kanlaon: Erdbeben und Schwefeldioxid

Erhöhte Seismizität und starker Schwefeldioxid-Ausstoß sorgen für Evakuierungen am Kanlaon

Die beunruhigenden Meldungen vom philippinischen Vulkan Kanlaon reißen nicht ab. Nachdem es bereits gestern Morgen zu einem Schwarmbeben kam, das länger anhielt und insgesamt 337 Einzelbeben umfasste, gesellt sich zu der erhöhten Seismizität noch ein extrem hoher Schwefeldioxidausstoß dazu: er betrug 9985 Tonnen am Tag. Dieser Wert wurde von den Vulkanologen von PHILVOLCS bei einem Observierungsflug mit Hilfe des GOSPEC-Verfahrens ermittelt. Die Daten, die mit diesem speziellen Spektrometer erfasst werden, gelten als sehr zuverlässig. PHILVOLCS schreibt dazu, dass der Wert von fast 10.000 Tonnen Schwefeldioxidausstoß am Tag den höchsten Wert darstellt, der am Kanlaon jemals gemessen wurde.

Der hohe Gasausstoß gab dann letztendlich den Anstoß dazu, Menschen aus Gehöften zu evakuieren, die sich am Fuß des Vulkans innerhalb der Gefahrenzone befinden, die einen Radius von 4 Kilometer um den Krater hat. Bilder aus der Zone dokumentieren auch, dass Vegetation aufgrund der hohen Gasbelastung beginnt abzusterben.

Die Ausbreitung vulkanischer Gase beschränkt sich aber nicht nur auf die Gefahrenzone, denn PHILVOLCS zählt in seinem Bulletin eine Reihe von Ortschaften auf, in denen Schwefelgerucht wahrgenommen wurde, und warnt vor Folgen für die Gesundheit: Ein längerer Kontakt mit vulkanischem Schwefeldioxid, besonders in Gebieten, in denen sich Rauchfahnen bei schwachem Wind ansammeln, kann zu Augen-, Hals- und Atemwegsreizungen führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Asthma, Lungen- und Herzkrankheiten, ältere Personen, Schwangere und Kinder. Das Tragen von Atemmasken wird empfohlen.

Bereits seit längerem wird der Kanlaon als „aufgebläht“ bezeichnet, was nicht etwa auf Verdauungsstörungen hinweist, sondern darauf, dass es eine größere Magmenakkumulation unter dem Vulkan gibt.

Aus mir unerklärlichen Gründen blieb die Alarmstufe erst einmal auf „2“ stehen, obwohl alle Anzeichen dafür sprechen, dass es jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen zu einer Eruption kommen kann.

Ätna: Zunahme der Seismizität im September

Weitere Erdbeben manifestierten sich am Ätna – auch Ostküste betroffen

Über den Sommer war die seismische Aktivität am Ätna ungewöhnlich gering, wenigstens wenn man die letzten Jahre betrachtet. Aktuell ändert sich das aber wieder und seit einigen Tagen ist eine Aktivitätszunahme in Bezug auf die Erdbebentätigkeit zu beobachten. So gab es heute zwei Erdbeben mit Magnituden im Zweierbereich, die sich an der unteren Ostflanke des Vulkans zutrugen und bereits vom EMSC gemeldet wurden: Sie hatten die Magnituden 2,1 und 2,0 und hatten Hypozentren in 6 Kilometern Tiefe. Die Epizentren wurden 5 und 6 Kilometer nord-nordwestlich von Acireale lokalisiert und lagen wenige Kilometer östlich von Zafferana, das vielen Ätnareisenden ein Begriff sein wird. Bereits am Wochenende gab es hier 4 schwächere Erschütterungen. In dem Areal waren Erdbeben früher keine Seltenheit, und stärkere Beben wurden von den Vulkanologen des INGVs als tektonische Beben beschrieben, die durch Veränderungen im Spannungsfeld infolge von Magmenaufstieg entstanden sind. Auf der INGV-Shakemap erkennt man zwar die beiden aktuellen Beben noch nicht, aber es wird deutlich, dass sich in den vergangenen Tagen mehrere schwache Erdbeben manifestierten. Zu sehen ist auch noch die blaue Weindolde aus Erdbebenmarkierungen im Nordwesten des Vulkans, deren Beben aller Wahrscheinlichkeit nach direkt durch aufsteigendes Magma entstanden sind.

Daten sprechen für weitere Magmenakkumulation unter dem Ätna

Im Wochenbericht des INGVs ist zu lesen, dass es im Beobachtungszeitraum 2. – 8. September praktisch keine Infraschalltätigkeit gab. Das ist ebenso ungewöhnlich, wie die geringe Erdbebentätigkeit zuvor. Andererseits sprechen zwei Beobachtungen dafür, dass es nicht lange ruhig am Ätna bleiben wird: Bei der Einen handelt es sich um den sehr hohen Kohlendioxid-Ausstoß, der von den Vulkanologen gemessen wurde. Zwar teilte man keine absoluten Werte mit, einer Grafik ist aber zu entnehmen, dass die höchsten Werte seit einem Jahr erreicht wurden und die steigende Tendenz anhält. Außerdem war das Helium-Isotopenverhältnis in den Gasen hoch. Beide Messwerte sprechen dafür, dass ein größerer Magmenkörper aus der Tiefe aufsteigt, und bestätigen somit das, was uns die tief sitzenden Erdbeben im Nordwesten des Vulkans bereits angedeutet haben.

Die andere Beobachtung betrifft die Quelle des Tremors, der von einer Magenakkumulation in geringer Tiefe unter dem Ätnagipfel ausgeht. Der Bereich, in dem Tremor registriert wurde, hat sich gegenüber der Vorwoche deutlich ausgedehnt und reicht auch wieder tiefer hinab, so dass man davon ausgehen kann, dass sich weitere Schmelze zwischen dem Südrand des Zentralkraters und dem Südostkrater angesammelt hat. Wann sie in welcher Form das Tageslicht erblicken wird, ist ungewiss. Mich würde es nicht wundern, wenn der Südostkrater bald wieder in das Eruptionsgeschehen eingreifen würde.

Island: Gletscherlauf am Myrdalskökull/ Katla

Am Fluss Skálm bahnt sich ein weiterer Gletscherlauf an -Vulkanische Aktivität der Katla als Ursache vermutet

Steht der subglaziale Calderavulkan Katla, der vom Myrdalsjökull-Gletscher verdeckt wird, kurz vor einem Ausbruch? Diese Frage wird derzeit in Island diskutiert, da Hinweise auf einen weiteren Gletscherlauf im Fluss Skálm aufgetaucht sind. Bereits im Juli kam es zu einem relativ großen Gletscherlauf, der eine Brücke entlang der Ringstraße, die über den Skálm führt, beschädigte.

Gestern begann der Pegel des Gletscherflusses erneut zu steigen, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie im Juli. Eine Gefahr für die Straße besteht derzeit nicht. Allerdings gibt es Anzeichen für vulkanische Aktivitäten unter dem Gletscher: Die Leitfähigkeit des Wassers hat stark zugenommen. Dies deutet darauf hin, dass das Wasser eine erhöhte Konzentration vulkanischer Mineralien enthält, da diese die elektrische Leitfähigkeit des Wassers erhöhen.

Zusätzlich wurde in der Region ein verstärkter Schwefelgeruch wahrgenommen, wie er für geothermales Wasser typisch ist. Wahrscheinlich ist eine erhöhte Wärmeproduktion in Kombination mit dem Gasausstoß subglazialer Fumarolen der Katla die Ursache für die Gletscherschmelze und das Hochwasser im Skálm. Die Behörden warnen vor erhöhter Luftverschmutzung infolge der Gase.

Während mehrere isländische Medien berichten, dass es keine erhöhte seismische Aktivität unter Myrdalsjökull und Katla gebe, vertrete ich eine andere Meinung. In den letzten Tagen gab es tatsächlich mehrere kleine Erdbebenschwärme unter dem Vulkan. Eine genauere Betrachtung der GPS-Daten zeigt zudem eine leichte Bodenhebung von 3 Zentimetern an der Messstation AUST.

Meiner Ansicht nach steuert Katla auf einen weiteren Höhepunkt ihrer mehrjährigen Aufwärmphase zu, die zyklisch verläuft. Ob sie jedoch tatsächlich kurz vor einem Ausbruch steht, halte ich für unwahrscheinlich. Vor einer Eruption würde ich eine mehrmonatige Phase starker Erdbebenschwärme und einer deutlichen Bodenhebung erwarten.

Sollte es aber tatsächlich in den nächsten Jahren zu einer Eruption der Katla kommen, ist es wahrscheinlich, dass dieser Ausbruch in Punkto Explosivität alles in den Schatten stellt, was man in den letzten Jahren auf Island und Reykjanes gesehen hat. Zudem drohen massive Gletscherläufe mit einem großen Zerstörungspotenzial.

Suwanose-jima mit weiterer Eruption

Entlegener japanischer Inselvulkan erzeugte weitere Ascheeruption – Dorfbewohner hörten Explosionsgeräusche

Der Suwanose-jima ist weiterhin aktiv und erzeugte gestern eine explosive Eruption, bei der eine Aschewolke aufstieg, deren Höhe mit Hilfe von Satelliten nicht festgestellt werden konnte. Gegenüber den Vortagen hat die eruptive Tätigkeit aber nachgelassen, wenigstens, wenn man von den Anzahlen der VONA-Meldungen ausgeht. Es kann aber auch sein, dass nicht alle Eruptionen aufgrund schlechten Wetters detektiert werden.

Das JMA veröffentlichte einen neuen Beobachtungsbericht für den Zeitraum vom 2. bis 9. September. Die Vulkanologen bestätigten das Anhalten der eruptiven Tätigkeit mit Schwerpunkt im Otake-Krater. Während des Berichtszeitraums wurden zwölf Explosionen registriert. Dabei stieg die Aschewolke bis zu 1.700 Meter über den Kraterrand. Vulkanische Gesteinsbrocken wurden bis zu 600 Meter vom Krater entfernt geschleudert. Nachts wurde durch eine empfindliche Überwachungskamera auch eine Glut beobachtet.

Laut der Außenstelle Suwanose-jima des Toshima Village Office wurden im Dorf, das etwa 3,5 km südsüdwestlich des Kraters liegt, gelegentlich Geräusche von Eruptionen sowie Aschefall bemerkt.

Vulkanische Erschütterungen, die hauptsächlich mit den Eruptionen in Zusammenhang stehen, wurden überwiegend auf der Westseite der Insel registriert. Die Anzahl der vulkanotektonischen Erdbeben wird als gering beschrieben. Kontinuierliche GNSS-Messungen zeigen keine wesentlichen Veränderungen in der Magmansammlung auf der Westseite der Insel.

Vom O-Take geht eine Wärmesignatur aus, die man zuletzt auf einem wolkenfreien Satellitenbild Mitte August erkennen konnte. Tatsächlich gab Wärmesignaturen aus zwei Schloten.

Da die Eruptionsaktivitäten anhalten, besteht weiterhin die Gefahr, dass bei Eruptionen große Vulkanblöcke weiträumig verteilt werden. Daher wird die Sperrzone aufrechterhalten, die einen Radius von 1,5 Kilometern um den Mitake-Krater aufweist, in dem sich der aktive Krater O-Take befindet.

Beim Suwanose-jima handelt es sich um einen langgestreckten Inselvulkan, der sich entlang einer Störungszone aufbaute. Die Eruptionszentren verlagerten sich im Laufe der Inselgeschichte in nördliche Richtung. Entsprechend reihen sich mehrere Krater wie die Perlen einer Kette aneinander auf. Überwiegend wird andesitische Lava gefördert.

Lewotobi Lakilaki eruptiert am 10.09.24

Vulkan Lewotobi auf Flores bleibt sehr aktiv – Vulkanasche in 2700 m Höhe

Auf der indonesischen Insel Flores ist der Lewotobi Lakilaki weiterhin sehr aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Zuletzt erreichte sie laut einer VONA-Meldung eine Höhe von 2700 m und driftete in Richtung Nordwesten. Gestern kam es zu insgesamt 5 explosiven Eruptionen. Bei einer zog die Aschewolke direkt über das kleine Büro der Vulkanologen hinweg und lieferte ein beeindruckendes Bild. Obwohl die Aschewolke recht groß und hoch ausschaut, soll sie nur ca. 800 m über Kraterhöhe aufgestiegen sein. Da der Vulkan gut 1700 m hoch ist, entspricht das einer Höhe von 2500 m über Normalnull und liegt somit 300 m unterhalb der Einschätzungen des VAACs. Die Eruption dauerte fast 10 Minuten an.

Die Seismizität am Lewotobi ist erhöht und setzt sich aus einer bunten Mischung verschiedener Erdbebensignale zusammen. Gestern wurden 27 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Besonders erwähnenswert sind 8 Phasen mit harmonischen Tremor, den man bei daueraktiven Vulkanen vergleichsweise selten sieht. Zudem gab es einen nicht-harmonischen Tremor und 5 Erdbeben tektonischen Ursprungs. Dieses Erdbebenmuster besteht seit Mitte Juli.

Der Lewotobi-Vulkankomplex setzt sich aus zwei benachbarten Gipfeln zusammen, die als Lewotobi Lakilaki (Mann) und Lewotobi Perempuan (Frau) bezeichnet werden. Es handelt sich um Stratovulkane, die aus zahlreichen Schichten von Lava, Tephra und vulkanischen Gesteinen aufgebaut sind. Diese Art von Vulkan neigt zu explosiven Eruptionen, die pyroklastische Ströme, Lavaflüsse und Ascheregen erzeugen können.

Vulkangefahren und Sperrgebiet am Lewotobi

Das VSI weist darauf hin, dass die Bevölkerung sowie Touristen in den Gemeinden rund um den Mount Lewotobi Lakilaki keine Aktivitäten in einem Radius von 3 Kilometern um die Ausbruchszentren des Vulkans unternehmen sollten. Im nordnordöstlichen Sektor gilt ein Sperrbereich von 4 Kilometern, und im östlichen Meeressektor beträgt der Sicherheitsabstand 5 Kilometer vom Ausbruchszentrum des Mount Lewotobi Lakilaki. Die Öffentlichkeit wird gebeten, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Regionalregierung zu folgen.

Kanalon: Signifikanter Anstieg der Seismizität am 10. September

Vulkan Kanlaon mit Schwarmbeben  und Gasausstoß – Vulkanausbruch könnte sich anbahnen

Seit gestern ist die Erdbebentätigkeit unter dem philippinischen Vulkan Kanlaon gestiegen und erreichte heute einen vorläufigen Höhepunkt, als sich über Nacht 288 vulkanotektonische Erdbeben ereigneten. Bereits am Vortag wurde ein leichter Anstieg der Seismizität festgestellt, als innerhalb von 24 Stunden 25 Erdbeben registriert wurden.

Laut einer Mitteilung von PHIVOLCS lagen die Hypozentren der Beben in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter den nordöstlichen Hängen des Vulkans. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,2 wurde sogar vom EMSC detektiert. Der Erdbebenherd befand sich in 7 Kilometern Tiefe unter der Westflanke des Vulkans. Dieses sowie einige andere Erdbeben mit Magnituden im höheren Zweierbereich wurden von den Anwohnern der Region gespürt und lösten Beunruhigung bei den Bewohnern einiger Siedlungen von Canlaon City aus. Bewohner von Bago City berichteten zudem von dumpfen Geräuschen, und in einigen Barangays von Bago, La Carlota und Canlaon wurden starke Schwefeldämpfe wahrgenommen.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidbewegungen, was auf Magma hinweist, das sich einen Weg zur Oberfläche bahnt. Diese Annahme wird durch den massiven Ausstoß vulkanischer Gase unterstützt, der in den letzten Tagen zugenommen hat. Gestern wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 2794 Tonnen pro Tag gemessen. Aus dem Krater steigt eine bis zu 800 Meter hohe Dampfwolke auf, die als voluminös beschrieben wird.

Warnungen vor Vulkangefahren am Kanlaon

Die Alarmstufe 2 (zunehmende Unruhe) für den Vulkan Kanlaon bleibt bestehen. Allerdings könnte die aktuelle seismische Aktivität zu einer Erhöhung der Alarmstufe führen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, wachsam zu bleiben und das Betreten der permanenten Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern zu vermeiden, um sich vor vulkanischen Gefahren wie pyroklastischen Strömen, herabfallenden Gesteinsbrocken und anderen Risiken zu schützen. Bei möglichen Ascheregen-Ereignissen sollten Menschen in betroffenen Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske bedecken. Flugpiloten sollten den Gipfelbereich des Vulkans meiden, da plötzliche Ascheausbrüche und Trümmer für Flugzeuge gefährlich sein können. Bewohner entlang der Flusssysteme auf den Süd- und Westhängen, besonders in Regionen, die bereits Lahare erlebt haben, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, wenn starker Regen vorhergesagt oder eingesetzt hat.

Update: Evakuierungen angeordnet

Heute Mittag (Ortszeit Philippinen) ordnete die Kommunalverwaltung von Canlaon City die Evakuierung der Bewohner innerhalb der 8 Kilometer durchmessenden permanenten Gefahrenzone um den Mt. Kanlaon an. Offenbar fürchtet man einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch.

Los Angeles: Bodenrisse schüren Angst vor Megabeben

Bei Los Angeles bildeten sich zahlreiche Riss im Boden – Angst vor Erdbeben, Video geht viral

Die südwestliche Küstenregion der USA wird von der großen San-Andreas-Verwerfungszone dominiert, die eine der gefährlichsten Störungszonen der Welt darstellt, da hier in den nächsten Jahren an mehreren Stellen Starkbeben befürchtet werden, die Metropolen wie San Francisco und Los Angeles treffen könnten. Tatsächlich gibt es tagtäglich schwache bis moderate Erschütterungen, die von der Dynamik und den Spannungen im Erdboden zeugen, die sich im Untergrund aufbauen. So schwebt über den Menschen Kaliforniens, aber auch des nördlich gelegenen Oregons das Damoklesschwert einer Naturkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes, von der Millionen Menschen betroffen sein könnten. Und es stellt sich nicht die Frage, ob das Megabeben kommt, sondern nur wann.

So befeuert gerade ein viral gehendes Video, das von einer Drohne aufgenommen wurde, die Ängste der Menschen, dass das Beben eher früher als später kommen könnte. Das Video stammt aus Rancho Palos Verdes, einem Ort, wenige Kilometer westlich von Los Angeles gelegen. Es zeigt massive Risse im Boden und Straßen, die aber nicht direkt durch Erdbeben entstanden sind, sondern von Erdbewegungen, die einem langsamen Erdrutsch gleichen.

Erste Rissbildungen gab es bereits Anfang Februar und standen vermutlich mit starken Regenfällen des Winters in Verbindung. Im Laufe des Jahres erweiterten sich die Risse immer weiter und Gas- und Wasserleitungen begannen zu bersten.

Ende Juli stellte der Gasversorger SoCalGas die Gasversorgung für 135 Häuser im Viertel Portuguese Bend ab und begründete dies mit zunehmenden Erdbewegungen in der Gegend.

Nun wurde in Rancho Palos Verdes die Gasversorgung von 54 weiteren Häusern wegen zusätzlicher Erdbewegungen eingestellt. Betroffen sind Häuser im westlichen Viertel Seaview sowie im Gebiet des Portuguese Bend Beach Club. Diese Maßnahme folgte auf einen plötzlichen Gasleitungsbruch und Untersuchungen zu geologischen Risiken.

Die Gegend um Portuguese Bend steht weiterhin unter einer Evakuierungswarnung, und die Bewohner werden angehalten, vorbereitet zu sein. Einige Häuser sind auch von Stromabschaltungen betroffen, um das Risiko von Waldbränden zu verringern, falls sich die Erde weiter verschiebt.

Berichten zufolge ist dies nicht das erste Mal, dass die USA mit solchen Problemen konfrontiert sind. Ähnliche Risse wurden im vergangenen Jahr in anderen Bundesstaaten wie Arizona, Utah und Kalifornien festgestellt. Diese Risse treten oft in den Becken zwischen Bergen auf und stellen erhebliche Gefahren für Gebäude, Verkehrswege, Kanäle und Dämme dar. Sie können auch negative Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, die Landwirtschaft und die Lebensqualität haben.

Es gibt Spekulationen, ob der langsam stattfindende Erdrutsch nicht doch ein Anzeichen für ein bevorstehendes Starkbeben ist und ob Los Angeles kurz vor einem massiven Erdbeben steht oder ob es andere Erklärungen für diese Phänomene gibt. Die Behörden überwachen die Situation genau.

Erdbebencluster in Nord- und Südkalifornien

Tatsächlich ereigneten sich in den letzten Tagen mehrere Erdbeben in Los Angeles. Sie bildeten einen Cluster im Norden der Stadt. Die stärkste Einzelerschütterung brachte es auf Mb 2,1 in 6 Kilometern Tiefe. Nördlich von San Francisco gab es ein Beben Mb 4,3. Die Erschütterungen verdeutlichen den Spannungsaufbau entlang der San-Andreas-Verwerfung und der assoziierten Störungssysteme. Sie sind aber nicht zwangsläufig als Vorläuferbeben des Big Ones zu interpretieren.