Ätna: Strombolianische Eruptionen aus dem Nordostkrater

Serie strombolianischer Eruptionen aus dem Nordostkrater des Ätnas – Tremor fluktuiert

Ein Lebenszeichen vom Ätna: Wie das INGV mitteilte und von Beobachtern vor Ort bestätigt wurde, kam es gestern Abend gegen 23 Uhr Lokalzeit zu einer Serie strombolianischer Eruptionen, die sich überwiegend im Nordostkrater abspielten. Einige Infraschallsignale wurden auch aus dem Bereich des Südostkraters aufgezeichnet. Hierbei könnte es sich um tief im Schlot sitzende Explosionen gehandelt haben, die sich an der Schlotmündung in starken Entgasungen manifestierten.

Parallel zu der explosiven Tätigkeit begann der Tremor in schneller Folge zu fluktuieren und erzeugte im Tremorgraphen einige Spitzen, die bis in den basalen roten Bereich hineinragten. Die Analyse der Tremorquelle ergab, dass diese nicht etwa unter dem Nordostkrater lag, sondern am Südrand der Bocca Nuova, auf ca. 3000 m Höhe. Also dort, wo sich schon seit längerem Magma akkumuliert. Einen ungewöhnlich schnellen Magmenaufstieg gab es aber nicht, denn es wurden keine ungewöhnlichen Signale des Bodendeformationsnetzwerkes festgestellt.




In den Sozialen Medien wurden einige Fotos der Tätigkeit geteilt. Sie zeigen nicht nur rot illuminierte Gaswolken über dem Ätnagipfel schweben, sondern auch die typischen Parabeln glühender Tephra, die über den Kraterrand hinausflog und auf der Außenseite des Kraterkegels landete.

Die Eruptionen aus dem Nordostkrater könnten eigenständige Ereignisse sein, die nicht zwangsläufig neue Paroxysmen aus der Voragine oder dem Südostkrater ankündigen. Andererseits sahen wir in den letzten Monaten erst einige Aktivität im Nordostkrater, bevor sie dann auf andere Krater übergriff. Wirklich starke Eruptionen aus dem Nordostkrater sind schon eine Weile her.

Die Seismizität unter dem Ätna war in den letzten Tagen wieder vergleichsweise niedrig. Heute Nacht manifestierten sich aber zwei Beben mit Magnituden im Zweierbereich auf der Breite des Ätnas vor der Ostküste Siziliens. Die Erdbeben hier könnten mit tektonischen Bewegungen der Ätna-Ostflanke zusammenhängen. Wissenschaftliche Studien wiesen nach, dass das Gleiten der Flanke das eruptive Verhalten des Vulkans beeinflussen kann.

Sulawesi: Erdbeben M 6,0 am 23.09.24

Starkes Erdbeben in großer Tiefe erschütterte indonesische Insel Sulawesi

Datum 23.09.24 | Zeit: 19:51:03 UTC |  -0.061 ; 122.827 | Tiefe: 152 km | Mw 6,0

Auf der indonesischen Insel Sulawesi ereignete sich gestern Abend um 19:51 UTC (03:51 WIB) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum lag 72 km südlich von Gorontalo. Die Provinzhauptstadt Manado befindet sich 283 Kilometer nördlich des Epizentrums. Das Beben ereignete sich offshore im Golf von Tomini, der tektonisch vom Gorontalo-Becken geprägt wird. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 153 km, was bedeutet, dass das Beben bereits im oberen Erdmantel stattfand.

Trotz der großen Tiefe des Erdbebenherds wurde der Erdstoß von den Bewohnern der Region deutlich gespürt. Es liegen keine Meldungen über größere Schäden vor, aber es könnten dennoch Risse in Gebäuden und Straßen entstanden sein.

Tektonisches Setting von Sulawesi

Die Tektonik der Region ist äußerst komplex. Die Kollision der Indoaustralischen, Eurasischen und Pazifischen Platte bestimmt das Geschehen, da diese Platten im Bereich von Sulawesi aufeinandertreffen. In dieser Region ist die Erdkruste in mehrere Kleinplatten zerbrochen, die den großen Kontinentalplatten vorgelagert sind. Rund um das Gorontalo-Becken verlaufen mehrere große Störungszonen, von denen einige als Subduktionszonen angelegt sind. Dazu gehören der North-Sulawesi-Trench, der East-Sangihe-Thrust und der Tolo-Thrust im Süden. Der Tolo-Thrust ist über die Matano-Fault und der großen Palu-Koro-Blattverschiebung im Westen mit dem North-Sulawesi-Trench verbunden. Die Tiefe des Hypozentrums des aktuellen Erdbebens lässt vermuten, dass das Beben durch Spannungen in einem subduzierten Stück Erdkruste ausgelöst wurde, das in den Erdmantel abgetaucht ist, ohne zu schmelzen, und schließlich versagte.

Vulkane in der Nähe des Epizentrums

In der Region gibt es nicht nur viele Störungszonen, sondern auch aktive Vulkane. Auf Sulawesi sind die Vulkane Lokon und Soputan die bekanntesten Feuerberge. Beide Vulkane standen vor etwa 10 Jahren häufig in den Schlagzeilen, sind jedoch seit den starken Erdbeben von 2018 deutlich ruhiger geworden. Nördlich von Manado liegen die Inselvulkane Ruang, Karangetang und Awu, die noch im Frühjahr besonders aktiv waren. Auf der benachbarten Insel Halmahera sind es vor allem die Vulkane Ibu und Dukono, die weiterhin in Eruption begriffen sind.

Ebeko eruptiert Vulkanasche am 24.09.24

Vulkan Ebeko speit Vulkanasche bis auf 3350 Metern Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Am 24. September 2024 um 00:59 UTC wurde eine Vulkanaschewarnung für den Vulkan Ebeko auf den Kurileninseln ausgegeben. Der Vulkan befindet sich bei den Koordinaten N 50°41′ und E 156°01′ und hat eine Gipfelhöhe von 1.103 Metern. Diese Warnung wurde vom Vulkanascheberatungszentrum (VAAC) in Tokio unter der Nummer 2024/99 veröffentlicht. Die Daten stammen von der vulkanologischen Station KBGS sowie dem Satelliten Himawari-9.

Am 24. September um 00:44 UTC wurde eine Eruption gemeldet, bei der Vulkanasche bis zu einer Höhe von FL110 (etwa 3.353 Meter) ausgestoßen wurde. Die Asche erstreckt sich südlich des Vulkans. Die letzte beobachtete Aschewolke wurde um 00:50 UTC gesichtet. Der Aviation Colour Code wurde in diesem Fall nicht angegeben (NIL). (Quelle: VAAC Tokio)

Semeru: VONA-Warnung am 24.09.24

Semeru fördert Aschewolke bis auf 4300 m Höhe

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Am 24. September 2024 um 05:59 UTC wurde eine Vulkanaschewarnung für den Vulkan Semeru in Indonesien ausgegeben. Der Vulkan, dessen Gipfel sich auf einer Höhe von 3.657 Metern befindet, liegt bei den Koordinaten S 08°06′ und E 112°55′. Die Warnung wurde vom Vulkanascheberatungszentrum (VAAC) in Darwin herausgegeben, mit der Nummer 2024/973. Informationen stammen von den Satellitendaten von Himawari-9 sowie von der Vulkanüberwachungsbehörde CVGHM. Der aktuelle Aviation Colour Code für den Vulkan wurde auf Orange gesetzt, was auf eine erhöhte Aktivität hinweist.

Details zur Eruption besagen, dass Vulkanasche bis zu einer Flughöhe von FL140 (etwa 4.267 Meter) aufgestiegen ist. Der letzte Ascheausstoß wurde vom Boden am 23. September 2024 um 23:49 UTC beobachtet. Die geschätzte Zeit für die aktuelle Aschewolke wurde auf den 24. September um 05:40 UTC festgelegt. Die Aschewolke erstreckt sich zwischen der Oberfläche und FL140 und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 10 Knoten in südlicher Richtung.

Merapi mit pyroklastischen Strömen am 24.09.24

Drei pyroklastische Dichteströme am Merapi – Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Auf der indonesischen Insel Java kommt der Merapi nicht zur Ruhe und erzeugt innerhalb von 24 Stunden drei pyroklastische Ströme. Zwei der Dichteströme manifestierten sich heute zwischen 06:00 und 12:00 WIB. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Dauer von 105 und 114 Sekunden und Amplituden von 45 und 54 mm. Der dritte Dichtestrom war eigentlich der erste und ging gestern Abend ab. Er war 119 Sekunden lang aktiv und erzeugte eine Amplitude von 52 mm. Mit diesen Werten gehörten sie noch zu den kleineren Vertretern ihrer Art. Die Gleitstrecken schätze ich auf etwas mehr als 1000 m. Vulkanasche stieg bis auf 3000 m über dem Meeresspiegel auf und driftete in Richtung Südwesten.

Die Dichteströme waren aber nicht das Einzige, was am Merapi abging, denn nach wie vor wird täglich eine hohe Anzahl an Schuttlawinenabgängen und Steinschlägen registriert. Gestern waren es 137. Die seismische Aktivität ist gering und es wurden nur 3 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt.

Der südwestliche Lavadom wird trotz der geringen Seismizität weiter mit frischer Lava versorgt und wächst. Die unterirdischen Aufstiegskanäle scheinen frei zu sein, so dass Magma ungehindert aufsteigen kann, ohne sich durch Gesteinsbruch auslösende Erdbeben zu verraten.

Domwachstum und der parallel dazu stattfindende Abbau der Lava infolge der Abgänge pyroklastischer Ströme und Schuttlawinen scheinen sich in etwa die Waage zu halten, denn seit Monaten sieht man zwar morphologische Änderungen am Dom, aber es gibt nur vergleichsweise geringe Veränderungen in seinem Volumen. Das liegt daran, dass der südwestliche Dom am Kraterrand aufsitzt und diesen überragt. Dadurch rutscht das Dommaterial direkt auf der Vulkanflanke ab, ohne dass der Dom übergroß wird und erst dann kollabiert, was dann zu größeren pyroklastischen Strömen führen würde. Die zentrale Domkuppel ist seit Monaten praktisch inaktiv und erhält keinen Nachschub. Sollte sich das ändern, droht hier ein größeres Gefahrenpotenzial, als es aktuell der Fall ist. Dennoch gibt es eine Sperrzone um den Merapi und Besteigungen sind verboten.