La Réunion: spürbares Erdbeben am 06. September

Spürbares Erdbeben auf La Réunion beunruhigt Bevölkerung

Heute Morgen ereignete sich auf der Insel La Réunion ein Erdbeben der Magnitude 2,4. Trotz der vergleichsweise geringen Stärke gingen bei der lokalen Erdbebenwarte Meldungen besorgter Bürger ein, insbesondere aus dem Norden der Insel. Das Beben ereignete sich um 08:10 Uhr Ortszeit. Die Seismometer des Vulkanischen Observatoriums am Piton de la Fournaise registrierten das Ereignis. Erste Analysen lokalisierten das Hypozentrum in 19 km Tiefe im Gebiet von La Roche Ecrite, einem 2276 m hohen Gipfel am Rand des Cirque de Salazie. Hierbei handelt es sich um ein großes Erosionstal vulkanischen Ursprungs.

Diese Daten stammen vom Vormittag, und die Mitarbeiter des Observatoriums arbeiten daran, die Berechnungen weiter zu präzisieren, sodass sich Angaben zu Ort und Intensität noch ändern könnten. Sollte sich die geringe Magnitude bestätigen, könnte der Erdstoß aufgrund der besonderen Geländemorphologie spürbar gewesen sein. Normalerweise können Menschen Erdbeben erst ab einer Magnitude von 3 wahrnehmen.

Solche spürbaren Erdbeben treten mehrmals jährlich auf, werden jedoch selten von der Bevölkerung wahrgenommen. Dieses Beben war ein isoliertes tektonisches Ereignis, und bislang wurden keine Nachbeben verzeichnet. Es stand nicht in direkter Verbindungen mit Geschehnissen des benachbarten Vulkans Piton de la Fournaise, der sich im Süden der Insel befindet. Dennoch will ich kurz auf die aktuellen Entwicklungen an diesem Vulkan eingehen

Geringe seismische Aktivität am Piton Fournaise

Der Piton Fournaise zeigte sich im August ruhig. Laut dem Monatsbericht des OVPF wurden 19 vulkanotektonische Erdbeben und 19 langperiodische Erschütterungen registriert. Der Ausstoß vulkanischer Gase und die Bodendeformationen blieben auf niedrigem Niveau. Während im Februar noch eine Bodenhebung am Gipfel festgestellt wurde, ging diese im April und Mai in eine deflationäre Phase über. Seit Juni gibt es keine nennenswerten Bodenverformungen mehr.

Geoforscher schließen daraus, dass der Vulkan in eine Ruhephase eingetreten ist. Sollte diese länger andauern, könnte der Tätigkeitszyklus, der 2016 begann, als beendet angesehen werden. Dann könnte es mehrere Jahre lang zu keiner Aktivität mehr kommen. Ich hatte bisher das Glück, bei drei Eruptionen des Piton de la Fournaise dabei zu sein. Darunter war auch die spektakuläre Eruption von 2007.

Taifun Yagi trifft chinesische Insel hart

Extrem starker Taifun trifft auf chinesische Insel Hainan – große Zerstörungen drohen

Am 6. September traf Supertaifun Yagi, der stärkste Sturm Asiens in diesem Jahr, die Küste der chinesischen Insel Hainan. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 km/h brachte er heftige Regenfälle und Stürme mit sich, was zur Schließung von Schulen und zur Absage von Flügen in der Region führte.

Hongkong, Macau und Teile von Südchina waren stark betroffen. In Hongkong wurde die Börse geschlossen, der Schulbetrieb eingestellt, und 50 Flüge wurden annulliert. Die Stadt lockerte jedoch ihre Taifunwarnung, nachdem die Winde am Freitagmittag nachgelassen hatten. Dennoch bleiben starke Regenfälle eine Gefahr.

In Vietnam wurden vier Flughäfen, darunter der in Hanoi, für das Wochenende geschlossen, da Yagi auch das Land und Laos treffen soll.

Yagi ist nach dem atlantischen Hurrikan Beryl der zweitstärkste tropische Wirbelsturm des Jahres und der heftigste im Pazifik. Er verursachte bereits auf den Philippinen, wo er 16 Menschen tötete, große Zerstörungen, bevor er Hainan erreichte.

Der Taifun erinnert an Rammasun, der 2014 als Kategorie-5-Taifun Hainan traf und schwere Verluste verursachte. Hainan ist normalerweise seltener von solch starken Stürmen betroffen. Ordnet man Yagi auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala ein, hat er die zweithöchste Kategorie 4.

Landwirte in der Region sind in Sorge. In Guangdong versuchen Bauern, ihre Pflanzen vor den Stürmen zu schützen.

Taifune, wie Hurrikane, entstehen über warmen tropischen Meeren, wenn die Meerestemperaturen über 26,5 °C liegen. Warme, feuchte Luft steigt auf und kondensiert in der Atmosphäre, wodurch Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese Energie treibt den Sturm an. Gleichzeitig strömt Luft von umliegenden Gebieten nach, um das Vakuum zu füllen, das durch die aufsteigende Luft entsteht. Dieser Zyklus wiederholt sich, wodurch der Druck im Zentrum des Systems, dem sogenannten Auge, weiter sinkt und die Windgeschwindigkeiten ansteigen. Die stärksten Taifune, mit Windgeschwindigkeiten über 194 km/h, werden als Supertaifune bezeichnet. Diese Einteilung ähnelt der Hurrikan-Skala, aber unterschiedliche Regionen haben teilweise leicht abweichende Klassifikationen.

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Taifune durch den Klimawandel und die Erwärmung der Ozeane immer intensiver werden. Yagi, benannt nach dem japanischen Wort für Ziege, verstärkte sich zu einem Supertaifun und bleibt in den nächsten Tagen eine ernsthafte Bedrohung für Südchina und Vietnam.

Deutschland: Unwetter in Baden Württemberg und Niedersachsen

Starke Unwetter ließen in Baden Württemberg Keller volllaufen

In mehreren Regionen von Baden Württemberg wüteten Unwetter mit Starkregen, Hagel und Windböen, so dass Bäume umstürzten, Äste abbrachen und Straßen und Keller überflutet wurden. Größere Zerstörungen oder Menschenopfer wurden nicht gemeldet. Dennoch waren Polizei und Feuerwehr gefordert und pausenlos im Einsatz. In Reutlingen führte ein umgestürzter Baum zu einer Straßensperrung. In Ettlingen musste ein Musikfestival wegen eines Gewitters zeitweise unterbrochen werden.

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor den Unwettern gewarnt: in 14 Landkreisen stand die Alarmstufe auf Rot. Es wurden Niederschlagsmengen mit 25 l/m² und 40 l/m² pro Stunde erwartet, dazu Sturmböen mir Geschwindigkeiten bis  zu 75 km/h. Mit weiteren Gewittern muss auch heute gerechnet werden.

Unwetter im niedersächsischen Landkreis Oldenburg

Bereits am Vortag wurden starke Unwettern im Norden der Republik gemeldet. Hier traf es den Landkreis Oldenburg besonders hat: Sturmböen entwurzelten zahlreiche Bäume, so dass es zu größeren Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kam.

Die Feuerwehrmusste zu über 100 Einsätzen ausrücken. Besonders viele Einsätze gab es in den Gemeinden Hatten, Hude und Wardenburg. Die Einsatzkräfte mussten vor allem umgestürzte Bäume beseitigen, überflutete Straßen und vollgelaufene Keller leerpumpen. Aufgrund der hohen Anzahl an Notrufen richteten die Feuerwehren in den betroffenen Gemeinden Führungsstellen ein, um die Koordination der Einsätze zu gewährleisten.

In Sandkrug mussten mehrere Straßen, darunter auch Hauptverkehrswege, wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. In Hude traf ein umgestürzter Baum einen fahrenden Zug, was die Fahrgäste zum Umsteigen auf einen Ersatzzug zwang. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Eine Gasleitung wurde ebenfalls durch einen entwurzelten Baum beschädigt, doch für die Bevölkerung bestand keine Gefahr, und die Reparaturen wurden sofort begonnen. In Wardenburg lief eine Tiefgarage voll Wasser, was zu weiteren Einsätzen der Feuerwehr führte.

Ein besonders kritischer Vorfall ereignete sich auf der Holler Landstraße in Hude, wo umgestürzte Bäume einen Lastwagen blockierten. Der Fahrer konnte sich unverletzt aus dem Fahrzeug retten. Das Technische Hilfswerk war ebenfalls im Einsatz, um Wassermassen von Geschäftsgebäuden fernzuhalten. Privatpersonen und Landwirte unterstützten die Aufräumarbeiten mit Radladern und Traktoren.

Aktuell gibt der DWD nur eine Unwetterwarnung für die Region Nordhorn heraus, wo mit starken Gewittern gerechnet werden muss. Die Meteorologen sagen das letzten Sommerwochenende voraus. Ab nächster Woche soll es sich landesweit abkühlen.

Island: Vulkanausbruch in Endphase

Eruption auf Island hat stark nachgelassen und liegt wahrscheinlich in den letzten Zügen

Der 6. Vulkanausbruch entlang der Sunhnúkur-Kraterreihe auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel scheint sich seinem Ende zu nähern. Seit gestern ist auf den Livecams kein Lavaspattering mehr zu sehen, und es gibt nur noch eine schwache effusive Aktivität, bei der etwas Lava aus dem Krater strömt. Nachts war zeitweise ein kleiner Lavaaustritt sichtbar, der jedoch gegen Morgen ebenfalls seine Aktivität einstellte. Ein schmaler Streifen entlang der Lavafront glüht noch und wird weiterhin mit fließfähiger Lava versorgt, doch der Lavastrom bewegt sich kaum noch vorwärts. Diese Beobachtungen stellen jedoch nur eine Momentaufnahme dar, und Vulkanausbrüche sind dynamische Prozesse, die sich schnell ändern können. Es besteht also weiterhin die Möglichkeit einer Wiederbelebung der Eruption, doch meiner Meinung nach sieht es derzeit nicht danach aus.

Die These eines baldigen Endes der Eruption wird durch die Tatsache gestützt, dass die GPS-Messungen eine Abflachung der Bodenhebung andeuten. Sicher kann man sich jedoch erst nach 2-3 Tagen weiterer Messungen sein. Die aktuelle Kurve der Bodenhebung folgt jener nach der vorangegangenen Eruption, die am 29. Mai für beendet erklärt wurde. In Bezug auf den Magmenaufstieg aus dem tiefen Reservoir unter Fagradalsfjall in das flachere Reservoir unter Svartsengi scheint sich im Wesentlichen nichts geändert zu haben. Nach dem Vulkanausbruch ist also vor dem Vulkanausbruch.

Die Erdbebentätigkeit auf Reykjanes ist gering und folgt dem Muster, das wir in ähnlichen Eruptionsphasen der vorangegangenen Ausbrüche gesehen haben. Das isländische Wetteramt registrierte in den letzten 48 Stunden nur 13 Erdbeben auf Reykjanes. Dennoch hält die Wetterbehörde ihre Warnung vor Luftverschmutzung aufgrund vulkanischer Gase aufrecht. Diese Warnung gilt auch für das Hauptstadtgebiet nordöstlich von Sunhnúkur.

Starkes Erdbeben am Reykjanes-Rücken

Am Reykjanes-Rücken, der sich in Verlängerung durch Island zieht, gab es ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in einer fixierten Tiefe von 10 Kilometern, was darauf hindeutet, dass es sich um ein flaches Erdbeben handelt, dessen genaue Tiefe nicht bestimmt werden konnte. Es stand jedoch nicht in direktem Zusammenhang mit dem eruptiven Geschehen auf Island, da das Epizentrum 1467 km süd-südwestlich von Reykjavík lag.