Stromboli zeigt am 14.08.24 erhöhte Aktivität

Italienischer Inselvulkan Stromboli mit Tremor-Peak im roten Bereich – Lavaspattering die Ursache

Stromboli, der aktive Vulkan des Liparischen Archipels nördlich von Sizilien, zeigte gestern Abend einen starken Tremorpuls, der einen Peak erzeugte, der weit in den roten Bereich hineinreichte. Allerdings stehen Meldungen über eine besonders starke Eruption aus. Dafür ist aber dem täglichen Update vom LGS zu entnehmen, dass der Aktivitätsindex des Vulkans auf Hoch steht. Demnach kam der Tremorpuls durch intensives Lavaspattering zustande, der sich im nordöstlichen Kratersektor zutrug und sich im Tagesverlauf aufbaute. Aufgrund des Lavaspatterings wurden 506 thermische Durchgänge registriert. Ihren Höhepunkt erreicht die Aktivität gegen 22:oo UTC. Neben dem Tremor stiegen auch andere Werte signifikant an. Hierzu gehörte der akustische Explosionsdruck von 2,1 bar, der darauf hindeutet, dass es nicht nur Lavaspattering gab, sondern auch starke strombolianische Eruptionen. Die Tätigkeit trieb auch den Schwefeldioxid-Ausstoß auf sehr hohe Werte: 257 Tonnen dieses Gases wurden innerhalb von 24 Stunden ausgestoßen. Diesem Anstieg des SO2-Flusses ging ein Trend zur Zunahme des CO2-Flusses auf ebenfalls sehr hohe Werte voraus, der länger als eine Woche anhielt. Zuletzt wurden 640 Tonnen Kohlendioxidausstoß pro Tag gemessen. Die Lava, die sich infolge des Spatterings im Krater akkumulierte, erzeugte eine Wärmestrahlung von 32 MW.

Gestern wurde auch der Wochenbericht des INGVs zum Stromboli veröffentlicht. Im Beobachtungszeitraum vom 5. bis 11. August attestierten die Vulkanologen dem Vulkane eine moderate bis hohe Tätigkeit und wiesen ebenfalls auf Lavaspattering hin, das die aktuelle Aktivität kennzeichnet. Außerdem meldeten sie strombolianische Tätigkeit, die als mittelstark beschrieben wurde. Sie wiesen darauf hin, dass nicht nur der Gasausstoß im Kraterbereich als mittelstark bis stark beschrieben werden kann, sondern dass auch tiefer liegende Mofetten vergleichsweise viel Kohlendioxid ausstoßen. Kohlendioxid gilt für gewöhnlich als Frühindikator eines aufsteigenden Magmenkörpers und erreicht noch vor Schwefeldioxid die Oberfläche. Alle Daten inkl. dem Spattering deuten darauf hin, dass man mittelfristig wieder mit Lavaüberläufen und evtl. mit Paroxysmen rechnen muss.

Deutschland: Unwetter nach Hitzetag

Heftige Unwetter richteten nach dem heißesten Tag des Jahres Schäden an

Gestern wurde nach vorläufigen Angaben der bisher heißeste Tag des Jahres in Deutschland verzeichnet, mit Höchsttemperaturen von 36,5 Grad Celsius. Doch das sonnige Wetter fand am Nachmittag ein abruptes Ende, als aus dem Westen eine Unwetterfront aufzog. Diese brachte Gewitter mit Starkregen und Hagel mit sich. In vielen Regionen waren die Kanalisationen nicht in der Lage, die Wassermassen schnell genug abzuleiten, was zu Überflutungen führte. Besonders betroffen waren Orte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg.

In Nordrhein-Westfalen traf es vor allem die Region um Duisburg im Ruhrgebiet schwer. Hier musste die Feuerwehr zu fast 200 Einsätzen ausrücken, um überflutete Keller und Straßen zu räumen. Mehrere Autobahnen, darunter die A59, A31 und A42, waren zeitweise aufgrund der Wassermassen nicht befahrbar und mussten gesperrt werden.

In Baden-Württemberg, insbesondere in der Region um Karlsruhe, führten die starken Regenfälle ebenfalls zu Überflutungen. Der Fluss Saalbach trat an mehreren Stellen über die Ufer und ließ den Pegel in Bruchsal auf 213 Zentimeter ansteigen. Damit wurde die Marke von 210 Zentimetern, ab der man von einem Jahrhunderthochwasser spricht, knapp überschritten. Die Bewohner des Stadtteils Heidelsheim wurden aufgefordert, tiefer gelegene Stockwerke zu verlassen und sich in höhere, sicherere Bereiche zu begeben. Am Morgen begann der Pegelstand allmählich zu sinken, wodurch sich die Lage langsam entspannte.

Auch in Bayern richteten die Unwetter erhebliche Schäden an. Ein Eurocity-Zug kollidierte im Landkreis Rosenheim mit einem umgestürzten Baum, was zu einer mehrstündigen Sperrung der Strecke zwischen Bad Endorf und Prien führte. Die rund 260 Passagiere blieben unverletzt und wurden sicher mit Kleinbussen weitertransportiert.

In Ostfriesland, Niedersachsen, führte heftiger Starkregen zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. Besonders betroffen war die Stadt Aurich, wo die Einsatzkräfte in rund vier Stunden zu 208 Einsätzen gerufen wurden.

Insgesamt zogen die Unwetter eine Schneise der Verwüstung durch viele Teile Deutschlands, während sie sich weiter Richtung Norden bewegten. Besonders gefährdet sind nun Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wo mit weiteren Unwettern gerechnet wird.

Cumbre Vieja: Gaswarnung auf La Palma

Ausbruch des Tajogaite-Vulkans auf La Palma vor 3 Jahren. © Marc Szeglat

Erhöhte Kohlendioxidkonzentration aktiviert Notfallprotokoll auf La Palma

Fast drei Jahre sind vergangen, seit der vulkanische Rücken Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma ausbrach. Bei diesem Ausbruch entstand ein neuer Schlackenkegel, der später den Namen Tajogaite erhielt. Dieser wuchs auf einer Eruptionsspalte, die sich am Rand der Gemeinde Los Llanos de Aridane öffnete. Aus der Spalte und später aus dem Schlackenkegel strömten Lavamassen, die Schneisen der Zerstörung hinterließen und große Schäden an der Infrastruktur verursachten. Noch heute, drei Jahre nach der Naturkatastrophe, arbeitet man an der Beseitigung der Schäden. Während der Wiederaufbau im Gange ist, lauert eine unsichtbare Gefahr im Untergrund: Vulkan und Lavafeld emittieren weiterhin hohe Mengen vulkanischer Gase, von denen Kohlendioxid die größte Sorge bereitet. Dieses farb- und geruchslose Gas ist schwerer als Sauerstoff und sammelt sich in Senken an, wodurch es den Sauerstoff verdrängt. Für Mensch und Tier ist dies eine äußerst gefährliche Situation, da Erstickungsgefahr besteht. Aus diesem Grund wurden im Aridane-Tal 1.156 Gasmessgeräte in Innenräumen und weitere 194 an öffentlichen Orten installiert, um die Kohlendioxidkonzentration ständig zu überwachen. Ein Notfallprotokoll wurde entwickelt, das Behörden und Einsatzkräfte alarmiert, sobald kritische Grenzwerte überschritten werden. Dieses sogenannte Peinpal-Protokoll wurde nun aktiviert, da die Grenzwerte für Kohlendioxid an mehreren Messpunkten in Puerto Naos überschritten wurden. Evakuierungen waren bisher nicht nötig, jedoch rückte die Feuerwehr aus und informierte die Bewohner über die erhöhten Gaskonzentrationen. Die Einsatzkräfte sorgten für eine gründliche Belüftung der betroffenen Gebäude und warnten davor, Keller zu betreten, in denen sich das Gas besonders stark ansammelt. Sollten die Gaswerte jedoch weiter ansteigen, könnten vorübergehende Evakuierungen erforderlich werden, die in enger Abstimmung mit den Rettungskräften durchgeführt würden.

Wie viel Kohlendioxid hat sich angesammelt?

Genaue Angaben zur Konzentration des Gases wurden nicht veröffentlicht. Im Schatten des Vulkans Tajogaite dürfen Häuser betreten werden, in deren Raumluft weniger als 700 ppm Kohlendioxid gemessen wird. Werden Spitzen von 1.600 ppm Kohlendioxid erreicht, wird evakuiert. Dieser Grenzwert wurde jedoch bisher nicht erreicht. Im vergangenen Monat wurden im Freien hohe Kohlendioxidkonzentrationen gemessen. Laut dem Monatsbulletin des IGN wurden in Puerto Naos und La Bombilla CO2-Konzentrationen von 34.450 ppm und ein Sauerstoffgehalt von 20,0 % festgestellt, während der Normalwert bei 20,9 % liegt. Beide Messungen wurden im Freien durchgeführt. In der Gegend von Puerto Naos betrug der im Freien gemessene maximale CO2-Wert 200.000 ppm, während der Sauerstoffgehalt ein Minimum von 20,0 % erreichte. Es sammelt sich also so viel Kohlendioxid in Bodennähe an, dass fast 1 Prozent des Sauerstoffs aus der Atemluft verdrängt wird.

Droht ein neuer Vulkanausbruch?

In einigen Berichten wird spekuliert, dass der Vulkan wieder erwachen könnte. Generell kann ein Anstieg der Gaskonzentrationen auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten, doch in diesem Fall befindet man sich in einem posteruptiven Stadium, in dem sich die Erde noch nicht vollständig beruhigt hat. Vulkanische Gase entweichen aus dem sich abkühlenden Lavafeld und dringen aus Spalten, die bis in das Fördersystem des Vulkans hinabreichen. Entgasungsaktivität ist in dieser Phase normal. Sie kann variieren, wobei auch das Wetter eine entscheidende Rolle spielt, wie viel Gas sich in Bodennähe ansammelt. Besonders nach starken Regenfällen oder bei Windstille können die Konzentrationen steigen. Hinweise auf einen erneuten Vulkanausbruch auf La Palma sind zumindest kurzfristig nicht zu erkennen.

White Island: Asche-Emissionen halten am 13.08.24 an

Vulkan Whakaari auf White Island stößt weiter Vulkanasche aus – Zunahme der Schwefeldioxid-Emissionen detektiert

Der neuseeländische Inselvulkan White Island, auch unter dem Namen Whakaari bekannt, stößt weiterhin Vulkanasche aus. Wie das VAAC Wellington in einer VONA-Meldung mitteilte, steigt die Asche bis auf eine Höhe von 1800 Metern über dem Meeresspiegel auf und driftet in Richtung Norden.

Die Eruptionen begannen am 9. August und wurden zunächst als schwach beschrieben. Doch Drohnenaufnahmen, die einen Tag später gemacht wurden, zeigten, dass das emittierte Aschevolumen größer war, als aufgrund der Berichte der zuständigen Vulkanologen von GeoNet vermutet werden konnte.

Gestern veröffentlichten die neuseeländischen Forscher einen Bericht, in dem beschrieben wurde, dass der Vulkan aufgrund einer tief hängenden Wolkenschicht nur eingeschränkt sichtbar war. Deshalb herrschte Unsicherheit darüber, ob die Ascheeruptionen weiterhin andauerten. Kurz zuvor waren noch häufige Ascheeruptionen gemeldet worden. Einer VONA-Meldung von gestern war zu entnehmen, dass Asche über dem Vulkan detektiert wurde. Die Vulkanalarmstufe blieb weiterhin auf Stufe 3, und der Farbcode für den Flugverkehr blieb auf Orange.

Am 11. August 2024 detektierte ein Satellit erstmals seit dem Wiederaufleben der Aktivität im Mai eine eindeutig Whakaari zuweisbare Schwefeldioxidemission. Die Vulkanologen schließen daraus, dass Magma aufgestiegen ist und ein flach liegendes Reservoir bildet. Da die Satellitenmessungen weniger genau sind, plant GeoNet einen Flug mit einem Messflugzeug. Die dort eingesetzten Sensoren bzw. Spektrometer sind empfindlicher als die Messinstrumente des Satelliten und können die ausgestoßene Gasmenge exakt bestimmen.

Flach lagerndes Magma könnte zu hochtemperierten Gasausstößen führen, was wahrscheinlich eine Fortsetzung der regelmäßigen Eruptionsaktivität zur Folge hätte.

Da es auf der Insel kein Überwachungsnetzwerk mehr gibt, könnten Anpassungen der vulkanischen Alarmstufe bei Änderungen der Aktivität verzögert erfolgen. Es wird zur Vorsicht gemahnt.

Island: Ein Vulkansystem im Westen könnte erwachen

Erdbebenserie im Westen Islands schürt Befürchtungen zum Erwachen des Vulkansystems Ljósufjöll

Im Zuge meiner Berichterstattung über die erhöhte Erdbebentätigkeit auf Island, die wir am Wochenende beobachten konnten, erwähnte ich eine Erdbebenserie im Westen der Insel, etwa dort, wo die Snæfellsnes-Halbinsel beginnt. Nicht nur mir sind diese Erdbeben aufgefallen, sondern auch anderen Journalisten und Geowissenschaftlern auf Island. Die isländische Medienseite RUV veröffentlichte daraufhin einen Artikel, der die Vorgänge auf der Snæfellsnes-Halbinsel genauer beleuchtet und den ich als Grundlage für weitere Recherchen nutzte.

Seit Samstag wurden in der Region Grjótárvatn nördlich von Borgarnes 14 Erdbeben mit einer Magnitude über 1 registriert. Das stärkste dieser Beben ereignete sich gestern Nachmittag mit einer Magnitude von 2,6. Die Beben traten im Bereich des Vulkansystems Ljósufjöll auf, das sich im Schatten der gleichnamigen Bergkette auf Snæfellsnes erstreckt und sich über viele Kilometer in Ost-West-Richtung ausdehnt.

Die Vulkansysteme in Westisland und auf der Snæfellsnes-Halbinsel, darunter Ljósufjöll, Helgrindur und Snæfellsjökull, waren in den letzten 10.000 Jahren aktiv und gelten somit nicht als erloschen. Auch nach der Eiszeit kam es in diesen Gebieten zu kleineren und mittelgroßen Lavaausbrüchen, zum Beispiel bei Eldborg in Hnappadalur und Grábrók in Bifröst.

In der Neuzeit ist das Vulkansystem Ljósufjöll insgesamt 23 Mal ausgebrochen, wobei die meisten Eruptionen in den Tälern Hnappadalur und Hítardalur stattfanden.

Die aktuelle Erdbebenserie ist kein Einzelfall, denn seit Beginn der Eruptionen im Gebiet der Reykjanes-Halbinsel kommt es auch auf Snæfellsnes vermehrt zu Erdbeben. Daher werden nun Spekulationen laut, dass das Vulkansystem Ljósufjöll zum Leben erwachen könnte. Jóhanna Malen Skúladóttir, eine Expertin für Naturgefahren beim isländischen Wetterdienst, kommentierte jedoch, dass bisher keine Bodendeformationen wie auf Reykjanes festgestellt werden konnten.

Fokus liegt weiter auf Reykjanes-Halbinsel

Es scheint zwar möglich, dass das Vulkansystem Ljósufjöll erwacht ist, doch bevor es zu Eruptionen kommt, würde man noch weitaus stärkere Erdbebenschwärme und eine Bodenhebung erwarten. Der Fokus bleibt daher weiterhin auf die Reykjanes-Halbinsel gerichtet, wo es heute Vormittag einen Erdbebenschwarm bei Reykjanestá gab. Die Zahl der Erdbeben im Bereich der Reykjanes-Halbinsel stieg auf 153, ausgenommen sind die Beben 20 Kilometer westlich von Eldey, wo es zu 6 weiteren Erschütterungen kam. Das stärkste Beben hier brachte es auf eine Magnitude von 3,05.

USA: Moderates Erdbeben erschütterte Los Angeles

Erdbeben der Magnitude 4,3 erschütterte Los Angeles – Schrecksekunden für Anwohner der Region

Datum 12.08.2024 | Zeit: 19:20:24 UTC | 34.083 ; -118.179 | Tiefe: 11 km | Mb 4,3

Der Großraum Los Angeles (USA) wurde gestern Abend (mittags Ortszeit) von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 11 Kilometern Tiefe. Das EMSC lokalisierte das Epizentrum 7 km nordöstlich des Stadtzentrums von Los Angeles, also etwa in der Gegend von Hollywood und dem Griffith-Observatorium. Es folgten zwei Nachbeben mit Magnituden im Zweierbereich. Berichte über größere Schäden liegen nicht vor, doch der Erdstoß wurde in einem Umkreis von 150 Kilometern um das Epizentrum deutlich gespürt und schreckte zahlreiche Anwohner auf, die teilweise ihre Häuser verließen, aus Angst, es könnte sich um das Vorbeben eines stärkeren Erdstoßes handeln, der jedoch bisher ausblieb.

Das Erdbeben stand tektonisch gesehen in Verbindung mit der San-Andreas-Verwerfung. Die große Blattverschiebung verläuft einige Kilometer nördlich von Los Angeles und gilt als die Geißel Kaliforniens: Auch wenn Seismologen nicht vorhersagen können, wann sich ein starkes Erdbeben ereignen wird, so sehen sie doch eine 99,7-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten 14 Jahren zu einem Erdbeben der Magnitude 6,7 kommen wird. Die Wahrscheinlichkeit für ein Beben der Magnitude 7,5 oder mehr wird mit 46 Prozent angegeben. Die Besorgnis der Bevölkerung ist also begründet.

Das Erdbeben störte mehrere TV-Live-Sendungen; so war es unter anderem während einer NBA-Übertragung zu sehen. Auch eine Nachrichtensprecherin geriet durch die Erschütterungen im Studio ins Stocken und kommentierte, dass es wohl ein leichtes Erdbeben gewesen sei.

Los Angeles ist Austragungsort der Olympischen Spiele 2028, die autofrei stattfinden sollen. Mir persönlich ist es ein Rätsel, wie man dies in dieser Metropolregion managen will. Noch interessanter dürften Notfallpläne zur Evakuierung und Versorgung von Olympiateilnehmern, Zuschauern und der Bevölkerung sein, sollte sich das erwartete starke Erdbeben ausgerechnet zu dieser Zeit ereignen. Viele der achtspurig ausgebauten Autobahnen verlaufen im Stadtgebiet über brückenartige Galerien und stellen im Falle eines starken Bebens eine der Schwachstellen dar. Im Großraum Los Angeles leben fast 18 Millionen Menschen.

Pompeji: Ausgrabungen fördern 2 Skelette zutage

Funde von 2 Skeletten in Pompeji – Goldschatz bei einem der Opfer entdeckt

Ein schreckliches Schicksal erlitten zwei Menschen, die im antiken Pompeji infolge des Vulkanausbruchs des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. starben. Ihre Skelette wurden nun von Archäologen ausgegraben, die in einem Haus der Insula 10 der Regio IX arbeiteten, wo in den letzten Monaten und Jahren mehrere sensationelle Funde gemacht wurden. Jeder dieser Funde brachte den Forschern neue Erkenntnisse über das Leben und Sterben in der römischen Stadt. Einer dieser Funde machte sogar eine Neudatierung des Untergangs Pompejis notwendig. Es handelte sich um eine Inschrift, die vermuten lässt, dass das bisherige Untergangsdatum falsch war. Daher verschob man die Katastrophe um fast zwei Monate auf den 17. Oktober 79. Das bisher gültige Datum könnte durch einen Übersetzungsfehler entstanden sein, der bereits im Mittelalter begangen wurde.

Der aktuelle Fund enthüllte die Skelette eines Mannes und einer Frau, die möglicherweise ein Paar waren und in einem provisorischen Schlafzimmer im Servicebereich des Hauses Schutz vor dem Vulkanausbruch gesucht und gefunden hatten. Bei dem Haus handelt es sich um das gleiche Gebäude, in dem im Frühjahr bereits der Blaue Schrein entdeckt wurde. Das Gebäude wurde zum Zeitpunkt der Katastrophe renoviert, vielleicht um frühere Erdbebenschäden auszubessern. Das Schlafgemach lag in einem gut abgeschotteten Teil des Gebäudes, war offenbar fensterlos und hatte eine stabile Decke, die durch der Ascheablagerungen nicht eingestürzt war. Der Raum war frei von Bimssteinen, und offenbar waren keine vulkanischen Ablagerungen während der Eruption eingedrungen, obgleich der Raum später mit Sedimenten gefüllt wurde. Von den direkten Folgen des Ausbruchs blieb jedoch der benachbarte Raum nicht verschont. Dieser war mit Bims verfüllt, und die Ablagerungen blockierten die Tür, sodass die beiden Schutzsuchenden zwar den Ausbruch zunächst überlebten, aber in dem Schlafzimmer gefangen waren und wahrscheinlich erstickten oder verdursteten. Zum Zeitpunkt ihres Todes lag die Frau halb in ihrem Bett, zusammen mit einem kleinen Schatz aus Gold-, Silber- und Bronzemünzen sowie goldenen Ohrringen, die mit Perlen verziert waren. Der Mann lag am Fußende des Bettes auf dem Boden. Weitere Möbelstücke im Raum waren ein Tisch mit Marmorplatte und die Überreste einer Truhe. Offenbar waren es sehr wohlhabende Leute gewesen. Doch ihr Reichtum konnte sie nicht vor dem Untergang bewahren.

Im Juli machte eine Meldung die Runde, dass neue Hinweise darauf gefunden wurden, dass während der Eruption starke Erdbeben stattfanden, die zu einem Teil der Zerstörungen Pompejis beitrugen. Bei diesen Hinweisen handelte es sich um forensische Untersuchungen von zwei männlichen Skeletten, die bereits vor einiger Zeit im Haus der „keuschen Liebenden“ entdeckt wurden. Die Untersuchungen ergaben, dass sie nicht Opfer des Vulkanausbruchs wurden, sondern von einer umgestürzten Wand erschlagen wurden, die infolge von Erdbeben kollabierte. Zum Kollaps kam es vor der Serie alles zerstörender pyroklastischer Ströme, die einen Großteil der Todesopfer verursachten. In Pompeji starben mindestens 2000 Menschen, was 10 Prozent der damaligen Bevölkerung ausmacht.

Island: Erdbeben und Bodenhebung am 13.08.24

Erdbebenaktivität nach Hochphase am Wochenende rückläufig – Bodenhebung bei Svartsengi konstant

Nach der Erdbebenhochphase, die am Wochenende zu einer erhöhten Erdbebenaktivität an den Vulkansystemen entlang der Hauptstörungszonen führte, hat sich die Situation gestern etwas abgekühlt und weitestgehend „normalisiert“, sofern man den Zustand, den wir seit Monaten auf Island sehen, als normal bezeichnen kann. IMO registrierte auf ganz Island innerhalb von 48 Stunden 163 Erschütterungen, wobei die Erdbebenaktivität in einigen Regionen wie Askja und Grimsfjall immer noch als leicht erhöht angesehen werden konnte.

Im Bereich der Askja wird wieder eine Bodenhebung detektiert und man darf sich fragen, wie lange es wohl noch dauern wird, bis es dort zur Eruption kommt. Innerhalb von 2 Jahren stieg der Boden um gut 79 Zentimeter an. Die Bodenhebung an der Messstation OLAC ist dabei am weitesten fortgeschritten und zeigt wieder eine kontinuierliche Zunahme an und nicht so einen steilen Peak, wie wir ihn im Frühjahr sahen. Es steigen also wieder kontinuierlich magmatische Fluide auf und sammeln sich unter der Caldera an.

Eine ähnliche Kontinuität sehen wir unter Svartsengi auf der Reykjaneshalbinsel, wo es nur minimale Fluktuationen gibt, die möglicherweise auf Schwankungen der Messgenauigkeit zurückzuführen sind. Die italienischen Geoforscher vom INGV betonen in ihren Berichten zur Bodenhebung der Campi Flegrei immer, dass man die exakte Bodenhebungsrate immer nur 12 bis 18 Tage rückwirkend zum Messzeitpunkt bestimmen kann, weil man erst nach diesem Zeitraum Effekte, die durch Erdrotation, Schwankungen der Erdumlaufbahn und Gravitation entstehen, aus den GPS-Daten herausrechnen kann. So wird es sich auch auf Island verhalten.

Obgleich es weiterhin Erdbeben unter den Spaltensystemen und Sundhnukur gibt, sind wir ein Stück weit von der Bebenrate am Wochenende entfernt: IMO registrierte innerhalb von 48 Stunden 88 Beben auf Reykjanes. Einige Beben manifestierten sich heute wieder offshore, mit Epizentren, die 22 Kilometer südwestlich der Felseninsel Eldey verortet wurden.

Nach wie vor rechnen selbst Skeptiker wie der isländische Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson fest mit einer Eruption in den nächsten Tagen. In einem neuen MBL-Interview meinte der Forscher der Uni Reykjavik aber, dass eine Eruption höchstwahrscheinlich in dem bekannten Gebiet entlang der Sundhnukur-Kraterreihe stattfinden wird. Eine Spaltenöffnung innerhalb der Befestigungsanlagen um Grindavik bzw. im Ort selbst schließt er kategorisch aus. In diesem Areal im südlichen Reykjanes sei es seit 14.000 Jahren nicht mehr zu einer Eruption gekommen. Weiter meint er, der Magmenkörper unter Svartsengi sei so groß, wie es vor keiner anderen Eruption der Serie der Fall war. Daher rechnet er mit einem besonders starken Ausbruch.

Update: Vormittags ereignete sich ein Schwarmbeben bei Reykjanestá und bei Eldey gab es ein Beben m 3,0.

Griechenland: Waldbrände bei Athen breiten sich aus

In Griechenland breiten sich Waldbrände in schnellem Tempo aus – Ort Marathon wurde evakuiert

Im Umland der griechischen Hauptstadt Athen brennen die Wälder lichterloh, und mehrere Orte mussten evakuiert werden, darunter das historische Marathon und die Stadt Varnavas, die 35 Kilometer von Athen entfernt liegt. Die Einwohner wurden nach Nea Makri gebracht, wo es jedoch ebenfalls bereits an einigen Stellen brennt.

Aufgrund der extremen Rauchentwicklung wurden zahlreiche Menschen mit Atemwegsproblemen in Krankenhäuser eingeliefert. Auf Bildern sieht man mächtige Rauchwalzen, die sich dutzende Kilometer weit ausbreiten und Feuerfronten, die kurz vor Städten stehen.

Bereits gestern Abend näherten sich die Flammen weiter der griechischen Metropole an, als sie den Vorort Dionysos erreichten, der 24 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Ein weiteres Feuer brach in Megara in Westattika aus.

Laut dem Bürgerschutzministerium sind mittlerweile fast 700 Feuerwehrleute mit rund 200 Löschfahrzeugen, Hunderten von Freiwilligen und Dutzenden Flugzeugen im Einsatz gegen die Flammen, die sich dennoch weiter ausbreiten.

Obwohl die Brandbekämpfung auf Hochtouren läuft, sind die Erfolge bescheiden, da starke Winde die Feuer immer wieder anfachen und für eine schnelle Ausbreitung der Flammen sorgen. Offiziellen Angaben zufolge mussten bereits insgesamt elf Orte evakuiert werden, darunter auch solche mit Kliniken. Bis zu 25 Meter hohe Flammen zerstörten zahlreiche Häuser und Autos.

Die extremen Bedingungen, darunter starke Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h und eine fast 30 Kilometer lange Feuerfront, erschweren die Löscharbeiten erheblich.

Griechenland erlebte nach dem wärmsten Winter nun den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960, gepaart mit einer langanhaltenden Dürre, was die Anfälligkeit für Waldbrände erhöht.

Die Wälder vor Athen bestehen überwiegend aus Pinien und Zypressen. Zudem gibt es Eichen, Platanen und Olivenbäume, die vor allem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vorkommen. Zwischen den Bäumen und auf baumlosen Flächen breitet sich die typische mediterrane Macchia aus. In Dürreperioden reicht oft schon ein Funke oder eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe, um ein verheerendes Feuer auszulösen. Häufig sind Waldbrände jedoch auch auf absichtliche Brandstiftung durch Grundstücksspekulanten zurückzuführen.