Australien: Erdbeben richtete Schäden an

Moderates Erdbeben der Magnitude 4,8 richtete leichte Schäden im Osten Australiens an

Datum 24.08.2024 | Zeit: 06:31:39 UTC |  -32.379 ; 150.785 | Tiefe: 5 km | Mb 4,8

Im australischen Bundesstaat New South Wales ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,8. Das Hypozentrum wurde vom EMSC in einer Tiefe von 17 Kilometern festgestellt. Das Epizentrum lag 16 km süd-südwestlich von Muswellbrook in der Region Hunter Valley. Geoscience Australia gab die Tiefe des Erdbebenherds mit 5 Kilometern an. Die Magnitude wurde zunächst mit Mb 5,0 angegeben, dann aber auf Mb 4,7 herabgestuft. Es folgten mehrere schwächere Nachbeben.

Australische Medien berichten, dass der Erdstoß nicht nur in einem großen Umkreis gespürt wurde, sondern auch einige Schäden an der Infrastruktur verursachte. Bilder zeigen herabgefallene Ziegelsteine, die in einer Gasse landeten, sowie Regale in Geschäften, deren Waren in die Gänge stürzten. Zudem wurden Risse in Gebäuden gemeldet. Mehrere Schulen wurden evakuiert, und Zeugen berichteten, dass sie glaubten, die Decken der Gebäude würden einstürzen. Eine große Katastrophe blieb jedoch aus, und es gibt keine Berichte über Tote oder Verletzte.

Der Erdstoß war auch in Australiens Hauptstadt Sydney zu spüren, wo insbesondere die oberen Stockwerke von Hochhäusern schwankten. Geoscience Australia verzeichnete mehr als 3000 Wahrnehmungsmeldungen. Ein Zeuge schrieb auf X: „Gab es gerade ein Erdbeben in Sydney, oder hat mein Gebäude nur zum Spaß gewackelt?!“

Muswellbrook ist eine Bergbaustadt, die für ihre Kohleminen bekannt ist. Bis zum Jahr 2022 wurde dort Steinkohle im Tagebau abgebaut. Die Bergbaugebiete erstrecken sich von Newcastle im Süden bis nach Muswellbrook im Norden und umfassen einen erheblichen Teil der Region des Hunter Valley-Beckens. Dabei handelt es sich um ein tektonisch entstandenes Becken, in dem entsprechende Störungszonen existieren. Eine der markantesten ist die Hunter-Mooki-Thrust-Störung, die für das Beben verantwortlich sein könnte. Laut Geoscience Australia hat es in der Region in den letzten 20 Jahren etwa 150 Erdbeben gegeben, doch die allermeisten waren schwächer als der aktuelle Erdstoß. Australien ist ein alter und tektonisch stabiler Kontinent der vergleichsweise selten von stärkeren Erdbeben erschüttert wird.

Island: Vulkanausbruch geht am 24.08.24 weiter

Der Vulkanausbruch bei Sundhnúkur auf Island geht weiter und hat sich weitestgehend stabilisiert

Die Spalteneruption auf Island, die am Abend des 22. August begann, setzt sich auf moderatem Niveau fort und scheint weitgehend stabil zu sein. Lava strömt aus zwei Stellen im Norden des Spaltensystems an die Oberfläche, bildet zunächst kleine Lavafontänen und fließt dann als Lavaströme weiter. Der Großteil des ursprünglich fast fünf Kilometer langen Systems aus zwei Eruptionsspalten ist jedoch inaktiv geworden. Entlang der beiden aktiven Segmente am Nordende der Spalten bilden sich Schlote und Hornitos, die in den nächsten Tagen zu Schlackenkegeln heranwachsen können. Erfahrungsgemäß wird sich die Aktivität wieder auf wenige Kraterkegel konzentrieren. In der Vergangenheit war es so, dass bei länger anhaltenden Eruptionen zum Schluss nur noch ein Kraterkegel aktiv blieb.

Tatsächlich ist es bisher nicht völlig auszuschließen, dass sich weitere Eruptionsspalten öffnen werden, doch dieses Risiko ist vergleichsweise gering: Auch wenn noch keine Zahlen vom IMO vorliegen, war die Initialphase der Eruption ziemlich stark, und der größte Teil des Drucks im Fördersystem dürfte sich abgebaut haben. Erste Messdaten zur Bodendeformation zeigen, dass die Bodenhebung, die sich seit dem Ende der letzten Eruption akkumuliert hatte, bereits wieder abgebaut wurde. Die verbleibende Eruption fördert immer noch mehr Lava, als aus der Tiefe nachströmt, und die Subsidenz geht mit verringerter Rate weiter.

Die verbleibenden Eruptionsstellen im Norden des Sundhnukur-Gebiets liegen viel näher an der Hauptstraße Reykjanesbraut als es bei den vorherigen Ausbrüchen der Fall war. Und auch der Grindavikurvegur ist nicht sicher, denn es fehlt der Schutz der vorgelagerten Vulkanhügeln. Je nach Förderrate und Dauer der Eruption droht zumindest der Grindavikurvegur wieder von Lava unterbrochen zu werden.

Schaulustige Person ist verunglückt und brach sich das Bein

Die Eruption kann vergleichsweise gut von den Straßen aus gesehen werden, und gestern Abend hielten zahlreiche Schaulustige am Straßenrand und auf Nebenwegen an, um das Spektakel zu bewundern. Die Einsatzkräfte waren stark gefordert, die Menschen daran zu hindern, sich der Eruption zu nähern. Manche gelangten dennoch näher heran und mussten zurückgewiesen werden. In dem unwegsamen Gelände kam es auch zu einem Unfall, als eine Person in eine Spalte trat und sich das Bein brach. Þorbjörg Pálsdóttir, die Einsatzleiterin der Bodenkontrolle in Grindavík, äußerte gegenüber der Zeitung MBL, dass die meisten Menschen den Anweisungen der Sicherheitskräfte folgen, manche sich jedoch unverantwortlich verhalten: Sie parken am Straßenrand der viel befahrenen Kraftfahrtstraße, reißen die Türen auf und gefährden so andere Autofahrer. Manche kommen direkt vom Flughafen und stürmen zum Vulkan. Mmh, das kommt mir irgendwie bekannt vor.

Ein Vorteil der Lage der aktiven Eruptionsstellen ist, dass sie ein gutes Stück von Grindavik entfernt liegen und das Gelände relativ eben ist. Sollte der Ausbruch länger andauern, kann ich mir gut vorstellen, dass hier Parkplätze und Aussichtspunkte eingerichtet werden, um die Eruption für Touristen zugänglich zu machen. Die nahe gelegene Blaue Lagune soll heute übrigens wieder geöffnet werden.