Island: Bodenhebung hält am 10. Juli an

Bodenhebung im Svartsengi-Gebiet auf Island hält an – Erdbeben im Bereich des Magmatischen Gang detektiert

In einem neuen IMO-Update vom 9. Juli haben die isländischen Vulkanologen das Weitergehen der Bodenhebung bestätigt. Ein neues Interferogramm zeigt, dass die Bodenhebung nicht nur weitergeht, sondern auch größer ist als vor der letzten Eruption.

In den letzten Tagen wurden vermehrt schwache Erdbeben auf Reykjanes gemessen, die sich im Gebiet von Svartsengi und Sundhnukur ereigneten. Westlich von Grindavik und über dem Magmatischen Gang wurden 20 Beben detektiert, das stärkste hatte eine Magnitude von 1,3.

Erdbebenaktivität der vergangenen Woche

In der vergangenen Woche waren es insgesamt 260 Beben, die sich auf der ganzen Reykjanes-Halbinsel ereigneten.

Davon lag ungefähr ein Dutzend im Brennsteinsfjöll-System. Rund um Kleifarvatn wurden über 100 Erdbeben registriert, über 40 östlich des Sees und über 60 westlich und südwestlich des Sees im und um das Geothermiegebiet in Seltún. In Fagradalsfjall erschütterten knapp 40 Erdbeben den Untergrund. Etwa 20 Erdbeben wurden in der vergangenen Woche außerhalb von Reykjanestá registriert und ein weiteres Dutzend Erdbeben weiter draußen auf dem Reykjaneshrygg, etwa 90 km südwestlich des Landes.

Neue Riskobewertung für Grindavik und Svartsengi

Risikobewertung für Svartsengi und Grindavik wurde aktualisiert. Sie ist größtenteils unverändert, außer dass in Gebiet 1 (Svartsengi) ein geringeres Lavastrom-Risiko besteht als zuvor. Das Risiko wird daher von einem erheblichen Risiko (orange) auf ein gewisses Risiko (gelb) reduziert. Auch das Lavastromrisiko wird in Zone 6 geringer eingeschätzt. Dennoch halten die Vulkanologen es für wahrscheinlich, das sich in den nächsten Wochen oder Monaten ein neuer Ausbruch ereignen wird. Genauere Eingrenzungen des Zeitraums der zu erwartenden Eruption sind noch nicht möglich. Außerdem besteht auch immer die Möglichkeit, dass die magmatische Aktivität im Untergrund einschläft und eine weitere Eruption ausbleibt.

Zwei Asteroiden rasten an der Erde vorbei

Ende Juni rasten 2 Asteroiden relativ nahe an der Erde vorbei – NASA präsentiert neue Forschungsergebnisse

Die Erde bekam am 27. und 29. Juni gleich zweimal außerirdischen Besuch, als die Asteroiden 2011 UL21 und 2024 MK relativ nahe an der Erde vorbeiflogen. Letzterer passierte die Erde in einem Abstand innerhalb des Mondorbits und kam uns bis auf 295.000 Kilometer nahe. Dabei schoss er mit einer Geschwindigkeit von 34.000 km/h an uns vorbei. Er hat eine Größe von 150 Metern und würde im Falle eines Impakts einen gewaltigen Krater auf der Erde hinterlassen.

Die Weltraumbehörden gehen davon aus, dass die Erde etwa alle 20.000 Jahre von einem Asteroiden mit ca. 140 Metern Durchmesser getroffen wird. Ein solcher Impakt erzeugt einen Krater von ca. 2000 Metern Durchmesser und hat das Potenzial, eine ganze Großstadt auszulöschen. Die Wirkung eines Impakts kann man sich noch heute am Barringer-Krater anschauen, der vor ca. 50.000 Jahren in den heutigen USA entstand und aufgrund des ariden Klimas in Arizona besonders gut erhalten ist. Er hat einen Durchmesser von 1200 Metern und ist bis zu 180 Meter tief. Er wurde von einem 45 Meter durchmessenden Asteroiden erzeugt.

Die NASA und die ESA arbeiten nicht nur an Früherkennungssystemen, mit denen potenziell gefährliche Asteroiden aufgespürt werden sollen, sondern entwickeln auch Pläne für die zukünftige Asteroidenabwehr. Da kam der Vorbeiflug von Asteroid 2024 MK gerade recht. Er wurde erst gut zwei Wochen vor seiner größten Erdannäherung entdeckt. Die NASA-Forscher ergriffen die Gelegenheit, den unerwarteten Gast mit dem Goldstone-Radar zu erfassen und detaillierte Radarbilder seiner Oberfläche zu schießen. Sie enthüllten dabei eine pockennarbige Oberfläche mit Hohlräumen und konnten so einiges über den Himmelskörper lernen. Jüngste Datenauswertungen ergaben, dass die Gravitation der Erde den Asteroiden ablenkte und so seine Bahn um die Sonne beeinflusste. Dadurch verkürzte sich das Asteroidenjahr um 24 Tage.

Das gleiche NASA-Team hatte sein Radar bereits zwei Tage früher auf den Asteroiden 2011 UL21 gerichtet, der die Erde in einem Abstand von 6,6 Millionen Kilometern passierte. Der Asteroid ist mit einem Durchmesser von 1500 Metern deutlich größer als 2024 MK und wurde, wie seine Bezeichnung vermuten lässt, bereits im Jahr 2011 entdeckt. Neu ist die Erkenntnis, dass er von einem kleineren Objekt begleitet wird. Seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 1,32 Erdenjahre. Eine Gefahr für die Erde stellt er für die nächsten Jahre nicht dar.