Ätna mit Lavafall im Krater

Fantastisches Naturschauspiel am Ätna: Intrakrater-Lavastrom der Voragine generiert Lavafall in die Bocca Nuova

Am Ätna auf Sizilien lässt sich seit dem Wochenende ein seltenes Naturspektakel beobachten, wenigstens, wenn man bereit ist, den anstrengenden Aufstieg bis in den Gipfelbereich des Vulkans auf sich zu nehmen. Aus einem neuen Schlot an der Basis des Kegels, der sich Mitte Juni am Rand des Kraters Voragine gebildet hat, fließt ein Lavastrom in Richtung der tiefer gelegenen Bocca Nuova und verschwindet dort im Pit. Die Aktivität gleicht somit jener, die wir in der letzten Aktivitätsphase dieses Kraters im Jahr 2019/20 gesehen haben. Auch der Tremor gleicht sich den Daten von damals an, denn er schwingt nun im unteren roten Bereich. Auf einem aktuellen Satellitenfoto ist die Aktivität anhand ihrer Thermalsignatur im Infrarotbereich sichtbar.

Natürlich gibt es auch zahlreiche Aufnahmen, die aus nächster Nähe von dem Spektakel geschossen wurden und werden. Viele Bilder und Videos werden in unserer FB-Gruppe geteilt. Leider immer öfter als Reels, die man auf anderen Websites nicht einbinden kann.

Die Erdbebenaktivität hat in den letzten Tagen wieder etwas nachgelassen, allerdings gab es gestern dann wieder ein paar Erschütterungen im Norden des Vulkans. Die Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 1,5. Das Hypozentrum wird mit einer Tiefe von -0,33 km angegeben, was bedeutet, dass sich der Erdbebenherd bereits im Vulkan oberhalb des Meeresspiegels befand. Ein weiterer schwacher Erdstoß manifestierte sich sogar -1,59 km Tiefe und lag somit nahe der Oberfläche. In der Region verläuft die bekannte Pernicana-Störungszone, so dass es sich wahrscheinlich um tektonische Erdbeben gehandelt hat, wobei die Möglichkeit besteht, dass die Störungszone auf geänderte Spannungsverhältnisse aufgrund von Magmenaufstieg mit Erdbeben reagiert hat.

Erdbeben an der Pernicana-Störungszone ereigneten sich früher oft vor großen Flankeneruptionen. Allerdings waren sie kurz vor einer Eruption deutlich stärker als sie es bis jetzt sind. Dennoch, es kann nicht Schaden, ein Auge auf Mama Etna gerichtet zu halten.

Island: Erdbeben und Bodenhebung am 1. Juli

Erdbeben M 3,3 unter Bardarbunga – Bodenhebung auf Reykjanes verstärkt

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bárðarbunga gab es gestern Vormittag ein Erdbeben der Magnitude 3,4. Das Epizentrum lag in nur 1100 Metern Tiefe. Heute Morgen ereignete sich in nur 600 Metern Tiefe ein Erdstoß der Magnitude 2,7. Zudem wurden noch eine Handvoll schwächerer Erschütterungen festgestellt. Doch nicht nur unter dem Vatnajökull bebte es in der Region, sondern auch im Bereich des Tafelvulkans Herðubreið, der zum Askja-System gehört. Die Bodenhebung der Askja fluktuiert, zeigt aber langfristig eine weiterhin steigende Tendenz. Die Bodenhebung an der Messstation OLAC liegt bei 78 Zentimetern.

Bodenhebung bei Svartsengi beschleunigte sich

Einen steilen Anstieg verzeichnet die Bodenhebung bei Svartsengi auf der Reykjanes-Halbinsel. Seit dem Ende des Ausbruchs an der Sunhnuhur-Kraterreihe beschleunigte sich die Bodenhebung signifikant und liegt jetzt bei Werten, die größer sind als vor der letzten Eruption. Betrachtet man die Bodenhebung an der Messstation GRRV, die nördlich von Grindavík steht, sieht man den steilsten Kurvenverlauf seit Februar.

Sollte sich der Boden mit gleichbleibender Geschwindigkeit heben, dann müsste in 2-3 Wochen das Niveau wie vor der letzten Eruption erreicht sein. Ab diesem Zeitpunkt steigt das Eruptionsrisiko deutlich an, wobei es nicht auszuschließen ist, dass eine Intrusion oder Eruption bereits vorher einsetzt. Doch die Erfahrung der letzten Monate zeigt, dass von Eruption zu Eruption mehr Bodenhebung nötig ist, bevor es zu einem Ausbruch kommt. Von daher halte ich es für wahrscheinlich, dass wir frühestens zum Monatsende einen neuen Vulkanausbruch im Bereich von Svartsengi sehen werden, wobei der Ausbruchsort wieder bei Sundhnukur liegen dürfte.

Inzwischen hat man sich im Raum Grindavík wohl an die Eruptionen gewöhnt und man arbeitet an der Verstärkung der Schutzanlagen. Für Touristen ist die Stadt weiterhin gesperrt. Der Badebetrieb in der Blauen Lagune geht unbeirrt weiter, sodass Touristen zur Reisezeit momentan vergleichsweise wenig von der Naturkatastrophe beeinflusst werden.

Iran: Erdbeben Mb 5,0 erschüttert Grenzregion

Moderates Erdbeben Mb 5,0 im Iran – Erdstoß weithin spürbar

Datum: 01.07.2024 | Zeit: 20:57:37 UTC | Lokation:  34.593 ; 45.586 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 erschütterte gestern Abend die Grenzregion zwischen Iran und Irak. Das Hypozentrum wurde in 10 Kilometern Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 29 km west-nordwestlich von Sarpol-e Z̄ahāb. In dem Ort leben gut 51.600 Menschen. Die irakische Metropole As Sulaymānīyah befindet sich 109 Kilometer entfernt. Dort und noch weit darüber hinaus war das Erdbeben deutlich zu spüren gewesen. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von 400 Kilometern vor. Nachbeben wurden bis jetzt erstaunlicherweise nicht festgestellt.

Obgleich noch keine Meldungen über Schäden und potenzielle Opfer vorliegen, war das Beben stark genug, um welche hervorzurufen. Bei vergleichbar starken Erdbeben sind in der Region bereits öfter Gebäude eingestürzt und Menschen gestorben. Zuletzt geschah das vor 2 Wochen, als bei einem Erdbeben M 5,0 bei Kashmar vier Personen starben und 120 verletzt wurden.

Im Jahr 2017 ereignete sich in der Region ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,3. Mehr als 530 Menschen starben damals. Mehr als 7800 Personen wurden verletzt.

Der Grund für die starken Erdbeben in der iranisch-irakischen Grenzregion ist in der besonderen tektonischen Situation der Gegend zu finden. Hier verläuft die große „Zagros-Faltung und -Störungszone.“ Diese Zone ist Teil des größeren alpinen Orogensystems, das sich durch den Nahen Osten erstreckt und durch die Kollision der Arabischen und Eurasischen Platte entstanden ist. Die Zagros-Gebirgskette, die durch diese Kollision gebildet wurde, erstreckt sich von der südwestlichen Türkei über den westlichen Iran bis in den Nordosten des Irak. Das Beben manifestierte sich am östlichen Rand der Gebirgskette. Die anschließende Tiefebene ist als das Zweistromland von Euphrat und Tigris bekannt. Hier gab es eine der ersten Hochkulturen der Welt. Seitdem hat sich viel geändert. Dabei gibt es hier viel Erdöl im Boden, so dass man eigentlich in Wohlstand leben könnte.

Schweiz: Erneut schwere Unwetter mit Erdrutschen

Schwere Unwetter im Alpenraum verursachen Überflutungen und Erdrutsche – Vier Todesopfer in der Schweiz

Am Wochenende gab es erneut schwere Unwetter im Alpenraum, von denen die Schweiz und die französischen Alpen besonders hart getroffen wurden. Die Unwetter hatten Starkregen, Gewitter und Hagel im Gepäck und die Wassermassen verursachten Erdrutsche, Muren und Gerölllawinen. Starke Winde deckten Dächer ab und entwurzelten Bäume. In Nordfrankreich wurden drei Menschen getötet, als ihr Auto von einem Baum getroffen wurde. In der Schweiz gab es vier Todesopfer und zwei Vermisste.

 

Schwere Verwüstungen im Tessin

Drei der Menschen starben im Kanton Tessin infolge eines Erdrutsches, der im Maggiatal abging. Eine Person wird noch unter den Gesteinsmassen vermutet und gilt als vermisst. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch dieser Bürger tot ist, ist relativ groß.

Im Maggiatal wurden mehrere kleine Orte wegen Hochwasser evakuiert. Dort waren Bäche und Flüsse über die Ufer getreten. Die Visletto-Brücke in Cevio konnte dem Wasserdruck nicht standhalten und stürzte teilweise ein. Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Stromversorgung fiel aus und teilweise kam auch die Versorgung mit Trinkwasser zum erliegen.

Aus einem Ferienlager in Mogno mussten 70 Personen in Sicherheit gebracht werden. Zusätzlich prüfte der Katastrophenschutz die Evakuierung von zusätzlichen 300 Personen, die für eine Sportveranstaltung zusammengekommen waren.

Hochwasser im Kanton Wallis

Im Kanton Wallis starb ein Mann, der tot in einem Hotel aufgefunden worden war, nachdem Wassermassen in das Gebäude eingedrungen waren. Vermutlich wurde er vom Wasser überrascht und ertrank. Im Binntal gilt eine weitere Person als vermisst.

Die Rhône und viele ihrer Zuflüsse traten nach Starkregen über die Ufer. Zusätzlich verstärkt die immer noch anhaltende Schneeschmelze die Überflutungen. In Zermatt gab es ebenfalls erneutes Hochwasser.

Vielerorts kam es zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen. So musste der Simplon-Pass gesperrt werden. Auch der Zugverkehr wurde beeinträchtigt.

Cascata di Noasca in Italien erzeugt spektakuläre Wasserfontänen

Auch Norditalien blieb von den Unwettern nicht verschont. Besonders hart traf es den Ort Noasca, wo Touristen in Sicherheit gebracht werden mussten. Ein sonst kleiner Wasserfall führte so viel Wasser, dass gewaltige Wassermassen aus dem Berg hervorschossen und den Bach am Fuße des Wasserfalls in einen reißenden Strom verwandelten. Normalerweise ist die Cascata di Noasca ein beliebtes und beschauliches Touristenziel.