Hitzewellen in den USA und Teilen Asiens Anfang Juni

Frühsommerliche Hitzewelle im Westen der USA – 44 Grad in Las Vegas

In Las Vegas und dem Death Valley wurden erneut Rekordtemperaturen für eine bestimmte Jahreszeit gemessen, denn noch nie seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung war es Anfang Juni so warm wie in diesem Jahr: Die Temperaturen erreichten in Las Vegas die 44-Grad-Marke und kleterten sogar darüber hinaus, und auch das Tal des Todes machte seinem Namen alle Ehre, denn hier wurde es bereits 50 Grad heiß. Mediziner warnen vor der Extremhitze, denn sie kann nicht nur für Kinder und Alte gefährlich werden, sondern auch jeden anderen gesundheitlich belasten. Nicht nur die US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada leiden unter der Hitze, sondern auch Arizona. Dort mussten fast ein Dutzend Besucher von Möchtegernpräsidenten Donald Trump wegen Hitzeschlag im Krankenhaus behandelt werden.

Temperaturen von mehr als 40 Grad herrschen auch im benachbarten Mexiko. Dort ist es bereits seit Wochen ungewöhnlich heiß. Über Brüllaffen, die mit Hitzeschlag von den Bäumen fielen, habe ich schon berichtet gehabt. Jetzt sorgen Fische für Schlagzeilen, denen buchstäblich das Wasser ausgegagnen ist: Bilder der ausgetrockneten Lagune von Bustillos bei Anahuac in Chihuahua zeigen Tausende verendete Fische auf trockenem Seeboden.

Vergleichbare Temperaturen herrschen auch in Südasien, wo besonders Pakistan und Teile von Indien unter Extremhitze und Trockenheit leiden. Am Anfang dieser Zeile habe ich mich ein wenig schwammig ausgedrückt: Die Temperaturen sind nicht nur mit jenen von Mexiko oder Las Vages vergleichbar, sondern mit denen vom Death Valley: An zahlreichen Wetterstationen wurden 50 Grad und mehr gemessen. Ähnlich wie in Europa, so wurde auch in Indien neu gewählt – mit dem Unterschied, dass an einem einzigen Tag im Bundesstaat Uttar Pradesh 33 Wahlhelfer an Hitzeschlag gestorben sind.

Doch wir brauchen gar nicht soweit in die Ferne zu blicken, denn auch in Teilen Südeuropas ist es viel zu heiß. Besonders betroffen ist die östliche Mittelmeerregion mit Griechenland, Türkei und vor allem Zypern, wo es ebenfalls mehr als 40 Grad heiß ist. Die Hitzewelle soll sich in den nächsten Tagen nach Westen ausbreiten und auch in Deutschland könnte es deutlich wärmer werden.

Europawahlen und das Scheitern grüner Politik im Kampf gegen den Klimawandel

Obwohl man nicht von der Hand weisen kann, dass es auch natürliche Phänomen gibt, die eine Mitschuld an die extremen Temperaturen tragen könnten, wird der anthropogene Einfluss als Hauptverursacher des Klimawandels angesehen. Umso dramatischer ist es, dass immer deutlicher wird, dass die grüne Umweltpolitik krachend scheitert. Erste Hochrechnungen der Europawahlen zeigen deutliche Stimmenverluste grüner Parteien. Diesen ist es insbesondere in Deutschland nicht gelungen, eine sozialverträgliche Klimapolitik zu etablieren, obgleich man schon Fortschritte im Ausbau der erneuerbaren Energien verbuchen kann. Eines der Hauptprobleme vieler Maßnahmen liegt meiner Meinung nach darin begründet, dass man neue Technologien dadurch begehrter machen will, bisheriges immer teurer zu machen. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass die neuen Technologien für die Mehrheit der Bürger unbezahlbar sind und Förderungen von der Industrie aufgefressen werden, indem man die geförderten Technologien in Höhe der erwarteten Förderungen für den Konsumenten teurer macht. Unterm Strich muss eine breite Mehrheit auf immer mehr verzichten, während Wohlhabende immer mehr profitieren. Warum sollte man als Steuern zahlender Bürger der unteren Mittelschicht sowieso besser dastehenden Hausbesitzern und SUV-Fahrern Solaranlagen, Wärmepumpen und e-Autos mitbezahlen, während man selbst mit einem 49-Euro-Bahnticket abgespeist wird und sich das Benzin für seinen Kleinwagen bald nicht mehr leisten kann? Zu allem Überfluss steigen dann noch die Mieten von wärmesannierten Gebäuden exorbitant an. Nein, ohne ein vernünftiges Programm zur Sozialgerechntigkeit wird auch der Kampf gegen den Klimawandel scheitern, denn letztendlich wird in einem demokratischen Land der Wähler entscheiden, wohin die Reise geht.

Ein erster Schritt für mehr Sozialgerechtigkeit könnte sein, dass der Steuerfreibetrag auf mindestens 20.000 € erhöht wird und dafür hohe Einkommen von mehr als 100.000 € im Jahr stärker besteuert werden. Aber in unserem System eines ohnehin total verwässerten Kapitalismus wird sorgfältig daran gearbeitet, dass die Menschen unten auch unten bleiben! Und so darf man sich kaum über das Scheitern grüner Politik und das Erstarken rechter Parteien wundern, denn nur ein zufriedener Mensch ist Demokrat und wird bereit sein, sich im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren. Mit einseitigem Verzicht wird das nicht klappen.

Popocatepetl mit Ascheeruption am 8. Juni

Popocatepetl eruptierte Aschewolke bis auf 7 km Höhe – Tremor niedrig

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepelt war in den letzten Wochen relativ still und erzeugte nur wenige Eruptionen, die VONA-Meldungen auslösten. So gab es zwischen dem 2. und 8. Juni sogar eine Eruptionspause ohne Meldungen, obgleich es zu Ascheexhalationen gab. Gestern ging vom Popocatepetl dann eine Explosion aus, in deren Folge Vulkanasche bis auf eine Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel aufstieg und nach Süden driftete.

Die Vulkanologen von CENAPRED registrierten darüber hinaus 19 Asche-Dampf-Exhalationen, 15 Minuten Tremor und 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Für den Popocatepelt sind das geringe Werte. Noch im März sah es so aus, als würde der Vulkan auf eine Phase starker Eruptionen zusteuern, als langanhaltender Tremor auftrat, der praktisch den ganzen Tag durchgehend anhielt. Es blieb natürlich nicht beim Tremor, sondern es gab auch explosive Eruptionen, doch der ganz große Knall blieb aus.

Es stellt sich die Frage, was mit den magmatischen Fluiden passiert ist, die damals den starken Tremor auslösten. Sie könnten noch im Magmenkörper unter dem Popocatepelt gespeichert sein und differenziern, wobei sich das Magma abkühlt und chemisch verändert. Der vergleichsweise schache Tremor, der akutell registriert wird, signalisiert noch eine gewisse Magemenbewegung bzw. Aufstieg. So könnte die Ruhe der letzten Tage nur von kurzer Dauer sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich tief im Krater wieder ein Dom biden wird. Normalerweise wird dieser durch die frequenten Explosionen klein gehalten, was nun weniger der Fall sein dürfte. Allerdings ist nicht bekannt, ob derzeit ein Dom wächst.

Der Alarmstatus des Popocatepetls steht weiterhin auf „Gelb Phase 2“ und der Aufstieg zum Gipfel ist verboten. Es gibt eine 12-Kilometer-Sperrzone um den Krater. Es besteht Steinschlag- und Lahargefahr.

Der Popocatepetl ist der aktivste Vulkan in Mexiko und liegt unweit der Hauptstadt. Ascheniederschlag beeinträchtigt die Gesundheit und den Alltag der Menschen in seinem Wirkugnskreis.

San Cristobal eruptiert in Nicaragua am 7. Juni

Vulkan San Cristobal eruptierte und förderte Aschewolke bis auf 3000 m Höhe

Im lateinamerikanischen Nicaragua eruptierte der Vulkan San Cristobal Vulkanasche. Die Aschewolke stieg laut VAAC Washington bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in nördliche Richtung. Die Eruption ereignete sich am 7. Juni um 15:15 Uhr Ortszeit. Bis jetzt blieb es bei einer Explosion, allerdings ist das Wetter schlecht und der Gipfel des 1745 m hohen Vulkans hängt meistens in den Wolken, sodass kleinere Eruptionen im Verborgenen stattfinden könnten.

Die letzten beiden Eruptionen manifestierten sich am San Cristobal im Juli 2023 und Juni 2022. Der Vulkan scheint also bevorzugt zu dieser Zeit auszubrechen. Vielleicht braucht es gut ein Jahr, bis der Druck im Fördersystem entsprechend groß ist, damit es zu Explosionen kommen kann.

Der Komplexvulkan San Cristobal liegt am nordwestlichen Ende des Marrabios-Gebirges und besteht aus fünf Vulkankegeln. Der mächtigste beherbergt einen 500 x 600 m durchmessenden Krater.

In der Nähe liegen mehrere pleistozäne Vulkane, die nicht mehr ausbrechen, aber auch noch andere aktive Feuerberge wie der dombildende El Chonco und der Volcán Casita, von dem 1998 ein Lahar ausging.

San Cristobal ist einer der aktivsten Vulkane in Nicaragua. Seit der Besiedlung durch die Spanier im 16. Jahrhundert sind 37 Eruptionen bzw. Eruptionsphasen bekannt geworden, von denen aber nicht alle wissenschaftlich bestätigt werden konnten. Die meisten Eruptionen waren schwach bis mäßig stark und hatten einen maximalen VEI von 2.

In Nicaragua gibt es mehrere aktive Vulkane. Einer der bekanntesten ist der Masaya, der nahe der Hauptstadt liegt. Im März kam es zu einem Hangrutsch im Krater, der den bis dahin brodelnden Lavateich verschüttete. Auf der Livecam kann man nun wieder eine schwache Rotglut sehen und offenbar konnte sich wenigstens wieder eine Lavalinse im Förderschlot bilden.

Vulkane und Erdbeben in Nicaragua stehen im Zusammenhang mit der Subduktion der Cocos- und Nazca-Platten unter die Platte der Karibik. Das Abtauchen der Platten löst einerseits Erdbeben aus und lässt andererseits Magmen entstehen, die an den Vulkanen der Küstenkollidieren eruptiert werden.