USA: Stürme verursachten großen Stromausfall in Texas

Starkes Sturmsystem verursachte im Südosten der USA große Schäden – Mindestens 4 Todesopfer in Texas

Der Südosten der USA wurde von einem starken Sturmsystem heimgesucht. Hurrikanartige Winde und Tornados richteten große Zerstörungen an und forderten im US-Bundesstaat Texas 4 Menschenleben. Außerdem kam es zu Stromausfällen, von denen fast eine Millionen Menschen betroffen sind. Starkregen verursachte Überflutungen.

Das Sturmsystem zog am Donnerstag durch Texas und erreichten in den frühen Morgenstunden des Freitags West-Louisiana, wo eine nächtliche Sturzflutwarnung für New Orleans ausgegeben wurde.

Am Freitagmorgen begannen mehrere Städte mit der Schadensbilanzierung: In Houston starben eine Person durch einen umgestürzten Kran und zwei weitere durch umgestürzte Bäume, so Feuerwehrchef Samuel Peña. Auf einem Video, dass in den sozialen Medien umgeht, ist zu sehen, wie starke Winde die Fensterscheiben eines Wolkenkraters in Houston sprengten. Der Sturm zerstörte einen Nachtclub teilweise und riss ein Stück Dach vom Hyatt Regency in der Innenstadt ab. Bürgermeister John Whitmire forderte alle nicht lebensnotwendigen Arbeitskräfte auf, zu Hause zu bleiben, da Stromausfälle die Stadt lahmgelegt hatten. Die Straßen waren mit Trümmern, umgestürzten Bäumen und Stromleitungen übersät. Die Innenstadt war mit Glasscherben bedeckt.

Im Ort Bryan, etwa 160 Kilometer nordwestlich von Houston, mussten laut Polizei bis zu 20 Fahrer gerettet werden, die in ihren Autos festsaßen, die auf Überfluteten Straßen nicht weiterkamen.

Besonders stark traf es auch den Ort Cypress, wo Augenzeugen eine Trichterwolke filmten. Ob sie den Boden erreichte und somit zu einem Tornado wurde ist unklar, doch umgeknickte Strommasten deuten darauf hin. Am Donnerstagabend waren über 900.000 Haushalte und Unternehmen in Texas ohne Strom.

Auch in Louisiana waren mehr als 200.000 Menschen von Stromausfällen betroffen. Tornados stellten in beiden Bundesstaaten ein Risiko dar. Ein gemeldeter Tornado in Convent, Louisiana, entwurzelte Bäume und zerstörte Strommasten.

Mehr als 600.000 Menschen leben in einer Hochrisikozone für die Starkregen der höchsten Kategorie 4 vorausgesagt wurde. Hochrisikotage wie dieser, die nur 4 % der Tage im Jahr ausmachen, sind für über 80 % aller Überschwemmungsschäden und mehr als ein Drittel aller Überschwemmungstoten in den USA verantwortlich.

Seit Anfang April erlebt der Südwesten der USA sintflutartige Regenfälle. In den letzten zwei Wochen betrug der Niederschlag über 600 % des Normalwerts, was die Böden durchnässt und die Flüsse anschwellen ließ. Das führte zu extremen Überschwemmungsrisiken.

Seit Gestern gibt es auch bei uns in Deutschland wieder Unwetter, von denen besonders der Südwesten des Landes betroffen sind. Es kam lokal zu Überflutungen und es besteht weiterhin die Gefahr von Starkregenereignissen.

Vulkan Concepción in Nicaragua ausgebrochen

Nicaraguanischer Vulkan Concepción eruptiert explosiv – Vulkanasche in 5500 m Höhe

Im lateinamerikanischen Nicaragua kam es zu einer explosiven Eruption des Vulkans Concepción der auf der Insel Ometepe im Nicaraguasee liegt. Laut VAAC Washington erreichte die ausgestoßene Aschewolke eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel und driftete in nordwestlicher Richtung. Die Vulkanologen der zuständigen Behörde INETER (Nicaraguanische Institut für Territorialstudien) meldeten Vulkanasche, die 2000 m über Kraterhöhe aufstieg. Da der Vulkan eine Gipfelhöhe von 1610 Metern hat, gibt es eine Differenz von fast 2000 Metern zwischen den Beobachtungen der Aufstiegshöhen von VAAC und INETER. Wahrscheinlich detektierten die Satelliten vom VAAC geringe Aschekonzentrationen in der Höhe oder/und die Schätzungen der Beobachter am Boden waren falsch.

Die Vulkanologen bezeichneten die Eruption als mäßig stark. Sie ereignete sich um 14:20 Uhr Ortszeit (20:20 GMT) und löste das Alarmsystem auf der Insel aus.

Bewohner von Ometepe berichteten, dass die Explosion eine erhebliche Menge an Gasen und Asche freisetzte. Es kam zu Ascheniederschlag im Bereich des Vulkans, der in Windrichtung lag. Mehrere Ortschaften wurden mit einem feinen Schleier von Ascheablagerungen überzogen. Bilder zeigen mit Asche bedeckte Autos und Straßen. Betroffen sind gut 35.000 Einwohner der Region, sowie zahlreiche Touristen, die sich in der beliebten Urlaubsregion aufhalten.

INETER teilte mit, dass „Dieses Ereignis keine größere Gefahr für die Bevölkerung darstellt . Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass es in den kommenden Stunden oder Tagen zu kleineren Explosionen von Gasen und Asche mit ähnlichen oder geringeren Eigenschaften kommt“.

Die Regierung teilte mit, dass INETER den Vulkan Concepción sowie alle aktiven Vulkane im Land kontinuierlich überwacht und über alle Verhaltensänderungen informiert, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen könnten.

In sozialen Netzwerken teilten die Bewohner und Touristen der Insel, auf der die Städte Altagracia und Moyogalpa liegen, Videos und Fotos der großen Rauchwolke, die in den Himmel aufstieg. Ein Augenzeuge der Eruption, Gonzalo Potoy, berichtete gegenüber der Online-Zeitung 100% Noticias, er habe zunächst ein Grollen gehört und dann gesehen, wie Rauch in den Himmel stieg. Er erklärte, dass die Situation in der Gemeinde Besorgnis erregt, aber nicht die Stärke des Ausbruchs von 1956 erreichte, der als der stärkste in der  jüngeren Geschichte des Vulkans Concepción gilt.

Ibu: Alarmstufe Rot ausgerufen

Weitere Explosion und starke Erdbebentätigkeit am Ibu – Observatorium ruft höchste Warnstufe aus

Der Ibu auf Halmahera in Indonesien kommt nicht zur Ruhe. Im Gegenteil, es sieht so aus, als hätte der Vulkan das Potenzial, seine Aktivität noch zu steigern. Heute Morgen gab es um Uhr eine weitere starke Eruption, die Vulkanasche laut VAAC Darwin bis auf 7100 m förderte. Die Vulkanologen vom VSI geben die Höhe der Aschewolke erneut mit 5000 m über Kraterhöhe an. Dabei war das Wetter diesmal nicht so schön wie gestern und die Aschewolke wurde teilweise von meteorologischen Wolken verdeckt. Der Wind wehte die Eruptionswolke in nordöstlicher Richtung und es kam zu Ascheniederschlag.

Menschen, die sich im Freien aufhalten, wurde empfohlen, Atemmasken und Schutzbrillen zu tragen, wenn sie sich in Gebieten mit Aschefall aufhalten sollten. Außerdem wurde eindringlich davor gewarnt, sich in der Nähe von Flüssen aufzuhalten, die am Ibu entspringen. Bei Regenfällen drohen hier Lahare, wie sie erst letzte Woche am Marapi auf Sumatra abgingen und mehr als 50 Menschen töteten.

Nicht nur die Explosivität des Vulkans ist hoch, sondern auch seine Erdbebentätigkeit. Bereits gestern Vormittag berichtete ich von 1900 Erdbeben, die sich am Nachmittag ereigneten. Im gesamten Tagesverlauf wurden fast 3000 Erschütterungen detektiert. Heute Vormittag kamen nochmal über 1100 Beben hinzu, was dann neben der Eruption der Auslöser dafür gewesen sein dürfte, dass man die höchste Alarmstufe „Rot“ über den Ibu verhängte.

„Personen rund um den Berg Ibu und Besuchern oder Touristen wird empfohlen, in einem Umkreis von vier Kilometern und einem Sektor von sieben Kilometern, um die Krateröffnung im nördlichen Teil des aktiven Kraters keine Aktivitäten durchzuführen, nicht zu klettern und sich dem Berg Ibu nicht zu nähern.“ sagte der Leiter der Geologischen Agentur, Muhammad Wafid, wie die Nachrichtenagentur ANTARA berichtete.

Der Ausbruch erzeugte übrigens ein seismisches Signal mit einer maximalen Amplitude von 28 mm und einer Dauer von 354 Sekunden. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.

Island: Erdbeben am Reykjanes-Ridge

Erdbeben Mb 3,5 erschütterte Ozeanrücken vor Reykjanes-Halbinsel auf Island

Datum 16.05.2024 | Zeit: 04:01:48 UTC | Lokation: 63.406 ; -24.052 | Tiefe: 10 km | Mb 3,5

Heute Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 3,5 den mittelatlantischen Rücken vor Island. Das Beben ereignete sich um 04:01:48 UTC und hatte einen Erdbebenherd in 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag offshore, genauer 54 Kilometer vor der Südwestspitze von Reykjanes, und wurde 15,4 Kilometer südwestlich von Eldeyjarboði verortet. Dort ereignete sich im Jahr 1830 ein submariner Vulkanausbruch. Es folgte ein gutes Dutzend weiterer Erdstöße.

Das Erdbeben weckte auch das Interesse der isländischen Medien und MBL fragte die IMO-Naturgefahrenexpertin Sigríðar Magneu Óskarsdóttur, ob der Erdstoß mit den Ereignissen auf Reykjanes zusammenhängt. Die Forscherin erwiderte, dass man das nicht mit Sicherheit sagen könnte. Denkbar wäre, dass die Magmenbewegungen und Bodenhebungen bei Svartsengi Spannungen verursachen, die sich auch auf weiter entfernte Störungen auswirken und tektonische Erdbeben verursachen. Darüber hinaus gab es in jüngster Zeit bei Eldey starke Schwarmbeben, die möglicherweise mit Magmenintrusionen im Zusammenhang standen. Nicht auszuschließen ist natürlich auch ein rein tektonisches Erdbeben an der kontinentalen Naht des Mittelatlantischen Rückens ohne direkten Bezug zum Magmatismus.

Sigríðar meinte im Bezug zur Aktivität im Bereich von Svartsengi, dass sich seit dem 16. März mittlerweile mehr als 14 Millionen Kubikmeter Schmelze im Untergrund angesammelt haben. Ein Wert, der seit über 2 Wochen immer wieder in Statements der Wissenschaftler genannt wird. Sollte sich vor 2 Wochen tatsächlich schon so viel Schmelze im Magmenkörper befunden haben, müsste er mittlerweile eigentlich um ca. 18 Millionen Kubikmeter Schmelze beinhalten.

Im Bereich der Reykjaneshalbinsel bebte es in den letzten 48 Stunden insgesamt 149 Mal. Viele Erdbeben gab es nordwestlich von Grindavik und um den Sundhnukur-Krater. Die Verlagerung der Bebentätigkeit in den Bereich nordwestlich von Grindavik finde ich besonders spannend. Hier zeigten die GPS-Messungen an der Messstation GRVM gestern einen Sprung in der Bodenhebung, während der heutige Messpunkt wieder den normalen Anstieg anzeigt. Auf jeden Fall reicht die Bodenhebung bis in diesen Bereich hinein und es akkumuliert sich Magma vor den Toren der Stadt. Auch wenn es in den letzten Wochen ruhiger um Grindavik geworden ist, heißt es nicht, dass sich der Ort und seine Bewohner in Sicherheit wiegen können.

Taal mit phreatischen Eruptionen am 16.05.24

Taal-Vulkan eruptiert 4 Mal phreatisch – 300 m hohe Dampfwolke

Heute Morgen eruptierte der Taal-Vulkan 2 Mal phreatisch. Die Eruptionen spielte sich im Krater von Volcano Island ab, einer kleinen Vulkaninsel, die in dem großen See liegt, der die philippinische Taal-Caldera nahe der Hauptstadt Manila zum größten Teil ausfüllt.

Die erste Eruption wurde gegen 8:54 Uhr aufgezeichnet und dauerte etwa drei Minuten, wie das Philippine Institute of Volcanology and Seismology mitteilte. Eine Dampfwolke stieg gut 300 m hoch auf. Die zweite phreatische Explosion manifestierte sich um 11:07 Uhr Lokalzeit und hatte ähnliche Dimensionen wie die Vorangegangene.

Bereits gestern gab es zwei schwächere phreatische Eruptionen. Sie dauerten 2 und 5 Minuten und wurden als schwach bezeichnet. Die Eruptionswolken, ein Gemisch aus Dampf, Wasser und Schlamm, steigen nur wenige zehner Meter hoch auf.

In den letzten Wochen erzeugt der Taal vergleichsweise oft phreatische Eruptionen. Warum er ausgerechnet jetzt damit anfängt, wurde von PHILOVOLCS nicht kommuniziert. Vermutlich heizt der Inselvulkan weiter auf, auch wenn die Seismizität relativ gering ist. Es werden nur sporadisch vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet. Gestern gab es 4 vulkanotektonische Erschütterungen und am Vortag wurden 2 Tremorphasen registriert. Dafür hält die Inflation unter Volcano Island an, während sie im gesamten Calderabereich rückläufig ist.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug bei der letzten Messung am 13. Mai 5094 Tonnen am Tag. Damit hat er sich fast verdoppelt.

Alles in allem sprechen die Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan auf eine magmatische Eruption vorbereitet. Diese wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf Volcano Island beschränken, wobei durchaus hoch aufsteigende Aschewolken generiert werden können, wie es beim letzten Ausbruch 2020 der Fall war.

Im Prinzip verhält sich der Taal-Vulkan ähnlich, wie man es aktuell auch von der italienischen Caldera Campi Flegrei erwarten könnte. Der Unterscheid liegt hier darin begründet, dass es in der italienischen Caldera keinen Kratersee gibt, dessen Wasser in den Untergrund eindringt und aufgrund der magmatisch bedingten hohen Erdhitze explosionsartig verdampft. Dennoch halte ich es für möglich, dass man in Italien besonders nach starken Regenfällen ebenfalls mit phreatischen Eruptionen rechnen muss. Diese Befürchtung teilen auch viele Vulkanologen, was ein Grund für die Sperrung der Solfatara sein dürfte.

Island: Bodenhebung und Erdbeben am 15. Mai

Bodenhebung und Erdbeben gehen weiter – Ausbruch jeder Zeit möglich

Im Svartsengigebiet auf der isländischen Reykjaneshalbinsel gehen Bodenhebung und Erdbeben weiter. Gestern meldete IMO etwa 60 Erdbeben, die sich im Magmakorridor nördlich von Grindavik ereigneten. Dies ähnelt der seismischen Aktivität, die in den letzten Tagen aufgezeichnet wurde. Seit dem Ende des Vulkanausbruchs wurden täglich etwa 50 bis 80 Erdbeben registriert, die meisten davon in den Gebieten zwischen Stóra-Skógfell und Hagafell einerseits und südlich von Þorbjörn auf der anderen Seite. Heute ist die Seismizität vergleichbar mit denen der letzten Tage. Auffallend ist, dass es wieder mehr Erdbeben in den angrenzenden Spaltensystemen gibt. Vor allem im Krysuvik-System wurden mehrere Erschütterungen detektiert.

Die Bodenhebung geht mit der gleichen Rate weiter, die wir nun schon seit mehreren Wochen beobachten. Laut den GPS-Messungen von IMO hob sich der Boden seit dem 16. März um gut 23 Zentimeter.

„Obwohl es derzeit ruhig ist, werden Vorbereitungen für den nächsten Ausbruch getroffen, wann immer dieser auch sein mag“, sagt Vulkanologieprofessor Ármann Höskuldsson gegenüber der Zeitung MBL. Allerdings meinte er auch, dass sich seit der letzten Eruption etwas im magmatischen System geändert hätte. Als Begründung nannte er die lange Dauer des Ausbruchs und die generelle Verlangsamung des Magmenaufstiegs gegenüber der Periode vor dem Ausbruch. Obwohl sich mehr Schmelze seit dem letzten Ausbruch akkumulierten als es vor den anderen Eruptionen und Gangbildungen der Fall war, ist Ármann der Meinung, dass es noch Wochen oder Monate bis zum nächsten Ausbruch kommen könnte. Als Grund gab er an, dass der Untergrund bei Svartsengi immer elastischer werden würde und so der Magmenkörper größer werden könne, bevor der Druck zu groß wird und eine Eruption oder Intrusion einsetzt.

Ármann vertritt die These, dass der nächste Ausbruch der Letzte im Gebiet von Sundhnukur sein könnte. Er sagt eine Verlagerung der Aktivität nach Westen voraus und hofft, dass es dann zu Ausbrüchen bei der Eldvörp-Kraterreihe kommen wird. Diese befindet sich in etwas größerer Entfernung zur Infrastruktur von Svartsengi und Grindavik.

Ibu mit stärkerer Eruption am 15.05.24

Ibu erzeugt eine starke Explosion und fördert Asche bis auf 7 Kilometern Höhe

Heute Vormittag gab es am indonesischen Vulkan Ibu eine explosive Eruption, die stärker als die üblichen Ausbrüche war. Sie ließ eine Wolke aus Vulkanasche aufsteigen, die laut dem VAAC Darwin eine Höhe von 7000 Metern erreichte und nach Nordwesten driftete. Laut dem VSI war die Eruptionswolke vom Krater aus gemessen gut 5000 m hoch. Aschewolken dieser Dimension kommen am Ibu nicht häufig vor, obgleich wir in den letzten Tagen eine Aktivitätssteigerung des Vulkans auf der Insel Halmahera beobachten konnten.

Die explosive Aktivität war aber nicht das einzige, was sich am Ibu steigerte: Die Vulkanologen vom VSI melden einen signifikanten Anstieg der Seismizität während der letzten Berichtsperiode von 12 Uhr bis 18 Uhr WIB, als über 1900 vulkanische Erschütterungen detektiert wurden. Das lässt vermuten, dass es starke Fluidbewegungen im Untergrund gibt. Möglicherweise steigt ein größerer Magenkörper auf, der den Dom rasant anwachsen lässt. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass der Vulkan einem Paroxysmus entgegensteuert. Vulkanspotter sollten äußerste Vorsicht walten lassen und von einer Besteigung des Vulkans absehen.

Generell gilt eine offizielle Sperrzone mit einem Radius von 5 Kilometern um den Krater, die aber oft ignoriert wird. In normalen Zeiten ist das vielleicht tolerierbar, aber jetzt nicht. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Als am Inselvulkan Ruang, der in der Molukkensee liegt und nicht allzu weit vom Ibu entfernt ist, die letzten die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben in die Höhe schoss, folgte ein starker Paroxysmus. Bei Beginn der Seismizität wurden Bewohner der Insel evakuiert. Am Ibu siedeln die Menschen außerhalb der Sperrzone und bis jetzt wurden wohl keine weiteren Schutzmaßnahmen veranlasst.

Sonne eruptiert und verursacht starken Sonnensturm

Die NOAA meldet einen Flare der Kategorie X8,7 – Stärkster Flare des aktuellen Zyklus

Gestern Abend kam es auf der Sonne erneut zu einer Eruption geladener Teilchen. Laut dem US-amerikanischen Dienst NOAA, der der NASA unterstellt ist, handelte es sich um die stärkste Sonneneruption des aktuellen Zyklus, der eine Periode von 11 Jahren aufweist, und wurde als ein Sonnensturm der Kategorie X8,7 eingestuft. Damit war er stärker als der Sonnensturm, dessen Auswirkungen die Erde am letzten Wochenende zu spüren bekam: In der Folge kam es zu starken Polarlichtern, die praktisch den gesamten Globus umspannten. Außerdem meldeten die Satellitenbetreiber einige Störungen, darunter der von Elon Musk betriebene Starlink-Internetservice und die NOAA selbst, bei der ein Satellit in den Schutzmodus überging und sich stumm schaltete. Auch diesmal könnte es zu Beeinträchtigungen in der Kommunikation kommen, doch weltweite Polarlichter werden nicht erwartet. Obwohl sich wieder der gleiche Sonnenfleck-Cluster 3664 für den Strahlungsausbruch verantwortlich zeigte, hat er sich relativ zur Erde weitergedreht, sodass uns der Sonnensturm nicht direkt trifft.

Die Sonne rotiert ebenfalls um sich selbst, allerdings ist diese Rotation nicht überall auf der Sonne gleich schnell: Da sie aus Gas besteht, kann sie sich diesen Luxus leisten. Am schnellsten ist die Sonnenrotation auf der Äquatorebene, dort beträgt die Geschwindigkeit 2 km/s, während sie an den Polen nur mit 0,5 km/s bewegt. Für eine komplette Rotation am Äquator braucht die Sonne 25 Erdentage. Der Sonnenfleck-Cluster 3664 liegt südlich des Äquators und bewegt sich somit ziemlich schnell. Das heißt aber auch, dass er sich in gut drei Wochen wieder auf die Erde richtet. Sollte die Aktivität entsprechend anhalten, könnten wir wieder direkt von Sonnenstürmen getroffen werden, die dann einen geomagnetischen Sturm im Erdmagnetfeld verursachen, was zu den bekannten Polarlichtern führt.

Sonnenstürme entstehen durch komplexe Interaktionen von magnetischen Feldern in der Sonnenatmosphäre, insbesondere in Regionen mit hoher Sonnenfleckaktivität. Wenn diese magnetischen Felder instabil werden, können sie geladene Teilchen in den Weltraum schleudern, was als Sonneneruption oder Sonnensturm bekannt ist.

Italien: Spürbares Erdbeben am Gardasee

Erdbeben Mb 3,6 erschüttert Region östlich vom Gardasee – Menschen reagierten besorgt

Datum 13.05.2024 | Zeit: 20:50:03 UTC | Lokation: 45.491 ; 10.845 | Tiefe: 23 km | Mb 3,6

Am Dienstagabend manifestierte sich in der italienischen Region Venetien ein Erdbeben der Raumwellen-Magnitude Mb 3,6. Das Epizentrum wurde vom INGV 13 km west-nordwestlich von Verona lokalisiert. Der Gardasee liegt etwa 8 Kilometer entfernt, und der Ort Pescantina befand sich lediglich 2 Kilometer entfernt. Dort war der Erdstoß am deutlichsten zu spüren. Obwohl das Hypozentrum 23 Kilometer tief lag, wurden dem EMSC sogar Wahrnehmungsmeldungen aus Entfernungen von bis zu 50 Kilometern zum Epizentrum gemeldet. Die meisten Augenzeugen gaben an, das Erdbeben nur kurz gespürt zu haben, jedoch nahmen die meisten ein tiefes Grollen wahr. Ich selbst bin mit diesem Geräusch vertraut, das oft einige Sekunden vor dem spürbaren Erdstoß zu hören ist. Reagiert man entsprechend schnell, kann einem dieses Grollen eine kurze Vorwarnzeit vor einem Erdbeben geben, sodass genug Zeit bleibt, die empfohlenen Schutzmaßnahmen zu ergreifen und Schutz zu suchen. Das Geräusch tritt vor dem eigentlichen Schock auf, da es von den P-Wellen verursacht wird. Diese longitudinale Wellen breiten sich aus, indem sie sich zusammenziehen und ausdehnen, ähnlich wie Schallwellen. Die S-Wellen treffen erst danach ein und verursachen die stärker zu spürenden Erschütterungen, da sie sich als Transversalwellen ausbreiten.

Das Erdbeben manifestierte sich höchstwahrscheinlich an der Solferino-Monte Pastelletto-Verwerfung, die südöstlich des Gardasees verläuft und einen Bogen bildet, der die auslaufenden Alpen von der Po-Ebene trennt. Obwohl die Region tektonisch aufgrund der Suche nach Erdöl gut erforscht ist, sind die Prozesse, die hier im Mittelalter zwei starke Erdbeben verursachten, noch nicht vollständig verstanden. Diese Beben ereigneten sich im Januar 1117 und im Dezember 1222 mit Magnituden zwischen 6,5 und 7,0 und verursachten erhebliche Zerstörungen in Verona und Brescia. Daher bleibt unklar, ob ähnliche katastrophale Ereignisse auch in Zukunft zu erwarten sind.