Puracé mit erhöhter Seismizität durch Fluidaufstieg

Puracé in Kolumbien steigerte Erdbebentätigkeit – Magma könnte aufsteigen

Der kolumbianische Vulkan Puracé ist in den letzten Tagen seismisch aktiv geworden und wurde von zahlreichen schwachen Erdbeben vulkanotektonischer Natur erschüttert, wie ein Bericht des kolumbianischen Geologischen Dienstes zeigt. Die Erschütterungen traten in geringen Tiefen zwischen 0 und 5 Kilometern auf.

Die Zunahme der seismischen Aktivität wird durch einen erhöhten Fluidfluss im Fördersystem des Vulkans verursacht und könnte mit aufsteigendem Magma in Verbindung stehen. Obwohl der Alarmstatus weiterhin auf Gelb bleibt, besteht laut den Behörden kein unmittelbares großes Risiko. Dennoch erwägen die Behörden eine mögliche Änderung des Alarmzustands.

Der Geologische Dienst berichtete auch über einen Anstieg der Kohlendioxidkonzentration und des Schwefeldioxidflusses in den letzten Wochen, was auf eine verstärkte Aktivität des Vulkans hinweist und die These des Magmenaufstiegs stützt.

Da der Vulkan sich im Nationalpark Puracé befindet, wurden Besucher aufgefordert, den oberen Bereich des Vulkans zu meiden, um gesundheitliche Probleme aufgrund von Gasemissionen zu vermeiden.

Der Puracé-Vulkan ist Teil der Coconucos-Vulkankette in der Zentralkordillere, die aus 15 Eruptionszentren besteht. In der Vergangenheit wurden nach Erdbeben Tremorepisoden registriert, was auf eine erhöhte Aktivität des Vulkans hinweist. Die Bürger wurden aufgefordert, offizielle Kanäle und soziale Medien für weitere Informationen zu verfolgen und werden informiert, sollte sich die Aktivität weiter steigern.

Der Puracé ist ein 4756 m hoher Komplexvulkan auf dem Gebiet der Gemeinde Puracé im Departamento Cauca in Kolumbien. Er ist Teil des Anden-Vulkangürtels des pazifischen Feuerrings. Seine Eruptionen verlaufen häufig explosiv und fördern andesitische Lava. An seinem Gipfel befindet sich ein verschachtelter Krater. Der äußere Krater misst 900 m im Durchmesser, der Innere 500 m. Im 19. Jahrhundert gab es drei große Eruptionen. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1977. Seitdem gab es einige Phasen erhöhter Seismizität. Die letzte ereignete sich im Jahr 2000.

Kilauea: Erdbebentätigkeit bleibt am 1. Mai hoch

Täglich erschüttern ca. 400 Erdbeben den Kilauea auf Hawaii – Vulkanausbruch könnte drohen

Am Kilauea auf Hawaii bleibt die Erdbebentätigkeit hoch. In den letzten Tagen gab es täglich um die 400 schwache Erschütterungen im Bereich des Vulkans. Die meisten Beben manifestierten sich in zwei Zonen nahe der Gipfelcaldera. Eine Zone liegt südlich der Caldera und war in den letzten Monaten öfter Schauplatz von Schwarmbeben, die im Zusammenhang mit Magmenbewegungen standen. Die zweite Lokation befindet sich südöstlich der Caldera und ist erst in den letzten Tagen seismisch aktiv geworden. Hierbei handelt es sich um den oberen Abschnitt des Südostrifts, auf dem der bekannte Puʻuʻōʻō-Krater liegt, der bis 2018 aktiv war und die Lava förderte, die seit 1983 an der Küste ins Meer lief. Im Südostrift ist die seismische Aktivität aktuell größer als im Süde der Caldera und migriert auch langsam weiter in Richtung Puʻuʻōʻō-Krater. Die Bodenhebung hat sich in den letzten Stunden, aber insbesondere im Gipfelbereich des Vulkans, beschleunigt. Hier scheint der Hauptaufstiegsweg der Schmelze in flachere Bereich im Bereich der südlichen Erdbebenzone zu liegen. Wie das HVO in seinem wieder täglich erscheinenden Update gestern schrieb, beschleunigte sich die Bodenhebung an den Messstationen Uēkahuna und Sand Hill deutlich und man hält einen Vulkanausbruch innerhalb der nächsten Tage für möglich. Dennoch wurde der Alarmstatus noch nicht angehoben und verbleibt auf „Gelb“.

Obwohl der Alarmstatus nicht erhöht wurde, reicht der aktuelle aus, um einige Schutzmaßnahmen zu ergreifen. So wurden einige Bereiche des Hawaii Volcano Nationalparks für Besucher gesperrt. Hiervon sind insbesondere folgende Straßen betroffen:

  • Die Chain of Craters Road ab der Kreuzung am Crater Rim Drive.
  • Die Hilina Pali Road ist für jegliche Nutzung gesperrt. Der Campingplatz Kulanaokuaiki ist geschlossen.
  • Das Übernachtungscamping ist an allen Küstenstandorten, Nāpau und Pepeiao Cabin, verboten.
  • Der Kaʻū Desert Trail ist für die Footprints-Ausstellung gesperrt.
  • Der Maunaiki Trail ist geschlossen.

Meiner Meinung nach sieht es so aus, als würde man sich tatsächlich auf eine Eruption entlang des Ostrifts vorbereiten. Vielleicht sehen wir ja doch in nicht allzu ferner Zukunft wieder Lava ins Meer fließen.

Apropos Lava ins Meer: Auf der Galapagosinsel Fernandina findet genau so ein Spektakel statt, da der La Cumbre immer noch aktiv ist. Allerdings ist es hier ein zäher Aa-Lavastrom, der die Küste erreicht, und nicht die dünnflüssige Pahoehoe-Lava, wie wir sie von Hawaii kennen.