Weiterer Erdbebenschwarm erschüttert Calderavulkan Campi Flegrei – Wöchentliche Treffen des Krisenstabs
Heute begann ein weiteres Schwarmbeben in der Caldera Campi Flegrei, die bei uns als die Phlegräischen Felder bekannt ist und den Golf von Pozzuoli bildet. Der Erdbebenschwarm besteht bis jetzt aus 24 Einzelbeben, von denen das stärkste eine Magnitude von 1,5 hatte. Der Erdbebenherd wurde in 2,3 Kilometern Tiefe detektiert. Das Epizentrum befand sich im Bereich der Pisciarelli-Fumarole, die auf der nordöstlichen Außenflanke des Solfatarakraters liegt. Viele der anderen Beben manifestierten sich ebenfalls im Bereich der Solfatara. Wahrscheinlich handelt es sich um einen klassischen Schwarm im Hydrothermalsystem und steht sehr wahrscheinlich mit Fluidbewegungen im Zusammenhang.
Obwohl die Seismizität in den vergangenen Tagen gering gewesen ist, herrscht in Pozzuoli immer noch Aufregung wegen dem Beben Mb 4,4. Inzwischen gibt es praktisch täglich neue Statements der kommunalen Politiker, sowie wöchentliche Krisentreffen mit Forschern und Zivilschutz.
Gestern tagte die Nationale Kommission für Prognose und Prävention von Hochrisikogebieten und stellte fest, dass sich der Zustand des Vulkans seit dem 22. Mai nicht wesentlich verändert hat, weshalb die Alarmstufe „gelb“ bestehen bleibt.
Laut einer Pressemeldung diskutierte man mit internationalen Experten die Genauigkeit kurzfristiger Eruptionsprognosen anhand des Beispiels einer aktuellen Vulkankrise. Sie betonten, dass vulkanische Reaktivierung oft über Monate oder Jahre durch seismische Phänomene, Bodenverformungen und geochemische Veränderungen erfolgt. Anschließend gibt es eine recht kurzweilige voreruptiven Phase die Stunden oder Tage anhält und eine stärkere Dynamik der Veränderungen mit sich bringt.
Angesichts dieser Erkenntnisse unterstrich die Kommission die Notwendigkeit, die Alarmstufen der Campi-Flegrei-Notfallpläne sofort zu aktualisieren, um sie an den aktuellen wissenschaftlichen Stand anzupassen. Das Ministerium für Katastrophenschutz plant, die Alarmstufen kontinuierlich zu überarbeiten und die entsprechenden operativen Maßnahmen anzupassen.
Meiner Meinung nach sollten das eigentlich keine neuen Erkenntnisse sein, sondern lang erprobter Standard. Wenn man erst jetzt Merkmale erarbeitet, ab denen die Alarmstufe „Orange“ ausgerufen wird, kann ich nur mit unverständlichem Kopfschütteln reagieren.