Indonesien: Starkes Erdbeben erschüttert die Molukkensee

Erdbeben Mw 6,4 in der Molukkensee zwischen Halmahera und Sulawesi – Viele Vulkane in der Nähe

Datum 09.04.2024 | Zeit: 09:48:02 UTC | Lokation: 2.709 ; 127.089 | Tiefe: 33 km | Mw 6,4

In der indonesischen Molukkensee ereignete sich am Morgen des 9. Aprils ein starkes Erdbeben der Momentmagnitude 6,4. Die Herdtiefe betrug 33 Kilometer, weshalb kein Tsunamialarm gegeben werden musste. Das Epizentrum wurde 216 Kilometer nordnordwestlich von Ternate lokalisiert. Die Stadt liegt im Schatten des Vulkans Gamalama, der seit einigen Wochen unruhig ist. Wenig weiter entfernt sind die Vulkane Ibu und Dukono auf Halmahera. Westlich des Epizentrums befinden sich die Vulkane Karangetang und Awu. Im Norden Sulawesis liegt z.b. der Lokon. Alle diese Vulkane sind zumindest seismisch unruhig oder erzeugen kleiner Eruptionen. Der Erdstoß könnte die Tätigkeit der Vulkane beeinflussen, indem er etwa Eruptionen triggert oder abwürgt, was ebenfalls der Fall sein kann.

Die Region gehört zum pazifischen Feuergürtel und weist eine recht komplexe Tektonik auf, denn hier stoßen mehrere Erdkrustenplatten unterschiedlicher Größen zusammen. Das Zentrum dieser Kollisionszone bildet die Kleine Molukkenseeplatte. Sie ist von mehreren anderen Mikroplatten umzingelt, die wiederum den Kräften der großen Kontinentalplatten von Eurasien, Australien, der Philippinenplatte und der Pazifischen Platte ausgesetzt sind. Entlang der verschiedenen Plattengrenzen gibt es sowohl Konvergenz als auch Divergenz und sogar Transversalstörungen sind vorhanden. Die Molukkensee wird von zwei Subduktionszonen eingerahmt. Bei Ihnen handelt es sich um die Subduktionszonen des Sangihe-Bogens und des Halmahera-Bogens. Auf der Shakemap sieht man, dass das Epizentrum näher an der Halmahera-Subduktionszone lag. Sehr wahrscheinlich ereignete sich das Beben an einem Stück subduzierter Kruste, der „Bird’s Head Microplate“ auf der Halmahera liegt.

Vulkan Ibu verstärkte Erdbebentätigkeit

Apropos Vulkane auf Halmahera: der oben erwähnte Ibu änderte Ende März sein Verhalten und eruptiert weniger häufig, dafür gibt es einen signifikanten Anstieg in Bezug auf vulkanotektonische Erdbeben, deren Anzahl an manchen Tagen fast doppelt so hoch wie sonst lag. Spitzenwert ist der 30. März als 600 vulkanisch bedingte Erschütterungen detektiert wurden..

Island: Erdbeben und Bodenhebung am 09. April


Im Bereich des Thermalgebiets Setlún im Krysuvik-Systems bebte es. © Marc Szeglat

Erdbebentätigkeit steigerte sich auf Island wieder – Bodenhebung an zwei Vulkanen

Mit Beginn der Eruption der Sundhnúkar-Kraterreiche im Svartsengigebiet auf Island nahm die Seismizität nicht nur auf der Reykjanes-Halbinsel ab, sondern auch in weiten Teilen Islands. Das änderte sich in den letzten Tagen, denn es wurden wieder zahlreiche Erdbeben registriert. Auf der ganzen Insel waren es innerhalb von 48 Stunden 113 Erschütterungen. Sicher ist das kein neuer Rekordwert, aber eine deutliche Zunahme gegenüber den letzten 3 Wochen. Auffällig ist eine Zunahme der Seismizität am Fagradalsfjall, im Kysuvik-System und am Bláfjöll, wobei es unklar bleibt, ob die Beben hier im Zusammenhang mit einem geänderten Spannungsfeld im Bereich von Svartsengi stehen, oder ob sie erste Symptome einer tiefen Magmenakkumulation im Untergrund sind. Natürlich kann es sich auch um eigenständige tektonische Erschütterungen in den jeweiligen Spaltensystemen handeln: Man darf nicht vergessen, dass ganz Island auf dem Mittelatlantischen Rücken liegt. Entlang der kontinentalen Naht findet Divergenz statt, weil sich die Platten von Amerika und Eurasien voneinander entfernen. So lassen sich natürlich auch die Erdbeben außerhalb von Reykjanes erklären, auch wenn sich die meisten davon an Zentralvulkanen ereigneten. Das stärkste Erdbeben hatte übrigens eine Magnitude von 2,9 und lag unter dem Hofsjökull.

Die erwähnte Bodenhebung manifestiert sich z.B. im Bereich von Svartsengi. Im Vergleich zur früheren Hebungsrate vor der Eruption ist sie aber gering. Innerhalb von 3 Wochen hob sich der Boden um 4 Zentimeter. Berücksichtigt man aber, dass die Eruption noch im Gange ist und ein Lavastrom gefördert wird, darf man die Vorgänge weiterhin mit Spannung beobachten. Anzeichen für ein baldiges Ende des Ausbruchs gibt es nicht und die Parallelen zur ersten Fagradalsfjall-Eruption werden immer deutlicher.

Starke Bodenhebung der Askja detektiert

Stärker als bei Svartsengi präsentiert sich die Bodenhebung der Askja. An der Messstation OLAC schoss der Boden in den letzten 4 Wochen um fast 15 Zentimeter in die Höhe. Seit Beginn der Hebungsphase hob sich der Boden um 80 Zentimeter. Stellt sich die Frage, wie elastisch der Untergrund noch ist und ob es nicht bald zu Brüchen kommt. Auffällig ist, dass die anderen Messstationen in der Caldera dem steilen Aufwärtstrend von OLAC nicht folgen.

Ätna: Förderschlot vergrößerte sich zum Krater

Förderschlot im Zentralkrater Bocca Nuova vergrößerte sich nach Explosion zum Krater

Bei der Explosion am Sonntag, die eine Aschewolke bis auf eine Höhe von 5 Kilometern aufsteigen ließ, vergrößerte sich ein Förderschlot zu einem Pitkrater mit gut 50 Metern Durchmesser. Diese Veränderung wurde gestern von Bergführern dokumentiert, die dem Zentralkrater einen Besuch abstatteten. Bisher gab es erst einen Pitkrater und den große Förderschlot, die sich nach der Verfüllung der Bocca Nuova im Jahr 2020 gebildet hatten. Diese Förderschlote existieren seit vielen Jahrzehnten und setzten sich letztendlich immer wieder durch, wenn es zu Verfüllungen der Bocca Nuova kam. Oft geschah dies mit einer Serie von Schloträumern, die die Kraterfüllung nach und nach ausgeblasen haben. Manchmal waren es aber auch Kollapsereignisse, die zur neuen Kraterbildung im Krater führten. Das Bild von Etna Hiker oben zeigt die beiden Krater in der Bocca Nuova, wobei der linke Krater der stark vergrößerte ist. Wie sehr er sich vergrößerte sieht man gut an dem ersten Bild des eingebundenen FB-Beitrags.

Bei dem aktuellen Ereignis war es sehr wahrscheinlich eine Kombination aus Explosion mit einem Kollaps, der die neue Depression entstehen ließ, denn die Explosion förderte meiner Meinung nach nicht so viel Material, als dass es die Größe des neuen Kraters erklären würde. Das wirft die Frage auf, wann es zu größeren Kollapsereignissen kommt. Für gewöhnlich, wenn es eine Subsidenz infolge von Eruptionen gibt oder wenn Magma unterirdisch abfließt. Hier könnte es einen Zusammenhang mit der Verlagerung der Tremorquelle geben, die sich in den letzten Wochen weiter in Richtung Südostkrater verlagerte und einen Shift der Aktivität in Richtung Südostkrater ankündigen könnte. Doch das ist nur eine Spekulation von mir.

Generell zeigte sich der Ätna seit der letzten großen Paroxysmus-Serie während der Coronazeit relativ ruhig, sieht man einmal von vereinzelten Paroxysmen und kleineren Lavaströmen ab. Die aktuellen Geschehnisse deuten allerdings an, dass die Ruhe nicht mehr allzu lange anhalten könnte. Dafür sprechen auch weitere Erdbeben, die über dem Vulkan verteilt streuen. Das INGV belässt den VONA-Alarmcode auf „Orange“ und begründet dies mit sporadischen Explosionen aus den Gipfelkratern. Mal schauen, welche Erkenntnisse das nächste INGV-Bulletin bringt.

Ruapehu mit ungewöhnlicher Erdbebentätigkeit

Neuseeländischer Vulkan Ruapehu zeigt Serie ungewöhnlicher Erdbeben – Alarmstatus bleibt auf 1

Der neuseeländische Vulkan Ruapehu war bereits öfter Gegenstand meiner Berichte, zuletzt Ende November 2023, als sich der Kratersee zu verfärben begann und die Wassertemperatur stieg. Dieses Verhalten ist für den Vulkan normal und wiederholt sich zyklisch. Doch seit einigen Wochen registrieren die Seismometer am Ruapehu ungewöhnliche Erdbebensingale, auf die sich die Wissenschaftler von GeoNet keinen Reim machen können: Zuerst wurden die sehr schwachen Erdbebensignale Mitte März entdeckt. An einigen Tagen ereigneten sich bis zu 6 dieser Beben, die bis zu 10 Minuten andauerten und ein in sich verschachteltes Muster ergaben.

Vulkanologe Brad Scott berichtet, dass die allermeisten Beben zu schwach sind, um vom automatischen System erfasst zu werden. So fielen die Erschütterungen erst auf, als man die Seismogramme der letzten Wochen genau analysierte, nachdem die ersten stärkeren Beben automatisch registriert worden waren. Die Analyse ergab, dass die Beben bereits Mitte Februar einsetzten. Die meisten Beben konnten nicht lokalisiert werden, aber die Geoforscher stufen die Erschütterungen nicht als vulkanischen Tremor ein, weil sie dafür nicht lange genug anhalten. Das klärt aber nicht die Herkunft der Erschütterungen, die tatsächlich mit vulkanischen Prozessen im Zusammenhang stehen könnten. Da es momentan aber keine anderen Hinweise auf eine Aktivitätssteigerung des Vulkans gibt und die eingangs beschriebenen Phänomene des Kratersees rückläufig sind, bleibt die Vulkanalarmstufe auf „1“. Die Wassertemperatur im Kratersee mit dem schönen Namen Te Wai ā-moe sinkt weiterhin langsam. Derzeit beträgt die Seetemperatur 22 °C, ein Rückgang gegenüber dem Höchstwert von 31 °C am 14. Februar. Dennoch beobachtet GeoNet die Situation weiterhin genau und man behält sich eine Anhebung der Alarmstufe vor.

Mich erinnert das ein wenig an die Entdeckungsgeschichte der Tornillo-Erdbebensignale, die erstmals vor der verhängnisvollen Eruption des Vulkans Galeras in Kolumbien entdeckt wurden. Das war 1993. Damals hielt sich eine Gruppe aus Vulkanologen im Krater auf, die von Journalisten begleitet wurde, als es plötzlich zu einer Explosion kam. Neun Menschen starben, drei Personen wurden schwer verletzt. Erst nach der Eruption erkannte man, dass die seltsamen Erdbebensignale der Tornillos Anzeichen einer sich zusammenbrauenden Eruption waren.

Neuer Erdbebenschwarm im Vogtland im April

Erdbebenschwarm tritt an der Deutsch-Tschechischen-Grenze des Vogtlandes auf – Fast 700 Erschütterungen detektiert

Nach einigen Jahren der relativen Ruhe kam es im Deutsch-Tschechischen-Grenzgebiet am Rand des Vogtlandes zu einem erneuten Erdbebenschwarm. Er begann bereits am 18. März und hält bis heute an, wobei sich die drei stärksten Erdbeben am 7. April ereigneten. Laut dem tschechischen Erdbebendienst hatte der stärkste Erdstoß eine Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in 10 Kilometern Tiefe. Insgesamt wurden 692 Erdbeben detektiert. Die meisten davon hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität und wurden von anderen Erdbebendiensten wie dem EMSC und GFZ nicht angezeigt, was ein Grund dafür ist, warum ich erst jetzt darüber berichte. Das EMSC zeigt auch die drei stärksten Erdbeben nicht an, sondern detektierte am 4. April ein paar Erschütterungen mit M 1,0 bis 1,3. Ungewöhnlich, dass die stärkeren Erdbeben offenbar nicht festgestellt wurden.

Die Beben konzentrieren sich in drei Haufen, die nordöstlich von Klingenthal auf deutscher Seite und südlich von Bublava auf der tschechischen Seite liegen. Die Tiefe der Hypozentren lässt eher auf einen tektonischen Ursprung des Schwarmbebens schließen, denn auf einen magmatischen. Ja, magmatisch, richtig gelesen, denn wie eingangs angedeutet gab es bereits früher Schwarmbeben im Vogtland, die zum größten Teil magmatischen Ursprungs waren. Sie manifestierten sich allerdings rund 30 Kilometer südlich bei Mühlessen im Cheb-Becken. Dort gibt es an der Bublak-Quelle Mofetten, aus denen Gase magmatischen Ursprungs ausströmen, und man geht davon aus. Das sich im Grenzbereich zur Asthenosphäre Magma ansammelt. Doch auch wenn es in der Tiefe eine Magmenakkumulation gibt, heißt es nicht, dass es noch zu unseren Lebzeiten zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Zwar gab es im Südosten Deutschlands und in der Tschechei Vulkanismus, aber viele plutonische Gesteine zeugen davon, dass nur ein Bruchteil des Magmas aus der Tiefe die Oberfläche erreichte.

Der aktuelle Erdbebenschwarm könnte mit der grob Nordwest-Südost streichenden Mariánské-Lázně-Fault in Verbindung stehen. Sie ist eine der prägnantesten Störungszonen der Gegend. In einiger Entfernung gibt es parallel verlaufende Störungszonen, die von der senkrecht dazu verlaufenden Erzgebirgsstörung gestreift werden. Ein altes, aber durchaus komplexes tektonisches Setting, das Erdbeben in der Region verursachen kann.

Apropos Vogtland: Genaugenommen liegt das Erdbebengebiet knapp außerhalb des Vogtlandes in Böhmen. Wenn es Berichte zu den Beben gibt, dann werden diese aber oft dem Vogtland zugeschrieben.

Lavastrom vom La Cumbre erreicht das Meer

Lavastrom vom La Cumbre erzeugt Ocean Entry auf Galapagosinseln Fernandina

Gut 5 Wochen nach Eruptionsbeginn erreichte die Lava vom La Cumbre die Küste und ergießt sich seitdem in den Ozean. Das geht aus einer Meldung der Nationalparkverwaltung des Archipels hervor. Bilder zeigen ein flaches Lavadelta, das in den Ozean hineinragt und von dem Dampf aufsteigt. An einigen Stellen ist die Rotglut der Lavafront auszumachen.

Erfahrungsgemäß tut es dem marinen Ökosystem nicht gut, wenn sich die Schmelze ins Meer ergießt. Schadstoffe aus der Lava kontamieren das Wasser bis in größere Tiefen hinein. Außerdem kommt es zur Temperaturerhöhung und im direkten Umfeld der Lava werden Meerestiere buchstäblich gekocht. Bei vergleichbaren Ereignissen habe ich schon gut durchgegarte Krebse und Fische am Ufer gesehen.

Fernandina ist eine der westlichsten Inseln des ecuadorianischen Galapagos-Archipels, wo der Ausbruch des Vulkans La Cumbre am 2. März begann. Nach einer starken Initialphase der Eruption schwächte sich diese stark ab, dennoch schaffte es, die Lava nach 35 Tagen das Meer zu erreichen. Die Vulkanologen vom IGPEN haben bis jetzt noch nicht über den Ocean Entry berichtet. Ihr letztes Bulletin stammt vom 4. April. Zu dieser Zeit hatte sich der Lavastrom der Küste bis auf 1300 Meter angenähert.

Die Vulkanologen berichten, dass anfänglich 20 Spaltensegmente aktiv waren, die sich auf einer Länge von 4,3 Kilometern geöffnet hatten. Es wurden bis zu 30.000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Aktuell ist nur noch die Spalte Nr. 13 tätig und stößt ca. 5 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus. Zu Beginn der Eruption soll die Förderrate bei 200 Kubikmetern gelegen haben. Bis Anfang April wurden 44 Millionen Kubikmeter Lava gefördert, die eine Fläche von 12 Quadratkilometern bedeckt. Diese Werte zeigen, dass der aktuelle Ausbruch der Größte der letzten 15 Jahre ist und nur von dem von 2009 übertroffen wird. Mir drängen sich auch Parallelen zur Eruption auf Island auf, wo bei der aktuellen Eruption ähnlich viel Lava gefördert wurde.

Russland: Dammbruch am Ural verursacht Überflutungen

Dammbruch am Ural-Fluss löst Überflutungen aus – Katastrophe nimmt ihren Lauf

Ein Dammbruch in Russland hat eine verheerende Flutkatastrophe ausgelöst, die Tausende Menschen zur Evakuierung zwang. Insbesondere in der Stadt Orsk, wo rund 200.000 Einwohner betroffen sind, ist die Situation äußerst kritisch. Mindestens 4500 Häuser wurden überflutet, und mehrere tausend Menschen sind nun in Notunterkünften untergebracht. Die Schulen in der Region bleiben vorerst geschlossen. Medienberichte über Todesopfer wurden bestätigt, doch die genaue Anzahl der Opfer ist unbekannt.

Was ist geschehen? Schneeschmelze und starken Regen verursachten am Ural-Flussein Hochwasser. Ein 2014 erbauter Damm, der für einen Wasserpegel von bis zu 5,5 Metern ausgelegt war, hielt den Wassermassen des Flusses nicht stand. Der Pegel stieg in den letzten Tagen auf bis zu neun Meter an und der Damm wurde zunächst überflutet, um anschließend offenbar zu brechen. Angesichts der schwerwiegenden Folgen hat Moskau eine Notsituation ausgerufen, um Rettungskräfte zu verstärken und zusätzliche Hilfe zu mobilisieren.

Die Ursachen für den Dammbruch und die darauffolgenden Überschwemmungen werden derzeit untersucht. Wie beschrieben geht man davon aus, dass sintflutartige Regenfälle in Verbindung mit der Schneeschmelze die Situation verursacht haben. Darüber hinaus haben die Behörden ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit und Verletzung von Sicherheitsvorschriften für den Damm eingeleitet. Es wurde festgestellt, dass der Damm bei einer Inspektion im Jahr 2020 38 Mängel aufwies, von denen nicht klar ist, ob sie behoben wurden. Die Stadtverwaltung von Orsk wurde bereits im März wegen Verstößen gegen die Gesetze zum Schutz vor Naturkatastrophen gerügt.

Die Auswirkungen dieser Flutkatastrophe sind verheerend und betreffen nicht nur Russland, sondern auch Teile Kasachstans. Präsident Kassym-Schomart Tokajew bezeichnete die Ereignisse als eine der schlimmsten Naturkatastrophen in den letzten 80 Jahren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um ähnliche Katastrophen in Zukunft zu verhindern.

Obwohl Überflutungen ein natürliches Phänomen sind, kann man im Allgemeinen davon ausgehen, dass sie durch den Klimawandel verstärkt werden.

Totale Sonnenfinsternis am 8. April in Amerika

Totale Sonnenfinsternis über Mittel- und Nordamerika erwartet

Heute Abend um 20.07 Uhr MESZ bietet sich die seltene Gelegenheit, eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten. Leider ist dieses Ereignis von Deutschland aus nicht sichtbar, jedoch erfreut es die Menschen entlang eines Streifens von Mittelamerika bis nach Nordamerika. Doch auch bei uns gibt es mediale Möglichkeiten, den Moment zu erleben, wenn der Mond die Sonne verdeckt, denn die NASA überträgt einen Livestream des Ereignisses.

Eine totale Sonnenfinsternis ist ein vergleichsweise seltenes Naturphänomen, das immer nur an wenigen Orten auf der Welt beobachtet werden kann. Wenn der Mond vor die Sonne tritt und sie verdunkelt, wandert der Kernschatten des Mondes nur entlang eines schmalen Streifens über die Erde; eine totale Sonnenfinsternis tritt nur alle ein bis zwei Jahre auf.

Dieses seltene Phänomen wird sich am Montag, dem 8. April, über Nordamerika zeigen. Nach Angaben der NASA wird die totale Sonnenfinsternis von Mexiko, den USA und Kanada aus sichtbar sein. Der Beginn der totalen Verfinsterung wird an der Pazifikküste Mexikos gegen 20.07 Uhr MESZ zu sehen sein, und sie wird erst um etwa 21.46 Uhr an der Atlantikküste von Neufundland enden.

Der Mond verdunkelt die Sonne und wirft seinen Schatten auf die Erde

Das Zustandekommen einer totalen Sonnenfinsternis beruht auf einem interessanten Zusammenspiel von Zufällen: Obwohl die Sonne etwa 400-mal größer ist als der Mond, ist ihr Durchmesser im Verhältnis zur Entfernung von der Erde ähnlich groß wie der des Mondes. Dadurch kann der viel kleinere Mond die größere Sonne verdecken. Der irdische Mond selbst ist ein faszinierendes Phänomen; im Vergleich zu anderen Monden im Sonnensystem ist er relativ groß und rangiert auf Platz 5. Er stabilisiert die Erdachse und sorgt für vergleichsweise geringe jahreszeitliche Schwankungen. Seine Gravitation beeinflusst die Gezeiten der Ozeane und fördert die Durchmischung des Wassers. Letztendlich wäre ohne unseren Mond wahrscheinlich kein Leben auf der Erde möglich. Astronomie und Geologie sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass Leben auf fernen Planeten um andere Sonnen sicherlich kein Alltagsprodukt ist.

Für Nordamerika ist es bereits das zweite Mal in Folge, dass eine Sonnenfinsternis ein beeindruckendes Schauspiel bietet. Im vergangenen Jahr im Oktober durften Teile der USA bereits eine ringförmige Finsternis bestaunen.

Die nächsten Finsternisse über Deutschland

Die nächste partielle Sonnenfinsternis, die von Deutschland aus beobachtet werden kann, wird am 29. März 2025 stattfinden. Eine 90-prozentige Bedeckung der Sonne wird am 12. August 2026 zu sehen sein. Erst am 3. September 2081 wird es die nächste totale Sonnenfinsternis geben, die von Deutschland aus zu sehen sein wird, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Bei der letzten totalen Sonnenfinsternis über Deutschland, die am 11. August 1999 stattfand, war vielerorts ein bewölkter Himmel zu verzeichnen.

Tatsächlich befinden sich auch 2 Geonauten der Vulkanologischen Gesellschaft auf Sofi-Tour in den USA. Vielleicht teilen sie ja ein paar ihrer Bilder mit uns?!

Island: Lavaüberlauf aus neuem Krater am 7. April

Verstärkter Schub ließ Lava aus dem Krater überlaufen – Parallelen zur Fagradalsfjall-Eruption

Gestern Nachmittag begann gegen 15:00 Uhr Lava über den Rand des neuen Kraters auf der Sundhnúkar-Spalte überzulaufen. Außerdem nahm die Höhe des Lavaauswurfs deutlich zu. In den Tagen zuvor schloss sich die offene Südwestflanke des Kegels, durch die zuvor die Lava abfließen konnte. Dadurch nahm der Gegendruck durch die Auflast der Lavasäule im Förderschlot zu, so dass die Aktivität nachließ. Da aber weiter Magma aus der Tiefe aufsteigt, überschreitet der Druck im Fördersystem nach einiger Zeit die Auflast, so dass vermehrt Magma aufsteigen kann und es zum Überlauf kommt. Dieser Prozess kann sich nun stetig widerholen.

Das Seismogramm zeigte während des Lavaüberlaufs eine Zunahme schwacher Erdstöße und eine kleine Tremorspitze. Große Fluktuationen blieben aber aus. Gegen 21:45 Uhr endete der Lavaüberlauf. Danach sah man auf der Livecam, dass ein Lavastrom in Richtung Norden floss. Bislang bahnte sich die Schmelze ihren Weg in südlicher Richtung.

Dieses Verhalten erinnert an die erste Fagradalsfjall-Eruption von 2021, als es im weiteren Verlauf Pulse gab, die mehrere Hundert Meter hohe Lavajets erzeugten. Einige Wochen später reichte der Gasdruck nicht mehr aus, um solche Jets zu generieren, aber dann kam es zu einem intervallartigen Verlauf der Eruption, bei dem sich Pausen mit Lavaüberläufen abwechselten. Es ist zwar nicht gesagt, dass es sich diesmal genauso verhalten wird, doch eine Tendenz dazu ist gegeben. Die aktuelle Eruption ähnelt der ersten Fagradalsfjall-Eruption dahingehend, dass nach der Initialphase, bei der der magmatische Gang leerlief, die Schmelze direkt aus einem tiefen Magmenreservoir in der Asthenosphäre aufsteigt und am Vulkan austritt.

Interessant ist die widersprüchliche Aussage zweier isländischer Vulkanologen, die bei MBL nachzulesen ist. Ármann Höskuldsson sagte, dass die Veränderung ein Zeichen dafür sei, dass die Kraft des Ausbruchs nachgelassen habe. Er sagt das Ende des Ausbruchs in dieser Woche voraus. Der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson meinte, der Ausbruch könne noch mehrere Wochen andauern. Die beiden populären Vulkanologen lagen in den letzten Wochen mit ihren Prognosen häufig daneben. Ármann war es, der bereits vor Ostern meinte, dass die Eruption die Feiertage nicht überleben würde. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Þorvaldur Recht behalten könnte. Wissenschaftlich zu belegen sind beide Prognosen allerdings nicht. Sie basieren bestenfalls auf Erfahrungswerten.