Ibu mit größerer Eruption am 16. April

Indonesischer Vulkan Ibu eruptiert Aschewolke 2000 m hoch – Erdbeben ging voran

Auf der indonesischen Insel Halmahera kam es heute um 09:13 Uhr WIT zu einem Vulkanausbruch, der größer war als die alltäglichen Eruptionen des Vulkans. Einer Meldung des VSI zufolge kam es zu einer Explosion, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3325 m über dem Meeresspiegel katapultierte. Das entspricht vom Kraterrand aus gemessen einer 2000 m hohen Aschewolke. Es wurde beobachtet, dass die Aschesäule eine graue Farbe mit mäßiger bis dichter Intensität hatte. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal mit einer maximalen Amplitude von 28 mm und einer Dauer von 178 Sekunden.

Die Eruption könnte im Zusammenhang mit deinem Erdbeben vom 9. April stehen, das eine Magnitude von 6,4 hatte und sich in der Molukkensee vor Halmahera ereignete. In dem Bericht zum Beben wies ich darauf hin, dass die Erschütterung sich auf die Vulkane der Region auswirken könnte. Eine wissenschaftliche Bestätigung dieser Korrelation gibt es allerdings nicht. So könnte es auch einfach nur Zufall gewesen sein, dass sich gut eine Woche nach dem Beben eine Explosion zutrug, die stärker als die Üblichen war.

Auffällig ist, dass es seit Ende März einen Rückgang der eruptiven Tätigkeit des Vulkans gegeben hat und nur noch wenige tägliche Explosionen registriert werden. Dafür nahm die seismische Tätigkeit des Vulkans zu und verdoppelte sich fast. An manchen Tagen werden mehr als 500 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Es könnte sein, dass die Aufstiegswege des Magmas teilweise blockiert sind bzw. dass der Lavadom, der im Krater wächst, einen Förderschlot verstopfte. Die erhöhte Seismizität deutet auf stärkeren Magmenaufstieg hin, und es ist möglich, dass der Dom stärker wächst. Visuelle Beobachtungen fehlen allerdings. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das viele Wasser der Regenzeit den Vulkan beeinflusst.

In Sichtweite des Vulkans Ibu befindet sich der Dukono. Er ist ebenfalls daueraktiv und zeigt seit Februar einen Rückgang der eruptiven Tätigkeit.

Indonesien: Unwetter und Erdrutsch am 15. April

Schwere Unwetter lösten auf mehreren indonesischen Inseln Naturkatastrophen aus

In Indonesien ist Regenzeit, und diese bringt neben den üblichen Niederschlägen auch Unwetter mit sich, in denen Gewitter mit Starkregen und Sturmböen auftreten. Eines dieser Unwetter wütete letzte Nacht über der Hauptstadt Jakarta auf Java.

Am Montagmorgen um 08:00 Uhr WIB wurden mehrere Stadteile im Osten von Jakarta von Überschwemmungen heimgesucht, weil der Fluss Ciliwung infolge von Starkregen über die Ufer trat, so die Jakarta Regional Disaster Mitigation Agency (BPBD). Vier Regionen im Unterbezirk Bidara Cina waren betroffen, wo das Wasser zwischen 40 und 50 Zentimetern tief in den Straßen stand und in Kellern und Erdgeschossen von Häusern eindrang.

Aufgrund heftiger Regenfälle am Sonntag wurde am Staudamm Katulampa Alarm gegeben und eine erhöhte Gefahrenstufe ausgerufen. Es besteht die Gefahr, dass der Damm überflutet wird. Insgesamt wurden 267 Katastrophenschutzbeamte in den gefährdeten Gebieten alarmiert. In der gesamten Hauptstadt Jakarta gibt es 25 überschwemmungsgefährdete Gebiete: ein generelles Problem, das nicht nur durch Unwetter hervorgerufen wird, sondern auch durch die Absenkung des Bodens infolge zu starker Trinkwasserentnahme der Millionenmetropole.

Starkregen verursacht Erdrutsch auf Sulawesi

Auf der Insel Sulawesi löste der Starkregen mehrere Erdrutsche aus, bei denen mindestens 18 Menschen ums Leben kamen, wie Behörden berichten. Die andauernden Niederschläge durchweichen den Boden und erschweren die Rettungsarbeiten. Der Bezirk Tana Toraja in der Provinz Sulawesi Selatan im südlichen Teil der Insel ist besonders stark betroffen. Dort wurden vier Häuser von den Erdmassen verschüttet und zwei Dorfbewohner verletzt, als heftige Regenfälle am späten Samstagabend kurz vor Mitternacht den instabilen Boden der Region zum Einsturz brachten. In einem der betroffenen Häuser fand zu diesem Zeitpunkt eine Familienfeier statt, wie der örtliche Polizeichef Gunardi Mundu berichtet. Dutzende von Soldaten, Polizisten und Freiwilligen beteiligen sich an der Suche in den abgelegenen und hügeligen Dörfern Makale und South Makale.

Die anhaltende Regenzeit auf Sulawesi sowie die erhöhten Temperaturen der Meeresoberfläche begünstigen extreme Wetterereignisse in vielen Teilen Indonesiens. Zumindest ein Teil der Meereswassertemperaturerhöhung geht auf das Konto des anthropogenen Klimawandels.

Pompeji: Neue Ausgrabungen legten Festsaal frei

Pracht und Prunk in Pompeji: Festsaal mit Wandgemälden enthüllt

Aus Pompeji gibt es Neuigkeiten in Bezug auf eine weitere spektakuläre Ausgrabung, die in den vergangenen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: Die Rede ist von einem Bankettsaal, dessen Wände mit prächtigen Wandmalereinen verziert sind. Hierbei handelt es sich nicht nur um hübsche Dekorationen, sondern um Fresken, die Szenen aus Homers Trojanischen Kriegssagen zeigen. Somit liefert die Entdeckung weitere Einblicke in die römische Kultur.

Dass die Ruinen ein so wertvolles geschichtliches Archiv liefern, verdanken wir der Vulkankatastrophe, die im Jahr 79 n. Chr. durch einen Ausbruch des Vesuvs verursacht wurde. Innerhalb weniger Stunden wurde Pompeji mit einer 12 Meter mächtigen Schicht vulkanischer Ablagerungen bedeckt. Sie löschte alles Leben aus, doch zugleich konservierte sie das Begrabene für die Nachwelt ungewöhnlich gut.

Der Festsaal wurde in der Regio IX von Pompeji entdeckt, die seit einigen Jahren Gegenstand archäologischer Grabungen ist. Die Wände und der Boden des etwa 15 Meter langen und sechs Meter breiten Raums sind größtenteils intakt. Die Wände waren dunkel gestrichen, um den Rauch und Ruß von Lampen zu verbergen, wie Gabriel Zuchtriegel, Direktor des Archäologischen Parks Pompeji, berichtet.

Auf den Fresken sind bekannte Figuren aus Homers Werk „Ilias“ dargestellt. Figuren wie Paris, der trojanische Prinz, seine Geliebte Helena sowie die Seherin Kassandra sind zu sehen. Selbst Gottheiten wie Apollo blicken von den Wänden herab auf die Gäste, die sich in dem Raum einst versammelten.

Unter einer Treppe, die zum ersten Stock des Hauses führt, wurden Graffiti entdeckt, darunter Zeichnungen von Gladiatoren und ein stilisierter Phallus. Dies unterstreicht erneut, dass Pompeji nicht nur die Pracht der Eliten, sondern auch Zeugnisse der einfachen Leute bewahrt hat.

Die Ausgrabungen in Pompeji sind noch lange nicht abgeschlossen, und weitere aufregende Funde werden erwartet.

Merapi mit Aktivitätssteigerung im April

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Seismizität am Merapi zog im April deutlich an – Schuttlawinen und ein pyroklastischer Strom

Seit Ende März nahm die Seismizität am indonesischen Vulkan Merapi wieder deutlich zu. An den meisten Tagen wurden mehr als 50 vulkanisch-bedingte Erdbeben detektiert, nachdem es in der zweiten Märzhälfte meistens weniger als 10 Beben gab. Spitzenreiter war der 9. April, an dem sich ca. 125 Beben manifestierten. Bei den meisten Beben handelt es sich um Hybriderdbeben, es gab aber auch vulkanotektonische Erschütterungen. Die seismischen Signale, die durch Schuttlawinen und Entgasungen verursacht wurden, sind nicht mitgerechnet. Abgänge von Schuttlawinen und Steinschlägen gibt es am Tag um die 50, was halb so viel ist, wie man in den letzten Monaten zu Spitzenzeiten registrierte. Unter den Abgängen befanden sich in der letzten Woche 103 glühende Schuttlawinen, die bis zu 1800 m weit rollten, und ein pyroklastischer Dichtestrom kleineren Ausmaßes.

Die Abgänge führten zu Veränderungen in der Morphologie der Lavadome, wovon überwiegend der südwestliche Dom betroffen war. Neue Messungen der Volumina mit Hilfe von Luftbildanalyse ergaben, dass der zentrale Lavadom derzeit  ein Volumen von 2.358.200 Kubikmeter hat, während der Lavadom im Südwesten 2.054.600 Kubikmeter erreicht. Zum Vergleich: Am 10. Januar 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.663.300 Kubikmeter angegeben und das der mittleren Kuppel mit 2.358.400 Kubikmeter. Man sieht, dass der mittlere Dom sich nur minimal verändert und praktisch inaktiv ist, während der südwestliche Dom mehr als 300.000 Kubikmeter Volumen eingebüßt hat.

Die aktuell registrierten Erdbeben stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenaufstieg, wobei sich die Frage stellt, ob das Magma bereits als Lava am Dom austritt und diesen wieder wachsen lässt, oder ob es sich noch in größerer Tiefe befindet. Leider geben die VSI-Erdbebenstatistiken keine Informationen über die Tiefe der Erdbebenherde her.

Weitere Vulkane Indonesiens sind aktiv und das VAAC Darwin hat in den letzten 24 Stunden VONA-Meldungen zu sechs Vulkanen herausgebracht. Darunter befinden sich Marapi, Lewotobi und Lewotolok. Mehr später in den Kurznews in der Seitenleiste bzw. am Ende der Seite.

Taal mit mehreren phreatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Phreatisch

Vulkan Taal auf den Philippinen erzeugte mehrere Dampferuptionen am Wochenende – Tremor registriert

Auf der Philippineninsel Luzon ist der Taal wieder aktiver geworden. Nachdem er bereits am Freitagmorgen eine phreatische Eruption erzeugt hatte, legte der dampfende Feuerberg seitdem eine überzeugende Performance hin und generierte insgesamt 6 phreatische Eruptionen. Fünf der dampfgetriebenen Ausbrüche wurden am Samstag im Bericht der letzten 24 Stunden gemeldet. Sie dauerten zwischen 1 und 5 Minuten und ließen Eruptionswolken bis zu 2400 m Höhe aufsteigen. In diesem Zeitraum gab es  auch die meisten vulkanotektonischen Erdbeben der letzten Wochen, denn davon wurden 15 registriert. Außerdem gab es sechs Tremorphasen, die zwischen 2 und 4 Minuten anhielten. Am Sonntag wurde über eine Dampfexplosion berichtet und Dampf erreichte eine Höhe von 1800 Metern. Außerdem gab es einen 6 Minuten langen Tremor. Rückläufig ist hingegen der Ausstoß an Schwefeldioxid, der sich gegenüber der Vorwoche halbierte und noch 4700 Tonnen betrug. Das Wasser des Kratersees auf Volcano Island ist verfärbt und stark turbulent aufgewühlt.
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PHILVOLCS belässt die Warnstufe auf „1“ und erinnert daran, dass der Zugang zu Volcano Island gesperrt ist. Trotz der Aktivitätszunahme scheint man nicht besorgt zu sein, dass es spontan einen größeren Vulkanausbruch geben könnte, denn dann hätte man die Alarmstufe erhöht. Dennoch könnte sich die Situation relativ schnell weiterentwickeln und man muss mit Ascheeruptionen rechnen, die wenigstens so stark sein können, dass sie tief fliegende Flugzeuge gefährden, die den Flughafen von Manila ansteuern. Die Gefahr ist insofern realistisch, als dass sich der Boden im Bereich von Volcano Island seit Monaten hebt, während er sich im restlichen Calderabereich abzusenken scheint. Auch wenn es zu einem normalen Vulkanausbruch kommen könnte, scheint die Gefahr einer großen Eruption der Caldera in den letzten Jahren abgenommen zu haben.

Vulkanausbruch auf Island geht am 15. April weiter

Eruption des Sundhnúkar-Kraters hält an – Bodenhebung unter Svartsengi konstant

Auf der isländischen Reykjaneshalbinsel geht die vulkanische Aktivität weiter. Übers Wochenende hat der Tremor am Vulkankrater auf der Sundhnukar-Kraterreihe leicht abgenommen, was aber keine nennenswerte Auswirkung auf den Vulkanausbruch zu haben scheint. Die Kraterwände sind aber so hoch geworden, dass es der Lava immer schwerer fällt, über diese hinaus ausgeworfen zu werden. Eine Zunahme der Auswurfhöhe werden wir wohl erst erleben, wenn die Krateröffnung immer kleiner wird und sich so mehr Gasdruck im System aufbauen kann.

Die Bodenhebung unter Svartsengi ist ähnlich konstant wie die Eruption einige Kilometer östlich, was ein Indiz dafür ist, dass mehr Magma aus der Tiefe aufsteigt als am Krater eruptiert wird. Die Magmenakkumulation verändert bereits wieder das Spannungsfeld im Untergrund, so dass es vermehrt zu Erdbeben kommt. Der Schwarm gestern, der sich zwischen Thorbjörn und Grindavik manifestierte, ist wahrscheinlich auf diese Spannungsänderungen zurückzuführen gewesen. Die Erschütterungen manifestierten sich entlang des Rifts, das sich bei der Intrusion vom 10. November gebildet hat. Die Beben waren allesamt schwach. Stärkere Erschütterungen sind wohl erst zu erwarten, wenn es zu einer neuen Intrusion kommen sollte, doch solange die Förderwege des Magma offen sind und die Eruption in Gang bleibt, ist die Gefahr hierfür relativ gering. Eine Intrusion würde wahrscheinlich einen Lavaschub am Krater verursachen, so dass es dort zu einer signifikanten Verstärkung der Eruption käme.

Grindavíkurvegur wieder offiziell geöffnet

Am Samstag wurde die Straße Grindavíkurvegur, die von Norden kommend an Svartsengi vorbeiführt und in Grindavik mündet, wieder für den Verkehr geöffnet. Die Öffnung gilt nur für Einwohner von Grindavík, Ersthelfer und Mitarbeiter von Unternehmen in Grindavík und in Svartsengi. Die Straße war vom letzten Lavastrom zum zweiten Mal unterbrochen worden. Obwohl schnell neuer Schotter über das noch heiße Lavafeld verlegt worden war, dauerte die Öffnung der Straße nun doch länger als nach der ersten Reparatur. Grund hierfür war u.a., dass man eine neue Kurve eingebaut hat, die zwischen zwei sich überlappenden Segmenten des Schutzwalles führt. Die Konstruktion wurde so angelegt, dass potenzielle Lavaströme an den Schutzwällen entlang verlaufen, ohne durch die Bresche der Straße in die Stadt eindringen zu können.

Campi Flegrei: Erdbeben M 3,7 unter Solfatara

Schwarmbebentätigkeit unter Campi Flegrei steigerte sich weiter – Mehrere spürbare Erdbeben besorgten Anwohner

Datum 14.04.2024 | Zeit: 07:44:24 UTC | Lokation: 14.136 ; 40.828 | Tiefe: 2,5 km | Mb 3,7

In den letzten Stunden setzte sich die seismische Tätigkeit unter der süditalienischen Caldera Campi Flegrei nicht nur fort, sondern sie steigerte sich auch in der Freisetzung der Gesamtenergie deutlich. Neben zahlreichen schwachen Erdbeben mit geringen Magnituden wurden auch einige Erschütterungen mit Magnituden größer als 2 festgestellt. Die beiden Stärksten brachten es auf M 3,7 und 3,1 und lagen in ca. 2,5 Kilometern Tiefe. Ihre Epizentren wurden am Rand der Solfatara im Norden und Westen lokalisiert.

Das INGV veröffentlichte eine Sondermeldung und versprach, das Geschehen weiterhin sorgfältig zu verfolgen.

Vor Ort reagierten viele Anwohner besorgt, denn die stärkeren Beben konnten in Pozzuoli und sogar am Stadtrand von Neapel gespürt werden. Einsatzkräfte machten sich gleich auf den Weg, um die öffentliche Infrastruktur auf Schäden zu untersuchen. In den sozialen Medien gehen Empfehlungen umher, dass man das Ende des Erdbebenschwarms besser im Freien abwarten solle, da man das Auftreten von Erdbeben mit Magnituden über 4 befürchtet. Doch auch bei Magnituden im 4-er-Bereich ist es sehr unwahrscheinlich, dass es gleich zu Gebäudeeinstürzen kommt. Das noch stärkere Erdbeben im Zusammenhang mit dem Bradyseismos auftreten ist eher unwahrscheinlich, von daher sollte man momentan nicht überbesorgt reagieren.

In einigen Berichten heißt es, dass während der spürbaren Beben ein Grollen vom Boden ausging. Einige Anwohner berichten, starken Schwefelgeruch wahrgenommen zu haben. Forscher beruhigten und schrieben, dass kein erhöhter Gasausstoß festgestellt wurde, doch generell ist insbesondere die Kohlendioxid-Emission hoch und liegt etwa bei 4000 Tonnen am Tag.

Die weitere Entwicklung des Geschehens lässt sich nicht vorhersagen. Das bezieht sich sowohl auf den seismischen Verlauf als auch auf den vulkanischen. Zum Teil liegt das an dem Umstand, dass die letzte Eruption des Calderavulkans Jahrhunderte zurückliegt und es keine wissenschaftlichen Daten aus dieser Zeit gibt, die zur Lagebeurteilung herangezogen werden könnten. Hinweise auf ein baldiges Ende der Bodenhebungsphase und der mit dieser Hebung einhergehenden Erdbebentätigkeit gibt es nicht.

Island: Starker Erdbebenschwarm bei Krýsuvík

Starkers Schwarmbeben bei Krýsuvík auf Reykjaneshalbinsel

Datum 13.04.2024 | Zeit: 10:02:17 UTC | Lokation: 63.914 ; -21.987 | Tiefe: 6.3 km | Mb 3,3

Gestern Vormittag manifestierte sich auf der isländischen Reykjaneshalbinsel ein weiterer Erdbebenschwarm. Betroffen war das Gebiet am Kleiftavatn im Krýsuvík-Spaltensystem. Der Erdbebenschwarm umfasste über 120 Erdstöße, von denen die meisten Magnituden unter 1 hatten. Der stärkste Erdstoß brachte es allerdings auf 3,3 und war in vielen Regionen von Reykjanes zu spüren gewesen, darunter befand sich auch das Hauptstadtgebiet. Das Hypozentrum befand sich in 6 Kilometern Tiefe unter dem Kleiftavatn, an dessen Westufer sich das Thermalgebiet von Sétlun befindet. Einige isländische Vulkanologen vermuteten in den letzten Monaten öfter, dass sie Anzeichen dafür sehen würden, dass sich unter dem Areal Magma ansammeln könnte. Seit letztem Sommer nahm im Zuge der allgemeinen Aktivitätssteigerung auf Reykjanes auch hier die Erdbebentätigkeit zu. Es wurde periodisch eine schwache Bodenhebung detektiert und die geothermalen Manifestationen in Sétlun sollen zugelegt haben. Der Dampfausstoß verstärkte sich und es entstanden weitere Gasaustritte und heiße Quellen.

Ich hatte vor 10 Tagen die Gelegenheit, das Thermalgebiet bei Krýsuvík zu besichtigen, und war von den zahlreichen Fumarolen, Schlammtöpfen und heißen Quellen beeindruckt. Allerdings besuchte ich das Thermalgebiet zum ersten Mal und kann daher nicht beurteilen, wie stark die Veränderungen der letzten Monate sind. Klar ist aber auch, dass der geothermische Gradient der Gegend hoch ist und dass diese Art der postvulkanischen Erscheinungen für gewöhnlich durch einen Magmenkörper in der Tiefe verursacht wird, der dabei ist, entweder abzukühlen oder aufzuheizen. Da es auf Reykjanes eine generelle Aktivierungstendenz gibt, ist letzteres Szenario durchaus denkbar. Eine nennenswerte Bodendeformation wird in der Gegend aktuell aber nicht registriert. Im Verborgenen laufen aber etwaige Prozesse am Grund des Sees ab.

Erdbeben bei Svartsengi

Der Erdbebenschwarm bei Krýsuvík war nicht das einzige Ereignis auf Reykjanes, denn in den letzten Stunden ereignete sich auch ein kleiner Erdbebenschwarm beim Thorbjörn im Svartsengigebiet. Insgesamt registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 191 Erschütterungen auf der Halbinsel. Auf ganz Island waren es 256 Beben. Zwei weitere Bebenspots lagen in den Bereichen von Bardarbunga und Herdubreid.

Island: Bodenhebung und Erdbeben am 12. April

Weitere Erdbeben erschüttern isländische Vulkane – Eruption und Bodenhebung bei Svartsengi halten an

Gestern gab es weitere Erdbeben an verschiedenen Vulkanen auf Island. Darunter befand sich ein Erdbeben M 3,0 unter dem Bardarbunga. Besonders betroffen waren auch die Vulkansysteme vom Fagradalsfjall und Krysuvik, wo sich mehrere schwache Erdstöße manifestierten. Es bleibt unklar, ob die Erschütterungen mit den Vorgängen bei Svartsengi stehen oder ob es sich um isolierte Ereignisse handelt, die darauf hindeuten könnten, dass sich im tieferen Untergrund Magma akkumuliert. Klar hingegen ist, dass die Eruption bei Sundhnukar anhält. Subjektiv betrachtet schien mir der Lavaausstoß heute etwas geringer geworden zu sein, als er es in den letzten Tagen war. Anhand der Livecamaufnahmen lässt sich das aber nicht immer genau abschätzen. Für einen leichten Aktivitätsrückgang spricht, dass der Tremor leicht rückläufig ist. Auf jeden Fall spritzt immer noch Lava über den immer höher werdenden Kraterrand hinaus.

Die Bodenhebung bei Svartsengi zeigt sich seit über einer Woche konstant und nahm seitdem um gut 4 cm zu. Aus der Tiefe unter der Blaue Lagune steigt also mehr Magma aus, als am westlich gelegenen Krater eruptiert wird. Das bringt mich auf zwei mögliche Szenarien: a) die Eruption verstärkt sich in den nächsten Tagen wieder und fängt evtl. an zu pulsieren, wenn der Druck im Fördersystem steigt, oder b) sie endet trotz des Magmennachschubs. In diesem Fall würde sich die Bodenhebung wieder beschleunigen, und früher oder später gibt es eine neue Spalteneruption. Vorausgesetzt, der Magmenaufstieg hält entsprechend lange an.

Aufgrund der Gasverschmutzung infolge des Vulkanausbruchs musste das Thermalresort der Blauen Lagune gestern wieder geschlossen bleiben. Offenbar wurde der Badebetrieb heute wieder aufgenommen. Für Badegäste, die ihren Aufenthalt online buchen und gleich bezahlen müssen, ist das eine weniger schöne Situation. Die Betreiber der Lagune versprechen zwar, dass der Betrag wieder auf die Kreditkarte zurücküberwiesen wird, aber das kann mehrere Wochen dauern. Ein weiteres Problem für Islandreisende ergibt sich dann daraus, dass das Alternativbad der Sky Lagoon auf Tage ausgebucht ist. Trotz der enormen Preise von über 60 € für das günstigste Ticket erfreut sich ein Bad im Thermalwasser großer Beliebtheit.