Galapagos: Vulkanausbruch am La Cumbre geht weiter

Vulkan La Cumbre auf Fernandina weiter aktiv – Lavastrom ist unterwegs

Der Vulkanausbruch auf der Galapagosinsel Fernandina geht weiter und der La Cumbre ist effusiv aktiv. Im Vergleich zum sehr starken Anfangsstadium der Eruption hat sich diese abgeschwächt, was sich aus einem Rückgang der Wärmestrahlung ableiten lässt. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von knapp 3700 MW, was darauf schießen lässt, dass noch ein Lavastrom unterwegs ist, der etwa so groß ist, wie wir es von den alljährlichen Ausbrüchen am Fournaise kennen. Mit dem Rückgang der Stärke der Eruption hat auch ihr Gefahrenpotenzial für die bedrohten Tierarten auf Galapagos abgenommen.

In den sozialen Medien wurde ein Video geteilt, das zeigt, wie ein Lavastrom in den Ozean mündet. Dieses Video stammt wahrscheinlich von einem der früheren Ausbrüche des Vulkans. Auf Satellitenfotos lässt sich die Glutspur der Lava nur den halben Weg bis zur Küste hinab verfolgen. Die Bilder stammen allerdings vom 3. März, als die Aktivität bereits rückläufig war.

Vulkanausbruch kündigte sich durch signifikante Bodenhebung an

In meinem ersten Bericht zu dieser Eruption schrieb ich, dass der Vulkanausbruch überraschend kam, doch wie sich nun herausstellte, stimmt das so nicht. Im Vorfeld der Eruption wurde zwar nicht über den sich anbahnenden Ausbruch berichtet, doch das zuständige Observatorium IGPEN veröffentlichte nun ein Sonderbulletin, in dem die Forscher von deutlichen Anzeichen schreiben, die man vor de Eruption feststellen konnte. Besonders signifikant war eine starke Bodenhebung, die bereits direkt nach der letzten Eruption im Jahr 2020 einsetzt. Seitdem hob sich der Boden im Calderabereich um 350 mm, was einer jährlichen Hebungsrate von fast 8 cm entspricht. Die Bodendeformation wurde mit Hilfe des mittlerweile gängigen InSAR-Verfahrens festgestellt, das mit Hilfe von Satellitenfernerkundung stattfindet.

Dem Bericht ist zu entnehmen, dass es kein permanentes seismisches Netzwerk auf der Vulkaninsel gibt. Es wurde aber eine Messkampagne mit mobilen Geräten durchgeführt und man registrierte zwischen Dezember 2022 und November 2023 einen progressiven Anstieg der Erdbebentätigkeit unter der Insel.

Zu Beginn der Eruption wurden nicht nur große Mengen Lava ausgestoßen, sondern es wurde auch eine enorme Gaswolke freigesetzt, die geringe Mengen Vulkanasche enthielt. Nach vorläufigen Angaben war die Eruptionsspalte zwischen 3 und 5 km lang und die Lavaströme legten innerhalb kurzer Zeit eine Länge zwischen 5-6 Kilometern zurück. Auch diese Daten wurden mit Hilfe von Satelliten erfasst. Eine landgestützte Begutachtung von Seiten der Wissenschaftler gab es offenbar bis zum Zeitpunkt der Berichtveröffentlichung nicht.

Die Insel Fernandina besteht eigentlich nur aus dem Vulkan La Cumbre, weshalb der Vulkan gelegentlich auch den Inselnamen trägt. Der Inselvulkan liegt direkt vor der größeren Insel Isabela und man kann davon ausgehen, dass sie sich eine gemeinsame Basis am Meeresgrund teilen.

Erdbeben und Überflutungen treffen den Iran

Erdbeben Mw 5,4 erschüttert den Iran und trifft überflutetes Gebiet

Datum 05.03.2024 | Zeit: 04:20:11 UTC | Lokation: 27.052 ; 59.413 | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

Heute Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,4 den Süden des Irans. Der Erdstoß kann als moderat bis stark eingestuft werden und ausreichend stark, um Schäden an der Infrastruktur hervorzurufen. Entsprechende Meldungen gibt es aber noch nicht. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 Kilometern. Das Epizentrum wurde 58 km nordwestlich von Fannūj verortet. In dem Ort in der Provinz Sistan und Belutschistan leben gut 13.000 Menschen. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.

Das Erdbeben ist nicht die einzige Naturkatastrophe, mit der die Menschen der Provinz Sistan und Belutschistan aktuell zu kämpfen haben, denn in den letzten Tagen wüteten in der ansonsten trockenen Region heftige Unwetter. Sie sorgten für Überschwemmungen, die bis ins angrenzende Pakistan hineinreichen. Vielerorts brach die Strom- und Wasserversorgung zusammen. Davon ist auch die pakistanische Hafenstadt Gwadar betroffen, die ein wichtiges Handelszentrum am Golf von Oman darstellt.

In Gwadar wurden letzte Woche Zehntausende Menschen aufgrund der Überflutungen evakuiert. Sie wurden mit Hilfe des Militärs in Sicherheit gebracht. In den letzten Jahren wurde die Region besonders häufig von Überflutungen katastrophalen Ausmaßes betroffen. Meteorologen sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Auch Erdbeben gibt es in der Region am Golf von Oman oft. Häufig verursachen bereits moderate Erdstöße Schäden und Todesopfer. Grund für die Erdbeben ist die konvergente Plattengrenze zwischen der Arabischen Platte und dem Eurasischen Kontinent. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich allerdings nicht direkt an der Küste, sondern etwas weiter im Landesinneren, hinter der Makran-Subduktionszone. Dort verlaufen lokale Störungszonen, die einerseits ein Back-Arch-Basin abgrenzen und andererseits mit der Zendan-Transformstörung assoziiert sein könnten. Die Tektonik des Irans ist sehr komplex und wird von zahlreichen Erdkrustenblöcken bestimmt, in denen die Erdkruste hier zerbrochen ist. Entlang der Grenzen der Blöcke manifestieren sich häufig die Erdbeben.

Island: Magmavolumen der Intrusion bestimmt

Nach Dyke-Bildung vom Samstag wurde das Volumen der Intrusion berechnet – Weitere Erdbeben in der Nacht

Wie das isländische Wetteramt mitteilte, wurde das Volumen der Dyke-Intrusion vom Samstag modelliert: Demnach drangen 1,3 Millionen Kubikmeter Schmelze in den Untergrund ein. Die Schmelze migrierte dabei vom tiefer gelegenen Magmareservoir unter Svartsengi in Richtung der Sundhnúks-Kraterreihe, wobei es in flachere Gescheinshorizonte eindrang, was ein Schwarmbeben auslöste.

Aktuell nimmt das Magmavolumen unter Svartsengi weiter zu, was zu einem neuen Magmafluss und sogar zu einem Vulkanausbruch führen könnte. Ein Ausbruch kann sehr kurzfristig beginnen, sogar in weniger als 30 Minuten. Am wahrscheinlichsten ist, dass es im Gebiet zwischen Stóra-Skógfell und Hagafell zu einer Eruption kommt. „Zuvor wurde berechnet, dass sich unter Svartsengi innerhalb von 24 Stunden rund eine halbe Million Kubikmeter Magma ansammeln. Unter sonst gleichen Bedingungen wird die Gesamtmenge an Magma unter Svartsengi bis zum morgigen Dienstag etwa 9 Millionen Kubikmeter betragen“, heißt es in dem Bericht. Bei früheren Ereignissen floss das Magma, als die Gesamtmenge an angesammeltem Magma unter Svartsengi zwischen 8 und 13 Millionen Kubikmeter betrug.

Es wird darauf hingewiesen, dass es nach wiederholten Ausbrüchen im Fagradalsfjall Fälle gab, in denen Magma ohne große seismische Aktivität an die Oberfläche kroch. „Es muss davon ausgegangen werden, dass es zu einer Weiterentwicklung der Aktivität auf der Sundhnúks-Kraterserie kommen könnte“, heißt es in der Mitteilung. Sollte es ohne Vorwarnung zu einer Eruption kommen, könnte es vor allem die Badegäste in der Blauen Lagune und die Bewohner von Grindavik heiß-kalt erwischen.

Durch die unterirdische Magmaansammlung wurde auch heute Nacht wieder ein Schwarmbeben bei Svartsengi ausgelöst. Innerhalb von 2 Tagen registrierte IMO gut 350 Erdbeben auf der Reykjaneshalbinsel. Sie manifestierten sich nicht nur bei Svartsengi, sondern auch an einigen der anderen Spaltensysteme.

Neue Realität auf Reykjanes

Der Geologieprofessor Magnús Tumi Guðmundsson meinte gegenüber dem Sender RUV, dass die Aktivität auf Reykjanes jahrelang so weitergehen könnte. Man ist also in einer neuen Realität angekommen, die zeigt, dass die Entwicklung unseres Planeten nicht abgeschlossen ist.

Lawine blockiert Tunnelausfahrt in Italien

Lawinen im italienischen Lys-Tal verschüttet Tunnelausfahrt – Ortschaften evakuiert

Starke Schneefälle sorgten in der letzten Woche für viel Neuschnee in den Alpen, was die Lawinengefahr extrem erhöhte. In der letzten Woche sind bereits mehrere Lawinen abgegangen, bei denen es auch zu Todesopfern kam. So starben in Frankreich vier Bergsteiger, als im Zentralmassiv eine Lawine abging. Letzten Mittwoch starb ein junger deutscher Mann durch einen Lawinenabgang in Südtirol. Zwei weitere Personen wurden verletzt.

Gestern kam es im italienischen Lys-Tal in der Gemeinde Gaby zu einem Lawinenabgang, der die Einfahrt zu einem Tunnel blockiert. Die Straße wurde gesperrt, wodurch die beiden Gemeinden Gressoney-Saint-Jean und Gressoney-La Trinité derzeit von der Außenwelt abgeschnitten sind.

„Vor einer Stunde erreichte die Lawine den Tunnel, vor einer halben Stunde die Straße selbst. Es gab keine Verletzten“, sagte der Bürgermeister der italienischen Gemeinde Gaby, Francesco Valerio, laut italienischen Medien. „Die Situation wird weiterhin überwacht und von der örtlichen Lawinenkommission kontrolliert.“

Die Gemeinde Courmayeur im Aostatal hat heute Vormittag die Sperrung und präventive Evakuierung des Tals Val Ferret ab der Barriere La Palud angeordnet. Auch das Gebiet Brenva und der Rückweg Val Veny wurden gesperrt. Bewohner, die nicht evakuiert werden möchten, müssen eine Ausgangssperre einhalten, ihre Türen und Fenster geschlossen halten und dürfen das Haus nicht verlassen.

Das regionale Funktionszentrum des Aostatals hat eine Alarmmeldung für das Gebiet entlang der Grenze zu Frankreich und der Schweiz herausgegeben, in dem mittlere und große Lawinen möglich sind, insbesondere in Gebieten, die als besonders gefährdet gelten. In der Region setzt der Schneefall wieder ein und es werden teils sehr starke Schneefälle verzeichnet.

In Norditalien liegt auch der Gardasee, der besonders bei deutschen Touristen sehr beliebt ist. Im vergangenen Jahr stand er in den Schlagzeilen, weil sein Wasserstand aufgrund einer lang anhaltenden Dürre auf ein Rekordtief gefallen war. Nun ist das Gegenteil der Fall und die Pegel erreichten Höchststände. Die Lage dürfte sich mit der Schneeschmelze im Frühling zuspitzen. Dann darf man auch in Deutschland steigende Flusspegel erwarten.

Erdbeben Mw 6,7 erschüttert Macquarie-Insel nahe Antarktis

Starkes Erdbeben in der Nähe der subantarktischen Macquarie-Insel

Datum 03.03.2024 | Zeit: 16:16:57 UTC | Lokation: -59.371 ; 159.026 | Tiefe: 10 km | Mw 6,7

Die Region der entlegenen Vulkaninsel Macquarie wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1547 km südsüdwestlich von Bluff in Neuseeland lokalisiert. Politisch betrachtet gehört die Insel zum australischen Bundesstaat Tasmanien und liegt etwa auf halben Weg zwischen Neuseeland und der Antarktis. Die höchste Erhebung der Insel wird vom Mount Hamilton gebildet. Bei dem etwa 430 m hohen Berg handelt es sich um einen Vulkan aus Basalt, der vor ca. 600.000 Jahren aktiv war. Eine Gefahr, dass der Vulkan durch das Erdbeben wieder aktiv werden könnte, besteht praktisch nicht. Allerdings könnte es submarine Vulkane geben, die aktiviert werden könnten.

Die Insel liegt auf dem mittelozeanischen Rücken, der die kontinentale Naht zwischen Australien, der Antarktis und der Platte des Pazifiks markiert. Die Plattengrenze ist divergent, was bedeutet, dass sich die Kontinentalplatten voneinander entfernen. Für ein Beben an einem divergenten Ozeanrücken war der Erdstoß ungewöhnlich stark.

Mount Hamilton ist nicht der einzige Vulkan im Einzugsbereich der Antarktis: bekannter sind hier die beiden aktiven Vulkane Big Ben, der auch Mawson Peak genannt wird und auf Heard Island liegt, sowie der Mount Erebus auf der antarktischen Ross-Insel. Beide Vulkane sind für ihre Lavaakkumulationen im Krater bekannt. Bei der Akkumulation im Erebus handelt es sich um einen kleinen Lavasee, während es sich im Schlot des Big Ben vermutlich eher um eine Lavalinse handelt.

Macquarie Island liegt nahe am Rand des versunkenen Kontinents Zealandia, wird jedoch nicht als Teil davon betrachtet, da es sich beim Macquarie Ridge eher um eine ozeanische Kruste als um eine kontinentale Kruste handelt.

Es ist der einzige Ort auf der Erde, an dem Gesteine aus dem Erdmantel aktiv über den Meeresspiegel freigelegt werden. Diese einzigartigen Freilegungen umfassen hervorragende Beispiele von Kissenbasalten und anderen extrusiven Gesteinen. Aufgrund dieser einzigartigen geologischen Lage wurde es 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Semeru: Schlammströme zerstören LKW

Am Semeru ging ein Lahar ab – Der Schlammstrom erfasste 4 Lastkraftwagen

Am indonesischen Vulkan Semeru lösten starke Regenfälle Lahare aus, die durch die Flusstäler am Vulkan abgingen. Einer dieser Schlammströme war besonders groß und erwischte 4 Lastkraftwagen, die sich in einem der Flussläufe aufhielten, und beschädigte sie stark. Die LKW gehörten Sandschürfern, die in den Flusstälern vieler indonesischer Vulkane unterwegs sind, um Sand und Schotter abzubauen. Sie dienen als Materialien in der Bauindustrie und für den Straßenbau. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu vergleichbaren Vorfällen.

Diesmal floss die Schlammflut -die in Indonesien als „Kalte Lava“ bezeichnet wird- durch das Regoyo-Flusstal im Dorf Jugosari, im Osten Javas. Der Regionalleiter der Katastrophenschutzbehörde (BPBD) in Lumajang, Wawan Hadi, wurde von der Zeitung Antara zitiert, dass es bei dem Vorfall am Sonntag keine Todesopfer gab.

Als der Lahar eintraf, waren der Fahrer und die Arbeiter bereits außerhalb des Bereichs der Lavaflut des Mount Semeru.

„Dennoch wurden die vier Fahrzeuge durch den starken Aufprall der Schlammmassen beschädigt“, sagte er. Auf Videoaufnahmen ist zu erkennen, wie zwei der Laster umkippten und von den Schlammmassen überflutet wurden. Nachdem der Lahar nachgelassen hatte, näherten sich die Fahrer ihren Fahrzeugen und begutachteten sie.

Wawan erklärte, dass die BPBD Lumajang in Abstimmung mit den Dorfbeamten von Jugosari steht. Es wird dringend empfohlen, dass die Sandabbauarbeiter sich von den Flussbetten fernhalten, wenn es in der Region regnet und es zu Abgängen von Laharen kommen könnte.

„Die starken Regenfälle in der Region des Mount Semeru haben auch zu einem Anstieg des Flusswassers geführt, durch das die Schlammströme fließen. Daher werden die Menschen gebeten, wachsam und vorsichtig zu sein“, sagte Wawan.

Lahare entstehen, wenn starke Regenfälle bereits abgelagerte Vulkanasche und Geröll mobilisieren und in Schlamm verwandeln. Ich konnte einmal einen Lahar am Merapi filmen, was ein spannendes Erlebnis war.

Semeru ist einer der aktivsten Vulkane auf Java

Der Semeru ist nach wie vor einer der aktivsten Vulkane Indonesiens. Gestern wurden 82 seismische Explosionssignale aufgefangen. Außerdem gingen nicht nur Lahare ab, sondern auch 12 Schuttlawinen. Es wurden 8 Tremorphasen aufgezeichnet. Der Alarmstatus des Semeru steht auf „Orange“ und es gibt eine Sperrzone um den Vulkan.

Vulkan La Cumbre auf Galapagosinsel Fernandina ausgebrochen

Vulkanausbruch überrascht auf Galapagos – La Cumbre auf Fernandina fördert Lavaströme

Heute ist auf der Galapagosinsel Fernandina der Vulkan La Cumbre ausgebrochen. MIROVA detektiert eine extrem hohe Thermalstrahlung von mehr als 54.000 MW. Der Ausbruch begann heute Nacht, indem sich eine große Eruptionsspalte im südlichen Gipfelbereich des Vulkans öffnete. Schnell fließende Lavaströme ergießen sich über die Vulkanflanke und haben bereits den steilsten Teil des Vulkans hinter sich gelassen. Die Lava fließt in Richtung Küste. Das zuständige Vulkanologische Institut des IG in Ecuador hat eine entsprechende Meldung veröffentlicht, in der die starke Thermalstrahlung bestätigt wird. Außerdem wird vor einer Gaswolke gewarnt, die sich Richtung Osten bewegt.

Der La Cumbre war zuletzt im Jahr 2020 ausgebrochen. Bei einer größeren Eruption im Jahr 2018 erreichte die Lava den Ozean. Eine Magmaintrusion wurde 2021 gemeldet.

Menschen werden durch Ausbrüche des La Cumbre normalerweise nicht bedroht, dafür aber viele seltene Tierarten. Auf Fernandina gibt es äußerst seltene Riesenschildkröten, die durch die Lava bedroht werden könnten. Der Vulkan befindet sich im Archipiélago de Colón (Galápagos), einem UNESCO-Weltkulturerbe.

Beim La Cumbre handelt es sich um einen 1476 m hohen Schildvulkan mit einer über 5 Kilometer durchmessenden Caldera an seinem Gipfel. Sie entstand in mehreren Phasen und ist nicht Kreisrund, sondern Oval und hat eine Längserstreckung in Nordwest-Südost-Richtung. Diese folgt einer Störungszone, entlang derer meistens das Magma aufsteigt. Typisch sind Spalteneruptionen innerhalb der caldera, aber auch entlang deren Rand. Auch zu Schlotöffnungen auf der Flanke ist es bereits gekommen.

Update 04.03.23: Ein Video dokumentiert das Geschehen gut und man erkennt nicht nur die Lavaströme auf dem Vulkanhang, sondern auch Lavafontänen entlang einer langen Eruptionsspalte, die sich am südlichen Calderarand geöffnet hat. Inzwischen gibt es weitere Messungen der Wärmestrahlung. Sie hat sich auf 10.300 MW reduziert. Freilich immer noch ein sehr hoher Wert, aber der Lavaausstoß hat sich gegenüber dem Initialstadium der Eruption deutlich abgeschwächt.

Campi Flegrei mit Erdbeben am 03.03.24

Erdbeben M 3,4 nahe der Solfatara sorgt für Aufregung in Pozzuoli

Datum 03.03.2024 | Zeit: 09:01:55 UTC | Lokation: 40.8165 ; 14.159 | Tiefe: 2,94 km | Mb 3,4

Heute Morgen ereignete sich in der Caldera Campi Flegrei ein spürbares Erdbeben der Magnitude 3,4. Der Erdstoß wurde um 10.02 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von fast 3 Kilometern lokalisiert. Das Epizentrum befand sich südöstlich der Solfatara im Küstenbereich der Via Napoli zwischen Pozzuoli und Bagnoli. Das Erdbeben konnte von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen werden und sorgte einmal mehr für Beunruhigungen. Obwohl der Erdstoß in den lokalen Medien als stark beschrieben wird, handelte es sich noch um ein schwaches, bestenfalls als moderat einzustufendes Erdbeben, das gerade oberhalb der Wahrnehmbarkeitsschwelle lag. Das Attribut „stark“ kann man höchstens insofern anwenden, als dass Erdbeben größer als 3 im Zusammenhang mit der aktuellen Aktivität relativ selten sind. Es ist also stärker als die Mehrzahl der üblichen Beben, von denen es auch wieder mehrere gab. Seit gestern registrierte das seismische Netzwerk des INGVs 29 Beben, von denen die meisten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität hatten.

Polizei und Katastrophenschutz suchen nach Schäden

Es wurden bislang keine Schäden gemeldet und eigentlich sind auch keine nennenswerten Schäden zu erwarten. Trotzdem wurde direkt nach dem Ereignis damit begonnen, Kontrollen in der gesamten Stadt durchzuführen. Sie werden in Zusammenarbeit von Polizei und Zivilschutz durchgeführt. Auch wenn das Erdbeben für sich genommen zu schwach war, um größere Schäden zu verursachen, so kann es im Laufe der Zeit doch zu Schäden an der Infrastruktur kommen, da die zahllosen schwachen Erschütterungen und nicht zuletzt die damit einhergehenden Bodenbewegungen den Untergrund destabilisieren können, wodurch klassische „Bergbauschäden“ entstehen können.

Das aktuelle Erdbeben steht im Zusammenhang mit dem Bradyseismos und kann eine Folge von Gesteinsbruch aufgrund der Ansammlung magmatischer Fluide in der Tiefe sein. Mit ein Grund dafür, dass die wahrnehmbaren Erdbeben im Golf von Pozzuoli bei der Bevölkerung Sorgen vor einem Vulkanausbruch schüren. Ob die Sorgen berechtigt sind, darüber sind sich die Wissenschaftler nicht einig, doch der Grundtenor ist, dass zumindest kurzfristig gesehen kein Vulkanausbruch bevorsteht. Auf längerer Sicht besteht aber die Möglichkeit, weshalb bereits erste Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung getroffen wurden. Ob diese ausreichen ist eine andere Frage.

Die alten Säulen des Marcellums aus der Römerzeit, tragen Spuren von Bohrmuscheln. Sie belegen, dass die Säulen früher teilweise im Meer standen und sich der Boden soweit abgesenkt hatte.

Evakuierung der Blauen Lagune auf Island

Magmenintrusion schuf neuen Dyke auf Island – Blaue Lagune wurde evakuiert

Nachdem es gestern auf Island zu einer weiteren Intrusion eines magmatischen Gangs kam, die von zahlreichen Erdbeben begleitet wurde, herrscht heute ein wenig Katerstimmung bei Vulkanologen und Vulkanspottern, denn eigentlich hatte man mit einem neuen Vulkanausbruch gerechnet gehabt. Trotzdem lösten Intrusion und Schwarmbeben einige Unannehmlichkeiten aus, denn das Thermalressort der Blauen Lagune wurde evakuiert.

Zur Zeit als das Schwarmbeben einsetzte, befanden sich rund 800 (!) Gäste in dem Thermalresort. Laut Aussage der Betreibergesellschaft war die Evakuierung nach 40 Minuten abgeschlossen. Stellt sich die Frage, ob die Gäste in dieser Zeit das Ressort verlassen hatten, oder ob sie tatsächlich auf sicheren Boden standen?

Dass es gestern nicht zum Ausbruch kam, zeigt, wie ungenau die Prognosemodelle sind. Genauso können sie versagen, wenn es zu einem Ausbruch kommt, mit dem man eigentlich nicht gerechnet hatte. Im Untergrund des Areals befinden sich zahlreiche magmatische Gänge, und es könnte auch zu Eruptionen kommen, die sich nur wenige Minuten vorher durch Erdbeben ankündigen. Zudem kann es ebenfalls zu einer massiven Intrusion kommen, bei der starke Erdbeben zerstörerische Wirkung entfalten. Ein gewagtes Spiel, das man da in der Blauen Lagune treibt!

Katerstimmung nach ausgebliebenen Vulkanausbruch

In Zeitungen und sozialen Medien gab es im Vorfeld der Ereignisse einige Spekulationen über Zeitpunkt und Ort der erwarteten Eruption. Nun ist die Enttäuschung groß, weil man mit den Prognosen falsch lag. In einigen Foren wurde sogar gewettet und Tipps angenommen, wann es zu einem Ausbruch kommt, wobei natürlich viele auf dieses Wochenende tippten, was ja noch nicht vorbei ist. Doch was war Geschehen?  Nachdem morgens die Seismizität auf der Reykjaneshalbinsel bereits erhöht war, setzte am Nachmittag ein Schwarmbeben ein, das auf eine Magmenintrusion entlang der Sundhnúkur-Kraterreihe in geringer Tiefe hindeutete. Gegen 16 Uhr UTC erreichte der Schwarm seinen Höhepunkt, nur um gut 2 Stunden später wieder abzuflauen. Auch ich hatte damit gerechnet, dass sich spätestens am Abend eine Eruptionsspalte öffnen würde, doch der Vulkan hat anders entschieden und beließ es bei der Intrusion. Besonders groß kann diese nicht gewesen sein, denn die GPS-Daten zeigen nur an wenigen Messtationen eine leichte Subsidenz an, wenn sie denn überhaupt Abweichungen anzeigen. Weiterhin ungeklärt ist die Frage, ob es auch unter dem Kleifarvatn eine Intrusion gegeben haben könnte, denn dort hatte bereits am Morgen ein Schwarmbeben stattgefunden.
Übrigens gab es nachts nur die üblichen Erdbeben im Gebiet des erwarteten Ausbruchs. Die Bodenhebung hält unvermindert an und es besteht weiterhin ein hohes Eruptionsrisiko. Einige Vulkanologen meinen, dass es jetzt erstmal ein paar Tage braucht, bis wieder genug Druck im System herrscht, dass es zu einem neuen Ausbruchsversuch kommen kann. Da es aber nur eine kleine Intrusion war, sollte dieser Druckaufbau schnell erledigt sein.