Island: Eruption endete am 09.02.24

Vulkanausbruch auf Reykjanes wahrscheinlich vorbei – Keine sichtbare Aktivität mehr

Der jüngste Vulkanausbruch auf Island ist wahrscheinlich bereits wieder vorbei, denn seit gestern Abend gibt es keine sichtbare Aktivität mehr an der Eruptionsspalte. Wie schon die vorherigen Eruptionen handelte es sich auch diesmal um ein sehr kurzweiliges Ereignis, das aber einige Störungen mit sich brachte. Noch immer ist die Heißwasserversorung auf weiten Teilen des Halbinselgebietes unterbrochen und die Menschen sitzen ohne Heizungen in ihren frostigen Räumen, und Wasserleitungen drohen zu gefrieren und könnten platzen. Bei nächtlichen Temperaturen von minus 14 Grad nicht gerade angenehm! Am Freite gab es dann auch lange Schlangen vor Baumärkten, und fast jeder der Betroffenen versuchte elektrische Heizgeräte zu ergattern. Allerdings warnten die Stromversorger davor, dass die Stromnetze nicht für so eine Belastung ausgelegt seien. Bis jetzt habe ich aber noch nicht von einem kollabierten Stromnetz auf Island gelesen. Unterdessen gehen die Arbeiten an der provisorischen Heißwasserleitung weiter. Man hofft, sie heute in Betrieb nehmen zu können.
Die Eruption war zwar kurz, aber in den wenigen Stunden der Hauptphase wurden enorme Mengen Schmelze gefördert. Dies bewirkte, dass der Boden zwischen Svartsengi und Thorbjörn bis zu 10 cm absackte. Diese Subsidenz ist sowohl auf den GPS-Kurven sichtbar als auch auf einem neuen INSAR-Satellitenbild, das von IMO gestern Nachmittag veröffentlicht wurde. Damit bewegte sich die Eruption auf ähnlich intensivem Niveau wie der Ausbruch vom 18. Dezember. Die Eruption vom 14 Januar verursachte hingegen nur eine geringe Absackung des Bodens.

Was heißt das für die zukünftige Entwicklung des Geschehens auf Reykjanes? Vorausgesetzt, der Magmenaufstieg unter Svartsengi geht weiter, dann wird es sehr wahrscheinlich länger dauern, bis das Reservoire wieder so voll ist, bis es zur nächsten Eruption kommt. Ich gehe davon aus, dass wir den nächsten Ausbruch in ca. 6 bis 8 Wochen erleben werden, wobei es natürlich immer möglich ist, dass bisherige Muster durchbrochen werden und andere Mechanismen aktiviert werden, die uns mit unerwarteten Ereignissen konfrontieren können.

So, während ich diese Zeilen schrieb, klarte es etwas auf und ich kann den Vesuv von meiner Unterkunft bei Neapel wieder sehen. Der Regen hat auch nachgelassen und ich breche jetzt nach Herculaneum auf.

Island: Vulkanausbruch hat stark nachgelassen

Vulkanausbruch schwächelt – Heißwasserleitung zerstört

Der Vulkanausbruch auf Island, der erst heute Morgen gegen 6 Uhr UTC begonnen hat, verlor am frühen Abend bereits wieder ordentlich an Kraft. Aktuell sieht man auf den Livecams nur noch wenige Stellen entlang der gut 3 km langen Spalte, an der es Lavaspattering gibt. An diesen Stellen haben sich bereits kleine Wälle um die Förderschlote gebildet. So erfreulich die Nachricht der Abschwächung der Eruption für die Bewohner von Reykjanes auch sein mag: Völlig folgenlos blieb sie nicht, denn kurz bevor sich der Lavaausstoß signifikant abschwächte, erreichte der Lavastrom die Heißwasserleitung und zerstörte sie. Doch wenigstens war es den Arbeitern zuvor noch gelungen, eine ca. 600 Meter lange Behelfsleitung im Boden zu vergraben. Aktuell arbeitet man daran, diese an den Warmwasserkreislauf anzuschließen, was noch bis morgen dauern könnte. Solange haben viele Bewohner der Reykjaneshalbinsel kein Warmwasser, was gleichbedeutend mit dem Ausfall der Fernwärmeheizungen ist.

An diesem Beispiel kann man sehen, dass auch die Geothermie nicht ganz ohne Nachteil ist, denn wenn man in vulkanisch aktiven Gegenden lebt, muss man ständig mit dem Verlust der Anlagen rechnen. Zugegebenermaßen ist es jetzt Jahrzehnte gut gegangen, aber was sind schon ein paar Jahrzehnte auf der Zeitskala eines Vulkans?

Der Lavastrom legte nach der Zerstörung der Leitung noch ein paar zehner Meter zurück, bevor er 500 m nordnordöstlich der Blauen Lagune stoppte. Auf Satellitenbildern erkennt man, dass er gut 4,5 km lang ist und teilweise das Lavafeld der Eruption vom 18. Dezember querte. Bei diesem Lavastrom handelt es sich um den südwestlichen Arm des Stroms, der grob in westlicher Richtung von der Eruptionsspalte abging und sich bei der Erhebung Stóra-Skógfell in zwei Arme teilte. Der andere floss von der Erhebung aus in nordöstlicher Richtung weiter und legte dort gut 1200 m zurück. Es gab auch einen kurzen Lavastrom im Süden der Eruptionsspalte, aber dieser war nicht ganz so lang wie der Strom vom 18. Dezember.

Alles in allem war/ist es eine kurze aber heftige Ausbruchsepisode, deren bemerkenswertestes Merkmal die schnellfließende und sehr dünnflüssige Lava war, die Vulkanologen jetzt bestimmt so schnell wie möglich analysieren. Vielleicht ergeben sich ja neue Erkenntnisse über die Vorgänge im Untergrund, die uns möglicherweise noch eine Wiele beschäftigen werden.

Die Eruption ist zwar noch nicht ganz zu Ende, doch die Seismizität und der Tremor haben deutlich nachgelassen. Berücksichtigt man, wie kurzlebig auch die vorangegangen Ausbrüche in dem Areal waren, ist es eher unwahrscheinlich, dass sich der Ausbruch wieder verstärken wird, obwohl man es nicht völlig ausschließen kann.

Das verlängerte Karnevalwochende widme ich den Vulkanen Campi Flegrei und Vesuv, wenn es der morgige Generalstreik in Italien denn zulässt!

Island: Lava fließt Richtung Geothermalkraftwerk

Lavastrom Auf Reykjanes schneller als zunächst gedacht – Blaue Lagune und Geothermalkraftwerk gefährdet

Der Vulkanausbruch auf Island ist voll im Gange und die Lava fließt sehr viel schneller, als man vor Ort heute Morgen angenommen hatte. Zunächst floss die Lava senkrecht zur Eruptionsspalte ab, die grob in Nord-Südrichtung verläuft, um dann ihre Richtung zu ändern. Inzwischen hat der Lavastrom die Hauptstraße Grindavíkurveg überquert und hält auf das Gebiet von Geothermalkraftwerk und Blauer Lagune zu. In weniger als drei Stunden könnte der Lavastrom die Heißwasserbohrungen und Leitungen erreichen, die Suðurnes (Großteil von Reykjanes mit Ausnahme der Hauptstadt) mit warmem Wasser versorgen. In weiten Teilen von Reykjanes könnte somit die Warmwasserversorgung gefährdet sein, und das mitten im Winter!

Víðir Reynisson, Direktor der Katastrophenschutzabteilung, gab gegenüber den isländischen Medien zu, dass man praktisch machtlos ist und nichts gegen die sich anbahnende Katastrophe unternehmen könne. Zwar gibt es Versuche, eine überirdisch verlaufende Warmwasserleitung noch schnell mit Erdreich zu bedecken, aber ob die verbleibende Zeit ausreicht, um die Leitung wirksam zu schützen, ist ungewiss. „Im Moment sieht es nicht gut aus, aber es wird alles getan, um einen Ernstfall zu verhindern,“ meinte Víðir Reynisson.

Der Direktor forderte die Menschen auf, Wasser zu sparen und kündigte an, dass industrielle Großverbrauche von der Wasserversorgung getrennt werden, damit wenigstens Privathäuser noch etwas geheizt werden können. Sollte die Warmwasserleitung zerstört werden, kann es bis zu drei Tage dauern, bis die Warmwasserbereitung wiederhergestellt ist.

Doch ganz hoffnungslos ist die Lage nicht, denn wenn man sich die Livestreams anguckt, erkennt man, dass der Lavaausstoß an der Spalte bereits etwas nachgelassen hat. Mittlerweile beginnen erste Teile der Spalte inaktiv zu werden und es gibt Unterbrechungen in der langen Reihe der Lavafontänen. Doch ob die Aktivität schnell genug nachlässt, um die Wasserleitungen und das Bohrloch zu retten, ist eine andere Frage.

Island: Neuer Vulkanausbruch auf Reykjanes am 08.02.24

Neue Eruption auf Reykjanes hat begonnen – Vorwarnzeit war kurz

Heute morgen begann um kurz nach 6 Uhr UTC der erwartete Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjaneshalbinsel. Nach einer kurzen seismischen Krise von ca. 30 Minuten Dauer, die sich bei Sýlingarfell manifestierte, öffnete sich eine gut 3 Kilometer lange Eruptionsspalte in dem Gebiet der Eruption vom 18. Dezember 2023. Die Spalte streicht grob in Nord-Südrichtung und verläuft von Sundhnúk im Süden bis zum östlichen Ende von Stóra-Scógfel. Die Lava strömt zu den Seiten von der Spalte fort, also in Ost-West-Richtung. Obwohl Lavafontänen entlang der Spalte aufsteigen, scheint die Förderrate geringer zu sein, als bei der Eruption vom 18. Dezember. Vielleicht hält sie im Gegenzug ja auch länger an!

Die Bodenhebung begann bereits gestern Abend wieder leicht anzusteigen, nachdem es in den 36 Stunden zuvor kaum noch Hebung gab. Ich spekulierte darüber, dass die Elastizitätsgrenze des Gesteins über dem Magmenkörper erreicht worden sein könnte und dass der Gegendruck im Fördersystem zu groß war, damit weiters Magma ungehindert aufsteigen konnte. Das könnte in der Tat der Fall gewesen sein. Jetzt heißt es die nächsten Messungen abzuwarten, um zu sehen, ob und um wieviel der Boden abgefallen ist.

Der Vulkanausbruch ist sehr schön über die verschiedenen Webcams auf den Erhöhungen um Grindavik zu sehen. Aktuell gibt es wohl keine unmittelbare Bedrohung für den Ort, da die Eruption wieder nördlich der Wasserscheide stattfinden dürfte. Sollte der Ausbruch mehrere Tage andauern, dann ist aber die Hauptstraße, die nach Grindavik hineinführt, gefährdet.

Das aktuelle Geschehen zeigt, wie schnell sich eine Eruption entwickeln kann und wie wenig Vorwarnzeit bleibt, um evtl. Evakuierungen durchzuführen. Ich denke da speziell an den Badebetrieb der Blauen Lagune, die nicht weit von der Spalte entfernt liegt. Die Verantwortlichen dort sind bis jetzt immer davon ausgegangen, dass ihnen mindestens 90 Minuten Vorwarnzeit zwischen Einsetzten der Schwarmbeben und dem Beginn der Eruption bleiben. Weit gefehlt!

Lewotobi am 07.02.23

Lewotobi Lakilaki mit weiteren Ascheeruptionen

Der Vulkan Lewotobi liegt auf der indonesischen Insel Flores und eruptiert sporadisch Vulkanasche. Das VAAC hat eine VONA-Warnung herausgebracht, nach der sich die Aschewolke in 2300 m Höhe bewegt und nach Nordosten driftet. Das VSI meldet, dass heute morgen Vulkanasche bis zu 700 m über Kraterhöhe aufstieg. Diese Eruption dauerte 75 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit 47 mm Amplitude. Medienberichten zufolge gab es morgens in einem kurzen Abstand 7 Explosionen. Diese werden beim VSI aber nicht erwähnt. Auch gestern gab es mehrere Eruptionen.

Die Seismizität ist moderat und es gibt täglich gut 2 Dutzend vulkanisch bedingter Erdbeben sowie mehrere Gasexhalationen und Steinschläge, die von den Seismografen erfasst werden. Nach seiner Hochphase Mitte Januar scheint sich die Aktivität auf dem beschriebenen Niveau stabilisiert zu haben, dennoch könnte es zu stärkeren Ausbrüchen kommen.

Il Lewotolok ist strombolianisch aktiv

Stabil, aber auf einem deutlich höheren Niveau ist die vulkanische Aktivität des namensähnlichen Vulkans Il Lewotolok, der auf der Insel Lembata liegt, die sich östlich von Flores befindet. Obwohl es keine VONA-Meldungen gibt, eruptierte der Lewotolok heute 72 Mal strombolianisch. Dabei stiegen auch kleinere Aschewolken auf und es gab Gasexplosionen. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.

Anak Krakatau mit Rückgang der Erdbebentätigkeit

Am Krakatau ist die Seismizität seit dem Wochenende rückläufig, dennoch werden täglich zwischen 25 und 50 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Zuvor gab es am Tag zwischen 150 und 200 Erschütterungen. Diese zeugen von den Bewegungen Magmatischer Fluide im Untergrund. Eine so lange erhöhte Erdbebentätigkeit, ohne dass nach einigen Tagen eine Eruption beginnt, ist für Anak Krakatau eher ungewöhnlich. Früher oder später werden aber bestimmt wieder Eruptionen einsetzten. Vielleicht fängt auch wieder ein Lavadom an zu wachsen. Ähnlich wie der Lewotobi kann auch Krakatau eine Mischung aus effusiver und explosiver Eruptionen erzeugen, obwohl der Inselvulkan am liebsten explosiv ausbricht.

Island: Von Erdbeben und Rissen

Weitere Erdbeben bei Svartsengi – Riss unter Sporthalle von Grindavik

Nachdem es gestern Abend bei Svartsengi seismisch recht ruhig war, lebte die Erdbebenaktivität gegen Mitternacht wieder auf und seitdem ist ein neuer Schwarm im Gange, der auch die Spalten bei Krýsuvík in Bewegung versetzt hat. Aktuell zeigt die Reykjanes-Erdbebenliste bei IMO 193 Erschütterungen für die letzten beiden Tage an. Die Erdbebenherde liegen in Tiefen, wie sie einerseits für Störungszonen typisch sind, andererseits aber auch für Intrusionen. Wahrscheinlich ist es immer noch das Magma, das Spannungen erzeugt und Störungszonen aktiviert. Einige Erdstöße gab es auch bei Bláfjallaskáli. Die Erdbebentätigkeit vor der Westküste scheint abgeflaut zu sein.

Die Bodenhebung, ja, die macht mir gerade ein paar Sorgen, nicht etwa, weil die Hebungskurve steil abgehen würde, sondern weil sie sich signifikant abgeflacht hat. Es wird zwar noch eine leichte Bodenhebung detektiert, doch das ist nichts im Vergleich zu vorher. Als Vulkan-o-Mane hoffe ich ja immer auf Eruptionen, natürlich im Gegensatz zu den Anwohnern des betroffenen Areals. Sorry dafür!

Nichtsdestotrotz haben sich ja bereits seit der letzten Eruption zwischen 9 und 13 Millionen Kubikmeter Magma im Untergrund angesammelt, und es könnte jederzeit zu einem Vulkanausbruch oder/und einer neuen Riftingepisode mit Dykeintrusion kommen.

Erst nach und nach werden die Folgen der vorangegangenen Episoden in ihrem ganzen Ausmaß klar. Gestern Abend machte ein MBL-Artikel die Runde, in dem es hieß, dass ein weiterer großer Riss entdeckt wurde: Er verbarg sich bis jetzt unsichtbar unter dem Kunstrasen in der Sporthalle von Grindavik, wo man ihn bei Aufräumarbeiten entdeckt hatte. Der Riss, den man draußen vor der Sporthalle schon gesehen hatte, ist bis zu 9 m tief und stellenweise mehr als einen Meter breit. Wäre jemand unbedacht über die Sportfläche gerannt, hätte er durch den Rasen in den Riss stürzen können. Dieses Beispiel macht klar, wie gefährlich die Situation in Grindavik ist: Auch unter normalen Hausböden könnten verdeckte Risse lauern, die irgendwann nachgeben und Menschen fressen.

Schaut man sich beim IMO die größere Shakemap an, dann erkennt man, dass es aktuell auch einige Beben im Bereich des Vatnajökulls gibt. Hier konzentrieren sich die Erschütterungen am Grimsvötn und Bardarbunga. Während bestimmt noch Jahrzehnte ins Land gehen werden, bis Bardarbunga wieder aufgeladen ist, könnte am Grimsvötn kurzfristig eine Eruption starten.

Vulkan Poás mit Rotglut

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Phreatische Eruption mit Glut am Poás beobachtet

In Costa Rich reißt die Eruptionsserie am Poás nicht ab. Wie gestern gemeldet wurde, gab es in der Nacht zum Mittwoch eine weitere phreatische Eruption, bei der eine Eruptionswolke mehrere hundert Meter hoch aufstieg. Wie zuvor bestand sie aus einem Gemisch aus Wasser, Gas und Schlamm vom Grund des Sees, doch zum ersten Mal seit fünf Jahren wurde auch ein heller Lichtschein auf den Livecam-Aufnahmen beobachtet. Laut dem OVISCORI UNA-Geoforscher Geoffroy Avrad soll das Leuchtphänomen nicht von glühender Vulkanasche verursacht worden sein, sondern von brennenden Schwefelgasen herrühren. Zuvor waren brennende Schwefelgase beobachtet worden, die aus Fumarolen züngelten.

Bereits gut 2 Stunden vor der Explosion nahm die Intensität der Flamme aus den Fumarolen zu, was auf steigenden Gasausstoß und erhöhten Druck im Vorfeld der Eruption zurückzuführen ist.

Bei phreatischen Eruptionen wird normalerweise keine frische Lava ausgestoßen, da die Explosion von plötzlich expandierendem Dampf verursacht werden, ohne dass es zu einem Kontakt zwischen Magma und Wasser kommt. Für die Dampfexplosionen zeichnet sich die Erdwärme verantwortlich. Letztendlich wird sie aber nur durch Magma so groß, dass es zur Dampfexplosion kommen kann. Oft steht das Magma dann relativ nahe an der Oberfläche. Dass es zu einem Magmenaufstieg am Poás kam, davon zeugten Erdbeben im November. Auch jetzt ist die Seismizität leicht erhöht.

Der Poás ist ein aktiver Stratovulkan in Costa Rica. Er befindet sich ungefähr 30 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt San José. Mit einer Höhe von 2.687 Metern über dem Meeresspiegel ist er einer der größeren Vulkane des Landes.

Der Poás-Vulkan hat zwei Hauptkrater, in denen es Kraterseen gibt. Beim See in dem aktuell aktiven Krater handelt es sich um die „Laguna Caliente“. Der andere Kratersee wird „Laguna Botos“ genannt und ist heute ein Biotop.

Kilauea und die Intrusion am 07.02.24

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch

Erdbebenaktivität am Kilauea rückläufig aber immer noch erhöht

In den letzten 5 Tagen hat die Seismizität am Kilauea auf Hawaii wieder nachgelassen, ist aber immer noch erhöht. An den meisten Tagen seit dem Ende des Krisenhöhepunkts am 2. Februar, gab es noch zwischen 120 und 200 Erdbeben am Tag. Während des Höhepunkts der Krise am 31. Januar wurden über 700 Erschütterungen detektiert. Parallel zu den Erdbeben haben die Bodendeformationen nachgelassen, doch auch diese stoppten noch nicht ganz. Bodendeformationen und Erdbeben wurden von Magmabewegungen im Untergrund ausgelöst, als zunächst Magma aufstieg und unter einem Areal südlich der Gipfelcaldera intrudierte, was dort zu einer Bodenhebung führte. Am 31. Januar begann die Schmelze dann unterirdisch abzufließen und bildete einen Dyke parallel zum oberen Teil des Südwestrifts entlang der Koa‘e-Verwerfungszone. Dadurch begann der zuvor angehobene Boden im Bereich der Gipfelcaldera stark abzusinken, während sich der Boden entlang des Magmatischen Gangs auf der Flanke verformte. Es wurde ein horizontaler Versatz von bis zu 20 Zentimetern detektiert. Bei der Dykeintrusion entstanden spürbare Erdbeben und Steinschläge innerhalb des Halema’uma’u-Kraters.

Laut HVO wurden in den letzten 24 Stunden wurden insgesamt etwa 146 Erdbeben entlang des Dykes verzeichnet. Die stündliche Anzahl der Erdbeben lag zwischen bei 1–10. Sie verteilten sich weitläufig vom Gipfel bis in den Südwesten. Schaut man sich die Shakemap an, dann erkennt man, dass einige Erdbeben ziemlich weit streuen und dass es auch einige Erschütterungen offshore gibt.

Gestern haben die Neigungsmesser in der Nähe von Sand Hill und Uēkahuna Bluff nur minimale Veränderungen festgestellt, wobei Sand Hill einem deflationären Trend folgt. Obwohl die seismische Aktivität und Deformation allgemein abnehmen, bleibt die Möglichkeit erneuter Aktivitätsepisoden bestehen, und ein Ausbruch könnte ohne Vorwarnung auftreten.

Die Alarmstufe des Vulkans Kīlauea und der Farbcode für die Luftfahrt wurden von „Orange“ auf „Gelb“ herabgestuft, bleiben jedoch dynamisch. Das HVO überwacht den Vulkan Kīlauea weiterhin genau und wird die Alarmstufen und Meldungen bei Bedarf neu bewerten.

Campi Flegrei und die Erdbeben am 06.02.24

Erdbebenaktivität unter Campi Flegrei bleibt hoch

Unter der süditalienischen Caldera Campi Flegrei bleibt die Seismizität hoch. Seit gestern wurden 31 Erschütterungen festgestellt. Die meisten Ereignisse waren sehr schwach. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,8 und ein Hypozentrum in 3 m Tiefe. Das Epizentrum lag im Golf von Pozzuoli. Darüber hinaus lagen viele Beben nordwestlich der Solfatara. Ein zweiter Cluster konzentriert sich in diesem Krater und südlich davon.

Heute ist auch das Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 29. Januar bis 4. Februar erschienen. In dieser Woche manifestierten sich 72 schwache Beben unter der Caldera. Die höchste Magnitude lag bei 2,1. Die Bodenhebung hielt unvermindert an und hatte eine Rate von ca. 10 mm im Monat. So hob sich der Boden seit 2011 um bis zu 115 Zentimeter. 19 Zentimeter gehen auf das Konto der Bodenhebung im letzten Jahr. Die Geoforscher vom INGV werden nicht müde zu betonen, dass die Bodenhebung durch den Bradyseismos zustande kommt.

Es gab keine signifikanten Schwankungen in den geochemischen Parametern und die Dampftemperatur im Abgasstrahl der Pisciarell-Fumarole lag weiterhin bei 95 Grad.

Giuseppe De Natale, ein Vulkanologe des INGV äußerte sich in einem Zeitungsinterview, dass die aktuelle Hebungsphase nicht vorbei ist, und meinte, dass sich der Untergrund weiter hebt, auch wenn sich die Hebungsrate verlangsamt hat. Der interne Druck sei nun höher als 1984, was das Risiko für stärkere Erdbeben erhöht.

Giuseppe De Natale ist nicht immer einer Meinung mit seinen Forscherkollegen und vertrat in Fernsehberichten häufig die Ansicht, dass sich der Vulkan auf einen Ausbruch vorbereitet. Auf seine Initiative gehen auch einige der Vorsichtsmaßnahmen zurück, die in den letzten Monaten in Pozzuoli durchgeführt wurden. Dazu zählen auch Vorbereitungen für Massenevakuierungen, sollte es doch zu einer Eruption kommen.

Apropos Eruption: Heute Nachmittag gab es am Stromboli eine Explosion, die etwas intensiver als die alltäglichen Ausbrüche war. Einen Tremoranstieg gab es nicht.