Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Asche-Emission
Ätna emittiert Vulkanasche aus dem Neuen Südostkrater
Heute Nachmittag gab es aus dem Neuen Südostkrater des Ätnas eine kleine Ascheemission, die via Webcam beobachtet wurde und von italienischen Vulkanbeobachter Klaus Dorschfeld in bei FB publik gemacht wurde. Solche kleinen Ascheemissionen sind nicht untypisch für den Ätna. Manchmal treten sie sporadisch auf, ohne dass es einen größeren Zusammenhang mit sich anbahnenden Eruptionen gibt. Oft ist es aber auch so, dass es erste Vorzeichen für eine neue Eruptionsserie ist. Nach einigen Tagen kommt es dann häufig zu strombolianischen Eruptionen, die in Paroxysmen gipfeln können. Das Schwarmbeben von letzter Woche, das sich im Westen des Feuerbergs ereignet hat, könnte von aufsteigendem Magma verursacht worden sein, das nun den Druck im Magmenreservoire unter dem Ätna erhöht. Der Tremor ist in den letzten Tagen leicht gestiegen und bewegt sich im oberen Drittel des gelben Bereichs.
Beim INGV ist auch wieder ein neues Wochenbulletin zum Beobachtungszeitraum der dritten Kalenderwoche erschienen. Mit Ausnahme der beschriebenen Erdbeben verlief die Woche relativ ereignislos, dennoch möchte ich auf ein paar Ereignisse eingehen. Es wurde eine schwache Infraschalltätigkeit aus Richtung der Bocca Nuova aufgezeichnet. Dort gab es tief sitzende Explosionen. Die Forscher betonen in ihrem Bericht aber, dass aufgrund des starken Windes vielleicht nicht alle Signale registriert wurden und dass die Aktivität größer als angenommen sein könnte.
Die Quelle des Tremors lag überwiegend wieder nahe der Oberfläche. Das beständige Zittern des Bodes markiert aufsteigende Schmelze, die nicht senkrecht, sondern leicht diagonal aufsteigt. Die Spur nimmt im Bereich zwischen Bocca Nuova und Südostkrater ihren Anfang und liegt am flachsten direkt unter dem Südostkrater, in nur wenigen hundert Metern Tiefe.
Das Verhältnis der Helium-Isotope war auch in der letzten Woche hoch und zeigt, dass Schmelze aus der Tiefe aufsteigt. Ich denke, Ätna wird nicht mehr allzu lange ruhig bleiben.