Vulkan in Alaska erzeugt 12. Paroxysmus und fördert Vulkanasche 12 km hoch
Gestern erzeugte der Aleuten-Vulkan Shishaldin seinen 12. Paroxysmus seit Beginn der Tätigkeitsphase im Juli. Der Vulkanausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12 km. In der Aschewolke gab es vulkanische Blitze. Es entstand eine Lavafontäne, die einen Lavastrom speiste. Davon zeugte eine sehr starke thermische Anomalie mit einer Leistung von fast 7500 MW. Es wurden auch kleinere pyroklastische Dichteströme beobachtet. Explosionen deckten die oberen Vulkanhänge mit glühender Tephra ein. Die paroxysmale Hauptphase dauerte gut zweieinhalb Stunden. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde auf „rot“ erhöht, befindet sich aktuell aber wieder auf „orange“. Es wurde eine VONA-Warnung herausgegeben und es lagen Berichte von Ascheregen vor, von dem die Gegend der Cold Bay betroffen war. Zudem wurde für ein größeres Areal auf Unimak Island eine entsprechende Warnung ausgegeben.
Das AVO erkannte bereits 9 Stunden vor der Eruption, dass sich ein weiterer Ausbruch anbahnt, denn Seismizität und Tremor nahmen kontinuierlich zu.
Es ist nicht bekannt, wie lange der Zeitraum der laufenden Aktivität dauern wird. Frühere Ausbrüche des Shishaldin-Vulkans dauerten jedoch Wochen bis Monate mit wiederholten Zyklen eruptiver Aktivität, wie sie seit Juli zu beobachten waren. Lokale seismische und Infraschallsensoren, Webkameras und ein geodätisches Netzwerk überwachen den Vulkan Shishaldin. Zusätzlich zum lokalen Überwachungsnetzwerk nutzt AVO nahegelegene geophysikalische Netzwerke, regionale Infraschall- und Beleuchtungsdaten sowie Satellitenbilder, um Ausbrüche zu erkennen.
Update 05.10.23: Die Aktivität am Shishaldin hat inzwischen deutlich nachgelassen, doch gestern stiegen noch mehrere kleinere Aschewolken auf und es gab weitere pyroklastische Dichteströme. Auf Satellitenfotos erkennt man im Infrarotbereich ausgedehnte Wärmeanomalien und MIRVOA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit 174 MW Leistung. Die Seismizität ist leicht erhöht und es sieht nicht so aus, als hätte der Vulkan vor sich länger auszuruhen. Wie es für Paroxysmen typisch ist, ereignen sie sich in Serie, bei denen das Pausenintervall stark variieren kann. Manchmal erfolgen sie in nur wenigen Stunden/Tagen abstand.