Vulkane der Philippinen am 07.09.23

Kanlaon mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Vulkanologen von PHILVOLCS zeigen sich aufgrund einer deutlich ansteigenden Seismizität besorgt und veröffentlichten gestern ein Sonderbulletin zum Kanlaon: Am 5. und 6. September wurden 36 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Darunter waren 34 vulkanotektonische Erdbeben. Diese Beben hatten Magnituden, die zwischen ML 0,8 und ML 3,4 lagen, und sie traten in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter der Nordostseite des Kanlaon-Vulkans auf. Die Epizentren der meisten Beben befanden sich nordwestlich des Vulkans. In den letzten 24 Stunden gab es 23 weitere Erdbeben, die im Bericht noch nicht berücksichtigt waren.

Seit März 2023 gab es Bodendeformationsmessungen mittels GPS und elektronischer Neigungsmessungen, die eine kurzfristige Ausdehnung der mittleren Hänge zeigten. Seit März 2022 wird eine längerfristige Ausdehnung des gesamten Vulkanbaus festgestellt.

Der Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid-Gas aus dem Gipfelkrater betrug am 20. August 2023 durchschnittlich 412 Tonnen pro Tag, was unter dem Durchschnitt von 623 Tonnen pro Tag im Juli 2023 lag. Obwohl die Überwachungsparameter in den letzten Monaten auf eine flache hydrothermale Aktivität hindeuteten, verursacht durch die Entgasung von tiefer liegendem Magma, deutet die anhaltende Erdbebenaktivität darauf hin, dass es Brüche in tieferen Schichten geben könnte, die möglicherweise mit Magmenaufstieg zusammenhängen und zu weiteren Unruhen führen könnten.

Derzeit gilt am Kanlaon die Alarmstufe „1“. Wenn die oben beschriebenen Trends in den geophysikalischen Parametern weiter anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 erhöht werden, um vor zunehmenden Unruhen zu warnen. Die Öffentlichkeit und lokale Behörden werden dringend darauf hingewiesen, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten. Die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt.

Zudem sollten die Zivilluftfahrtbehörden Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkan-Gipfels zu vermeiden, da ein plötzlicher phreatischer Ausbruch für Flugzeuge gefährlich sein kann. Das DOST-PHIVOLCS überwacht die Vulkanaktivitäten des Kanlaon-Vulkans genau, und jede neue Entwicklung wird zeitnah an alle Beteiligten kommuniziert.


Mayon mit langsamen Domwachstum

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Am Mayon auf Luzon wird der Lavadom im Gipfelkrater weiterhin mit frischer Lava versorgt. Vom Dom gehen 3 Lavaströme ab. Sie fließen durch die Rinnen Bonga, Mi-isi und Basud und haben Längen von 3,4 km, 2,8 km bzw. 1,1 km. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Gestern wurden 185 Schuttlawinen/Steinschläge und 2 Dichteströme registriert. Zudem gab es 18 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Fraktur von Gestein infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurden. Die Inflation verursacht eine Bodenhebung und Versteilung der Vulkanflanken. Gestern wurden 2252 Tonnen Schwefeldioxid-Gas emittiert. Eine Wolke aus Gas-Dampf und Vulkanasche steigt bis zu 1000 m über Kraterhöhe auf. Es gilt weiterhin die Alarmstufe „3“.


Taal-Caldera dampft

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

In den letzten Wochen ist es um die große Taal-Caldera vergleichsweise ruhig geworden, doch noch immer entgast Magma im Untergrund und Fluidbewegungen lösen vulkanisch-bedingte Erdbeben aus. Gestern wurden 6 Erschütterungen und 2 Tremorphasen detektiert. Die Schwefeldioxid-Emission lag bei 1141 Tonen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1800 m hoch auf.

Erdbeben in Papua Neuguinea am 06.09.23

Erdbeben Mw 5,8 erschütterte Papua Neuguinea

Datum 05.09.23 | Zeit: 15:03:17 UTC | -5.303 ; 142.893 | Tiefe: 54 km | Mw 5,8

Gestern manifestierte sich im Zentrum von Papua Neuguinea ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Der Erdbebenherd befand sich in 54 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 33 km west-nordwestlich von Porgera verortet. Der Ort liegt in der Bergregion der Hauptinsel und ist von besonderem geologischem Interesse, da sich dort eine Gold- und Silbermine befindet. Mein erster Gedanke zu diesem Erdbeben war, dass es sehr wahrscheinlich keinen direkten Zusammenhang zwischen der Mine und dem Erdbeben gibt, und dass sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Erdkruste ereignet haben wird, das vor der Nordküste der Insel an einer Subduktionszone im Erdinneren verschwindet. Doch da sich die Subduktionszone in einiger Entfernung vom Epizentrum befindet, war das Beben eigentlich nicht tief genug. Weitere Recherchen zur Tektonik der Region ergaben, dass es im Bereich der Mine tatsächlich Störungszonen gibt, die bis in die unteren Bereiche der Lithosphäre hinabreichen könnten.

Die Bildung der Goldmine bei Porgera geht auf eine tief hinabreichende Störungszone zurück, entlang derer Magma in die Erdkruste eindringen konnte, so dass sich die Lagerstätte aus den Fluiden der Schmelze bildete. Bei der Störung handelt es sich um die Porgera Transfer Zone (PTZ). Sie wurde wahrscheinlich schon während der späten Jurazeit angelegt und trennte ozeanische Kruste im Westen von einem kontinentalen Vorgebirge im Osten. Einer Studie australischer Forscher der University of Melbourne zufolge, die in diesem Jahr erschien, entstand durch die Gebirgsbildung, die im späten Miozän begann und bis zur Gegenwart andauert, entlang der PTZ eine Zone von Verschiebungen, die ein elastisch verformbares Becken schufen. Paradoxerweise gibt es dadurch in der Gebirgsregion relativ wenige Erdbeben, verglichen mit den abertausenden Erschütterungen, die sich entlang der Küstenregionen von PNG ereignen. Bereits als sich die PTZ bildete, gelangte eine alte Subduktionszone weiter ins Landesinnere von Papua Neuguinea. Sie ist heute inaktiv, reicht aber bis in die Asthenosphäre hinab. Tektonische Bewegungen des elastischen Beckens könnten Spannungen in den alten abgetauchten Gesteinen der Subduktionszone erzeugt haben, die sich nun in dem Erdbeben entluden.

Kenia-Reise 2023: Jenseits von Afrika?

Zwei Wochen der Sommerferien verbrachte ich mit meiner Familie in Ostafrika, genauer gesagt in Kenia. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere daran, dass ich im letzten Jahr über die geplatzte Reise dorthin berichtete, weil mein Sohn Leroy am Frankfurter Flughafen positiv auf Corona getestet wurde. Nun, dieses Mal klappte die Anreise nach Nairobi ohne Katastrophe, sieht man mal davon ab, dass Egypt Air chronisch verspätet losflog und wir beim Umsteigen durch den Flughafen Kairo joggen mussten. Aber immerhin, der Anschlussflieger wartete auf uns und sogar das Gepäck kam auf dem Hinflug durch, allerdings nicht mehr beim Rückflug.

Anreise mit Hindernissen

So standen wir um 5 Uhr morgens am Flughafen Nairobi und wollten den reservierten Mietwagen von Europcar in Empfang nehmen. Doch obwohl das Büro des Vermieters 24 Stunden am Tag besetzt sein sollte, war es geschlossen. Im Fenster hing ein Zettel mit einer Telefonnummer, und nach einigem Hin und Her trudelte dann nach 30 Minuten ein Mitarbeiter von Europcar ein, um uns mitzuteilen, dass er keinen Wagen da hat und uns in die Stadt fahren muss. Dort würde an einer Tankstelle ein Auto für heute bereitstehen. Richtig gelesen, für heute! Morgen sollte es dann den regulär gemieteten Wagen der entsprechenden Fahrzeugklasse geben. Ich protestierte zwar, weil unsere Unterkunft anderthalb Fahrstunden außerhalb von Nairobi lag, doch viel brachte es nicht, denn es war einfach kein Fahrzeug verfügbar! Aber wenigstens kam uns der Mitarbeiter soweit entgegen, dass er das Auto am nächsten Tag in eine Shoppingmall nach Ngong bringen würde. Also gut, sei es drum! Als ich dann den Ersatzwagen sah, war ich auf den ersten Blick erfreut, denn es handelte sich um einen Toyota RAV4 mit Allradantrieb, den der regulär gemietete Dacia Duster nicht hatte. Auf dem zweiten Blick war der Toyota ganz schön heruntergekommen, aber es war ja nur für einen Tag. Also machten wir uns auf den Weg Richtung Kisamis, wo auf der Westseite der Ngong-Hills unsere gemietete Höhlenwohnung lag.

Kurz vor dem Verlassen der asphaltierten Straße fielen mir am Straßenrand 2 Damen auf, die wie Stewardessen gekleidet waren und heftig winkten. Begleitet wurden sie von einem Maasai in roter Decke und mit Geklimper um den Hals, der wie ein Weltmeister wild auf und ab sprang. Bei diesem irritierenden und seltsam anmutenden Tanz handelte es sich wohl nicht um ein Balzritual, sondern um den (gelungenen) Versuch, Vorbeifahrende auf ein ansprechend aussehendes Restaurant aufmerksam zu machen, dessen Standort ich mir für später merkte. Kurz danach ging es auf einer Piste weiter zu unserer entlegenen Unterkunft. Sie war auf einer recht schwer zu passierenden Zufahrt zu erreichen, die ein Stück die Flanke der Ngong-Hills hinaufführte. Die Hügel dürften vielen Kinofans älteren Semesters aus dem Film „Jenseits von Afrika“ bekannt sein, in dem Meryl Streep und Robert Redford die Hauptrollen spielten. Leider ist die Gegend nicht ganz so wildromantisch, wie in dem sehnsuchtserweckenden Film dargestellt, denn dieser wurde in einem anderen Nationalpark gedreht. Doch auch wenn die Aussicht auf das Rift Valley durch eine Transformatorenanlage nebst Hochspannungsleitungen getrübt war und Windräder einige Kilometer rechts von unserer Unterkunft zu sehen waren, konnte ich doch über meinen persönlichen Sehnsuchtsort, das ostafrikanische Rift Valley, blicken.

Unsere gemietete Höhlenwohnung war zwar nicht luxuriös, entsprach aber unseren Vorstellungen zu einem angemessenen Preis. Außerdem gab es einen kleinen Swimmingpool und eine tolle Feuerstelle, in der Leroy und ich mächtig kokeln wollten. Wir hatten uns hier eingemietet, weil die Anlage quasi in Sichtweite des Grundstücks lag, das wir uns hier vor 2 Jahren ungesehen gekauft hatten. Ullah war zwar im Februar 2022 schon vor Ort gewesen, doch für mich war es eine Premiere, und nach dem Auspacken ging es gleich los in Richtung Saikeri.

Die Pisten waren holprig, und für die 15 km Strecke benötigten wir fast eine Stunde, in der wir kräftig durchgeschüttelt wurden. Wir hatten zwar die GPS-Koordinaten des Grundstücks, doch das bedeutete nicht, dass es leicht zu finden war, denn das Navigationsgerät zeigte plötzlich an: „Sie haben Ihr Ziel erreicht“, obwohl Ullah hier nichts bekannt vorkam. Sie war damals mit einem Uber-Taxi einen anderen Weg gefahren. So standen wir dann in einem wunderschönen Tal und blickten in Richtung eines imaginären Fußwegs, der uns auf dem Display als gestrichelte Linie angezeigt wurde und in Richtung der Steilkante einer Bruchscholle des Rift Valleys führte. Es wäre zwar zu schön gewesen, wenn sich das Grundstück in dieser spektakulären geologischen Landschaft befunden hätte, aber nein, hier war es nicht! Vielleicht dort oben? Von der Kante der 40 m hohen Klippe musste die Aussicht fantastisch sein! Doch wir standen ziemlich ratlos in der Gegend rum, vor einer ziemlich kaputten Piste, von der ich nicht sicher war, ob der RAV4 sie bewältigen konnte, als plötzlich aus dem Nirgendwo ein Maasai auf einem Motorrad angezockelt kam. Wir stoppten ihn, und Ullah erzählte ihm auf Suaheli, wohin es uns zog. Tatsächlich konnte er uns den Weg beschreiben und erklärte sich bereit, uns bis zum richtigen Abbieger vorauszufahren. Also, Augen zu und durch das kaputte Stück der Piste bis in den Ort Saikeri, wo dann eine noch schlimmere Piste abzweigte, die uns in Richtung Grundstück führen sollte. Tatsächlich ging es auf die gekippte Gesteinsscholle hinauf, die eine Art Hochplateau am Boden des Riftvalley bildet. Und tatsächlich schafften wir es hinauf und erreichten nach 10 weiteren Minuten unser Ziel.

In den letzten Monaten war es extrem trocken gewesen, und die Vegetation war ziemlich platt. Das bisschen Regen, das während der Regenzeit runtergekommen war, hatte zwar den Zustand der Pisten weiter verschlechtert, den Pflanzen aber kaum etwas gebracht. Zudem hatte man sich einiger der Akazien bedient, die noch im Vorjahr auf dem Grundstück gewachsen waren. Eingezäunt hatten wir es erst in diesem Jahr. So war der erste Eindruck ein wenig ernüchternd, und mir wurde klar, dass mir hier eine noch größere Herausforderung bevorstand, als ich sowieso vermutet hatte. Mein Ziel ist es, hier eine seismische Beobachtungsstation aufzubauen und eine kleine Campingwiese nebst Waschhaus und Shelter zu errichten. Und wer weiß, vielleicht kann ich in einigen Jahren den einen oder anderen von Euch als Gast begrüßen.

Tektonisch betrachtet ist das Riftvalley ein sehr interessanter Ort, der kaum überwacht wird. Außerdem liegen in der Region mehrere Vulkane, darunter einer meiner Lieblingsfeuerberge: der Ol Doinyo Lengai befindet sich nur gut 160 km Luftlinie entfernt, allerdings im Nachbarland Tansania. Ein Ziel der Reise war es, einen Weg dorthin auszukundschaften. Dazu müsste man erst einmal am Lake Magadi vorbei zum Nordufer des Lake Natrons kommen, wo sich die Grenze zu Tansania befindet. Doch bevor es soweit war, sollten wir in den nächsten Tagen mehrmals zum Grundstück fahren und trafen uns auch mit Eliot, einem jungen Mann, den wir als Grundstücksverwalter einstellten. Eliot erzählte, dass bei Sonnenaufgang Giraffen vor dem Grundstück unterwegs gewesen sind. Mit ihm planten wir die Pflanzung verschiedener Bäume und die Errichtung eines Wassertanks zur Bewässerung. Der Rest folgt in den nächsten Jahren Step by Step, denn es gibt weder Strom noch Wasserleitungen, und es sind Insellösungen gefragt, aber gerade das reizt mich an diesem Ort. Der nächste Nachbar ist einige Hundert Meter entfernt, bis Saikeri sind es fast 3 km.

Saikeri selbst ist ein typisch afrikanisches Dorf mit einfachster Infrastruktur. Einen Herzinfarkt sollte man hier allerdings nicht erleiden! Diesen bekam ich fast am nächsten Tag, als ich den richtigen Wagen abholte. Auf den ersten Blick war er in Ordnung. Allerdings muss ich gestehen, dass ich ihn mir nicht sorgfältig angeguckt hatte, als ich ihn im Empfang genommen hatte. Entschuldigend kann ich sagen, dass mich bereits in der ersten Nacht übelster Durchfall heimgesucht hatte. Und nicht nur mich, sondern auch Leroy. Wir hatten alle üblichen Hygienemaßnahmen getroffen und uns sogar mit Flaschenwasser die Zähne geputzt, doch ich vermute, uns hatte es bereits im Flieger erwischt: Die Rache des Pharaos, denn das Essen dort war ägyptischer Herkunft gewesen. Wie dem auch sei, nachdem ich alle 3 Toiletten der Höhlenwohnung ausgiebig getestet hatte, holte ich den Wagen ab und stellte erst an der Unterkunft fest, dass die Innenseiten der Vorderreifen bis auf die Felgen abgefahren waren. Ok, dachte ich mir, du bist in Afrika, und hier läuft es afrikanisch, aber ich hatte nicht umsonst bei Europcar gebucht! So etwas darf einfach nicht sein! Mal davon abgesehen hatte ich keinen Duster bekommen, sondern einen schwereren Toyota Vanguard, der bei uns unbekannt ist. Größer, schwerer und weniger geländetauglich, als es mir lieb war. Also, ein erneutes Telefonat und ein Termin zum Reifenwechseln, natürlich in Nairobi, wobei ein halber Tag draufging.

Lake Magadi: Ein See, ein Masai und eine herbe Enttäuschung!

Nachmittags gab es dann einen schnellen Abstecher zum Lake Magadi, wo ich schauen wollte, ob ich die Piste zum Lake Natron finde. Diese beginnt am Ende des Sees, schon auf dem Gelände der umstrittenen Sodafabrik. Doch soweit sollten wir nicht kommen. Gut einen Kilometer vor dem Privatgelände der Sodafabrik, welches durch ein Schild am Straßenrand angekündigt wurde, stand ein Masai auf der Straße, um uns zu stoppen: Das hier sei Privatgelände der Masai-Community, erzählte er, und ab hier geht es nur noch in Begleitung eines Masai weiter, den man natürlich als Führer bezahlen sollte. Da es schon spät war, wollte ich seine Dienste heute nicht in Anspruch nehmen und nur bis zur Fabrik fahren um zu gucken, wie man von dort weiter kommt. Nach einem guten Trinkgeld (ich hatte kein Kleingeld) ließ er uns passieren. Am Tor zur Fabrik wartete dann aber der nächste Masai, der sich nicht abschütteln ließ, und auch die Torwächter meinten, dass es ab hier nur mit einem Masai weiterginge. Was für eine herbe Enttäuschung! Der zweite Masai wollte uns partout einen Weg zum nahegelegenen Seeufer zeigen, das sich in Sichtweite befand, damit wir uns ein paar vereinzelt rumstehende Flamingos angucken konnten. Ich lehnte dankend ab, doch der Typ blieb vor dem Wagen stehen und hielt seine Hand auf. Also, auf Wegelagerer reagiere ich mehr als allergisch, und eine fruchtlose Diskussion entbrannte. Nach einigem Hin und Her und der Weigerung des Masai, den Weg frei zu machen, fuhr ich den Wagen langsam an und schob den Kerl vor dem Wagen her, der seine Hände gegen die Motorhaube stemmte. Dachte der, ich bluffe? Langsam beschleunigte ich weiter, so dass sich der Masai letztendlich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen musste. Er landete auf allen vieren neben dem Wagen und schleuderte uns eine Handvoll Steine hinterher. Ein unschönes Erlebnis, das mich aber im Prinzip an ähnlich verlaufende Begegnungen mit Afars und Kongolesen erinnerte, wo man Geld von unserer Reisegruppe erpressen wollte. Hier in Kenia ist mir sowas allerdings bis jetzt nicht passiert.

Prähistorische Ausgrabungen von Olorgesailie bei Oltepesi

Am Wochenende besuchte Ullah ihre Familie, während Leroy und ich einen Abstecher zur prähistorischen Grabungsstätte Olorgesailie bei Oltepesi machten. Der entlegene Ort ist bekannt für seine einzigartige Ansammlung von Steinwerkzeugen, die sich über mehrere Hunderttausend Jahre dort angesammelt hatten. Die Werkzeuge wurden von Homo erectus benutzt und dokumentieren, dass im ostafrikanischen Rift Valley tatsächlich die Wiege der Menschheit liegt. Als wir bei Oltepesi die Magadi-Road in Richtung der Grabungsstätte verließen, fiel meinem geologisch geschulten Auge gleich ein Wechsel in der Bodenbeschaffenheit auf: War der Boden bisher ockerfarben oder leicht rötlich und mit Gesteinsblöcken durchsetzt gewesen, fuhren wir nun durch ein Gebiet mit staubartigen Ablagerungen, die fast weiß waren. Sie erinnerten mich an die Sodastaub-Ablagerungen am Ol Doinyo Lengai. Wie ich während unserer Privatführung durch durch die Ausstellung an der ansonsten menschenleeren Grabungsstätte erfuhr, handelte es sich um erodierte Sedimente, die hier am Grund eines großen prähistorischen Sees abgelagert worden sind. Das Sediment enthält besonders viele Schalen von Diatomeen. Hierbei handelt es sich um Kieselalgen, die im See lebten. Das Sediment ist mit der Zeit assoziiert, aus der die meisten Steinwerkzeuge stammten. Sie umfasst eine große Zeitspanne von 1,2 Millionen Jahren bis ca. 490.000 Jahren vor heute. Tatsächlich gab es in dieser Zeit auch mehrere Vulkanausbrüche umliegender Vulkane, die das gesamte Areal mit Asche eindeckten. So verwendeten unsere Vorfahren auch besonders gerne regionale Vulkangesteine für ihre Werkzeuge, die sie in einem Umkreis von 5 km um die Fundstätte herum fanden. Seltener wurden Quarzit und Obsidian für die Werkzeuge benutzt. Diese Materialien stammten aus 48 km und 18 km Entfernung. Die Vulkane des Rifts lieferten also die Rohstoffe für die ersten Steinwerkzeuge des frühen Menschen und trugen so zu unserer Entwicklung bei. Geologie, Archäologie und eine einzigartige Tierwelt liefern auch die Gründe, warum ich mich für das Rift Valley so begeistern kann. Mehr über die Tierwelt schreibe ich im Bericht über unsere zweiten Reisewoche. Aber schon in der ersten Woche ist mir klar geworden: Ich bin nicht Jenseits von Afrika, sondern mittendrin!

Übrigens kehrten wir öfters in das eingangs erwähnte Restaurant mit den winkenden Stewardessen ein, die sich als Serviererinnen entpuppten, während der Masai rein dekorative Zwecke erfüllte. Es handelte sich um eine relativ große Anlage auf mehreren Terrassen und recht passablen Fleischgerichten á la Africa. Wobei ich bemerken muss, dass das Metzgerhandwerk nicht zu den lokalen Stärken gehört. Wer internationale Küche bevorzugt ist in einer der großen Shoppingmalls richtig, die es etwa in Nairobi oder Nakuru gibt. Natürlich ist das Essen in den Nationalpark-Lodges oft auch an die Gaumen von Chinesen und Europäern angepasst, wobei man sich mehr und mehr auf chinesische Touristen einstellt. China ist in Afrika stark vertreten und übernimmt den Kontinent nach und nach.

Schwere Überflutungen im östlichen Mittelmeerraum

Starke Unwetter verursachen Überflutungen in Griechenland, Türkei und Bulgarien – Mehrere Todesopfer

Seit Montagabend wüten in der Region des östlichen Mittelmeers starke Unwetter, die extreme Niederschläge mit sich bringen. Besonders schlimm traf es weite Teile der griechischen Bergregionen, aber auch den Westen der Türkei und das angrenzende Bulgarien sind betroffen. An den Küsten spülten Sturzfluten Autos bis ins Meer.

Die Wetterdienste warnten bereits am Wochenende vor den Unwettern. So wurde prognostiziert, dass enorme Wassermengen runterkommen sollen. Für die Region Pilio wurden Niederschlagsmengen von bis zu 700 Millimeter Wassersäule auf den Quadratmeter vorhergesagt. Innerhalb von 2 Tagen sollte also mehr Regen fallen als sonst in einem ganzen Jahr!

Bestätigt wurde bis jetzt, dass es im Ort Zagora 528 mm Niederschlag auf den Quadratmeter innerhalb von 10 Stunden gab.

Es sind nicht nur rekordverdächtige Niederschläge, sondern wohl die stärksten seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Die Wassermassen prasselten auf ausgetrocknete Böden, welche das Wasser nicht aufnehmen konnten, so dass es in die Kanalisationen und Flüsse ablief. Diese traten über die Ufer und verursachten Sturzfluten und Überflutungen.

In den Medien werden Parallelen zur Ahrtal-Katstrophe gezogen, von der allerdings ein vergleichsweise kleines Gebiet betroffen war. Das Ausmaß der Schäden im östlichen Mittelmeerraum ist noch nicht abzusehen. Aus der Türkei wurden mindestens vier Todesopfer gemeldet. Zwei davon in der Metropole Istanbul.

Auch die Inselwelt des östlichen Mittelmeeres ist von den Unwettern betroffen: auf Korfu kam es zu Stromausfällen und der Flugbetrieb des Flughafens wurde beeinträchtigt. Heftige Gewitter zogen über die Inseln hinweg. Auf der Halbinsel Peloponnes kam es zu starkem Hagelschlag, der die Olivenernte teilweise zerstörte.

Die Einsatzkräfte sind pausenlos im Einsatz und mussten sich vom Löschen der Waldbrände, die noch in der letzten Woche in Griechenland tobten, auf die Bekämpfung der Hochwasserfolgen umstellen. Wenigstens sind die Waldbrände nun gelöscht und es gibt keine Waldbrandgefahr mehr.

Die Unwetter wurden von dem Sturmtief „Daniel“ verursacht. Es steht im Zusammenhang mit der Omega-Wetterlage, die uns in Deutschland das schöne Wetter beschert: Während wir unter stabilem Hochdruckeinfluss stehen, befinden sich im Osten und Westen Tiefdruckgebiet, die sich kaum von der Stelle bewegen. In der letzten Woche gab es Unwetter im westlichen Mittelmeerraum.

Woher die enormen Wassermassen kommen, darüber lässt sich nur spekulieren. Zum einen dürfte eine hohe Verdunstungsrate eine Rolle spielen, da in den Ozeanen Rekordtemperaturen gemessen werden. Zum anderen könnte die submarine Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai eine Rolle spielen, durch die vor fast 2 Jahren enorme Wassermengen in die Atmosphäre eingebracht wurden.

Shishaldin mit Eruption – News vom 06.09.23

Staat: USA | Lokation: 54.755 , -163.97 | Aktivität: Asche-Eruption

Explosion am Shishaldin fördert Asche bis auf 9700 m Höhe

Heute steht einmal mehr der entlegene Vulkan Shishadin im Fokus der Berichterstattung. Der Shishaldin ist ein 2857 m hoher Stratovulkan auf der Aleuteninsel Unimak. Bei den Aleuten handelt es sich um einen vulkanischen Inselbogen, der sich an der Halbinsel von Alaska anschließt.

Gestern Nachmittag begann gegen 16:30 UTC (08:30 Uhr Lokalzeit) eine explosive Eruption des Vulkans. Vorangegangen war eine mehrstündige Phase mit steigender Seismizität. Die Explosion förderte eine große Aschewolke, die bis auf 9700 m Höhe stieg und über das Meer in Richtung Südosten driftete. Während der Eruption wurde eine hohe Thermalstrahlung mit 321 MW Leistung registriert. Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass nicht nur Vulkanasche, sondern auch rotglühende Lava eruptiert wurde. Die Eruption verursachte starken Tremor, der auf dem Seismogramm gut zu sehen ist.

Eine halbe Stunde später nahm die seismische Aktivität rasch ab, und auch die per Satellit beobachtete Höhe der Ascheemissionen verringerte sich auf etwa 4,500 m. Bis um 20:00 UTC hatte sich die Aschewolke in geringer Höhe 125 km weit verteilt.

Mit Beginn der explosiven Phase wurde die Warnstufe für den Flugverkehr auf „rot“ erhöht. Mittlerweile wurde sie wieder auf „orange“ reduziert.

Aufgrund früherer Eruptionszyklen ist es wahrscheinlich, dass Ascheemissionen noch mehrere Stunden anhalten werden. Es besteht auch die Wahrscheinlichkeit von pyroklastischen Strömen und Schlammflüssen an den unmittelbaren Flanken des Vulkans.

Der Vulkan Shishaldin wird umfassend überwacht, sowohl von lokalen seismischen und Infraschallsensoren als auch durch Webkameras und ein telemetrisches geodätisches Netzwerk. Zusätzlich nutzt das Alaska Volcano Observatory (AVO) nahegelegene geophysikalische Netzwerke, regionale Infraschall- und Beleuchtungsdaten sowie Satellitenbilder, um Ausbrüche zu erkennen.

Der Vulkan ist ein spektakulärer symmetrischer Kegel mit einem Basisdurchmesser von etwa 16 km. Der Gipfelkrater, der typischerweise eine Dampfwolke und gelegentlich kleine Mengen Asche ausstößt, ist etwa 200 Meter breit. Shishaldin zählt zu den aktivsten Vulkanen im Aleuten-Vulkanbogen und hat seit 1824 mindestens 54 Unruhen erlebt, darunter mehr als 26 bestätigte Ausbrüche. Obwohl die meisten dieser Ausbrüche relativ klein waren, erreichte die Aschesäule während des Ereignisses von April bis Mai 1999 eine Höhe von 14 km über dem Meeresspiegel.

News zum Popocatepetl am 05.09.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Asche vom Popocatepetl in 6400 Höhe detektiert

In Mexiko ist der Vulkan Popocatepetl weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche. Laut VAAC dringt sie bis in einer Höhe von 6400 m vor und wird in Richtung Südwesten geweht. In einigen Orten am Fuß des Vulkans kommt es zu Ascheniederschlag. Gegenüber den Vortagen hat die Höhe der Aschewolken abgenommen, was auch am stärkeren Wind liegen kann. Allerdings ist der Tremor ebenfalls rückläufig. MIROVA registrierte gestern eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 77 MW. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenfoto sieht man im Infrarotbereich eine ausgeprägte Wärmeanomalie, die fast den gesamten Kraterboden überstrahlt. Unklar ist, ob die Wärmestrahlung von Lava ausgeht, die im Förderschlot steht, oder ob sich ein kleiner Lavadom gebildet hat. Dombildung am Popocatepetl kommt häufiger vor, doch normalerweise werden die Lavadome durch explosive Aktivität abgebaut, sodass sie nicht besonders groß werden und selten eine Gefahr für Anwohner der Region darstellen.

Gestern berichteten die Vulkanologen von CENAPRED von einer schwachen Explosion und 81 Asche-Dampf-Exhalationen. Einige Exhalationen dauerten relativ lange. Es wurden 89 Minuten Tremor registriert. Zu beachten gilt, dass die Berichte immer die 24 Stunden zuvor betrachten.

Ein Video von gestern zeigt 2 Ascheeruptionen. Zu dieser Zeit war es recht windstill und die Asche stieg noch bis auf 8200 m Höhe auf. Auf der LiveCam sieht man nachts rot illuminierte Dampfwolken.

Fluktuationen im Aktivitätsniveau eines Vulkans sind normale. Zeiten mit erhöhter Aktivität kommen oft in Phasen, daher kann es gut sein, dass wir in den nächsten Tagen wieder eine Verstärkung der Eruptionen am Popocatepetl sehen werden. Zuverlässige Prognosen, die über ein paar Stunden hinausgehen, lassen sich an Vulkanen nach wie vor nicht geben.

Vulkan Merapi mit News am 05.09.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Seismizität am Merapi erreicht neuen Spitzenwert

Darüber, dass die Seismizität am indonesischen Vulkan Merapi erhöht ist, habe ich bereits berichtet, doch nun gibt es neue Spitzenwerte zu melden: Am 2. September gab es 407 Hybriderdbeben. Einen Tag später wurden ca. 348 dieser Erschütterungen detektiert. Das sind Rekordwerte, die nur selten erreicht werden. Die Beben zeugen von Fluidbewegungen unter dem Vulkan und man kann davon ausgehen, dass das Domwachstum in den nächsten Tagen anhalten wird und sich verstärken könnte.

Neben den vielen Hybriderdbeben wurden auch weitere vulkanotektonische Erschütterungen detektiert. Gestern zeugten 129 seismische Signale von Schuttlawinenabgängen. Die Gefahr, dass pyroklastische Ströme abgehen, ist groß.

Auf Satellitenfotos sieht man im Infrarotbereich eine thermale Signatur, die vom Dom ausgeht und sich über dem oberen Flankenbereich im Südwesten erstreckt. Diese Wärmestrahlung zeugt von dem heißen Material der Schuttlawinen, dass sich in einer Abflussrinne ablagert. Eventuell ist hier auch ein kurzer Lavastrom aus zäher Schmelze unterwegs.

In ihrem jüngsten Wochenbericht erklären die Forscher vom BPPTKG, dass es ab beiden Domen, die im Krater des Vulkans wachsen, morphologische Veränderungen gab. Am stärksten fielen sie an der südwestlichen Kuppel auf. Das Volumen des Doms betrug 2.858.600 Kubikmeter. In der Vorwoche wurden 2.764.300 Kubikmeter gemessen. Trotz der Abgänge legte der Dom etwas zu. Anders sah es beim zentralen Dom aus. Er hatte ein Volumen von 2.355.100 Kubikmeter. Er büßte gegenüber der letzten Volumenbestimmung etwas an Größe ein. Hier könnte es auch zu Abgängen gekommen sein, oder es gab Schrumpfungsprozesse durch Abkühlung der Schmelze im Inneren des Doms.

Offenbar steigt trotz der starken Erdbebentätigkeit weniger Magma im Inneren des Vulkans auf, als am Dom gefördert wird. Das führt zu einer Deflation des Vulkans und schlägt sich in eine Verringerung der Steilheit der Vulkanflanken wieder. So verkürzte sich die Steilheitsstrecke zwischen zwei Messinstrumenten um 2,5 cm pro Tag. Ein wenig umständlich formuliert, aber so steht es im Bericht des BPPTKG. Die resultierende Bodensenkung fällt deutlich geringer aus.

Am Merapi gilt weiterhin die Alarmstufe „gelb“ und eine asymmetrische Sperrzone von maximal 7 km Entfernung zum Gipfel. Die größte Gefahr geht von pyroklastischen Strömen und Laharen aus.

Vulkan Erta Alé am 04.09.23

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Aktivität: Hawaiianisch

Erta Alé mit starker Wärmestrahlung durch Vulkanausbruch

Der äthiopische Vulkan Erta Alé liegt in der Wüste Danakil und emittiert heute eine hohe Wärmestrahlung. Laut MIROVA hat sie eine Leistung von 324 MW. In der elliptischen Caldera des Vulkans liegen 2 Krater. Im kleineren Südkrater brodelte Jahrzehnte lang ein Lavasee. Dieser war zuletzt gedeckelt und auf der Erstarrungskruste hatten sich 2 Hornitos gebildet, von denen sporadisch Lavaspattering ausging. Auf Satellitenfotos im Infrarotbereich sind dort zwei kleine Hotspots zu sehen. Im größeren Nordkrater bilden sich ab und zu Lavaströme, die den flachen Boden des Kraters fluten. Die Lava strömt auch hier meistens aus der Basis eines Hornitos, der sich am südlichen Kraterrand befindet. Spekulativ ist, dass es auch heute zu so einem Lavaüberlauf gekommen ist. Bis wir Genaueres wissen, müssen wir wohl auf ein aktuelles Satellitenfoto warten.

Gelegentlich git es auch Augenzeugenberichte von einheimischen Vulkanführern. Touristen verirrten sich in den letzten Jahren nur noch selten an der Erta Alé, da es im Grenzgebiet zu Eritrea einen Bürgerkrieg gab und es immer noch zu Unruhen kommt. Ein Phänomen, dass Vulkanspottern spätestens seit Corona wieder vermehrt einen Strich durch die Vulkanreisepläne macht. Hinzu kommen extrem gestiegene Reisepreise, die besonders im Safari-Bereich und bei Fernflügen zu Buche schlagen: So kostenten Fernflüge in diesem Sommer teilweise bis zu 40% mehr als vor Corona. Das gleiche gilt für Mietwagen. Besonders Safari-Pauschalreisen verteuerten sich extrem und in einigen Regionen bezahlt man doppelt so viel wie noch vor 3 Jahren. Von diesen Preiserhöhungen ist besonders Afrika betroffen, aber auch Südamerika, Japan und die USA. Näher auf dieses Thema werde ich bei meinem Bericht zu meiner jüngsten Keniareise eingehen, der gerade in Vorbereitung ist.

Doch zurück zum Erta Alé: Schaut man sich die eingebundene Grafik an, sieht man, dass der aktuelle Peak in der Wärmestrahlung mit den anderen in diesem Jahr korreliert. Tatsächlich wurden diese überwiegend durch entsprechende Lavaüberläufe im Nordkrater verursacht. Sobald weitere Erkenntnisse zur eruptiven Situation vorliegen, gibt es hier ein Update.

Zusammenfassung:

  • Vom Vulkan Erta Alé geht eine hohe Thermalstrahlung mit 324 MW Leistung aus.
  • Sie wird wahrscheinlich von einem Lavaüberlauf im Nordkrater verursacht.

Unwetter in Spanien kosten Menschenleben -News vom 04.09.23

Unwetter mit Starkregen verursachen Überflutungen in Madrid

In mehreren Regionen der iberischen Halbinsel gab es am Wochenende verheerende Unwetter mit Sturmböen und Starkregen. Regional fielen innerhalb weniger Stunden 140 Liter Regen. In einigen Berichten heißt es sogar, dass die Rekordmenge von 240 Litern Regen pro Quadratmetern niedergingen. Nach den Hitzewellen im Sommer sind die Böden ausgetrocknet und konnten die Wassermassen nicht aufnehmen. Auch die Kanalisationen waren überfordert. Flüsse verwandelten sich in reißende Ströme und traten über die Ufer. Es kam zu starken Überflutungen mit Springfluten, die große Zerstörungen anrichteten. Fahrzeuge wurden von den Wassermassen mitgerissen. In machen von ihnen saßen noch die Insassen, die sich nicht mehr retten konnten, und ertranken. In einem besonders dramatischen Fall gerieten Vater und Sohn mit ihrem Fahrzeug bei Navarra nahe Madrid in den Fluss Alberche. Während der Vater nur noch tot geborgen werden konnte, fanden Rettungskräfte den Jungen später unter einem Baum sitzend. Die Fluten rissen nicht nur Fahrzeuge mit, sondern brachten auch eine Brücke über den Fluss zum Einsturz. Heute Morgen sind in der besonders stark betroffenen Region Toledo spezialisierte Einsatzkräfte unterwegs und bergen Menschen, die auf ihren Hausdächern Zuflucht gesucht hatten.
In den Regionen Madrid, Kastilien und León, Kastilien-La Mancha, und für das Baskenland und La Rioja wurde die heute zweithöchste Katastrophen-Warnstufe „gelb“ ausgerufen. Auf Videos, die in den sozialen Medien geteilt werden, sind Szenen zu erkennen, wie man sie sonst eher in Katastrophenfilmen sieht: Wassermassen schießen durch enge Hausschluchten, Wasser dringt in U-Bahnen ein, Dächer werden abgedeckt. Dabei ist nicht nur das spanische Festland von den Unwettern betroffen, sondern auch die Balearen-Inseln und andere beliebte Urlaubsregionen am Mittelmeer. So kann man auch als Tourist schnell in die Unwetter gelangen und Opfer einer Naturkatastrophe werden. Heftige Unwetter gab es z. B. auch in Portugal, in Kroatien und Slowenien.

Zudem machen auch Meldungen über unwetterbedingte Naturkatastrophen von anderen Erdteilen die Runde. Besonders hervorgehoben werden starke Regenfälle in der Wüste des US-Amerikanischen Bundesstaates Nevada, wo das mehrtägige Musikfestival „Burning Man“ im Schlammchaos versank.

In den unwettergeplagten Regionen Europas gibt es noch keine Entwarnung: wir haben wieder eine Omega-Wetterlage, bei der ein großes Hochdruckgebiet über Deutschland von mehreren Tiefdruckgebieten umgeben ist. Das Wettersystem ist praktisch ortsstabil und unter den Tiefdruckgebieten drohen weiter heftige Unwetter mit Rekordniederschlägen.