Erdbeben-News am 28.07.23: Vanuatu

Erdbeben Mw 6,4 erschütterte Vanuatu

Datum 26.07.23 | Zeit: 12:44:40 UTC |  -14.752 ; 167.896  | Tiefe: 41 km | Mw 6,4

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4 erschütterte vorgestern das Archipel von Vanuatu. Das Hypozentrum befand sich in 41 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 94 km ostnordöstlich von Port-Olry auf der Insel Espiritu Santo verortet. Es gab zahlreiche Nachbeben. Neun hatten Magnituden im 5er-Bereich. Vanuatu steht bei vnet nicht nur wegen seiner häufigen Erdbeben in den News, sondern auch wegen seines Vulkanismus. So könnten die Erdstöße Vulkanausbrüche triggern.

Die bekanntesten Vulkane Vanuatus sind die Feuerberge Yasur auf Tanna und der Inselvulkan Ambrym, wo bis 2018 gleich 3 Lavaseen in den verschiedenen Kratern des Vulkans aktiv waren. Als die Lavaseen teils unterirdisch abflossen, wurde die Insel von starken Erdbeben erschüttert unter deren Auswirkungen die Insulaner noch heute leiden.

Die aktuellen Erdbeben sind auf dem Seismogramm von Ambrym erkennbar. Doch konkrete Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch des Vulkans sind mir nicht bekannt. Sollte es mittelfristig zu Eruptionen kommen, könnte ein Zusammenhang zu den Erdbeben bestehen.

Die Erdbeben stehen im Zusammenhang mit dem Vanuatu-Graben, der sich in einem Bogen bis nach Fidschi und Samoa zieht. Bei Samoa gab es einen Erdstoß der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag hier ca. 10 km tief.

Eines der stärkste Erdbeben in Vanuatu war ein Beben der Magnitude von 7,5, das sich am 9. August 2016 ereignete. Das Epizentrum lag ebenfalls nahe der Insel Santo. Dieses Erdbeben führte zu Tsunami-Warnungen für die umliegenden Gebiete, aber zum Glück wurden keine schweren Schäden oder Verletzungen gemeldet. Der Erdstoß ereignete sich wie das aktuelle Erdbeben an der Vanuatu-Tonga-Subduktionszone. Diese Subduktionszone ist eine Plattengrenze, wo der ozeanische Teil der Indo-Australischen Platte unter die pazifische Platte subduziert und im Erdmantel partiell aufgeschmolzen wird. In der Region Vanuatu ist die Subduktionszone bekannt für ihre seismische Aktivität und kann starke Erdbeben und Tsunamis verursachen.


Erdbeben Mw 5,9 am Indian Ridge

Datum 28.07.23 | Zeit: 07:58:56 UTC | -30.465 ; 59.840 | Tiefe: 10 km | Mw 5,9

Im Indischen Ozean bebte es heute mit einer Magnitude von 5,9. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 1095 km südöstlich von Saint-Joseph (La Réunion) und lag damit Außerhalb des Wirkungskreises, in dem sich Erdbeben auf Vulkane auswirken könnten. Dennoch (oder gerade deswegen) ist der Vulkan Piton Fournaise noch schwach aktiv und eruptiert in der 4. Woche.

Vulkan Ebeko eruptiert am 28.07.23

Ebeko auf Paramushir Island zeigt sich munter

In den letzten Tagen gab es mehrere Eruptionen des Kurilenvulkans Ebeko, der auf der Insel Paramushir liegt. Explosive Eruptionen förderten Aschewolken, die ungewöhnlich hoch aufstiegen: Laut VAAC Tokio erreichten sie Höhen von bis zu 4600 m. Zuletzt driftete die Asche in südöstliche Richtung. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“.

Das Foto wurde von KVERT am 23. Juli veröffentlicht und enthüllt bei genauerem Hinsehen einen kleinen vulkanischen Blitz nahe dem Kraterrand. Ähnliche Beobachtungen machte auch Vulkanfotograf Martin Rietze bei seinem Besuch des Ebeko. Der Feuerberg eruptierte weitaus öfter als es aus den VONA-Meldungen ersichtlich war. Obwohl Martins Besuch auf den Kurilen schon einige Jahre zurückliegt, ist es wahrscheinlich, dass es auch jetzt häufigere Eruptionen gibt, als von den Satelliten festgestellt werden. Offiziell wurden in diesem Jahr 99 VONA-Meldungen zum Ebeko herausgegeben.

Vulkan und Insel liegen vor der Südspitze von Kamtschatka. Auf der sibirischen Halbinsel sind weitere Vulkane aktiv.

Einer dieser Vulkane ist der Klyuchesvskoy im Zentrum Kamtschatkas. Von diesem Vulkan geht eine moderate Thermalstrahlung aus, die von MIROVA registriert wird. Die maximale Leistung der Wärmestrahlung betrug heute 95 MW. Nachdem der Klyuchevskoy bereits Anfang des Monats strombolianisch aktiv war, sieht es so aus, als ob er seine Aktivität wieder aufgenommen hat. KVERT bestätigt die Eruption und schreibt dazu, dass es nicht nur strombolianische Explosionen gibt, sondern auch einen Lavastrom, der entlang der Apakhonchich-Rutsche am südöstlichen Hang des Vulkans fließt.

Laut KVERT geht auch die extrusiv-effusive Eruption des Vulkans Shiveluch weiter: Im Explosionskrater des Sheveluch wird Lava herausgedrückt, begleitet von starker Gas-Dampf-Aktivität und manchmal einem Aufglühen des Lavadoms. Im Bereich des Karan-Doms wird ebenfalls eine starke Gas-Dampf-Aktivität beobachtet, die wahrscheinlich mit einer Vorbereitung für das Wachstum des Lavadoms verbunden ist.

Der Shiveluch liegt ein wenig nördlich der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas, zu der u.a. der vorher erwähnte Klyuchevskoy zählt. Alle drei aufgeführten Vulkane gehören zum Pazifischen Feuerring. Entlang der Plattengrenze des Pazifiks liegen die aktivsten Vulkane der Welt.