Vulkan-News 09.07.23: Nishinoshima

Nishinoshima mit Eruptionen

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima hat mit neuen Eruptionen begonnen. Sie lösten heute beim VAAC Tokio 3 VONA-Meldungen aus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 1500 m auf und driftete in Richtung Norden. Bereits vor einer Woche wurde das Satellitenfoto aufgenommen, das den kleinen Inselvulkan mit einer Eruptionswolke zeigt. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung.

Interessanterweise gab es gestern ein Erdbeben der Magnitude 4,7, das sich in der Nähe des Vulkans ereignete. Ein Zusammenhang zwischen dem Erdbeben und dem heutigen Vulkanausbruch kann nicht ausgeschlossen werden.

Nishinoshima gehört zum langgestreckten Ogasawara-Archipel (Bonin-Archipel), einem vulkanischen Inselbogen, dessen Mittelpunkt ca. 1000 km südlich von Tokio liegt. Der Teil mit den meisten aktiven Vulkanen des Archipels wird auch Volcano Islands genannt.

Die Aktivität von Nishinoshima hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Insel entstand erstmals im Jahr 1973 nach einem Ausbruch des Vulkans, wurde jedoch im Laufe der Zeit durch Erosion wieder abgetragen. In den Jahren 2013 und 2014 erlebte der Vulkan eine starke Eruption, bei der die Insel erneut über den Meeresspiegel gehoben wurde.

Seit 2013 hat Nishinoshima durch zyklisch wiederkehrende vulkanische Aktivitäten deutlich an Größe zugenommen. Die Eruptionen haben zur Bildung neuer Lavaströme geführt, die sich deutlich ausgebreitet haben und so die Küstenlinie der Insel erweiterten. Vor 3 Jahren kam es zu einer Serie starker phreatomagmatischer Eruptionen, die das Gesicht der Insel deutlich veränderten.


Anak Krakatau mit erhöhter Seismizität und Eruptionen

Mit Anak Krakatau steht heute ein weiterer Inselvulkan in den News. Hier gab es in den letzten 3 Tagen eine deutliche Erhöhung der Seismizität. Das VSI registrierte vorgestern 80 vulkanisch bedingte Erdbeben und eine Handvoll Eruptionssignale. Gestern wurden gut 50 Beben festgestellt. Vulkanguide Andy besichtigte die Insel und berichtete ebenfalls von kleineren Ascheeruptionen.


Ätna mit kleinem Aschepuff

Heute Morgen stieß der sizilianische Ätna eine kleine Aschewolke aus dem Neuen Südostkrater aus. Starker Wind verfrachtete sie schnell in Richtung Süden. Kleine Eruptionen können am Ätna Vorboten zu einer paroxysmalen Eruption sein. Zuletzt ereignete sich vor 4 Tagen ein Schwarmbeben im Nordwesten des Feuerbergs. Es steigt Magma auf.

Erdbeben am Fagradalsfjall – News vom 09.07.23

Staat: Island | Koordinaten: 63.901, -22.272 | Aktivität: Intrusion

Erdbebenschwarm am Fagradalsfjall geht weiter

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall gehen die Erdbeben weiter und Magma sucht sich einen Weg an die Erdoberfläche. Gestern Abend wurde gemeldet, dass die Schmelze ca. 1 km unter der Erdoberfläche steht. Zahlreiche Mikrobeben, die so schwach waren, dass sie sich an der Grenze des Messbaren bewegten, zeugten vom Versuch des Magma durchzubrechen. Doch auch wenn isländische Vulkanologen einen Vulkanausbruch in den nächsten Stunden für wahrscheinlich halten, gibt es kein Garant dafür, dass es kurzfristig zu einem Vulkanausbruch kommen wird.

Die Seismizität fluktuiert und Hochphasen wechseln sich mit Phasen geringerer Erdbebentätigkeit ab, wobei sie generell hoch bleibt. Das stärkste Einzelbeben der letzten 24 Stunden manifestierte sich gestern Abend. Es hatte eine Magnitude von 4,5 und lag am Kleifarvatn. Dieses Beben wurde höchstwahrscheinlich durch Spannungsänderungen verursacht. Heute Morgen wurde um 07:26 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 4,2 registriert. Es wurde 0,5 km östlich von Keilir verortet. In den sozialen Medien wurden Bilder eines Steinschlags geteilt. IMO warnt davor, dass die Erdbeben Steinschläge und Erdrutsche auslösen können.

Dank des schönen Wetters sind bereits seit Vorgestern viele Touristen in der Gegend des erwarteten Vulkanausbruchs unterwegs. Es gab auch schon eine leicht verletzte Wanderin, die umknickte und den Notruf rief. Sie wurde von der lokalen Bergungstruppe aus dem Gelände getragen. Die Einsatzkräfte sind nach eigenen Angaben gut auf eine Eruption vorbereitet.

Die Politik ist, das Gebiet erst zu sperren, wenn der Vulkanausbruch tatsächlich begonnen hat. Hier unterscheidet sich die Strategie des isländischen Katastrophenschutzes von den Behörden anderer Länder, wobei man bei Aktivierung einer Alarmstufe gleich eine Sperrung des Vulkans verhängt. Auf Island kann sich aber aktuell eine Eruptionsspalte zwischen zwei Vulkanen öffnen, was die Absperrung eines recht großen Areals nötig machen würde. Sobald es zu einem Vulkanausbruch kommen sollte, wird das Ausbruchsgebiet gesperrt. Erst nach Einschätzung der Situation wird die Eruptionsstelle ggf. für Besucher zugänglich gemacht. Sollte das der Fall sein, muss man in der Ferienzeit mit einem großen Besucherstrom rechnen.