Vulkan Kilauea mit Erdbeben am 02.06.23

Erdbeben am Kilauea auf Hawaii halten an

Die Erdbebenserie am Kilauea auf Hawaii reißt nicht ab. Gestern wurden gut 120 Erschütterungen am Vulkan detektiert. Die seismische Aktivität fluktuiert zwar ein wenig, bleibt aber generell hoch und liegt deutlich über dem normalen Niveau. Die Beben konzentrieren sich in zwei Bereiche. So meldete das HVO gestern 58 Beben im Bereich der Kilauea-Gipfelcaldera. Der zweite Bebenspot liegt in der Region Pahala, einem Ort an der Südküste von Big Island. Die Beben dort liegen meistens in Tiefen größer als 30 km und werden von aufsteigendem Magma verursacht, das sich in einem Magmenkörper akkumuliert. Von diesem Magmenkörper aus verteilt sich die Schmelze in flache gelegene Magmen-Reservoirs unter dem Kilauea, aber auch in Richtung Mauna Loa. daher kommt es auch unter den Gipfelregionen beider Vulkane zur Inflation. Die Bodenhebung am Kilauea liegt deutlich über dem Niveau vor der letzten Eruption. Seit Januar hob sich der Boden um gut 25 cm. Seit dem Ende der Leilani-Eruption sind es mehr als 120 cm Bodenhebung. Außer Erdbeben und Inflation gibt es einen weiteren Hinweis auf aufsteigendes Magma: es wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 126 Tonnen am Tag registriert.

Am oberen Ostrift wird hingegen weiterhin eine schwache Subsidenz gemessen und es sieht nicht danach aus, als ob auf absehbare Zeit das Leben in den Pu’u’O’o-Krater zurückkehren wird.

Die Bodenhebung am Mauna Loa wird von den HVO-Vulkanologen als schwach bezeichnet, doch betrachtet man sich die Grafen zur Bodendeformation, dann sieht man, dass er deutlich steiler verläuft als es in den Monaten vor der Eruption im letzten Herbst der Fall war. Seitdem sind ebenfalls gut 25 cm Bodenhebung zusammen gekommen. Es lassen sich zwar keine wissenschaftlich exakten Prognosen anstellen, wann es zu den nächsten Eruptionen kommen wird, doch ich denke, dass wir keine Ewigkeiten mehr warten müssen.

Vulkan Santiaguito – News am 02.06.23

Santiaguito erzeugt Aschewolken

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Gestern registrierte das VAAC Washington zum ersten Mal seit fast 2 Wochen wieder Aschewolken die vom guatemaltekischen Domvulkan Santiagutio ausgingen. Da der Santiaguito im Schatten des größeren Muttervulkans Santa Maria liegt, werden die Aschewolken beim VAAC diesem Vulkan zugerechnet. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4600 m und driftete Richtung Süden. Interessanter Weise berichtete CONRED, dass es am 29. Mai 40 Explosionen gegeben habe, die offenbar aber nicht vom VAAC erfasst wurden.

Die zuständige Behörde INSIVUMEH berichtet von schwachen bis mäßigen Explosionen, die neben Asche auch viel Gas ausstoßen. Eine Dampffahne erreicht eine Höhe von 800 m über dem Krater. Nachts nimmt man Rotglut war. Sie geht vom Dom aus und vom Lavastrom, der über die westliche Flanke des Domkomplexes fließt. Er erreicht bewaldetes Gebiet am Fuß des Doms.

Auf der Süd- und Südostflanke sowie am Lavastrom werden schwache und mäßige Schuttlawinen registriert, die ebenfalls Glutspuren ziehen können. Der Vulkan behält eine hohe Aktivität bei, da frisches Magma aufsteigt und Lavablöcke in der Kuppel des Doms intrudieren. Das meiste Material sammelt sich im Westen und Südwesten der Staukuppe an. Die Intrusion destabilisiert den Dom und es besteht die Möglichkeit, dass pyroklastischer Ströme generiert werden. Die Vulkanologen vom Santiaguito-Observatorium (OVSAN) fordern Anwohner und Besucher auf, sich nicht dem Vulkan zu nähern. Sie sollen nicht die Hänge des Doms besteigen und Flussbetten in der Nähe des Vulkans meiden, da hier nicht nur Schuttlawinen und pyroklastische Ströme abgehen könnten, sondern bei Regenfällen auch Lahare entstehen könnten.

Es sieht so aus, als wäre der Santiaguito aktuell der einzige muntere Vulkan in Guatemala, denn die beiden anderen als aktiv eingestuften Vulkane des Landes ruhen sich gerade aus. Während der Pacaya schon seit dem großen Ausbruch von 2121 schlummert, scheint sich auch der Fuego eine Pause zu gönnen, denn im INSIVUMEH-Update heißt es, dass weder glühende Tephra, noch Aschewolken beobachtet wurden. In den letzten Tagen gab es keine Explosionen. Tatsächlich meldete das VAAC zuletzt am 17. Mai Aschewolken am Fuego.


Weitere Meldung:

Popocatepetl schwächelt

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Nicht nur dem Fuego scheint (vorläufig) die Puste ausgegangen zu sein, sondern auch dem Popocatepetl in Mexiko. Nach seiner äußerst lebhaften Eruptionsphase der vergangenen Wochen, steigt die Vulkanasche am Vulkan nur noch bis zu 5800 m Höhe auf. CENPARED berichtet von einem starken Rückgang des vulkanischen Tremors. Gestern wurde er nur noch 11 Minuten lang aufgezeichnet, während er während der Eruptionshochphase 10 mal länger anhielt. Es wurden noch 219 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Die Warnstufe bleibt auf „Gelb Phase 3“.