Naturkatastrophen-News 12.04.23: Zyklon

Da ich urlaubsbedingt die Rubrik Naturkatastrophen ein wenig habe schleifen lassen, folgt heute eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse der letzten Tage. Doch der Artikel fängt mit einem zukünftigen Ereignis an, denn vor Australien steuert ein gigantischer Zyklon auf die Küste zu, wo er heute erwartet wird.

Zyklon Ilsa trifft Australien

In den letzten Tagen braute sich vor der Nordwestküste Australiens ein großer tropischer Wirbelsturm zusammen. Es wird erwartet, dass er kurz vor dem Landfall die zweithöchste Kategorie 4 erreichen wird. Im Inneren des Wirbelsturms herrschen dann Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. Entsprechend groß wird das Zerstörungspotenzial eingestuft. Besonders hart soll es die Region zwischen Port Hedland und Broome treffen. Von heute an bis zum Freitag werden hier schwerste Sturmschäden erwartet. Außerdem rechnet man mit Überflutungen, denn Ilsa hat gewaltige Wassermassen im Gepäck. In der Region Kimberly werden Evakuierungen durchgeführt und man holt sogar Viehzüchter und Farmer aus ihren Ranchen. Besonders Camper, die in der Region Urlaub machen, wurden zur besonderen Vorsicht aufgerufen und aufgefordert die Region zu verlassen. Es werden so starke Windböen erwartet, dass Caravans und Wohnmobile umstürzen könnten.
Ab Freitag könnte es zu Überschwemmungen entlang der Flüsse im Landesinneren kommen. Es werden bis zu 200 mm Niederschlag erwartet. Besonders bedroht soll das Gebiet entlang des Flusses Degrey sein.
Zyklone sind keine Seltenheit im Norden Australiens, doch nur selten erreichen sie die Kategorie 4. Zuletzt verwüstete 2019 der besonders starke Zyklon Trevor das Gebiet von Queensland und verursachte starke Überflutungen. Queensland liegt aber im Osten Australiens. Der Nordwesten wurde zuletzt vor gut 10 Jahren von einem ähnlich starken Ereignis heimgesucht.

Starke Unwetter mit Überflutungen und Stürmen gibt es aktuell aber nicht nur in Australien, sondern auch auf anderen Erdteilen wie in der Türkei, der Arabischen Halbinsel und den USA.

Überschwemmungen in der Türkei

Das Erdbebengebiet im Südosten der Türkei wurde wieder von Unwettern heimgesucht. Besonders schlimm traf es den Ort Şanlıurfa nahe der syrischen Grenze. Hier verwandelten sich Straßen in reißende Flüsse, die Autos mit Rissen und Infrastruktur zerstörten.

Unwetter gab es ebenfalls auf der Arabischen Halbinsel, wo es in Saudi Arabien und im Oman zu Hagelstürmen kam.

Tornados in den USA

Bereits in der letzten Woche gab es neue Stürme und Tornados in den USA. Sie zogen durch mehrere Bundesstaaten der Tornado-Alley und richteten große Zerstörungen an. Besonders hart traf es die Kleinstadt Marble Hill, in der 87 Gebäude stark beschädigt oder zerstört wurden. Es gab mindestens 5 Tote und mehrere Verletzte.

Zusammenfassung:

  • Im Nordwesten Australiens wird der Landfall eines starken Zyklons erwartet.
  • Im Südosten der Türkei gab es starke Unwetter, die Überflutungen auslösten.
  • Auf der Arabischen Halbinsel kam es zu schweren Hagelstürmen.
  • In den USA richteten letzte Woche Tornados schwere Schäden an.

Vulkan Shiveluch – News am 12.04.23

Shiveluch speit weiter Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Shiveluch weiterhin aktiv und stößt hoch aufsteigende Aschewolken aus, die mit der Generierung pyroklastischer Ströme assoziiert sind. Laut dem VAAC Tokio erreichte die Vulkanasche heute Morgen eine Höhe von 9.500 m und breitet sich über ein großes Gebiet im Südosten des Vulkans aus. Sehr wahrscheinlich kommt es zu weiteren Ascheniederschlägen im Ort Kljutschi, wo es bereits nach der Initialzündung des Vulkans zu starken Ascheniederschlägen kam, die die gesamte Ortschaft mit einer braunen Ascheschicht bedeckte, die massive Probleme verursacht und das öffentliche Leben zum Erliegen brachte. Inzwischen soll sie bis zu 20 cm dick sein. Sie muss schnellstens von Hausdächern entfernt werden, denn wenn sie feucht wird, verwandelt sich die Asche in eine tonnenschwere Schicht, die Dächer zum Einsturz bringen kann. Da es auf Kamtschatka noch winterlich ist, wird Niederschlag erst einmal als Schnee fallen, den man mit der Asche zusammen beseitigen kann. Mit Einsetzen der Schneeschmelze können dann aber auch Lahars am Vulkan entstehen.

Die Vulkanologen von KVERT halten die Alarmstufe „Rot“ aufrecht, da die Aschewolken eine ernste Gefahr für den Flugverkehr darstellen. In der Nähe verläuft eine viel frequentierte Luftstraße für Flüge zwischen den USA und Japan. So könnten weitere starke Eruptionen zu Einschränkungen und Verspätungen führen. Dass sich eine ähnliche Situation wie im Jahr 2011 ergeben wird, als der Flugverkehr wegen des Ausbruchs des Eyjafjallajökulls tagelang beeinträchtigt wurde und es zu Flugverboten über große Teile Europas kam, ist unwahrscheinlich, aber nicht völlig ausgeschlossen. Aber dank den Erfahrungen während des Corona-Lockdowns dürfte ein temporäres Flugverbot in einer Region der Welt nicht mehr zu so viel Panik und Aufsehen wie damals führen. Laut KVERT steigt die Vulkanasche bis zu 7.000 m auf und breitet sich 1300 km weit in Richtung Osten aus.

Die Eruption hält zur Stunde an und die Wolken geben gelegentlich einen Livecamblick auf den Vulkan frei. Wie lange die Eruption anhalten wird, lässt sich nicht prognostizieren. Es werden keine geophysikalischen Daten des Vulkans öffentlich online gestellt. Erfahrungsgemäß halten so starke Eruptionen an Domvulkanen meistens nur wenige Tage an, wobei es über längere Zeiträume hinweg zu wiederholten Eruptionen kommen kann. Die weitere Entwicklung ist vom Magmennachschub und dem Domwachstum abhängig. Die Eruptionen scheinen eine explosive Komponente zu enthalten und werden nicht ausschließlich durch Kollapsereignisse am effusiv tätigen Lavadom ausgelöst.

Zusammenfassung:

  • Eruption am Shiveluch hält an, schwächte sich aber ab.
  • Es besteht weiterhin Gefahr für den Flugverkehr.
  • In Kljutschi lagerte sich eine 20 cm mächtige Ascheschicht ab.