Naturkatastrophen-News 30.03.23: Ecuador

Erdrutsch in Ecuador richtet Katastrophe an

Starkregen löste am Sonntag in der ecuadorianischen Anden-Provinz Chimborazo einen Erdrutsch aus, bei dem mindestens sieben Personen starben und 23 weitere verletzt wurden. 60 Personen galten am Montag noch als vermisst. 163 Gebäude wurden vom Erdrutsch erfasst und zerstört oder beschädigt. Betroffen war die Gemeinde Alausi, wo mehrere Gebäude vom Erdrutsch erfasst worden waren. Heftige Regenfälle erfassten ganz Ecuador und sorgten vielerorts für Überflutungen. Hochwasserführende Flüsse brachten Brücken zum Einsturz und beschädigten Häuser in ihren Flutgebieten. Bereits Anfang des Monats rief Präsident Guillermo Lasso den Notstand für 14 Provinzen aus. Wie auch in der Türkei folgte das Hochwasser einem starken Erdbeben, das in den betroffenen Regionen bereits Schäden verursacht hatte. Zwar gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Erdbeben und Niederschlägen, doch können sie gegenseitig ihre katastrophalen Wirkungen verstärken. Die globalen Starkregenereignisse der letzten Monate könnten mit der submarinen Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’api zum Jahreswechsel 2021/22 zusammenhängen, da dabei extreme Mengen Wasserdampf in die Atmosphäre eingebracht wurden. Wissenschaftlich bewiesen ist meine Hypothese bis jetzt nicht. Im Allgemeinen wird der anthropogene Klimawandel für die Zunahme an Extremwetterereignissen verantwortlich gemacht, was sicher im langjährigen Trend auch richtig sein wird. Andere Naturereignisse globaler Reichweite können aber auch Einfluss auf das globale Klimageschehen nehmen. Die Frage ist, in wie weit wir dem Trend, auf eine Klimakatastrophe zuzusteuern, entgegenwirken können?

Analyseansatz möglicher Wirkungen alternativer Energiequellen

Meiner Meinung nach sind die tatsächlichen Möglichkeiten der Einflussnahme und ein Abwenden der Klimakatastrophe ziemlich gering geworden: wir haben Jahrzehnte lang geschlafen und was jetzt passiert, ist bei weitem nicht genug. Nur global praktizierter extremer Konsumverzicht und eine globale Geburtenkontrolle zur Reduzierung der Weltbevölkerung könnten vielleicht Abhilfe schaffen, doch defacto ist so etwas illusorisch. Ob der vermeintliche Öko-Ausbau tatsächlich so öko ist, wie behauptet wird, wage ich stark zu bezweifeln: Heizen mit Holz in jeglicher Form mag langfristig vielleicht nachhaltig sein, da Bäume nachwachsen können, aber erstens dauert dies Jahrzehnte und zweitens muss erst einmal aufgeforstet werden. Außerdem werden bereits jetzt riesige Waldflächen illegal abgeholzt und über die Feinstaubemissionen von Kaminöfen wird praktisch kaum gesprochen. Sauber ist auf jeden Fall anders! Wenn wir demnächst dazu gezwungen sein werden vermehrt mit Holz zu heizen, wird das Feinstaubproblem der Dieselfahrzeuge ein geringes sein. Was auch praktisch öffentlich nicht diskutiert wird und auch kaum erforscht ist, sind die Umweltverträglichkeit alternativer Energiequellen wie Sonnenenergie und Windkraft. Was bereits bekannt ist, ist, dass Windräder die Luftströmungen beeinflussen und massiv abbremsen. Effekte sind noch in 50 km Entfernung hinter einem Windrad messbar. Es sieht auch so aus, als würden sie die vertikale Luftschichtung und die Feuchtigkeitsverteilung durcheinander bringen. Die Auswirkungen auf unsere Ökosphäre sind praktisch noch unerforscht. Ich bin davon überzeugt, dass sie uns in einigen Jahrzehnten erneut vor Probleme stellen werden!

Zusammenfassung:

  • In der ecuadorianischen Provinz Chimborazo kam es zu einem Erdrutsch.
  • 163 Gebäude wurden verschüttet oder beschädigt.
  • Mindestens sieben Personen starben.

Vulkan-News 30.03.23: Domvulkane

Der heutige Newsbericht zu den Vulkanen konzentriert sich auf Domvulkane, von denen augenblicklich relativ viele aktiv sind. Was sich hingegen rar gibt, sind Vulkane mit Lavaseen, wobei es am Erta Alé heute auch ein hohes thermisches Signal gibt, das auf offene Lava hindeutet.

Sangay mit Lavastrom

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Vulkan Sangay liegt am Ostrand der ecuadorianischen Anden und emittiert heute eine hohe Wärmestrahlung. Laut MIROVA erreichte sie eine Leistung von 729 MW. Die Vulkanologen des IGPEN kamen sogar auf einen Spitzenwert von 1150 MW. Sie geht von einem Lavastrom aus, der in der Scharte auf der Südostflanke des Vulkans unterwegs ist.  Von der Front des Lavastroms gehen glühende Schuttlawinen ab. Es könnten auch pyroklastische Ströme entstehen. Der hochviskose Lavastrom geht von einem Dom im Südkrater des Vulkans aus. Während die effusive Tätigkeit zugenommen hat, ist die explosive Tätigkeit rückläufig. Aktuell liegen keine VONA-Warnungen des VAAC vor. Gestern wurde eine Aschewolke gemeldet, die bis 500 m über Kraterhöhe aufstieg. Die Seismografen registrierten 21 Explosionssignale und 9 Tremorphasen in Verbindung mit Emissionen. Da nur 1 größere Aschewolke gesichtet wurde, stießen die Eruptionen vermutlich überwiegend Gas aus. Allerdings war es größtenteils bewölkt, sodass sich die Eruptionen im Verborgenen abgespielt haben. Obwohl es regnete, entstanden keine Lahars. Dennoch warnt das IGPEN vor Schlammströmen, die bei schlechtem Wetter jeder Zeit entstehen könnten.


Semeru mit Lava-Ausbrüchen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Der indonesische Semeru ist ebenfalls ein Vulkan, in dessen Krater ein Lavadom wächst, von dem glühende Schuttlawinen ausgehen. In solchen Phasen ist auch hier die Gefahr sehr groß, dass pyroklastische Ströme abgehen, die bewohntes Gebiet erreichen könnten. Ein kleiner Dichtestrom entstand bereits letzte Nacht. Darüber hinaus ist der Semeru weiterhin explosiv tätig und fördert Aschewolken bis auf einer Höhe von 4300 m.  Das VSI registrierte innerhalb eines Tages 99 Explosionssignale. Außerdem wurden 7 Phasen mit harmonischen Tremoren detektiert, der bis zu 320 Sekunden anhielt. Ein Indiz dafür, dass eine ordentliche Portion Magma aufsteigt, die den Dom wachsen lässt.  Damit steigt auch das Gefahrenpotenzial weiter an!


Merapi mit Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Ähnlich ist die Situation am Merapi, der ebenfalls auf der indonesischen Insel Java liegt. Gestern meldete das VSI 132 Schuttlawinen-Abgänge. Explosionen gab es allerdings keine. Die Seismizität hat im Wochenverlauf weiter nachgelassen und kann jetzt nur als gering eingestuft werden. Es sieht nicht so aus, als würde aus größerer Tiefe viel Magma aufsteigen, dennoch können die Dome noch mit Schmelze versorgt werden, die sich bereits im oberen Magmenkörper befindet. auf langer Sicht rechne ich eher mit einen Aktivitätsrückgang, was allerdings nur eine Momentaufnahme ist, denn jeder Zeit könnte sich weiteres Magma aus großen Tiefen auf den Weg zur Oberfläche machen.

Mit den Vulkanen Bezymianny, Karangetang, Santiaguito und Shiveluch sind derzeit noch 4 weitere dombildende Vulkane aktiv, die oft in den News vertreten sind. Bei einem Lavadom handelt es sich im Prinzip um einen sehr zähen Lavastrom, der eine Staukuppel über dem Förderschlot eines Vulkans bildet. Die Lava verstopft den Schlot und es entsteht ein hoher Gasdruck im Inneren des Vulkans. Er kann so groß werden, dass es zu gewaltigen Explosionen kommt, die den Lavadom ausblasen. Dabei entstehen nicht nur hoch aufsteigende Aschewolken, sondern auch pyroklastische Ströme. Das sind Dichteströme aus einem Gemisch aus Vulkanasche, Lavablöcken und heißen Gasen, die sehr schnell auf den Vulkanhängen unterwegs sind. Sie haben ein großes Zerstörungspotenzial. Gerät man als Mensch in so einen Dichtestrom, sind die Überlebenschancen extrem gering. Praktisch immer sind schwere Verbrennungen die Folge. Wer glühend heiße Gase einatmet, verbrennt auch seine Lungen. Sie füllen sich mit Wundwasser und man erstickt. Daher gilt es an Domvulkanen besonders vorsichtig zu sein, Abstand zu halten und niemals auf den Ignimbritfeldern unterwegs zu sein. Große pyroklastische Ströme können auch Felsgrate und Hügel überspringen. Sie stellen also keine ausreichende Deckung dar.

Zusammenfassung:

  • Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung, die von einem Lavastrom ausgeht.
  • Am Semeru gehen glühende Schuttlawinen vom Dom ab. Es kommt zu harmonischen Tremor.
  • Der Merapi erzeugt ebenfalls Schuttlawinen, doch die Seismizität ist rückläufig.