Vulkan Cotopaxi mit Aschewolken am 19.01.23

Asche am Cotopaxi steigt bis auf 7600 m Höhe

Heute ist ein geschäftiger Tag für die aktiven Vulkane in Ecuador. Besonders der Cotopaxi sticht hervor, indem er Vulkanasche bis auf 7600 m Höhe steigen lässt. Die Aschewolke driftet laut einer Meldung des VAAC Washington in Richtung Nordosten. Das IGPN bestätigte in einer Meldung, dass es zu Emissionen kommt, die 2000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Der Gasanteil der Eruptionswolke schafft es nochmals 500 m höher. Asche lagert sich auf dem Vulkanhang an und es wird vor Laharen gewarnt, für den Fall, dass es zu starken Niederschlägen kommt.

Gestern gab es 3 Mal VONA-Alarm, als Asche 870 m über Kraterhöhe aufstieg. Es wurden moderate thermische Anomalien detektiert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug am 16. Januar 417 Tonnen. Am Folgetag wurden 89 seismische Eruptionssignale detektiert. Außerdem kam es zu 11 langperiodischen Erdbeben und 55 Tremorsignalen.

Das IGEPN reagierte in den sozialen Medien mit einem Dementi von Berichten, nach denen es am Cotopaxi zu strombolianischen Eruptionen gekommen sein soll. Die üblichen Faker und Fehlinformationenverbreiter hatten ein Video vom chilenischen Villarrica geteilt und als Cotopaxi ausgegeben.

Neben dem Cotopaxi sind in Ecuador auch noch die Feuerberge Sangay und Reventador aktiv. Beide emittieren Vulkanasche. Die am Reventador steigt aktuell bis auf einer Höhe von 4300 m auf und wird vom Wind in südwestlicher Richtung geweht. Am Sangay wird die Höhe der Eruptionswolken mit 6700 m angegeben. Über der Kraterhöhe sollen es 900 m gewesen sein. Hier ist die Driftrichtung Nordwesten. Am Sangay gibt es thermische Anomalien, die gestern eine Leistung von 184 MW erreichten und heute auf 10 MW abgefallen sind. Grund hierfür könnte in der Bewölkung zu finden sein und nicht in schwächerer Aktivität. In den Berichten des IGEPN wird kein Lavastrom erwähnt. Gestern wurden 111 Explosionssignale und 9 langperiodische Erschütterungen detektiert. Es gab 50 Tremorphasen.

Vulkan-News 19.01.23: Ätna

Lavastrom am Ätna fließt ins Valle del Bove

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Der Lavastrom am Ätna pausierte vor 2 Tagen kurz, um bereits nach wenigen Stunden wieder zu fließen. Heute gaben die Wolken einen kurzen Blick auf den Vulkan frei und man sah auf der Thermalcam des INGV wieder seine Wärmesignatur auf dem Steilhang des Valle del Bove. Der neue Strom hat sich einen anderen Weg gesucht und fließt nicht mehr entlang des etablierten Lavafeldes, sondern ein gutes Stück weiter südlich. Es sieht so aus, als hätte sich der Austrittspunkt nicht großartig verlagert, obwohl sich ein neuer Riss geöffnet haben soll. Der Tremor bleibt unauffällig. In den vergangenen Tagen haben sich einige Erdbeben unter dem Osthang des Vulkans ereignet. Ihre Hypozentren lagen in 10-15 km Tiefe.


Sakurajima mach weiter

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Der Sakurajima im Süden Japans bleibt aktiv und eruptiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufsteigen und gen Südwesten driften. Die Seismizität ist leicht erhöht und könnte im Zusammenhang mit der Inflation stehen, die seit dem 14. Januar registriert wird.


Shiveluch mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder aktiver geworden und legte heute eine größere Eruption hin: Das VAAC Tokio meldet Aschewolken, die in einer Höhe von 8000 m Richtung Südwesten driften. Gestern registrierte MIROVA eine moderate Thermalstrahlung mit 10 Mw Leistung. Der Dom wächst und es könnten pyroklastische Ströme abgegangen sein.

Erdbeben-News 19.01.23: Campi Flegrei

Erdbeben M 2,5 unter der Campi Flegrei

Datum: 19.01.23 | Zeit: 08:44:30 UTC | 40.83 N ; 14.14 E | Tiefe: 3 km |  Md 2,5

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde heute Vormittag von einem Erdbeben der Magnitude 2,5 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 2800 m Tiefe. Das Epizentrum lag auf dem Westrand der Solfatara. Seit gestern wurden 7 weitere Erdstöße registriert. Möglicherweise wird das aktuelle Beben einen Schwarm mit sich bringen. Die Erdbeben hängen mit einer gesteigerten Aktivität des Hydrothermalsystems zusammen, das von einem Magmenkörper in 5 km Tiefe befeuert wird.


Seit gestern gab es zahlreiche erwähnenswerte Erdbeben, daher hier ein kurzer Überblick:

Zentrale Mittelmeerregion: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 18.01.23 | Zeit: 15:54:46 UTC | Location 34.87 N ; 14.33 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Eine Erdbebenserie ereignete sich gestern in der zentralen Mittelmeerregion südlich von Malta. Das stärkste Beben brachte es auf Mw 5,1 und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 116 km südlich von Valletta auf Malta.


Erbeben Mb 5,0 in der Westägäis

Datum: 19.01.23 | Zeit: 02:22:27 UTC | 39.46 N ; 25.86 E | Tiefe: 13 km | Mb 5,0

Kurz vor der türkischen Küste bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Das Hypozentrum lag 13 km tief. Das Epizentrum wurde 29 km westlich von Míthymna (Griechenland) verortet.


Erdbeben Mb 5,0 in Dschibuti

Datum: 18.01.23 | Zeit: 19:28:11 UTC | 11.79 N ; 43.21 E | Tiefe: 5 km | Mb 5,0

Der Golf von Tadjoura in Dschibuti wurde ebenfalls von einem Erdbeben Mb 5,0 getroffen. Der Erdbebenherd befand sich in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 23 km nördlich der Hauptstadt festgestellt. Für mich ein interessantes Erdbeben, weil es im Zusammenhang mit dem Ostafrikanischen Riftvalley steht und sich in einer Region nahe des Vulkans Erta Alé ereignete. Erst im Dezember hatte es im Afar-Dreieck mehrere vergleichbare Erschütterungen gegeben, die im Nordosten des Afar-Dreiecks lagen. Damals mutmaßte ich, dass in der Region mit weiteren Erdbeben zu rechnen ist. Diese Mutmaßung halte ich aufrecht. Offenbar steht die Erdkruste in der Region unter „Zugzwang“ und man muss mit weiteren Erdstößen und Vulkanausbrüchen rechnen.

Erdbeben erschüttert den Iran am 18.01.23

Erdbeben Mw 5,8 im Westen des Irans

Datum: 18.01.23 | Zeit: 10:08:13 UTC | 38.46 N ; 45.02 E | Tiefe: 10 km |  Mw 5,8

Ein starkes Erdbeben, das sich gestern im Westen des Irans ereignete, verursachte Schäden und mehr als 120 verletzte Personen. Das Beben hatte eine Moment-Magnitude von 5,8 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km südöstlich von Khoy (Kohwy) lokalisiert. Der Ort liegt nahe des Dreiländerecks mit Türkei und Armenien. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor.

Bei Kohy handelt es sich um eine Großstadt mit 175.000 Einwohnern. Das Epizentrum lag nicht weit von der Altstadt entfernt, in der es viele betagte Gebäude gibt. Die Bausubstanz in den umgebenden Dörfern ist nicht besser. Die Gegend wurde bereits im vergangenen Jahr von einem Beben der Magnitude 5,4 durchgerüttelt, was schon beachtliche Schäden verursachte. Der aktuelle Erdstoß setzte dem noch eins drauf und schädigte weitere Gebäude. Medienberichten zufolge bildeten sich in zahlreichen Gebäuden Risse, Fensterscheiben zerbarsten und Dach- und Fassadenteile stürzten auf die Straßen, wodurch viele Menschen verletzt wurden. In umliegenden Dörfern sind einige Gebäude komplett zerstört worden.

Auf geologischen Karten erkennt man, dass der Iran eine eigenständige Mikroplatte bildet. Auf ihr liegen nicht nur das iranische Hochland, sondern auch Teile der Osttürkei und Afghanistans sowie Pakistans. Im Südwesten wird die Iranische Mikroplatte von der Zagros-Fault gegen die Arabische Platte abgegrenzt. Im Norden ist die Grenze zur Eurasischen Platte weniger scharf definiert. Die Auffaltung des Hochlands wird oft der alpidischen Orogenese zugeordnet. Neue Forschungen zeigen aber, dass es wahrscheinlich eher zusammen mit dem Ural entstand. Der Ort Kohy liegt auf dem Tabriz-Qom-Block, der im Norden von der rechtsdrehenden Tabriz-Blattverschiebung geschnitten wird. An dieser Störung hat sich der aktuelle Erdstoß ereignet.

Der Iran sowie Teile von Pakistan und Afghanistan erleben dieses Jahr auch einen außerordentlich starken Winter. Im afghanischen Kabul ist das Thermometer auf unter -20 Grad gefallen. Aufgrund der Sanktionen gegen den Iran und Afghanistan leidet man dort unter Gasmangel. In Afghanistan gibt es bereits mehr als 90 Todesopfer infolge der Kälte. Da kommen zerstörte Gebäude infolge eines Erdbebens nicht sonderlich gut!