Erdbeben-News 25.12.22

Iran: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 24.12.22 | Zeit: 24 13:24:39 UTC |  34.02 N ; 57.20 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Im Nordosten des Irans bebte es am Heiligenabend mit einer Magnitude von 5,1. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 54 km nord-nordöstlich von Tabas festgestellt. Dort leben ungefähr 50.000 Menschen. Das Beben manifestierte sich an der Grenze des Zentral-Iranischen-Blocks. Sehr wahrscheinlich gab eine Störung am Doruneh-Fault-System den Spannungen in der Erdkruste nach.


Deutschland: Erdbeben Ml 2,6

Datum: 24.12.22 | Zeit: 19:26:12 UTC | 48.32 N ; 9.02 E | Tiefe: 15 km | Ml 2,6

Gestern Abend gab es in Deutschland ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag 15 km tief. Das Epizentrum wurde 12 km nord-nordwestlich von Albstadt verortet. In der Region hat es dieses Jahr mehrere Erdbeben gegeben.


Mount St. Helens: Erdbeben Ml 2,0

Datum: 24.12.22 | Zeit: 23:18:00 UTC | 46.17 N ; 122.30 W | Tiefe: 12 km | Ml 2,0

Einen schwachen Erdstoß der Magnitude 2,0 gab es unter der Westflanke des US-amerikanischen Vulkans Mount St. Helens. Das Hypozentrum wurde in 12 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag 35 km nördlich von Yacolt. Die Werte stammen vom EMSC. Das PNSN kam auf eine Magnitude von 1,5. Außerdem werden dort 23 weitere Mikrobeben angezeigt, die sich im Dezember am Cascadenvulkan ereigneten.

Vulkan Villarrica am 25. Dezember 2022

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Strombolianisch

Vulkan Villarrica mit strombolianischen Eruptionen

Pünktlich zu Weihnachten steigerte der chilenische Vulkan Villarrica gestern seine Aktivität und erzeugte strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra über den Krater hinauswarfen und auf der Außenseite des Kraterkegels landen ließen. Die Auswurfshöhe betrug laut SERNAGEOMIN weniger als 100 m über dem Kraterrand. Die Schlacken flogen bis zu 400 m weit. Viel Sicherheitsabstand bleibt da nicht, da es trotz Alarmstufe „gelb“ nur eine Sperrzone mit 500 m Radius um den Krater gibt. Interessant ist, dass diese Sperrzone nur für Touristen, nicht aber für Einheimische gilt.

Die geophysikalischen Parameter sind im Wesentlichen unverändert: die Anzahl an Langperiodischen-Erdbeben ist weiterhin hoch. Am 23. Dezember wurden 1000 Erschütterungen detektiert, gestern waren es 983. Die Zahl der vulkanotektonischen Beben ist niedrig: Heiligabend wurden 3 Beben detektiert. Die meisten Erdbeben manifestieren sich unter der Ostflanke des Vulkans. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei etwas über 1000 Tonnen am Tag. Seit September hob sich der Gipfelbereich des Villarricas um ca. 3 cm, was auf Inflation magmatischer fluide hindeutet. Seit 1 Monat werden häufig thermische Anomalien detektiert. MIROVA zeigte nachts eine Leistung von 24 MW an.

Der 2847 m hohe Vulkan Villarrica liegt im gleichnamigen Nationalpark, im Grenzbereich der Regionen Araucanía und Los Ríos und gehört zu den bekanntesten Touristenzielen in Chile. Während des Sommers werden geführte Touren bis zum Rand des Kraters angeboten. Die Besteigung ist auch für Ungeübte durchführbar, obwohl man einen Teil der Strecke mit Steigeisen zurücklegen muss. Aufgrund des Eises drohen bei größeren Ausbrüchen Lahare. Zuletzt gab es eine Schlammlawine im Jahr 1971. Sie zerstörte Straßen, Brücken und einige Häuser. auch landwirtschaftliche Nutzfläche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Seit der Besiedlung Chiles durch die Spanier wurden am Villarrica gut 50 Eruptionsphasen dokumentiert.

Vulkan Cotopaxi am 25.12.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Asche am Cotopaxi verfärbt den Gletscher

Vom ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi gingen mehrere Asche-Emissionen aus, die bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Der Wind wehte die Aschewolken in Richtung Nordwesten, wo sie noch in 60 km Entfernung Ascheniederschlag verursachten. Die Vulkanologen vom IGEPN unternahmen am 23. Dezember einen Überwachungsflug und sahen, dass Ascheablagerungen den Gletscher dunkel färbten. Es wurden 53 Erdbeben mit langen Perioden registriert. Hinzu kamen 6 eruptive Tremorsignale.

Der Cotopaxi bereitet den Vulkanologen zunehmend Sorgen: bereits am 21.Oktober wurde unter dem Cotopaxi ein langanhaltendes Tremorsignal registriert, das im Frequenzbereich 2-8 Hz geschwungen hat. In den letzten Tagen wird ein kontinuierlicher Gasstrom beobachtet, der Dampfwolken zwischen 200 und 2800 m hoch aufsteigen lässt. Die Dampfwolken enthalten viel Schwefeldioxid. Es werden schwache Erdbeben registriert. Zudem wird eine moderate Aufblähung des Vulkans beobachtet, die auf einen unterirdischen Magmenzufluss hindeutet. Thermische Anomalien zeigen, dass Magma im Fördersystem steht. Untersuchungen der ausgestoßenen Asche zeigen, dass es einen relativ hohen Anteil an Tephra gibt, die von frisch aufgestiegenem Magma stammt.

Das IGEPN schreibt in einem Sonderbulletin, dass die Ascheemissionen zunehmen, sie haben aber bisher nicht das Niveau des Ausbruchs von August bis November 2015 erreicht. Die mittelfristige Entwicklung dieser Aktivität ist aufgrund der Natur vulkanischer Phänomene ungewiss. Kurzfristig (Tage bis Wochen) ist es jedoch am wahrscheinlichsten, dass sich die Ascheemissionen wiederholen und/oder verstärken, ohne dass es weitere Warnungen gibt, aber auch ohne dass die bei der Eruption 2015 beobachteten Werte erreicht werden. In diesem Sinne ist es wichtig, das Überwachungssystem aktiv zu halten und die Präventiv- und Schadensbegrenzungsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Eruptionsszenarien des Vulkans Cotopaxi fortzusetzen, und die IGEPN wird weiterhin auf Veränderungen der vom Vulkan ausgehenden Bedingungen achten, um die Behörden und die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren.

Der Cotopaxi ist der zweithöchste Vulkan des südamerikanischen Landes und liegt unweit der Hauptstadt Quito. Daher wird er besonders gut überwacht. Es besteht die Gefahr, dass größere Eruptionen den Gipfelgletscher schmelzen und Lahare entstehen könnten, die große Entfernungen zurücklegen.

In Ecuador sind aktuell noch die Vulkane Reventador und Sangay aktiv. Vom Sangay geht heute eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 171 MW aus. Asche erreicht eine Höhe von bis zu 6100 m.

Frohe Weihnachten 2022

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr. Habt vielen Dank fürs Lesen der Seite. Ich freue mich über jeden Besuch. Weihnachtliche Grüße, euer Marc Szeglat