Datum: 13.12.22 | Zeit: 14:14:27 UTC | 34.01 N ; 57.25 E | Tiefe: 2 km | Mw 5,3
Im Nordosten des Irans kam es zu einem Erdbeben der Moment-Magnitude 5,3. Der Erdbebenherd lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 55 km nord-nordöstlich von Tabas festgestellt. Der Erdstoß manifestierte sich um 14:14:27 UTC. Beim EMSC gibt es eine Wahrnehmungsmeldung. Aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrums ist es gut möglich, dass es Schäden gegeben hat, obwohl das Erdbeben alleine nach der Magnitude zu urteilen bestenfalls leichte Schäden verursachen konnte. Entsprechende Infos liegen mir aber nicht vor.
Nordküste von Bali wird von zahlreichen Erdbeben erschüttert
Datum: 13.12.22 | Zeit: 10:38:22 UTC | 8.21 S ; 115.65 E | Tiefe: 8 km | Mw 5,2
Vor- und an der balinesischen Nordküste manifestierten sich zahlreiche Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,2 und ein Hypozentrum in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 27 km nördlich von Amlapura verortet. Der Erdstoß ereignete sich um 18:38:22 Uhr WIB. Bei uns war es 10:38:22 Uhr UCT. Der Erdstoß lag offshore, kurz vor der Küste. Es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben und die Erdbebensequenz scheint noch nicht abgeschlossen zu sein. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Das Hauptbeben könnte Schäden verursacht haben, aber entsprechende Meldungen liegen mir noch nicht vor.
Das Besondere an diesen Erdbeben ist, dass sie sich in der gleichen Region ereignen wie jene, die heute vielfach als Vorläufer der Agung-Eruption von 2017 angesehen werden. Obwohl es sich um tektonische Beben handelt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufsteigendes Magma unter dem Agung (oder eines der benachbarten Vulkane) das Spannungsfeld der Region änderte und die Erdbebensequenz auslöste. Andersherum könnten auch Vulkane auf das Erdbeben reagieren. Der Gunung Agung liegt keine 20 km vom Epizentrum des Hauptbebens entfernt. Einige Nachbeben lagen sogar an der auslaufenden Nordflanke des Feuerbergs.
Wir erinnern uns: Gunung Agung liegt an der Nordostküste der beliebten indonesischen Ferieninsel Bali. Dort überwintern auch Rentner aus Deutschland. Der Agung ruhte bis zum September 2017, als es zu Schwarmbeben unter dem Vulkan kam. Es wurden Hunderte Beben detektiert. Am 27. September kam es unter der Westflanke zu einem Erdbeben M 4,2. Es wurde ein Vogelsterben in den Plantagen am Fuß des Vulkans gemeldet. Vermutlich erstickten die Tiere in vulkanischem Kohlendioxid. Am 21. November kam es zu einer phreatischen Eruption und 4 Tage später ereigneten sich erste Ascheeruptionen. Ein Dom wuchs im Krater, doch der befürchtete große Vulkanausbruch blieb widererwartend aus.
Tatsächlich sehe ich gerade, dass es schon vor dem Erdbeben eine Aschewolken-Sichtung am Agung gegeben haben soll. Es wurde eine VONA-Warnung ausgelöst und der Alarmstatus „orange“ ausgerufen. Die Asche soll eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel erreicht haben. Auf Satellitenfotos konnte sie nicht nachgewiesen werden.
Die vielen Vulkanausbrüche und Erdbeben der letzten Woche ließen mir nicht genug Zeit, um über die Naturkatastrophen zu berichten, die es durchaus noch gibt. Außerdem habe ich meine Schülerseiten auf der Hauptseite überarbeitet und ausgebaut. Da ich damit fast fertig bin, kann ich heute eine Zusammenfassung zu den Naturkatastrophen bringen, die es durchaus noch gibt. Es ist Winter und in einigen Erdteilen ist es durchaus kalt geworden. Und das trotz globaler Klimaerwärmung: in der kältesten ständig bewohnten Stadt der Erde, dem sibirischen Oimjakon, fiel das Thermometer heute auf -53 Grad. Vorhergesagt sind nächtliche Werte von bis zu -58 Grad Celsius. Das ist zwar noch ein gutes Stück von den -71 Grad, die dort im letzten Winter erreicht wurden, doch man kann die aktuellen Temperaturen nach unseren Maßstäben getrost als winterlich bezeichnen. Das Problem ist- und hier kommt die Katastrophe ins Spiel-, dass der kaputte Jetstream Ausbrüche arktischer Luftmassen bis weit in den Süden erlaubt. Das lässt nicht nur das Thermometer in Skandinavien fallen, sondern auch bei uns und im Mittelmeerraum bis ganz in den Westen und Osten Europas. Dort sind Mittelmeer, Schwarzes Meer und sogar der Atlantik immer noch warm. Treffen die nordischen Kaltluftmassen auf die Wärme der beschriebenen Regionen, bilden sich Unwetter, die Starkregen auslösen. Das ist in den letzten Wochen und Tagen häufig passiert. So wurde die portugiesische Hauptstadt Lissabon am Wochenende von Starkregen heimgesucht, der die Gassen der Stadt in Bäche verwandelte. In den Fluten starb eine Frau. Sie befand sich im Keller ihres Hauses, als die Wassermassen kamen und diesen überfluteten. Während für die 55-jährige jede Hilfe zu spät kam, konnte ihr Mann noch gerettet werden.
Überflutungen Antalya
Erst am Montag lösten heftige Unwetter Katastrophenalarm in der türkischen Ferienregion Antalya aus. Starkregen verwandelte auch hier die Straßen in Flüsse und spülte Autos wie Spielzeuge fort. Straßen und Brücken wurden zerstört. Lokale Katastrophenschutzmitarbeiter und Bürgermeister erklärten in Interviews, dass es in der Region solche Überschwemmungen seit mindestens 50 Jahren nicht mehr gegeben hätte.
Aber auch aus anderen Erdteilen werden starke Unwetter und Überflutungen gemeldet, etwa aus Argentinien, Brasilien, Indonesien und Saudi-Arabien. In Australien kam es zu starken Hagelschlägen.