Erdbeben Mw 6,0 in Mexiko am 11.12.22

Starkes Erdbeben erschüttert Mexiko

Datum: 11.12.22 | Zeit: 14:31:37 UTC | 17.45 N ; 100.41 W | Tiefe: 60 km |  Mw 6,0

Heute Nachmittag manifestierte sich im Süden Mexikos ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Das Epizentrum wurde nahe der Küste verortet und befand sich 27 km nördlich von Atoyac de Álvarez. Der Erdstoß war in einem weiten Umkreis zu spüren gewesen. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus gut 100 km Entfernung vor. Schadensmeldungen gab es bis jetzt nicht. Aufgrund der recht großen Tiefe des Hypozentrums dürfte sich das Beben an der Oberfläche nicht so stark ausgewirkt haben.


South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 11.12.22 | Zeit: 06:40:17 UTC | 58.77 S ; 25.41 W | Tiefe: 10 km |  Mw 5,7

Östlich der South Sandwich Inseln bebte es heute früh mit einer Magnitude von 5,7. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 2176 km östlich von Stanley auf den Falkland Inseln.

Vulkan Fuego mit Paroxysmus am 11.12.22

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Paroxysmus

Fuego: Warnung vor Pyroklastischen Strömen

Gestern steigerte sich die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Fuego bis eine paroxysmale Eruption einsetzte. Es wurde der typische Verlauf eines Paroxysmus beschrieben. Zunächst begann sich die strombolianische Tätigkeit aus dem Gipfelkrater zu steigern, dann floss ein Lavastrom Er erreichte gestern Abend eine Länge von 600 m und floss durch die Ceniza-Schlucht. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab. Die strombolianischen Explosionen steigerten sich zu einer kleinen Lavafontäne. Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 10.600 m auf und drifteten in Richtung Südosten. Der Lavastrom wuchs bis auf 800 m Länge. Es entstanden Pyroklastische Ströme, die durch die Schluchten Las Lajas und El Jute abgingen. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 416 MW Leistung.

CONRED postete heute ein Bild, auf dem man vor lauter Asche praktisch nichts sieht und warnte erneut davor, dass Pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Es wurde ausdrücklich gewarnt, sich am Fuß des Vulkans aufzuhalten. Die Warnung galt insbesondere für die Schluchten, durch die Pyroklastische Ströme gleiten könnten.

In den Ortschaften Panimaché 1 in San Pedro Yepocapa und Chimaltenango kam es zu starken Ascheniederschlägen.

Ein Lob für unseren Vulkanverein Vulkanologische Gesellschaft e.V. gab es dann auch von Gustavo Chinga von INSIVUMEH für unsere Webcam. Das nächtliche Infrarotbild hat den Vulkanologen sehr bei der Beurteilung der Lage geholfen.

Aktuell hüllt sich der Vulkan in Wolken, doch auf unserer Livecam sieht man Asche über den Wolken aufsteigen. Es sieht also so aus, als wäre der Paroxysmus noch nicht vorbei.

Im Juli 2018 ereignete sich ein besonders starker Paroxysmus, in dessen Folge Pyroklastische Ströme bewohntes Gebiet erreichten. Mehr als 300 Menschen starben. voraus ging eine Serie normaler Paroxysmen. Seitdem kam es zu keinen neuen Serien mehr, sondern nur noch zu vereinzelten Paroxysmen. Vielleicht ändert sich das wieder.

Vulkan-News am 11.12.22: Lascar

Lascar mit Asche in 11.200 m Höhe

Staat: Chile | Koordinaten: -23.36, -67.73 | Aktivität: Ascheeruption

Der chilenische Vulkan Lascar erzeugte weitere Eruptionen und stieß dabei Asche aus, die bis auf einer Höhe von 11.200 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Die Anwohner des nächstgelegenen Ortes Talabre wurden aufgefordert, sich auf Evakuierungen vorzubereiten. Der Ort liegt 30 km vom Vulkan Lascar entfernt. Bis jetzt wurde aber nur die Alarmstufe „gelb“ verhängt. Es können ohne weitere Vorwarnungen stärkere Eruptionen auftreten, aber mit einem katastrophalen Ereignis scheint man vor Ort nicht zu rechnen.

Die Anzeichen für eine bevorstehende Eruption waren diffus. Wie bereits gestern erwähnt, gab es sporadische Wärmeanomalien mit einer geringen Leistung. Ebenso sporadisch traten vulkanotektonische Erdbeben auf. Einen Peak in der Seismizität gab es zuletzt im Januar dieses Jahres, als an einem Tag 27 schwache Erschütterungen registriert wurden. Aus dieser Zeit stammt auch der letzte Tätigkeitsbericht der Vulkanologen, der beim GVP veröffentlicht wurde. Vor der aktuellen Eruption gab es keine Auffälligkeiten der geophysikalischen Parameter. Alles deutete auf ein langsames Aufladen des Vulkans hin, aber nichts auf eine unmittelbar bevorstehende Eruption. Erst am Tag vor dem Ausbruch gab es einen Anstieg in der Seismizität als 14 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Gestern, am Tag des Ausbruchs, stieg ihre Zahl auf 26 an. Außerdem wurden 55 langperiodische Erdbeben registriert. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,8. der Schwefeldioxid-Ausstoß war in den Wochen vor der Eruption rückläufig, was ein ehr ungewöhnliches Phänomen ist. So wurde vor der Eruption ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 424 Tonnen am Tag registriert. Hätten nicht bereits am 9.Dezember die vulkanotektonischen Erdbeben zugenommen, dann würde ich sagen, dass der Ausbruch durch das Erdbeben Mw 5,6 getriggert worden ist. Sein Epizentrum befand sich ca. 40 km nordwestlich des Vulkans und ereignete sich wenige Stunden nach dem Einsetzen der vulkanotektonischen Erdbeben am Vulkan. Natürlich könnte es trotzdem einen Zusammenhang zwischen dem tektonischen Erdbeben und dem Vulkanausbruch geben. Es ist sogar denkbar, dass eine Magmenintrusion unter dem Vulkan das Erdbeben triggerte, doch das ist spekulativ. Die bisherigen Daten deuten keine große Magmenintrusion an.