Erdbeben-News 29.11.22: Reykjanes-Ridge

Reykjanes-Ridge: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 29.11.22 | Zeit: 16:05:43 UTC | 54.05 N ; 35.02 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Am mittelatlantischen Reykjanes-Ridge ereignete sich heute Nachmittag ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum wurde 1343 km südlich von Reykjavik verortet.

Ein weiteres Beben brachte es auf Mb 5,1.


Griechenland: Erdbeben Ml 4,4

Datum: 29.11.22 | Zeit: 05:23:36 UTC | 38.29 N ; 24.35 E | Tiefe: 7 km | Ml 4,4

Vor der Ägäis-Küste der griechischen Insel Euböa bebte es heute Morgen mit einer Magnitude von 4,4. Der Erdbebenherd lag in nur 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 17 km nordöstlich von Néa Stíra festgestellt. Athen liegt 64 km vom Epizentrum entfernt. Das Erdbeben war in einem großen Umkreis zu spüren gewesen. Beim EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor. Es ereigneten sich mehrere Nachbeben.


Hawaii: Erdstoß Ml 4,2

Datum: 29.11.22 | Zeit: 13:26:58 UTC | 19.26 N ; 155.41 W | Tiefe: 32 km | Ml 4,2

An der Südküste von Hawaii ereignete sich ein Erdbeben Ml 4,2, das nicht direkt mit dem Vulkanausbruch zusammenhing. Es manifestierte sich 10 km nordöstlich von Pāhala und hatte ein Hypozentrum in 32 km Tiefe. Damit stand es mit dem Magmenaufstiegsweg am unteren Südwestrift des Kilaueas in Verbindung. Die Shakemap zeigt nicht nur dieses Beben, sondern auch das Schwarmbeben am Mauna Loa, das infolge des Ausbruchs aktiv ist.


Island: Erdbeben Mb 3,8

Datum: 29.11.22 | Zeit: 01:09:48 UTC | 64.66 ; -17.47 | Tiefe: 2,4 km | Mb 3,8

Am Rand der isländischen Bardarbunga-Caldera bebte es mit Mb 3,8. Das Hypozentrum lag 2,4 km tief. Das Epizentrum wurde 3,3 km nordöstlich des Vulkans verortet.

Es gab auch schwächere Beben an den übliche Lokationen in Island. Dazu zählen Askja-Herdubreid, Grimsvötn und Katla. 149 Beben wurden unter Island in den letzten 48 Stunden detektiert.

Vulkan-News 29.11.22: Ätna

Ätna mit Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Gestern ist ein wenig der Ätna aus dem Fokus der Berichterstattung gerutscht, weil sich der Mauna Loa in den Vordergrund gedrängelt hatte. Dabei war zumindest gestern noch der kleine Lavastrom aktiv, der seit Sonntag aus dem neuen Förderschlot an der nordöstlichen Basis des Südostkraterkegels fließt. Man erkennt ihn auf einem Sentinel-Satellitenbild vom 28.11.22. Was man auch erkennen kann, ist, dass es eine neue thermische Anomalie in einem Schlot des Südostkraterkegels gibt. Ein weiterer Vent ist in der Bocca Nuova heiß. Die Geophysikalischen-Parameter sind weiter unauffällig, sieht man mal von einigen Erdbeben unter der Nordflanke des Vulkans ab. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,3 und ein Hypozentrum in fast 28 km Tiefe.


Cotopaxi eruptiert Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruption

Das VAAC detektierte am ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Es wird eine schwache Thermalstrahlung mit 7 MW Leistung registriert.


Shiveluch mit Asche in 5800 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Am Shiveluch gab es heute 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche in der Luft. Sie erreichte eine Höhe von bis zu 5800 m Höhe und driftete in Richtung Nordosten. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 226 MW Leistung. Der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab.

Mauna Loa mit Lavafontäne

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Lavastrom

Lavastrom 16 km von Sattelstraße entfernt

Eruptionen sind dynamische Prozesse und entwickeln sich weiter. So auch der aktuelle Ausbruch am Mauna Loa auf Hawaii. Die Eruption, die gestern begann, geht weiter, allerdings tritt in der Caldera keine Lava mehr aus. Von den 3 Rissen, die sich am Nordostrift öffneten, haben 2 ihre Aktivität eingestellt. Die Fronten ihrer Lavaströme stagnierten 18 km von der Sattelstraße entfernt. Die tiefst gelegene Spalte auf 3600 m Höhe bleibt hingegen aktiv und steigerte die Höhe ihrer Lavafontänen. Im Bericht des HVOs ist zu lesen, dass die Fontänen zwischen 30 und 60 m hoch sind. Sie speisen mehrere Lavaströme, die parallel zum Nordostrift fließen. Die am weitesten fortgeschrittene Lavafront befand sich heute ungefähr auf 3000 Höhenmetern und war 16 km von der Sattelstraße entfernt. Die Vulkanologen gehen nicht davon aus, dass die beiden oberen Salten wieder aktiv werden, schließen aber nicht aus, dass sich unterhalb der aktuellen Spalte weitere Öffnungen bilden könnten. Aktivität am Südwestrift gibt es nicht. Die Lava fließt noch weit oben am Mauna Loa und Grundstücke oder Siedlungen sind bis jetzt nicht in Gefahr. Der Mauna Loa Nationalpark ist geschlossen. Vulkanspotter, die den Vulkanausbruch auf Hawaii selbst erleben wollen, müssen mit langen Märschen und Kontrollen rechnen.

Dass eine Eruption ein dynamischer Prozess ist, erkennt man auch an der anhaltenden Erdbebenaktivität. Das EMSC registrierte heute fast 50 Erdstöße im 2er Bereich. Die meisten Beben liegen nahe der Oberfläche und weisen daher negative Vorzeichen auf. Sie zeugen von Gesteinsfrakturen infolge von Magmenbewegungen und es ist damit zu rechnen, dass sich weitere Eruptionsspalten öffnen könnten. Es bebt nicht nur unter dem Nordostrift, sondern auch unter dem Südwestrift. Nicht ausgeschlossen, dass sich dort auch noch eine Spalte öffnen wird. Die Bodenhebung hat sich auf ein normales Maß im Bereich von 6 µrad reduziert. Bedenkt man, wie groß der Mauna Loa ist, wird sich vergleichsweise viel Magma im Untergrund angesammelt haben. Die Frage ist, ob auch alles eruptiert werden wird?