Erdbeben Mb 2,3 in Deutschland am 20.11.22

Schwaches Erdbeben in Grenzregion zwischen Eifel und Hundsrück

Datum: 20.11.22 | Zeit: 12:51:28 UTC | 50.15 N ; 7.38 E | Tiefe: 2 km | Mb 2,3

Heute Mittag erschütterte ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,3 die Grenzregion zwischen dem Hundsrück und der Eifel. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von nur 2 km. Das Epizentrum wurde vom EMSC 10 km nordwestlich von Kastellaun verortet und ereignete sich ca. 30 km südlich des Laacher See Vulkans in der Eifel. Einen direkten Zusammenhang zum Eifelvulkanismus gibt es wahrscheinlich nicht. Das Hypozentrum lag zu flach und dazu außerhalb der Vulkaneifel.

Erdbeben-News 20.11.22: Italien

Italien: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 20.11.22 | Zeit: 05:20:30 UTC | 43.90 N ; 13.26 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

Vor der italienischen Adriaküste gab es ein weiteres moderates Erdbeben. Es hatte eine Magnitude von 4,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 58 km östlich von Rimini verortet. Das Beben ist als Nachbeben der starken Erschütterung m 5,6 vom 9. November zu verstehen.


Island: Erdbeben Mb 3,2 unter Katla

Datum: 19.11.22 | Zeit: 21:13:05 UTC |  63.64 ; -19.08 | Tiefe: 0,1 km | Mb 4,6

Gestern Abend ereignete sich ein Erdstoß Mb 3,2 unter dem isländischen Gletschervulkan Katla. Der Erdbebenherd lag in nur 100 m Tiefe. Es folgten einige schwächere Erdbeben. Auch unter dem benachbarten Vulkan Hekla gab es einen schwachen Erdstoß.

Gegenüber dem letzten Monat ist es seismisch betrachtet ruhig unter Island geworden. Die Seismizität bewegt sich wieder auf normalem Niveau. Innerhalb von 48 Stunden registrierte IMO 76 Erdbeben unter der Insel. Sie konzentrieren sich auf die Reykjanes-Halbinsel, das Askja-Herdubreid-System und die Tjörnes-Fracture-Zone.

Erwähnenswert ist, dass die Inflation am Grimsfjall (Grimsvötn) zugenommen hat. Dort kam es in diesem Monat zu einer Bodenhebung von 6 cm.

Vulkan Klyuchevskoy eruptiert am 20.11.22

  • Auf Kamtschatka erwachte der Klyuchevskoy.
  • Er eruptiert strombolianisch.
  • Auf der Halbinsel sind die Vulkane Bezymianny und Shiveluch bereits aktiv.

Kamtschatka liegt im äußersten Osten Sibiriens und bildet eine Halbinsel, die man getrost als ein El Dorado für Vulkanbeobachter bezeichnen kann, denn anders als in vielen anderen Teilen der Welt habe ich mich bei meinen Besuchen in Kamtschatka relativ frei gefühlt: Man konnte sich selbst nach Lust und Laune in Gefahr bringen und auf aktive Vulkane steigen, ohne dass es jemanden gekratzt hätte! Bedauerlicher Weise liegt Kamtschatka in Russland und als persönliche Antwort auf den Ukraine-Krieg, kommen für mich Reisen dorthin momentan nicht infrage. Verrückte Welt! Doch zurück zu den Vulkanen Kamtschatkas: Dort sind nun 3 Feuerberge aktiv, denn neben Bezymianny und Shiveluch erwachte der Klyuchevskoy aus seiner Ruhe.

Klyuchevskoy mit strombolianischen Eruptionen

Der Klyuchevskoy ist einer der Vulkane der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas, zu der auch der Bezymianny gehört. Während im Krater dieses Vulkans seit langem ein Lavadom wächst, von dem periodisch pyroklastische Ströme abgehen, war es um den Klyuchevskoy in den letzten beiden Jahren relativ ruhig bestellt. Doch nun meldet KVERT, dass es eine schwache thermische Anomalie am Krater gibt und dass strombolianische Eruptionen eingesetzt haben. Die Seismometer registrieren bis zu 10 Explosionen pro Stunde. Da der Krater gut 200 m tief ist, fliegen nur selten glühende Lavabrocken bis über den Kraterrand hinaus. Nachts ist aber ein roter Lichtschein aus dem Krater sichtbar. Zudem sieht man Dampfwolken aufsteigen, die gelegentliche Vulkanasche enthalten. Die Vulkanologen halten es für wahrscheinlich, dass sich die Aktivität weiter steigern wird. Typisch für den Klyuchevskoy sind Paroxysmen, die auch Lavaströme erzeugen.

Gestern gab es vor der Küste Zentralkamtschatkas ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Lokale Medien sehen eine Korrelation zwischen dem Beginn der eruptiven Aktivität und dem Erdbeben. Sie gehen davon aus, dass das Erdbeben die Eruptionen getriggert hat. Auf Sentinel-Satellitenbildern sieht man aber, dass es schon vor 2 Tagen eine schwache thermische Anomalie im Krater gab, die in etwa genauso schwach war, wie das aktuelle Signal. Wahrscheinlich setzten die Eruptionen bereits vor dem Erdbeben ein.

Auf den Satellitenaufnahmen sieht man auch eine schwache thermische Anomalie am Bezymianny, der sich in direkter Nachbarschaft zum Klyuchevskoy befindet. Der Dom wächst langsam weiter. In etwas größerer Entfernung, aber immer noch in Sichtweite, liegt der Shiveluch. Von seinem Dom geht eine moderate Thermalstrahlung aus. VONA-Meldungen attestieren dem Vulkan Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5800 m aufsteigen und nach Osten driften.