Sumatra von starkem Erdbeben erschüttert am 18.11.22

Erdbeben Mw 6,8 vor Südwestküste von Sumatra

Datum: 18.11.22 | Zeit: 13:37:04 UTC | 4.96 S ; 100.76 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,8

Heute Nachmittag wurde die indonesische Insel Sumatra von einem starken Erdbeben erschüttert. Es hatte eine Moment-Magnitude von 6,8 und ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Das Epizentrum wurde 211 km südwestlich von Bengkulu lokalisiert. Der Erdstoß manifestierte sich an der Subduktionszone des Sundagrabens, der für seine Starkbeben berüchtigt ist. Aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrums halte ich die Tsunamigefahr für groß. Obwohl das Epizentrum offshore lag, könnten in Küstenorten Schäden entstanden sein. Entsprechende Meldungen liegen mir noch nicht vor. Es gab zahlreiche Nachbeben. In relativer Nähe zum Epizentrum liegen die Vulkane Anak Krakatau und Marapi. Sie könnten von dem Erdbeben beeinflusst werden.

Erdbeben-News 18.11.22: USA

USA: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 16.11.22 | Zeit: 21:32:44 UTC | 31.62 N ; 103.99 W | Tiefe: 8 km | Mw 5,4

Bereits vorgestern ereignete sich im Westen von Texas ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Der Erdbebenherd befand sich in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 52 km west-nord-westlich von Pecos festgestellt. Das starke Erdbeben war in einem großen Umkreis deutlich wahrnehmbar gewesen. Nach Angaben des USGS war das Erdbeben im Osten bis Dallas und Austin und im Norden bis Roswell in New Mexico zu spüren gewesen. Es gibt Wahrnehmungsmeldungen, die den Erdstoß als „schrecklich“ bezeichnen. Er war fast 1 Minute lang. Meldungen über Schäden liegen nicht vor, doch vorsichtshalber wurde ein historischen Gebäude geschlossen und überprüft. Es ist Sitz der Verwaltung der University Health in San Antonio. Es wurden zahlreiche schwächere Nachbeben detektiert.

Die Region um El Paso zählt zu den seismisch aktivsten Zonen der USA. Die Aktivität hier ist allerdings nicht vergleichbar mit den großen pazifischen Störungszonen der Westküste. Dennoch gab es hier in den letzten Jahren mehrere moderate-starke Erdbeben. Zuletzt wurde ein Beben der Magnitude 5,0 im März 2020 registriert.

Die Erdbeben manifestierten sich gut 100 km westlich des Rio-Grande-Rifts. Hierbei handelt es sich nicht nur um das Flussbett des gleichnamigen Flusses, sondern um einen tektonischen Graben. Er weißt Ähnlichkeiten mit dem Ostafrikanischen Riftvalley auf und verläuft auf einer Länge von mehr als 1000 km durch den mittleren Südwesten der USA. Das Rift beginnt beim Ort Leadville in Colorado, verläuft durch das texanische Presidio und mündet im mexikanischen Chihuahua in den Golf von Mexico. Entlang des Rifts bildeten sich 4 große Becken. Es ist möglich, dass sich das Beben an einer Seitenstörung des Rio-Grande-Rifts ereignete. Es gibt aber noch eine andere mögliche Ursache für die Seismizität der Region um Pescos: in der Gegend wird Erdöl mit dem umstrittenen Fracking-Verfahren gefördert. Studien belegten, dass es einen Zusammenhang mit der Ölfördermenge und der Zunahme schwacher Erdbeben der Region gibt. Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich werden allerdings selten durch Fracking ausgelöst.


Iran: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 17.11.22 | Zeit: 13:59:33 UTC | 26.90 N ; 55.31 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Gestern bebt es im Süden des Irans mit einer Moment-Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 57 km nordöstlich von Bandar-e Lengeh verortet. Beim EMSC liegen 2 Wahrnehmungsmeldungen vor. Demnach war der Erdstoß auch in den Emiraten deutlich zu spüren gewesen. In der Region gab es in diesem Jahr mehrere vergleichbare Erdbeben.

Vulkan Fuego mit Aktivtätssteigerung am 18.11.22

Explosionen und glühende Schuttlawinen am Fuego

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Bereits gestern erwähnte ich kurz die gesteigerte Aktivität am Fuego. Ein Bulletin von INSIVUMEH stand zu dieser Zeit noch aus. Die Vulkanologen reichten es heute via Twitter nach und bestätigten im Prinzip meine Beobachtungen, die ich via unserer LiveCam und Fernerkundungsdaten machte: es gibt 5-15 explosive Eruptionen in der Stunde. Sie werden als schwach bis mäßig stark beschrieben. Vulkanasche schafft es bis auf 4800 m über Normalnull. Die Aschewolken werden in südwestlicher Richtung geweht und verursachen in den Ortschaften am Fuß des Vulkans Ascheniederschlag. Die Anwohner sollen sich mit Staubmasken vor der Asche schützen und Fenster und Türen geschlossen halten. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgestoßen. Sie landet auf den Vulkanflanken, wo sie in glühenden Schuttlawinen durch die Abflussrinnen rollt. Das meiste Material geht durch die Schluchten Ceniza, Santa Teresa, Las Lajas und Taniluya ab und erreicht teilweise die Vegetationszone. Es gibt zeitweise Lavaspattering und nachts sieht man beständiges Leuchten der Rotglut am Krater. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 118 MW Leistung. Die Aktivität wird von starken Entgasungen begleitet, die laute Geräusche wie von einer Dampflock erzeugen. Sie dauern zwischen 3 und 12 Minuten. Die stärkeren Explosionen erzeugen Druckwellen, die Türen und Fenster in den Ortschaften zum Vibrieren bringen. Die frischen Ascheablagerungen stellen bei starken Regenfällen eine Gefahr dar, denn dann könnten Lahare generiert werden.

Am Vulkan herrscht ein wenig Alarmstimmung, fürchtet man doch eine weitere Aktivitätssteigerung bis hin zum Paroxysmus. Dann könnten Pyroklastische Ströme entstehen, die die Menschen in den Orten gefährden. Die Katastrophenschutzbehörde CONRED empfiehlt den Menschen am Fuego sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten und die wichtigsten Dokumente und Utensilien in einer Fluchttasche parat zu halten. Sie sollen den Durchsagen in den Medien folgen und sich über den Aktivitätsstatus des Vulkans informieren. Die Vorsichtsmaßnahmen sind nicht unbegründet, denn im Jahr 2018 starben ca. 300 Personen in Pyroklastischen Strömen, die Orte am Fuß des Vulkans erreichten. Damals funktionierte das Frühwarnsystem nicht sonderlich gut. Allerdings gab es zu dieser Zeit eine Serie von Paroxysmen und man hatte sich an die Aktivität quasi gewöhnt, bevor es dann doch zur Katastrophe kam.