Erdbeben Mw 6,8 bei Fidschi

Fidschi: Doppelwumms-Erdbeben Mw 6,8

Datum: 09.11.22 | Zeit: 09:51:03 UTC | 26.21 S ; 178.26 E | Tiefe: 655 km | Mw 6,8

Südlich von Fidschi ereigneten sich 2 starke Erdbeben der Magnituden 6,8. Sie folgten mit nur 12 Minuten Abstand und lagen in sehr großer Tiefe von mehr als 600 km. Somit handelt es sich um Mantelbeben, die in solchen Tiefen selten vorkommen. Das Material des Erdmantels ist plastisch und kann praktisch nicht brechen, daher müssen sich die Beben an alte subduzierte Erdkruste ereignet haben. Die Epizentren wurden 872 km südwestlich von Nuku‘alofa (Tonga) verortet.

Der Erdbebenherd befand sich unter der Ozeanplatte, genauer, zwischen dem Vanuatu-Graben und dem Lau-Colville-Ridge. da es sich um ein Mantelbeben handelte war es nicht direkt mit einer Plattengrenze, oder großen Störungszone assoziiert.

Update 14:30 Uhr: Inzwischen wurde eines der Erdbeben auf MW 7,0 hochgestuft. Es gab ein drittes Beben Mw 6,6 in ähnlicher Tiefe wie die beiden Vorangegangenen. Vollmondzeit scheint Erdbebenzeit zu sein.

Vulkan-News 09.11.22: Popocatepetl

Popocatepetl generiert Aschewolken

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Aktivität: Asche-Emissionen

Der Popocatepetl ist in Mexiko wieder besonders aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Das VAAC Washington bringt VONA-Warnungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 6100 m steigt und gen Südwesten driftet. CENAPRED berichtet von 94 Asche-Dampf-Exhalationen und 17 Minuten Tremor. Während die Anzahl der Emissionen zugenommen hat, bleibt der Tremor relativ gering. MIROVA zeigt eine thermische Anomalie mit 24 MW Leistung an. Es ist möglich, dass im Krater wieder ein Lavadom wächst. Die Alarmstufe steht auf „gelb“.


Fuego mit Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Ejektiv

In Guatemala bleibt der Fuego explosiv aktiv. Gestern wurde Vulkanasche in 5200 m Höhe detektiert. Die Anzahl der stündlichen Explosionen erhöhte sich leicht: es wurden zwischen 6 und 10 Ausbrüche registriert. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über Kraterhöhe auf. MIROVA registriert heute eine moderate Wärmestrahlung mit 23 MW Leistung.


Anak Krakatau mit milden strombolianischen Eruptionen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Stromblianisch

Im indonesischen Sunda-Strait ist der Inselvulkan Anak-Krakatau weiterhin tätig. Zwar liegen keine VONA-Warnungen vor, dennoch ist der Vulkan schwach strombolianisch aktiv. Das geht aus einem Bericht hervor, den Vulkanführer Andi erstattete. Er war im Rahmen eine VolcanoDiscovery-Expedition vor Ort. Vorgestern wurde eine schwache Thermalstrahlung detektiert. Die Seismizität ist gering und es sieht nicht so aus, als würden sich die Eruptionen kurzfristig verstärken. Daher ist das Risiko die Insel zu betreten vertretbar gewesen.

Erdbeben Mw 5,6 erschüttert Italien

Italien: Starkes Erdbeben Mw 5,6 vor der Adria-Küste

Datum: 09.11.22 | Zeit: 06:07:26 UTC | 43.92 N ; 13.33 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Heute Morgen, um 06:07:26 UCT erschütterte ein mittelstarkes bis starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 5,6 die italienische Adriaküste. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 27 km östlich von Fano. Bekannter dürfte der Urlaubsort Rimini sein, der 63 km nordwestlich des Epizentrums liegt. Es ereigneten sich zahlreiche Nachbeben, die in der Shakemap dargestellt sind. Der Erdstoß war stark genug, um in einem großen Umkreis wahrgenommen zu werden. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, die das Erdbeben als sehr stark bezeichnen. Der Erdstoß wurde in ganz Norditalien gespürt und auch aus Rom und Kroatien liegen entsprechende Meldungen vor. Internetmedien melden, dass es sogar in Bayern schwache Erschütterungen gab.

Es gab leichte Schäden an der Infrastruktur. In zahlreichen Häusern bildeten sich Risse, Putz und Dachpfannen krachten auf die Straßen. In den Supermärkten fielen die Waren aus den Regalen. Das eingebettete Video wurde in Ancona aufgenommen, das südwestlich des Erdbebenherdes liegt. Schulen und Kindertagesstätten wurden geschlossen und der Bahnverkehr liegt lahm, weil die Strecken überprüft werden müssen.

Tektonischer Hintergrund zum Erdbeben in der Adria

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der Kollision des Afrikanischen Kontinents mit dem Europas. Die kleine Adriatische Platte gerät dabei in die Zwickmühle und wird von Afrika gegen Europa gequetscht. Die Plattengrenze verläuft größtenteils entlang des Apennin-Gebirges längst durch Italien. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich aber vor der Küste. Das liegt daran, dass zwischen Ancona und Rimini die Plattengrenze zwischen der Adriatischen Platte und der Europäischen Platte einen kleinen Schlenker aufs Meer hinaus macht.