Datum: 14.07.22 | Zeit: 17:50:27 UTC | Lokation: 15.06 S ; 166.89 E | Tiefe: 15 km | Mw 5,8
Das Archipel von Vanuatu wurde heute Abend von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 15 km. Das Epizentrum wurde vor der Nordküste der Insel Espiritu Santo lokalisiert. Das EMSC verortete es 20 km west-süd-westlich von Port-Olry. Meldungen über Schäden liegen nicht vor.
In Vanuatu gibt es mehrere aktive Vulkane, von denen nur der Yasur aktuell eruptiert.
Schwache Erdbeben und Infraschall-Tätigkeit haben zugenommen
Es gibt tief sitzende Explosionen in der BN
Tiefe sitzende Explosionen am Ätna
Der Ätna auf Sizilien ist aktiver, als es auf den ersten Blick scheint: gut einen Monat nach Beendigung der Lavastrom-Aktivität ist der Tremor vergleichsweise hoch und liegt im Grenzbereich zwischen „gelb“ und „rot“. Die Seismometer registrieren zahlreiche schwache Erdbeben in geringer Tiefe. Die Hypozentren liegen auf 2800 m Höhe, in etwa auf Basis-Niveau der Zentralkrater. Die Epizentren liegen in dem bereits bekannten Bereich zwischen der Bocca Nuova und dem Südostkrater. Genau dort konzentrierte sich die Seismizität, als sich die Lavastrom-Aktivität anbahnte. Im Wochenbericht des INGVs wurde eine Grafik veröffentlicht, die die Lage der Erdbeben visualisiert. Eine besondere Bodenhebung wurde bislang nicht festgestellt, dennoch kann man davon ausgehen, dass die Beben durch Magmatische Fluide verursacht werden, die aufsteigen und sich ggf. in einem flach liegenden Magmenkörper akkumulieren.
In der letzten Woche wurde am Ätna ebenfalls eine signifikante Zunahme der Infraschalltätigkeit im Bereich der Bocca Nuova festgestellt. Am 10. Juli wurden mehr als 700 Ereignisse aufgezeichnet, die auf starke Entgasungen, bzw. schwache Explosionen hindeuteten. Gestern registrierte MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 20 MW Leistung, so dass man davon ausgehen muss, dass Lava im Schlot steht.
Video vom Ätna zeigt Äktivität
Tatsächlich gibt es auch eine visuelle Bestätigungen der Ereignisse: Michelle Mammino erklomm gestern den Krater und machte nachts Videoaufnahmen, die zeigen, wie Explosionen im Schlot rot illuminierte Gaswolken ausstoßen. Zwar wurde keine Glühende Tephra über den Schlot hinaus ausgeworfen, aber die Aufnahmen belegen, dass es tief-sitzende Explosionen gibt und das Magma im Fördersystem steht. Ätna ist also geladen und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis wir neue Eruptionen an der Oberfläche sehen werden.
Welche Manifestationen sie annehmen werden ist noch ungewiss: es könnte zu strombolianischer Aktivität im Zentralkrater kommen, oder aber auch wieder zu einem Lavastrom an einer subterminalen Spalte. Als Vulkanophiler auf Entzug, würde ich mir natürlich mal wieder eine schöne Flankeneruption wünschen, was sich die Anwohner am Ätna ganz bestimmt nicht herbeisehnen. Aber sorry, ich kann nicht anders!