Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den mexikanischen Vulkan Popocatepetl bestellt war, eruptierte er heute eine Aschewolken, die bis auf 7000 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Im täglichen Bulletin von CENAPRED ist die Eruption noch nicht erwähnt. Gestern wurden 13 Asche-Dampf-Exhalationen beobachtet und ein vulkanotektonisches Erdbeben M 1,3 registriert. Die Daten sprechen nicht gerade für einen starken Schub frischen Magmas und repräsentieren die ansonsten ehr ruhige Situation am Vulkan. Dem widerspricht die neue Eruption, die auf einem Zeitraffervideo festgehalten wurde. Es zeigt, dass es im Zuge der Eruption auch zum Auswurf rotglühender Tephra kam. Sie landete allerdings wieder im Krater und schickte nur wenige Fragmente über Kraterhöhe hinaus.
Gefahren am Popocatepetl
Der Alarmstatus des Popocatepetls steht weiterhin auf „2“. Die Vulkanologen von CENAPRED bitten die Bevölkerung, nicht in die Kraterregion aufzusteigen. Es besteht die Gefahr von Pyroklastika erschlagen zu werden. Außerdem besteht bei Regen die Möglichkeit, dass Lahare und Muren abgehen, die insbesondere eine Gefahr für Wanderer am Vulkan darstellen. Tatsächlich kamen bereits öfters Bergsteiger ums Leben, die von Steinschlägen infolge der Eruptionen getroffen wurden.
Der Popocatepetl ist einer der mächtigsten Vulkane Mittelamerikas und durchaus zu großen Eruptionen fähig. Eine besondere Gefahr geht dann von Pyroklastischen Strömen aus, die entweder durch Domkollaps entstehen, oder aber durch den Kollaps großer Aschewolken. Im Extremfall können solche Glutwolken bewohntes Gebiet erreichen. Die 3 Vorgänger-Vulkane des Popocatepetl kollabierten im Zuge gewaltiger Eruptionen und deren Schutt- und Blockströme zerstörten große Areale. Es steht die Befürchtung im Raum, dass auch der Popocatepetl eines Tages sein volles zerstörerisches Potenzial in einer großen Eruption entfalten wird. Die Vulkanologen versuchen seit Jahren bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Vulkangefahren zu schaffen, indem sie große Aufklärungskampagnen starteten.
Atlantischer Rücken nahe der Azoren: Erdbeben Mw 5,4
Datum: 06.06.22 | Zeit: 20:59:56 UTC | Lokation: 43.56 N ; 28.95 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,4
Am Mittelatlantischen Rücken ereignete sich eine Erdbebenserie. Sie bestand aus 3 moderaten-starken Erdbeben mit Magnituden zwischen 5,4 und 4,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen von 10 km. Die Epizentren manifestierten sich gut 500 km nördlich der Azoren. Dieses Archipel stand in den letzten Monaten oft in den Schlagzeilen, da sich unter der Insel Sao Jorge ein ausgeprägtes Schwarmbeben ereignete, dass im Zusammenhang mit Magmeninflation stand. Um Sao Jorge ist es allerdings wieder ruhiger geworden und die Beben ebbten ab. Es wird zwar noch Mikroseismizität registriert, aber nichts, was mit den ersten Wochen der Aktivität vergleichbar wäre. Es sieht so aus, als würde ein Vulkanausbruch noch eine Zeitlang auf sich warten lassen.
Eritrea: Erdbeben Mb 4,6
Datum: 05.06.22 | Zeit: 12:38:09 UTC | Lokation: 14.98 N ; 39.75 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6
In Eritrea manifestierte sich ein moderater Erdstoß der Magnitude 4,6. Der Erdbebenherd lag 10 km tief und das Epizentrum wurde 43 km östlich von Adi Keyh lokalisiert. Das Besondere ist, dass sich der Erdstoß an einer divergenten Störungszone ereignete und somit eine Analogie zu der Erdbebenserie am Mittelatlantischen Rücken aufweist. Der Unterschied liegt hier, dass es sich um die Divergenzzone eines kontinentalen Riftsystems handelt. Die Rede ist vom Ostafrikanischen Rift. Das Erdbeben ereignete sich gut 150 km nordwestlich vom Vulkan Erta Alé, in dessen Krater ein Lavasee brodelt.
Reykjanes: Erdbeben gehen weiter
Auch unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel gehen die Erdbeben weiter. Die Intensität der Schwarmebben, die sich an verschiedenen Spaltensystemen ereignen, fluktuiert. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 122 Erschütterungen. Die meisten Beben haben Magnituden im Bereich der Mikroseismik. Die Halbinsel verläuft praktisch entlang des Mittelatlantischen Rückens, der hier durch vulkanische Aktivität Überwasser gehoben wurde. Der Vulkanismus auf Island wird von einem Mantelplume unterstützt, der sich unter Zentralisland konzentriert. Eine weitere Parallele zum Ostafrikanischen Riftsystem.
Motoren divergenter Störungszonen
Die Erdbeben unter den divergenten Störungszonen sind überwiegend tektonischen Ursprungs, sind aber oft eng mit vulkanischen Manifestationen gekoppelt. Es gibt 3 Motoren, die die Kräfte der Erde in diesen Bereichen fokussieren, Risse entstehen lassen, Platten bewegen und Vulkane zum Ausbrechen bringen: einer dieser Motoren liegt oft tausende Kilometer von den divergenten Plattengrenzen entfernt, in den Gegenparts der divergenten Zonen der Erde. Bei diesen Gegenspielern handelt es sich um die Subduktionszonen. Während sich an divergenten Störungen Erdkrustenplatten voneinander fort bewegen und so ein Spalt entsteht, stoßen an den konvergenten Störungen 2 Platten aufeinander. Entweder führt diese Plattenkollision zur Auffaltung von Gebirgen (wenn 2 Kontinente kollidieren), oder es entstehen Subduktionszonen (wenn mindestens eine der Platten ozeanisch ist), an denen die schwerere Platte unter die leichtere Platte geschoben wird und bis in den Erdmantel abtaucht und dort schmilzt. Da aber auch die leichte Platte über eine gewaltige Masse verfügt, entsteht ein gravitativer Sog, wodurch die Platte immer weiter in die Tiefe gezogen wird. Dabei schleppt sie quasi den gesamten Ozeanboden hinter sich her, bis es am Ozeantischen Rücken zum Riss kommt, an dem die Platte auseinandergezogen wird. Der Riss wird von nachströmenden plastischen Tiefengestein der Asthenosphäre geschlossen, wobei es auch zum Aufstieg von Magma kommen kann und Vulkane entstehen. Der zweite Motor wird von Konvektionsströmen im Erdmantel gebildet, die große, gegenläufig rotierenden Zellen aus plastischem Gestein bilden. Sie wirken wie gigantische Förderbänder, die die Erdkrustenplatten transportieren. Wahrscheinlich bilden sich die Mittelozeanische Rücken dort, wo sich der Schnittpunkt zweier gegenläufiger Konvektionszellen befindet. Im Bereich des Ostafrikanischen Riftvalleys wird eine großer Mantelplume vermutet. Entlang des Scheitelpunktes der Mantelanomalie werden ebenfalls gegenläufig rotierende Schmelzströme angenommen, die bis kurz unter die Erdkruste reichen. Entlang des Scheitelpunktes der Strömungen wurde die Erdkruste ausgedünnt und gedehnt, bis es zu einem mehr als 6000 km langen Riss kam, dem heutigen Riftvalley. Während der Hauptphase der Aktivität entstanden mächtige Vulkane, wie etwa der Kilimandscharo, Mount Meru, die Virunga-Vulkane und die breiten Schildvulkane der Danakil.
Auf der kongolesischen Seite des Kviu-Sees kam es zu einem Fischsterben
Es wurde eine erhöhte Konzentration an Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff gemessen
Ein Zusammenhang zu den Virunga-Vulkanen kann nicht ausgeschlossen werden
Fischsterben im Kivu-See durch vulkanisches Gas?
Der Kivu-See liegt zum größten Teil in der Demokratischen Republik Kongo und in der Nähe der Virunga-Vulkane, von denen Nyamuragira und Nyiragongo in Eruption begriffen sind. Nun wurden in der Kabuno Bay zahlreiche tote Fische entdeckt. Es ist bekannt, dass im Kivu-See viel Methan in tiefen Wasserschichten gespeichert ist, doch die Fische sollen nicht infolge einer Methan-Gas-Freisetzung erstickt sein. Als Schuldiger wurde ein anderes Gas identifiziert: Kohlendioxid. Zudem wurde eine größere Konzentration an Schwefelwasserstoff nachgewiesen. Beide Gase können vulkanischen Ursprungs sein, entstehen aber auch bei der Zersetzung organischer Substanzen und kommen im See ebenfalls in größeren Mengen vor. Nun sollen wissenschaftliche Untersuchungen die Quelle der Gase ausfindig machen.
Verbreitet wurde diese Nachricht von Carles Balagizi, der am Goma-Volcano-Observatory arbeitet und allein dieser Umstand verstärkt den Verdacht, dass die tödlichen Gase vulkanischen Ursprungs sein könnten. Hinzu kommt, dass im Zuge des Nyiragongo-Lavasee-Ablaufs vom letzten Jahr Erdbeben bis unter den Kivu-See migrierten. Wahrscheinlich drangen Magmatische Gänge in den Untergrund des Seebodens ein. Die Gase, die das Fischsterben verursachen, könnten von diesen Dykes freigesetzt werden, doch bislang ist das rein spekulativ.
Die Aktivität der Vulkane am Kivu-See
Die Vulkane zeigen sich von den aktuellen Geschehnissen unbeeindruckt und gehen ihrem Tagesgeschäft nach. Auf Satellitenbildern der letzten Tage erkennt man in beiden Vulkankratern Wärmeanomalien, die von Lava an der Oberfläche stammen. Die Anomalie im Nyiragongo-Krater ist vergleichsweise klein, sodas man von einem Lava-Pool im Schlot ausgehen kann. Allerdings ist man weit davon entfernt, wieder einen Lavasee wie vor dem Ablauf im letzten Jahr zu haben. Es könnte Jahre dauern, bis sich wieder soviel Lava akkumuliert hat, dass ein ordentlicher Lavasee entsteht. Am Nyamuragira verteilt sich die Lava großflächiger: es fließen Lavaströme über den Kraterboden. Leider sind auch die Rebellen wieder aktiver geworden, die die Region seit Jahrzehnten in Unruhe versetzten. Sie verschanzen sich auch an den Hängen des Nyamuragira, so dass der Krater nur per Heli erreichbar ist und man sich dort nicht lange aufhalten kann. Berichte nebst Fotos sind von diesem Vulkan eine Seltenheit. Wie die Geschehnisse am Kivu-See zeigen, wäre eine systematische Überwachung des Vulkans aber sehr wichtig.
Am Kawah Ijen stieg die Zahl der vulkanotektonischen Erdbeben
Es kommen wieder mehr Touristen um den Schwefelbrand zu sehen
Dank einer neuen Sendeanlage, können Bilder gleich geteilt werden
Vulkanotektonische Erdbeben am Kawah Ijen
Der indonesische Vulkan Kawah Ijen ist vor allem wegen seines Schwefelabbaus bekannt. Der Abbau geschieht in Handarbeit und ist ein beinharter Knochenjob, denn die Minenarbeiter brechen den Schwefel nicht nur mit Eisenstangen aus der Kraterwand heraus, sondern müssen ihn auch noch in zentnerschweren Körben aus den Krater hinausschleppen. Dabei atmen sie die schädlichen Schwefelgase ein, die ihre Lungen zerfressen. Doch neben den alltäglichen Belastungen, denen die Arbeiter ausgesetzt sind, droht ihnen auch der Tod infolge einer Eruption. Das Schwefelfeld befindet sich neben einem extrem sauren Kratersee und es kann jederzeit zu phreatischen Eruptionen kommen. Die Gefahr hierfür scheint aktuell zu steigen, denn die Seismometer registrieren in den letzten Tagen eine Zunahme der Seismizität. Während normalerweise täglich um 10 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet werden, sind es nun bis zu 35 Beben am Tag. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen. Sehr wahrscheinlich sind es im Falle des Kawah Ijens vulkanisches Gas und Hydrothermalwasser, dass sich im Untergrund bewegt, aber auch diese Manifestationen benötigen eine Wärmequelle als Motor. Diese findet sich in einem Magmenkörper, der nun weiter aufheizen könnte. Ein weiterer Grund für die erhöhte Seismizität könnte ein stärkerer Zustrom an Grundwasser sein, wie er in der Regenzeit typisch ist.
Tourismus lebt nach Lockdown auf
Noch steht der Alarmstatus des Vulkans Kawah Ijen auf „grün“. Eine Erhöhung auf „gelb“ würde wahrscheinlich die Etablierung einer Sperrzone mit sich bringen. Meistens dürfen die Minenarbeiter dann noch in den Krater absteigen, doch für Touristen gilt ein Verbot oft früher. Das wäre für den gerade wieder auflebenden Tourismus nach dem Corona-Lockdown fatal, denn am Kawah Ijen lebt man längst nicht nur von den Einnahmen des Schwefelabbaus. Seit einigen Jahren erlebt der Vulkantourismus am Ijen einen Boom, seitdem bekannt wurde, dass der Schwefel nachts brennt und elektrische blau brennende Schwefelflüsse erzeugt. Freilich würde der Schwefel auch tagsüber brennen, doch erstens sieht man die Flammen dann nicht und zweitens wird der Schwefel gelöscht, damit ihn die Arbeiter abbauen können.
Neue Mobilfunkanlage am Kawah Ijen
Nicht zuletzt um die Touristen zu bedienen, wurde in der letzten Woche eine neue Telekommunikationsanlage eingeweiht. So gibt es nun auch ein Mobilfunknetz am Krater, so dass man im Notfall Hilfe rufen kann. Doch in erster Linie dürfte das Netz genutzt werden, damit die Touristen ihre Fotos sofort in den Sozialen Medien teilen können.
Der Lavastrom am Ätna ist weiter aktiv. Auf der ThermalCam erkennt man, dass die Lavafront etwas schmaler geworden ist, aber immer noch bis auf gut 2100 m Höhe hinabreicht. Der Tremor fluktuiert etwas mehr, bleibt aber im roten Bereich. MIROVA detektiert eine Thermalstrahlung mit 1009 MW Leistung. Das LGS registrierte gestern eine hohe Anzahl an Infraschallereignissen, die durchaus hohe Schalldrucke erzeugten. Es gab starke Entgasungen und Explosionen, bei denen auch etwas Vulkanasche gefördert wurde. In den letzten 24 Stunden ließ diese explosive Aktivität nach, ohne allerdings ganz aufzuhören. Der permanente Ascheausstoß stoppte hingegen vor 3 Tagen. Aus dieser Zeit stammte das bislang jüngste Sentinel-Foto, das neben dem Lavastrom auch die Aschewolke auffing. Man erkennt, dass auch der Zentralkrater aktiv war. Heute müsste ein neues Foto veröffentlicht werden.
In der Nachlese zur Eruption, die sich gestern am philippinischen Vulkan Bulusan ereignete, veröffentlichte PHILVOLCS ein Bulletin in dem enthüllt wird, dass es neben der Eruption zu 29 vulkanotektonischen Erdbeben kam. Der Vulkan ist aufgebläht und es steigt seit der Eruption eine Dampfwolke auf. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass weitere Vulkanausbrüche folgen werden. Interessant ist auch ein neues Video des Geschehens.
Merapi mit erhöhter Seismizität
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Am Merapi auf Java steigerte sich die Seismizität. Gestern wurden vom VSI 55 Hybriderdbebend detektiert. Zudem gab es 13 vulkanotektonische Erschütterungen und ein Erdbeben mit niedriger Frequenz. Die Lavadome bleiben aktiv und erzeugen Schuttlawinen, die nachts glühen. Sie verursachten gestern 76 seismische Signal.
Suwanose-jima weiter aktiv
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch
Im Süden des japanischen Archipels ist der Suwanose-jima weiter aktiv und eruptiert strombolianisch. Vulkanasche steigt bis zu 2100 m hoch auf und driftet in Richtung Südwesten. Tremor und Seismizität sind erhöht, allerdings ohne so hohe Werte zu erreichen, wie es zum Jahresanfang der Fall war.
Heute manifestiert sich unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel ein neuer Bebenschub. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 365 schwache Erdbeben. 8 Erschütterungen hatten Magnituden im 2er Bereich. Noch zeigen die GPS-Messungen keine neuen Bodenhebungen, dennoch liegt die Vermutung nahe, dass die Beben mit Fluidbewegungen im Zusammenhang stehen. Es zeigt sich eine ähnliche Fluktuation der Seismizität, wie wir sie in den Monaten vor der Fagradalsfjall-Eruption sahen. Die Hypozentren liegen in ca. 5 km Tiefe. Die Epizentren konzentrieren sich in einem Bereich 3-5 Kilometer nordwestlich von Grindavik, also wieder am Magmatischen gang zwischen Thorbjörn und Eldvörp. Es gibt aber auch Erschütterungen an anderen Spaltensystemen.
Es entstanden große Schäden infolge von Überflutungen
Der Tropensturm tötete in Kuba 3 Menschen
Tropensturm verursachte in Florida starke Überschwemmungen
Der Süden des US-Bundesstaats Florida wurde am Samstag von einem Tropensturm getroffen. Neben starken Sturmböen brachte er Starkregen mit sich, der in vielen Städten für Überschwemmungen sorgte und Straßen unpassierbar machte. Zahlreiche Autos blieben in den Fluten stecken und wurden stark beschädigt. Keller liefen voll. Die Sturmböen entwurzelten Bäume und beschädigten Dächer. Die Schadenssummen der entstandenen Schäden lassen sich noch nicht beziffern, werden aber hoch sein.
Auch am Samstagabend gab es noch Unwetterwarnungen für den Süden Floridas. Vom Sturm betroffen waren auch die Florida Keys und die nordwestlichen Bahamas. Die Sturmwarnung wurde vom National Hurricane Center ausgegeben. Die Wetterexperten meinten, dass sich der Sturm noch zu eine Hurrikan der Kategorie 1 entwickeln könnte. Dann würde er den Namen Alex bekommen, da es der erste Wirbelsturm der aktuellen Saison wäre.
Man warnte vor ergiebigen Regenfällen, die bis zu 1 Meter Wasser auf den Quadratmeter bringen könnten. Die Situation wurde als gefährlich und lebensbedrohlich eingestuft. In Tweets der Wetterbehörde wurden die Menschen aufgefordert Zuhause zu bleiben und die überfluteten Straßen zu meiden. Trotzdem waren die Rettungskräfte pausenlos im Einsatz, um gestrandete Personen aus ihren überfluteten Fahrzeugen zu bergen.
In Miami kam es zu bizarr anmutenden Szenen, als Anwohner ihre Kajaks und Surfbretter hervorholen und darauf durch die überschwemmten Straßen paddelten.
Das Sturmsystem ist kein unbekanntes, denn in der letzten Woche wütete es über Mexiko, wo es als pazifischer Hurrikan Agatha (vnet berichtete) bekannt war. In Mexiko wurden Schlammlawinen ausgelöst und es starben mindestens 12 Menschen. 20 Personen wurden verletzt in Krankenhäusern behandelt. Vor seinen Landfall in Florida zog der Sturm über Kuba hinweg, wo infolge der Unwetter 3 Personen ums Leben kamen.
Auf der philippinischen Insel Luzon kam es heute zu einem Vulkanausbruch, als der Bulusan eine phreatische Explosion generierte. Das geht aus einer Meldung von PHILVOLCS hervor. Demnach begann die Eruption um 10:37 Ortszeit und dauerte 17 Minuten. Der Vulkan förderte eine gut 1 km hohe Aschewolke die relativ unvermittelt durch die Wolken brach, die den Bulusan einhüllten. Der Wind verfrachtete die Aschewolke in Richtung Westen. Aus mehreren Ortschaften in Windrichtung wurde Ascheregen gemeldet. Hierbei handelt es sich um die Gemeinden Juban, Casiguran und Sorsogon. Die Anwohner der Region wurden aufgefordert, sich mit Flaschenwasser und Atemmasken auszustatten.
Auf Bildern erkennt man, dass die Eruptionswolke überwiegend aus Asche bestand und keinen sichtbaren Dampf enthielt, was ich ziemlich ungewöhnlich im Falle einer phreatischen Eruption finde. Ich würde den Ausbruch daher ehr als magmatisch einstufen.
Vorzeichen der Eruption am Bulusan
Der Vulkanausbruch kam nicht überraschen, denn in den 24 Stunden vor der Eruption wurden 77 vulkanotektonische Erdbeben detektiert. Seit Juli 2020 wurde Bodenhebung infolge von Inflation festgestellt. Seit April kam es zudem zu verstärkter Inflation unter dem Südosthang des Vulkans. Trotzdem gab es weder eine Alarmstufe, noch ein regelmäßig erscheinendes Bulletin zum Bulusan. Daher kam die Eruption für die Anwohner überraschend. Nun wurde der Alarmstatus auf „1“ erhöht. Das bedeutet, dass sich der Vulkan derzeit in einem anormalen Zustand befindet.
Alarmstufe 1 wegen Vulkanausbruch
PHILVOLCS erinnert, dass es bereits bei Alarmstufe „1“ eine Sperrzone um den Krater des Vulkans gibt. Sie hat einen Radius von 4 km. Außerdem wurde im Südosten des Vulkans Bulusan eine Gefahrenzone mit 2 km Radius etabliert. Hier gilt erhöhte Wachsamkeit, sollte man das Gebiet betreten. Aufgrund der Inflation könnte es auch im Bereich der Südostflanke zu plötzlichen Ausbrüchen kommen. Der VONA-Alarm für den Flugverkehr steht auf „orange“.
Bulusan ist ein 1535 m hoher komplexer Stratovulkan und liegt auf der Bicol-Halbinsel an der Südostspitze von Luzon. Im vergangenen Monat gab es mehrere moderate Erdbeben vor der Küste von Bicol.
Datum: 04.06.22 | Zeit: 23:38:11 UTC | Lokation: 52.14 N ; 178.31 E | Tiefe: 100 km | Mw 6,4
Der vulkanische Inselbogen der Aleuten wurde gestern Abend von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,4 erschüttert. Das Epizentrum lag wenig nördlich der Rat-Inseln. Das Hypozentrum wurde in 100 km Tiefe lokalisiert. Zu den Rat-Inseln gehören Inselvulkane wie Davidof und Little Sitkin die vom AVO überwacht werden und immer wieder eruptieren. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der starke Erdstoß das Verhalten der Vulkane beeinflussen wird.