Vulkan-News 15.06.22: Bulusan

Bulusan stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Koordinaten: 12.77; 124.05 | Eruption: Phreatisch

Auf den Philippinen ist der Bulusan weiter unruhig und stößt große Mengen Schwefeldioxid aus. Im aktuellen Bulletin wurde ein Wert vom 12. Juni veröffentlicht, der sich auf 4627 Tonnen am Tag belief. Wir erinnern uns, dass es an diesem Tag zur -vermeintlich phreatischen- Eruption gekommen war. Der Wert sagt, dass Magma zumindest sehr hoch im Fördersystem steht und entgast. Außerdem wurden gestern 10 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Dampf stieg bis zu 500 m über Kraterhöhe auf.

Apropos Philippinen: dort liegt ja auch der Taal-Vulkan, um den es in den letzten Wochen ruhiger geworden ist. Ruhiger ist aber nicht gleichbedeutend mit still, denn es werden immer noch vergleichsweise hohe Emissionen an Schwefeldioxid gemessen. Gersten lag der Wert bei 2625 Tonnen am Tag.


Fuego ungewöhnlich ruhig

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

INSIVUMEH berichtete über den guatemaltekischen Vulkan Fuego, dass gestern zwischen 1-3 explosive Eruptionen pro Stunde beobachtet wurden, was ein ungewöhnlich niedriger Wert ist. Oft werden diese Ruhephasen durch einen größeren Knall beendet, und es kann zu effusiven Eruptionen kommen, bei denen Lavaströme gefördert werden. Die Vulkanologen detektierten gestern Vulkanasche in 4800 m Höhe.


Sangay eruptiert Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Strombolianisch

In Ecuador ist der Sangay ziemlich munter und eruptiert Vulkanasche, die bis auf 7600 m Höhe aufsteigt. Darüber hinaus registriert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit 868 MW Leistung. Sie stammt sehr wahrscheinlich von einem Lavastrom auf der Vulkanflanke.

Naturkatastrophen-News 15.06.22: Yellowstone N.P.

  • Hochwasser im Yellowstone-Nationalpark richtete große Schäden an
  • Viele Zufahrtswege wurden zerstört
  • Parkbesucher wurden evakuiert
  • Der Zugang zum Nationalpark ist gesperrt

USA: Überflutungen im Yellowstone Nationalpark

Der Yellowstone-Nationalpark liegt zum größten Teil im US-Bundesstaat Wyoming und erlebte in seiner Geschichte so manche Naturkatastrophe. Im Gedächtnis haften geblieben sind weniger die Erdbeben, die in der Caldera häufiger stattfinden, sondern die starken Waldbrände von 1988, die große Waldflächen zerstörten. Damals wurde der Park gesperrt, so wie es auch jetzt der Fall ist. Grund für die Sperrung sind starke Überschwemmungen, die nicht nur große Areale des Parks überfluteten, sondern auch mehrere Zufahrtsstraßen unpassierbar machten und nachhaltig zerstörten. Viele Straßen verlaufen entlang von Flusstälern und wurden vom Hochwasser weggespült. Außerdem wurden zahlreiche Brücken zerstört und es kam zu Erdrutschen. Die Besucher des Parks wurden evakuiert. Die Nationalpark Verwaltung erklärte: „Wir werden den Zeitpunkt der Wiedereröffnung des Parks erst kennen, wenn das Hochwasser zurückgegangen ist und wir die Schäden im gesamten Park beurteilen können.“ Auf der Website des Parks wurde bereits jetzt bekanntgegeben, dass die Schäden an der Infrastruktur so groß sind, dass besonders der Nordteil des Parks für eine lange Zeit unzugänglich sein wird. Im Norden des Yellowstone Nationalparks liegt auch der Ort Gardinger. Er ist von der Außenwelt abgeschnitten. Im Ort leben 900 Menschen, viele von ihnen sind Parkmitarbeiter.

Auf Bildern ist zu sehen, wie ganze Hänge, auf denen Straßen verliefen weggespült wurden. Häuser wurden von der Kraft des Wasser von ihren Fundamenten gerissen und fortgeschwemmt. Zudem fiel der Strom aus, so dass teilweise sogar die Livecams offline sind.

Die Überflutungen wurden durch eine unglückliche Kombination aus langanhaltenden Starkregen und Schneeschmelze in den umliegenden Bergen verursacht. Anwohner der Region berichten von beispiellosen Rekordniederschlägen. Auch für die nächsten Tage wird mit weiteren Regenfällen gerechnet.

Auswirkungen der Überflutungen auf das Hydrothermalsystem noch unbekannt

Der Yellowstone Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 9000 Quadratkilometern und ist uns vor allem wegen seinen zahlreichen postvulkanischen Manifestationen bekannt. Hier findet sich die weltgrößte Ansammlung von Heißen Quellen, Schlammtöpfen und Geysiren. Wie sich die starken Überschwemmungen auf die Thermalgebiet auswirkten ist noch nicht bekannt. Einige der Geyser-Basins liegen an Flüssen und dürften vom Hochwasser getroffen worden sein. Eine Frage ist auch, wie das viele Oberflächenwasser mit dem Hydrothermalsystem interagieren wird.

Erdbeben-News 15.06.22: Iran

Iran: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 15.06.22 | Zeit: 06:06:03 UTC | Lokation: 26.66 N ; 54.34 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Im Süden des Irans bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 36 km östlich von Kīsh. Dabei handelt es sich um einen Ort an der Küste des Golfs von Oman, an dem auch die Metropole Dubai liegt. Die Stadt befindet sich gut 200 km südöstlich des Epizentrums. Erdbeben dieser Magnitude können bereits Schäden verursachen. Diesbezüglich liegen noch keine Meldungen vor. Dem starken Erdstoß waren mehrere schwächere Beben voran gegangen.