Erdbeben unter Island am 30. Juni

  • Zahlreiche Erdbeben erschüttern Reykjanes
  • Sie sind mit leichter Bodenhebung assoziiert
  • Sie gleicht die Deflation der ruhigeren Tage aus

Neue Erdbeben unter Reykjanes

Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat es einen weiteren Bebenschub gegeben: innerhalb von 48 Stunden detektierte IMO 166 Erdstöße. Die meisten Beben hatten sehr geringe Magnituden und bewegten sich im Bereich der Mikroseismizität. Die Magnituden von 2 Erschütterungen befanden sich im 2er-Bereich. Die Hypozentren lagen relativ flach und schwankten um 5 Kilometer Tiefe. Die Epizentren verteilten sich zwischen Krýsuvík und Reykjanestá. Die meisten Beben konzentrierten sich allerdings nordwestlich von Grindavik, genauer, im Bereich des Thorbjörn-Vulkans. Mit den Erdbeben einher ging eine leichte Inflation, die die Deflation der ruhigeren Tage wieder ausglich. Im großen und ganzen kann man von einer Plateaubildung der Bodenhebungsphase sprechen. Ein Vulkanausbruch scheint mir nicht unmittelbar bevorzustehen, dennoch ist das System unruhig und geladen. Innerhalb weniger Wochen könnte sich die Situation so zuspitzen, dass es zu einem Vulkanausbruch wie am Fagradalsfjall kommt.

Erdbeben Mb 3,5 unter Bardarbunga

Auf Island bebt es aber nicht nur unter Reykjanes, sondern in mehreren Bereichen Südislands, unter dem Bardarbunga und der Askja, entlang der Tjörnes-Fracture-Zone und unter dem Langjökull. Insgesamt sind beim IMO 258 Beben gelistet. Das stärkste Island-Erdbeben der letzten 2 Tage manifestierte sich unter dem subglazialen Vulkan Bardarbunga und brachte es auf eine Magnitude von 3,5. Der Erdbebenherd lag in nur 2,3 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 2.9 km nordöstlich der Caldera. Spannend finde ich die Beben unter dem Langjökull, da es hier früher sehr wenig bebte. Die aktuelle Zunahme der Seismizität dort, könnte auf Fluidbewegungen unter den subglazialen Vulkanen zusammenhängen. Habe ich schon erwähnt, dass östlich des Langjökulls einer meiner Lieblingsthermalgebiet liegt? Ich nehme an, ja. Hierbei handelt es sich um Hveravellir, dass mit dem gleichnamigen subglazialen Vulkan des Langjökulls assoziiert ist. Eine Gegend, die man einfach besucht haben muss, wenn man auf Island unterwegs ist.

Apropos Island: In Bezug auf den Tourismus boomt die Insel wieder, da ändern auch die Erdbeben nichts dran. Das hat zufolge, dass die Mietwagenpreise ziemlich hoch sind. Wer sich aber noch bis zum Herbst gedulden kann, kommt deutlich billiger weg!

Vulcano mit starken Wasserverfärbungen am 30. Juni

In der Bildmitte erkennt man die hellblauen Wasserverfärbungen. © Sentinel-hub
  • In der Bucht von Levante kommt es wieder zu Wasserverfärbungen
  • Sie werden von vulkanischen Fluiden verursacht
  • Gasausstoß und Gastemperatur sind hoch

Vulcano: Wasserverfärbungen verstärkten sich

Auf der Liparischen Insel Vulcano haben sich die Wasserverfärbungen in der Bucht von Porto di Levante wieder verstärkt. Während sie Mitte des Monats deutlich schwächer geworden waren und auf Satellitenfotos praktisch nicht mehr nachgewiesen werden konnten, sind sie jetzt wieder deutlich zu sehen. Außerdem ist Reisezeit und in den Sozialen Medien werden zahlreiche bodengestützte Aufnahmen des Phänomens veröffentlicht. Auf Videoaufnahmen erkennt man sogar, dass starke Gasaustritte am Meeresboden das Wasser aufsprudeln lässt und zwar in einem Ausmaß, das deutlich über dem normalen Niveau der Fumarolen am Strand liegt. Die Wasserverfärbungen werden dabei durch Oxidationen von Sulfiden hervorgerufen, die mit den Gasen und Lösungen der Unterwasserfumarolen austreten.

Der Strand „Spiaggia delle Acque Calde“, an dem es zu den Wasserverfärbungen kommt, grenzt direkt an das Schlammbad „I Fanghi di Vulcano“, das in den 1950iger Jahren durch Erdöl-Probebohrungen entstand. Neben dem Schlammpool erhebt sich der Felsen „Faraglione“, an dem niedrige Kohlendioxid-Werte gemessen wurden. Anders sieht es hingegen am Hafen aus, wo die Werte noch mittelhoch sind. Am Krater werden sehr hohe Werte festgestellt. Sie liegen bei 10000 g pro Quadratmeter am Tag. Tendenz leicht steigend. Ähnlich verhält es sich mit dem Schwefeldioxid: am Krater werden sehr hohe Konzentrationen gemessen, mit einem weiter ansteigendem Trend. Die Gastemperaturen an den Fumarolen bleiben hoch und erreichen in den Spitzen 380 Grad Celsius. Im INGV-Wochenbericht vom Dienstag heißt es weiterhin, dass die Seismizität gering sei. Bodenverformungen wurden nicht festgestellt.

Was auf Vulcano passieren könnte

Weiterhin gibt es Szenarien, nach denen es jeder Zeit zu phreatischen Eruptionen kommen könnte. Die Vulkanologen warnen auch vor einem plötzlichen Anstieg der Kohlendioxidkonzentrationen in bewohnten Gegenden. Das geruchslose Gas könnte sich in Kellern und Erdgeschoßwohnungen ansammeln und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen. Zuverlässige Prognosen, wie es am Vulkan Vulcano weitergehen wird, lassen sich nicht erstellen.

Naturkatastrophen-News 29.06.22: Österreich

  • Im österreichischen Kärnten kam es zu Überflutungen und Muren-Abgängen
  • Mehrere Orte und Gehöfte sind von der Außenwelt abgeschnitten
  • Mindestens eine Person starb
  • Abnahme der Biodiversität verstärkt Klimakatastrophe

Österreich: Flutkatastrophe in Kärnten

Im österreichischen Bundesland Kärnten ist es zu einer Naturkatstrophe gekommen, als in der Nacht heftige Gewitter und Starkregen über das Land zogen. Bäche verwandelten sich in reißende Flüsse und es wurden Überflutungen verursacht. Zudem gingen mehrere Muren (Schlamm- und Gerölllawinen) ab. Mindestens eine Person kam ums Leben. Mehrere Personen werden noch vermisst. Bei dem Toten handelte es sich um einen 82-jährigen Mann, der im Bezirk von Villach-Land leblos vorgefunden wurde. Eine Schlammlawinen hatte ihn mitgerissen. In der Region wurden mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten, da die Muren Straßen unpassierbar machten. Rettungskräfte sind pausenlos im Einsatz und suchen nach möglichen Opfern. Die Armee ist ebenfalls vor Ort und es werden Hubschrauber eingesetzt, um entlegenen Gehöfte zu Evakuieren.

Die Situation erinnert an die Ahr-Tal Katastrophe vom letzten Jahr. Damals hatte Starkrege Überflutungen entlang des Flusses Ahr in der Eifel ausgelöst. Es entstanden große Schäden, die bis jetzt nicht behoben sind. Zahlreiche Personen starben.

Auch abseits des Katastrophengebiets gab es starke Gewitter, bei denen Keller vollliefen und Bäume entwurzelt wurden. So kam es in Kärnten zu mehr als 150 Feuerwehreinsätze. Den Unwettern voran war eine Hitzewelle gegangen, die am Wochenende das Wetter in Österreich und Südeuropa beherrschte.

Die weltweite Zunahmen der Extremwetterereignisse ist dem globalen Klimawandel geschuldet. Aber der Klimawandel ist nur eines von mehreren Umweltproblemen, die uns vor großen Herausforderungen stellt. Ein weiteres Problem stellt das Artensterben dar, dass mit dem Klimawandel verwoben ist. Die Artenvielfalt (Biodiversität) nimmt dramatisch ab und die direkten Folgen für den Menschen sind noch unklar. Auf jeden Fall wirkt es sich auch auf die Ökosphäre aus. Wenn man von Biodiversität spricht, dann zählt dazu auch, dass gesunde Mischwälder immer seltener werden und von Monokulturen ersetzt werden. Der Boden eines Mischwaldes kann aber bis zu 240 l Wasser pro Kubikmeter Boden speichern. Bei einem Fichtenwald sind es nur 60 l. Aufgrund der verringerten Speicherkapazität der Böden, entstehen immer häufiger Überflutungen infolge von Starkregenereignissen, die an sich auch immer häufiger auftreten.

Vulkan Anak Krakatau mit Eruptionen am 29.06.22

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

Im Sunda-Strait zwischen Java und Sumatra ist der Anak Krakatau weiter aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufstieg und in Richtung Nordosten verfrachtet wurde. Laut VSI stieg die Asche bis zu 2000 m über Kraterhöhe auf. Die Eruption ereignete sich um 14:51 WIB und dauerte fast 2 Minuten. Es wurde ein seismisches Signal mit 60 mm Amplitude aufgezeichnet. Bei nächtlichen Eruptionen wurde rotglühende Tephra gesichtet.

Vulkan News 29.06.22: Aso

Dampfwolke am Aso. © RKK/JMA

Aso mit erhöhter Seismizität

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Fumarolisch

Am japanischen Vulkan Aso-san hat die Erdbebentätigkeit signifikant zugenommen. Das JMA verzeichnete am 27. Juni gut 680 vulkanotektonische Erdbeben. Gestern waren es ca. 400 Beben. Zudem wird Tremor registriert.

Westlich des Vulkans manifestierten sich 2 moderate Erdbeben im Bereich der Stadt Kumamoto. Im Jahr 2016 gab es dort ein Erdbeben der Magnitude 7,1, das Zerstörungen anrichtete und Todesopfer verursachte. In diesem Jahr war der Aso besonders aktiv und stieß mehrmals hohe Aschewolken aus. Der Vulkan könnte nun wieder vor einer Eruptionsphase stehen. Auf dem Livestream sieht man -bei schönstem Wetter- Dampf aus dem Krater aufsteigen. Aschewolken konnte ich bislang nicht beobachten.

Vulkan-News 29.06.22: Ecuador

In Ecuador sind die Vulkane Sangay und Reventador weiterhin aktiv und eruptieren Aschewolken. Außerdem gibt es Anzeichen dafür, dass der Vulkan-Komplex  Chiles – Cerro Negro erwachen könnte, denn zur Monatsmitte wurden dort 785 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Sangay mit Asche und Wärme

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Strombolianisch

In Ecuador sorgt der Sangay wieder für Schlagzeilen, indem er Aschewolken fördert, die bis zu 7600 m Höhe aufsteigen und in südwestlicher Richtung driften. Im Bulletin des IGPEN wird davon berichtet, dass der Sangay 369,6 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen hat. Es wurden 60 Explosionen und 120 langperiodische Erdbeben detektiert. Es gab 10 Tremorphasen im Zusammenhang mit den Eruptionen. Außerdem wurde dem Vulkan eine hohe Wärmestrahlung attestiert. Aktuell liegt sie bei 583 MW. Gestern lag der Wert bei 1047 MW. Die Quelle der Wärmestrahlung wird nicht weiter benannt. Meiner Meinung nach, passen der relativ geringe Schwefeldioxid-Ausstoß und die hohe Wärmestrahlung nicht zusammen. Normalerweise kann so eine starke Wärmestrahlung nur von Lava entstehen, die an der Oberfläche austritt und einen Lavastrom bildet. Normalerweise sind Lavaströme mit dieser Wärme-Emission gut 1 km lang und stoßen dann etwa 5-10 Mal soviel Schwefeldioxid aus, wie es am Sangay aktuell der Fall zu sein scheint.

Die Berichte vom IGEPN beginnen in den letzten Tagen immer mit der freudigen Nachricht, dass es keine Niederschläge gab, denn dann entstehen für gewöhnlich auch keine Lahare. Die Schlammströme stellen am Sangay ein Problem dar, indem die Ablagerungen die Flussläufe in Vulkannähe verändern und das Wasser stauen oder umlenken. Dadurch werden auch Flüsse beeinflusst, an denen Siedlungen leben. Im schlimmsten Fall kann ein natürlicher Damm entstehen, hinter dem sich ein Stausee bildet. Wenn der Damm bricht, rauscht einen Flutwelle durch das Flusstal. Zuletzt entstand ein Lahar am 25. Juni. Seitdem ist da Wetter am Sangay ungewöhnlich gut, weshalb auch die Daten zur Verfügung stehen.

In Ecuador ist aber nicht nur der Sangay aktiv, sondern auch der Vulkan Reventador. Dort ist das Wetter ebenfalls schön und es gibt Sichtungen der Eruptionen.

Reventador mit Ascheeruptionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

Am Reventador werden Aschewolken gesichtet, die bis zu 900 m über Kraterhöhe aufsteigen und in westlicher Richtung driften. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 22 MW Leistung. Der Lavastrom, der noch in der vergangenen Woche tätig war, ist wahrscheinlich versiegt. Laut Bulletin vom IGEPN wurden gestern 98 Eruptionen gemeldet. Die Seismizität ist erhöht: 102 langperiodische Erdbeben und 11 Tremorphasen wurden für den Beobachtungszeitraum 27. Juni registriert.

Erdbeben-News 28.06.22: Taiwan

Taiwan mit Erdbebenserie

Datum: 27.06.22 | Zeit: 20:06:59 UTC | Lokation: 22.01 N ; 120.22 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Vor der Südküste Taiwans manifestierte sich eine Serie moderater Erdbeben. Insgesamt registrierte das EMSC seit gestern 6 Erdstöße. Der Stärkste brachte es gestern auf Mw 5,1, gefolgt von einem Beben Mw 5,0. Die anderen Erdbeben hatten Magnituden im 4er Bereich. Die Tiefe des stärksten Erdstoßes wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurde 56 km südlich von Donggang verortet. In den vergangenen Wochen ereigneten sich überdurchschnittlich viele Beben in- und um Taiwan.


Island: 2 Erdbeben M größer 3,0

Datum: 27.06.22 | Zeit: 23:21:45 UTC | Lokation: 66.27 ; -18.57 | Tiefe: 10 km | Ml 3,2

Gestern manifestierten sich unter Island 2 Erdbeben mit Magnitude größer als 3. Das Stärkere brachte es auf M 3,3 und lag 4.2 km nordöstlich von Bárðarbunga. Das 2 Beben hatte eine Magnitude von 3,2 und wurde 18.0 km nordwestlich von Gjögurtá auf Nordisland verortet. Dieses Beben stand mit der Tjörnes-Fracture-Zone in Verbindung. Unter ganz Island wurden in den letzten 48 Stunden 156 Beben registriert. 54 Beben manifestierten sich unter der Reykjanes-Halbinsel.

Vulkan-News 28.06.22: Sakurajima

Eruption am Sakurajima

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Auf der japanischen Insel Kyushu gab es nicht nur ein Erdbeben der Magnitude 4,5, sondern auch mehrere Eruptionen des Vulkans Sakurajima. Das VAAC brachte 4 VONA-Warnungen über Aschewolken am Vulkan heraus. Sie stiegen bis zu 3000 m hoch auf und drifteten in Richtung Norden. Die erste Meldung wurde um 3:36 UCT veröffentlicht. Das Erdbeben manifestierte sich um 21:34 UCT, also gut 6 Stunden früher. Sein Hypozentrum lag in 161 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 46 km südlich von Kagoshima verortet. Es ist nicht auszuschließen, dass das Erdbeben den Vulkanausbruch triggert, obwohl es recht tief lag und nur von moderater Stärke. Bei früheren Eruptionen des Vulkans gab es ähnliche Korrelationen. Einen Beweis für die These, dass Erdbeben Vulkanausbrüche beeinflussen können, stellt eine bloße Korrelation allerdings nicht dar.

Der Sakurajima ist dieses Jahr vergleichsweise ruhig. Bislang stellte das VAAC Tokio 28 VONA-Warnungen zum Sakurajima online. Bis 2015 war der Vulkan hochaktiv, so dass das der wöchentliche Durchschnitt an VONA-Warnungen war. Anders sieht es dieses Jahr am Suwanose-jima aus der südlich von Kagoshima liegt und einen Inselvulkan des Ryukyu-Archipels bildet. Er löste in diesem Jahr bereits 562 VONA-Warnungen aus. Zuletzt stieg gestern Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe auf und driftete ebenfalls nach Norden. Gegenüber Mai, sind Tremor und Seismizität aktuell niedrig. Ähnlich verhält es sich am Sakurajima, mit dem Unterschied, dass die Seismizität dort schon seit langem gering ist.

Über den Vulkan Sakurajima

Beim Sakurajima handelt es sich um einen Vulkan in der Bucht von Kagoshima. Übersetzt heißt Sakura-jima Kirschblüteninsel und in der tat blühen in der Bucht nicht nur Kirschen, sondern der Vulkan bildet eine Insel, die nur über eine schmale Landbrücke mit Kyushu verbunden ist. Diese besteht aus einem Lavastrom, der bei der großen Eruption 1914 gefördert wurde. Am Gipfel befinden sich 2 Krater, von denen nur einer aktiv ist. Etwas seitlich liegt ein dritter Krater, der bis 2015 frequent eruptierte.

Naturphänomen: Riesiger Komet nähert sich

  • Komet C/2017 K2 erreicht Mitte Juli den erdnächsten Punkt
  • Der Schweifstern wird dann in kleinen Teleskopen sichtbar sein
  • Er könnte einen Durchmesser von mehr als 150 km haben

Komet C/2017 K2 kommt näher

Im kommenden Monat nähert sich ein riesiger Komet der Erde und wird schon mit keinen Teleskopen und Ferngläsern sichtbar sein. Der Komet mit der Bezeichnung C/2017 K2 wurde zuerst mit dem Pan-STARRS-Teleskop auf Hawaii entdeckt. Das war im Jahr 2017. Später konnte man ihn auch mit dem Hubble-Weltraumteleskop verfolgen. Zu diesem Zeitpunkt war er über 3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und befand sich noch hinter der Saturn-Umlaufbahn. Damit stellte er einen Rekord auf, denn noch nie wurde ein Komet so weit draußen entdeckt. Dieser Umstand lässt auf seine enorme Größe schließen: Bereits bei seiner Entdeckung hatte er einen 130.000 Kilometer große Koma was soweit von der Sonne entfernt ebenfalls selten ist. Damals war die Koma bereits so groß wie Jupiter.

Am 14. Juli soll C/2017 K2 seinen Erdnächsten Punkt erreicht haben. Dann befindet er sich aber immer noch hinter der Mars-Umlaufbahn. Wahrscheinlich wird man ihn auch dann noch nicht mit bloßem Auge sehen können, aber mit kleinen Teleskopen sollte es möglich sein. Seinen sonnennächsten Punkt erreicht der Schweifstern im Dezember.

Bis jetzt war es nicht möglich die genaue Größe des Objekts zu ermitteln. Einige Astronomen gehen davon aus, dass er einen Durchmesser von mehr als 150 km haben könnten, während die  Interpreten der Hubble-Daten davon ausgehen, dass er bestenfalls 25 km durchmisst.

Im Gegensatz zu Asteroiden und Meteoriten sind Kometen relativ selten. Den Astronomen sind nur ein paar Tausend dieser Objekte bekannt, während 540.723 Asteroiden im Sonnensystem katalogisiert wurden. Kometen werden oft mit schmutzigen Schneebällen verglichen. Kommen sie der Sonne zu nahe, dann lösen sie sich auf. Aber selbst Kometen, die respektvolle Distanz zur Sonne einhalten, verlieren bei jedem Umlauf um das Zentralgestirn Masse, so dass ihre Lebensdauer begrenzt ist.