Vulkan Fuego mit Laharen und Explosionen

  • Starke Regenfälle lösten Lahare aus
  • Es wurde vor Überflutungen gewarnt
  • Ein Drohnenvideo zeigt eine besondere Explosion

Lahare am Fuego

Heute gibt es Interessantes zum guatemaltekischen Vulkan Fuego zu berichten: starke Regenfälle lösten gestern einen Lahar aus. Die Schlammlawine entstand, als sich das Regenwasser mit den vulkanischen Ablagerungen auf der Vulkanflanke vermischte. Das Material wurde durch die Eruptionen der letzten Tage frisch abgelagert, stammte z.T. aber auch von den letzten Pyroklastischen Strömen. INSIVUMEH brachte gestern Nachmittag, um 14: 55 Uhr Ortszeit einen Sonderbericht heraus, in dem es vor dem Lahar warnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Schlammstrom noch als moderat beschrieben. Die Forscher wiesen aber darauf hin, dass der Regen anhielt und sich die Situation verschlimmern können. Der Lahar suchte sich seinen Weg durch die Schlucht von Cenzia, die in den Fluss Achíguate mündet. Es wurde gewarnt, dass der Lahar die natürlichen Begrenzungen der Flussläufe verlassen könnte und dann Überflutungen verursachen würde. Es bestand auch die Gefahr, dass sich weitere Lahare in anderen Abläufen bilden könnten, wozu es im weiteren Tagesverlauf auch kam. Eine besondere Warnung galt für die Brücke zwischen Las Palmas und San Antonio los Cimientos: dort könnte sich der Schlamm stauen und über die Brücke springen. Videos zeigen die Gewalt des Schlammstroms.

Lahare kommen am Fuego während der Regenzeit vergleichsweise oft vor. Zu Zerstörungen kommt es aber relativ selten. Dennoch verfügen Lahare über ein großes Zerstörungspotenzial. Sie können metergroße Lavabrocken und Baumstämme transportieren. Besonders an Brückenpfeilern können sich aus den Materialien natürliche Staudämme bilden, sodass der Lahar dann über die Brücke springt.

Explosion aus platzender Lavablase

Gestern wurde nicht nur das Video vom Lahar veröffentlicht, sondern noch ein Weiteres, dass mit einer Drohne aufgenommen wurde und eine beeindruckende explosive Eruption am Fuego zeigt. Man sieht eine platzende Lavablase, die große Tephrabrocken weit verteilt. Vergleichbare Eruptionen erlebt man derzeit am Neuen Südostkrater des Ätnas.

Die alltägliche Aktivität des Vulkans kann man als moderat einstufen. Innerhalb einer Stunde werden zwischen 6 und 9 Explosionen gezählt. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m hoch auf und verteilt sich auf eine Entfernung von 30 km in nordwestlicher Richtung. Die Explosionen werden von Schockwellen und Rumpelgeräuschen begleitet und lösen Schuttlawinen aus. Teilweise erreichen sie den Vegetationsrand.

Vulkan-News 27.05.22: Ätna

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |EruptionLavastrom

Die Eruptionen am Ätna halten an und der Tremor bewegt sich im roten Bereich. Auf den LiveCams sind gelegentlich strombolianische Eruptionen zu erkennen. Die Lavafront des Stroms ist nicht sichtbar. Wenn noch ein Lavastrom unterwegs ist, bewegt er sich im Valle del Leone, ohne das Valle del Bove zu erreichen. Da MIROVA heute Nacht noch eine hohe Thermalstrahlung mit 481 MW Leistung registrierte, ist das Vorhandensein eines Lavastroms wahrscheinlich. Die Seismizität ist recht unauffällig, auch wenn es in der vergangenen Woche 4 Beben gab. Das Stärkste manifestierte sich am 20. Mai und hatte eine Magnitude von 2,4. Die Epizentren lagen im Osten des Vulkans.

Die Bergführer und Fotografen vor Ort posteten heute Bilder der strombolianischen Eruptionen am Neuen Südostkrater. Sie verteilen die Tephra weiträumig und entstehen durch platzende Lavablasen.


Nevado del Ruiz mit Asche-Emissionen

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Gestern meldete das VAAC eine Aschewolke, die bis zu 8000 m hoch aufstieg. Heute heißt es in der lokalen Presse, dass sich Vulkanasche weit verteilte und in mehreren Ortschaften ablagerte. Besonders betroffen war die Gemeinde Villamaría im Departement Caldas. Der Nevado del Ruiz ist das Schreckgespenst Kolumbiens. Aufgrund des vergletscherten Gipfels besteht ein großes Gefahrenpotenzial. Lahare und phreatomagmatische Eruptionen drohen im Falle einer größeren Eruption.

Vulkan Gunung Agung mit Aschewolke am 27. Mai

  • Am Gunung Agung meldeten Piloten eine dunkle Wolke
  • Es wurde eine VONA-Warnung herausgebracht
  • Die geophysikalischen Daten sind unauffällig

Piloten meldeten mögliche Eruptionswolke am Agung

Heute steht der Gunung Agung auf Bali in den Schlagzeilen, da in 5500 m Höhe eine dunkle Wolke gesichtet wurde, die vom Vulkan ausging. Offenbar geht man davon aus, dass es sich um eine Aschewolke handelte. Vom VAAC Darwin wurde eine entsprechende VONA-Warnung ausgegeben. Die Satelliten registrierten allerdings keine Vulkanasche und auf Webcams war nichts zu sehen, da sich der Vulkan in Wolken hüllte. Die Beobachtungen stammten von Piloten, die den Vulkan in einem Flugzeug passierten. Das VAAC schrieb, dass es eine neue Mitteilung herausbringt, sobald weitere Daten vorliegen.

Spekulativ ist, dass es sich bei der Wolke um aufgewirbelte Asche handelte, die bereits abgelagert war. Bei starken Winden kann so etwas vorkommen. Anzeichen für eine bevorstehende Eruption gab es nicht. Zwar gibt es immer wieder einige tektonische Erdbeben im Bereich des Vulkans, doch vulkanisch bedingte Signale werden nur selten registriert. In den letzten 3 Monaten gab es nur 2 vulkanotektonische Erdbeben und ein seismisches Signal, dass von einer Entgasung hervorgerufen wurde. Dennoch könnten phreatische Eruptionen entstehen, wenn Grundwasser in Kontakt mit dem sich abkühlenden Magma im Vulkan kommt.

Die letzte Eruptionsphase am Agung begann 2017

Die jüngste Eruptionsphase begann im November 2017, als sich mehrere Explosionen ereigneten, die Aschewolken förderten. Es kam zur Sperrungen des Internationalen Flughafens Denpasar. Ein Dom begann zu wachsen und man rechnete mit einer großen Eruption. Daraufhin ging der Tourismus auf Bali in den Keller. Doch entgegen den Befürchtungen beruhigte sich der Vulkan wieder und der Dom kühlte langsam ab. In den folgenden Jahren kam es zu vereinzelten Eruptionen, die überwiegen phreatischen Charakters waren. Ob es nach 5 Jahren allerdings wieder so ist, dass eine phreatische Eruption entstand ist unklar. Anders als 2017, gab es keine massive seismische Krise, die vom aufsteigenden Magma verursacht wurde. Von daher ist es momentan unwahrscheinlich, dass es zu größeren Eruptionen kommt. Der Flugverkehrs-Alarmstatus beim VAAC steht auf „gelb“, der allgemeine Alarm beim VSI bleibt auf „grün“.

Erdbeben-Kurznews 26.05.22: Peru

Peru: Erdbeben Mw 7,2

Datum: 26.05.22 | Zeit: 12:02:19 UTC | Lokation: 14.86 S ; 70.26 W | Tiefe: 211 km | Mw 7,2

Im Süden von Peru gab es ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,2. Das Hypozentrum lag in der großen Tiefe von 211 km. Das Epizentrum wurde 9 km westlich von Azángaro lokalisiert. Erdbeben in dieser Tiefe ereignen sich meistens an subduzierter Erdkruste, die bis in den Erdmantel abgetaucht ist. Solche Beben ereignen sich daher in einiger Entfernung zur Subduktionszone. In relativer Nähe zum Epizentrum liegt der Vulkan Sabancaya, in dessen Krater ein Dom wächst.


Mexiko: Erdstoß Mw 5,5

Datum: 25.05.22 | Zeit: 21:43:01 UTC | Lokation: 16.20 N ; 95.93 W | Tiefe: 40 km | Mw 5,5

In der mexikanischen Küstenregion Oaxaca bebte es mit der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum manifestierte sich 12 km westlich von Santa María Zapotitlán. In der Region gibt es täglich sehr viele schwache-moderate Erdbeben.


USA: Erdbeben Mb 4,1

Datum: 26.05.22 | Zeit: 09:23:31 UTC | Lokation: 35.59 N ; 117.39 W | Tiefe: 5 km | Mb 4,1

Im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien kam es zu einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,1. Der Erdbebenherd lag nur 5 km tief. Das Epizentrum befand sich 26 km östlich von Ridgecrest. In der Region gab es 2019 ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Dieses hatte sich durch einige moderate Erdstöße angekündigt. Es ist nicht auszuschließen, dass es auch diesmal so laufen wird.

 

Feuer auf Stromboli: Terra di Dio

  • Auf Stromboli kam es zu einem Steppenbrand
  • Große Teile der Macchia auf der Südostflanke brannten ab
  • Es wird Brandstiftung durch ein Filmteam vermutet
  • Außerdem kam es zu 2 größeren Eruptionen

Steppenbrand auf Stromboli geriet außer Kontrolle

Wenn ich heute mit dem Titel des bekannten Films von Roberto Rossellini und Ingrid Bergman beginne, dann hat es eine ganz besondere Bewandtnis: „Das Land Gottes“ durchlebte in den letzten 24 Stunden eine weitere Katastrophe, bei der eine der schönsten Inseln Europas ihr Gesicht verlor: im Südosten Strombolis wütete ein schlimmer Vegetationsbrand, bei dem große Teile der Macchia abgebrannt sind. Es wurden 2 Löschflugzeuge eingesetzt und zunächst sah es so aus, als würde man die Flammen schnell unter Kontrolle bekommen, doch da hatte man die Rechnung ohne den Scirocco gemacht: die starken Wüstenwinde fachten den Brand an und verteilten die Flammen großflächig, so dass mittlerweile der gesamte Hang hinter dem Hauptort San Vinzenzo verkohlt ist. Die Flammen wüteten bis in die Nacht hinein und ließen sich auf den LiveCams beobachten. Mittlerweile scheint die Situation aber unter Kontrolle zu sein.

Natürlich wird nun spekuliert, was das Feuer ausgelöst hat. Meistens entstehen solche Brände durch Brandstiftung. Wie es der Zufall will, befindet sich ein Filmteam auf Stromboli, dass einen Spielfilm mit Bezug zum Zivilschutz dreht. Anwesend ist die Schauspielerin Ambra Angiolini, wegen der in lokalen Medien seit einiger Zeit Wirbel veranstaltet wird. Natürlich steht jetzt das Filmteam im Fokus der Brandermittlungen, da es wohl in der Nähe des Ortes gedreht hat, an dem vermutlich das Feuer seinen Ursprung fand. In der lokalen Presse spekuliert man, dass im Zuge der Dreharbeiten ein kleines Feuer gelegt wurde, dass dann außer Kontrolle geraten ist. Andere Quellen sprechen davon, dass eine Schießerei gefilmt wurde, bei der evtl. Mündungsfeuer, oder Pyrotechnik den Brand auslöste. Bestätigt ist bislang keine der beiden Versionen. Marco Giorgianni, der Bürgermeister des Ortes, erklärte, dass er keine Genehmigungen für den Einsatz von Pyrotechnik, oder der Legung eines Feuers erteilt hätte.

Bei einem meiner ersten Aufenthalte auf Stromboli, dass war in den 1990iger Jahren, verbrachte ich eine Nacht am Krater des Vulkans, als es ebenfalls zu einem großen Macchiabrand kam. Eine unangenehme Situation, nicht nur wegen der Rauchentwicklung, sondern vor allem, weil man ja wieder durch den Vegetationsgürtel absteigen musste. Am nächsten Morgen war das Feuer aus, aber der schmale Abstiegspfad führte mitten durch das abgefackelte Gebiet. Als ich mich endlich durch die verkohlte Landschaft gekämpft hatte, sah ich aus wie ein Schornsteinfeger. Ein Trost bleibt: wenige Jahre später war die Insel wieder grün.

Zwei Eruptionen auf Stromboli

Gestern Mittag reagierte der Vulkan selbst auf die Schändung seiner Flanken und erzeugte 2 Explosionen, die stärker als sonst waren. Wie das INGV berichtet, setzte die Phase erhöhter Aktivität um 14.11 UCT ein. Sie dauerte 2 Minuten. Neben den beiden größeren Eruptionen gab es eine Reihe kleinerer Ereignisse aus verschiedenen Schloten. Die Explosionen deckten die Kraterterrasse mit glühender Tephra ein und man geht davon aus, dass Pyroklastika auch den Pizzo erreichte. Wie so häufig kamen die Explosionen unerwartet. Der Tremor zog in den letzten Tagen wieder etwas an, nachdem er in den Vorwochen extrem niedrig war.

Dass die Explosionen das Feuer auslösten ist ausgeschlossen, denn dieses war bereits am Vormittag ausgebrochen. Tatsächlich gab es aber bereits größere Vulkanausbrüche, bei denen Lava Brände stiftete.

Für den bereits sehr angeschlagenen Tourismus auf der Insel, dürfte die Katastrophe katastrophal sein. Erst die Sperrung des Aufstiegs zum Krater, dann die 2 Coronajahre und nun die verkohlte Landschaft. Drücken wir den Betroffenen die Daumen, dass die „Hungerjahre“ bald vorbei sein mögen. Doch irgendwann werden die Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe den Tourismus weiter ausbremsen.

Erdbeben-News 25.05.22: Reykjanes

  • Am Magmatischen Gang nördlich von Grindavik bebt es weiter
  • Die Bodenhebung beträgt am Thorbjörn fast 6 cm
  • Die Hypozentren liegen flacher und steigen auf

Erdbeben erschüttern Magmatischen Gang bei Grindavik

Datum: 25.05.22 | Zeit: 18:33:51 UTC | Lokation: 63.86 ; -22.44 | Tiefe: 4,1 km | Mb 2,9

Die Erdbebentätigkeit unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel hält an. Heute gab es einen weiteren Schwarm nordwestlich von Grindavik. In den letzten 48 Stunden wurden 202 Beben registriert. 23 Erschütterungen hatten Magnituden im 2er Bereich. Auffällig ist, dass die Hypozentren der aktuellen Erdbeben überwiegend in Tiefen zwischen 2 und 3 km liegen. Zuvor lagen sie meistens in ca. 5-8 km Tiefe. Es sieht so aus, als würden Magmatische Fluide aufsteigen. Allerdings würde man vor einer beginnenden Eruption eine seismische Krise mit mehreren Tausend Erdbeben innerhalb kurzer Zeit erwarten, von daher wird es jetzt wahrscheinlich noch nicht zu einer Eruption kommen. Die Lage bleibt aber angespannt.

Die GPS-Messungen zeigen, dass sich der Boden im Bereich des neuen Magmatischen Gangs weiter hebt. Am Thorbjörn beträgt die Bodenhebung fast 6 cm. Die Messstation bei Grindavik misst eine Bodenerhöhung von 3,5 cm. Oft liegt der kritische Schwellenwert bei 20 cm, bevor sich eine Eruptionsspalte öffnet. Bis dahin ist noch etwas Luft.

IMO warnt auf seiner Website nicht nur vor Erdrutschen, sondern auch vor Erdbeben, die eine Magnitude von 6,5 erreichen könnten und auch die Hauptstadt durchrütteln würden. Grund für diese Warnung ist ein allgemeines Anziehen der Seismizität im Bereich des Spaltensystems von Brennisteinsfjöll.

Gestern gab es ebenfalls einen Schwarm, der nur 8.0 km nördlich vom Geysirgebiet Haukadalur verortet wurde. Er bestand aus 46 Erdbeben, von denen 3 Erschütterungen Magnituden zwischen 2 und 3 hatten. Sie lassen sich den Erdbeben zuordnen, die seit einigen Wochen immer wieder im Bereich des Langjökull-Systems auftauchen. Offizielle Interpretationen des Geschehens sind dünn gesät. Es ist nicht auszuschließen, dass die Schwarmbeben mit Fluidbewegungen zusammenhängen. Entlang des Langjökull-Systems liegen mehrere Thermalfelder und man kann von einem ausgeprägten Hydrothermalsystem ausgehen.

Erdbeben gibt es auch unter den subglazialen Vulkanen des Vatnajökulls. In dem Erfassungsbereich, zu dem auch Askja und Herdubreid gehören, gab es 25 Beben innerhalb von 48 Stunden. Hier ist die Aktivität im Bereich der Caldera Bardarbunga am auffälligsten.

Vulkan-News 25.05.22: Bezymianny

Bezymianny ist ausgebrochen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Am Vulkan Bezymianny in Kamtschatka, kam es zu einer größeren Eruption, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6100 m aufstieg und in nördlicher Richtung driftete. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 6 VONA-Warnungen zu Aschewolken heraus. Die Aschewolken entstanden durch die Abgänge Pyroklastischer Ströme. KVERT bestätigte zudem Domwachstum. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung.


Sabancaya mit Domwachstum

Staat: Peru| Koordinaten: -15.79-71.86 | Eruption:  Vulcanianisch

Am peruanischen Vulkan Sabancaya wurde ebenfalls Domwachstum bestätigt. Der Dom wurde bei einem Überwachungsflug der Vulkanologen entdeckt und hatte am 17. Mai eine Fläche von 25000 Quadratmetern. Es wird eine Zunahme der explosiven Eruptionen erwartet. Momentan fördern die Explosionen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 m.


Stromboli mit hoher Thermalstrahlung

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Heute Morgen sieht man auf MIROVA, dass vom Stromboli eine sehr hohe Thermalstrahlung ausgeht. Sie hatte eine Leistung von mehr al 700 MW. Die Wärmequelle ist allerdings nicht die Lava, sondern ein Brand der Vegetation: Macchia aus Schilf und Ginster steht in Flammen. Eine Häuser am Ortsrand von San Vincenzo sind bedroht. Ein Löschflugzeug wird eingesetzt. Grund für das Feuer ist noch nicht bekannt. Aktuell wird ein Film über den Zivilschutz gedreht.


Villarrica mit gesteigerter Seismizität

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Seismik

Am chilenischen Vulkan Villarica wurden vulkanisch bedingte Erdbeben registriert, die durch magmatische Fluidbewegungen hervorgerufen wurden. Die Vulkanologen konnten bislang keine Anzeichen einer Eruption entdecken, halten es aber für möglich, dass der Vulkan bald wieder ausbrechen wird. Im Krater des Villarricas brodelte lange Zeit ein kleiner Lavasee.

Ätna stieß große Dampfwolke aus


Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |EruptionLavastrom

  • Gestern bildete sich durch Kondensation eine große Dampfwolke
  • Der Ätna bleibt effusiv und explosiv aktiv
  • Es wird leichte Deflation registriert

Lavastrom am Ätna bleibt aktiv

Auf Sizilien ist der Ätna weiter aktiv und eruptiert effusiv und explosiv. Bei den explosiven Eruptionen handelt es sich überwiegend um strombolianische Tätigkeit, bei der glühende Tephra ausgestoßen wird. Es kommt aber auch immer wieder zu Phasen mit verstärkten Asche-Emissionen. Der Lavastrom fließt aus dem neuen Schlot, der sich am Freitag öffnete. Er befindet sich weiter oben am Neuen Südostkraterkegel, als es die erste effusive Bocce tat. Die Stärke des Lava-Ausstoßes hat nachgelassen und der Lavastrom ist deutlich kürzer geworden. Auf der Thermalcam erkennt man die Lavafront, die gerade über den Rand des Valle del Bove fließt. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit bis zu 871 MW Leistung. Wahrscheinlich akkumulierte sich Lava im Valle del Leone. Der Tremor bleibt im roten Bereich.

Ätna mit mächtiger Dampfwolke

Dem nicht genug, so stieß der Ätna gestern eine mächtige Dampfwolke aus, die nicht nur die Bewohner am Boden in Erstaunen versetzte, sondern auch aus dem Weltall prima sichtbar war. Zahlreiche Anwohner zeigten sich besorgt und posteten Bilder in den Sozialen Medien. Die INGV-Vulkanologen beruhigten jedoch und sagten, dass nicht mehr Gas als sonst ausgestoßen werden würde. Die Entstehung der Dampfwolke soll demnach wetterbedingt gewesen sein, denn aufgrund der besonders hohen Luftfeuchtigkeit und eines großen Temperaturunterschieds zwischen den bodennahen Luftschichten und der Höhe, soll es zu verstärkter Kondensation gekommen sein. Erst dadurch wurde das -ansonsten größtenteils unsichtbare- vulkanische Gas sichtbar, das der Ätna tagtäglich ausstößt.

Deflation registriert

Gestern wurde auch das wöchentliche Bulletin zu den geophysikalischen Parametern am Ätna veröffentlicht. Die INGV-Forscher gehen genauer auf die aktuelle Eruption ein und berufen sich auf Daten bis zum 22. Mai. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Lavastrom eine Länge von 2,5 km und bedeckte eine Fläche von 0,53 Quadratkilometern. Bis zum 20. Mai wurden gut 1.500.000 Kubikmeter Lava gefördert. Kurz nach Beginn der Eruption begann eine leichte Deflation des Vulkangebäudes. Es wird also mehr Lava ausgestoßen, als an Magma aufsteigt.

Vulcano: Flüssigkeitsaustritt verunsichert Menschen

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

  • Am Strand von Port di Levante traten hydrothermale Fluide aus
  • Schwefel-Ausflockungen färbten das Wasser weißlich
  • Der Kohlendioxid-Ausstoß stieg an
  • Die Fumarolen-Temperaturen bleiben hoch

Am Strand von Levante in Vulcano wurden ungewöhnliche Wasserverfärbungen und das Austreten von Flüssigkeiten beobachtet, die die Bewohner des Ortes stark verunsicherten. Das Phänomen begann am 22. Mai, mit dem Austritt einer schwarzen, stinkenden Wasserlösung. Später verfärbte sich das Meerwasser weißlich. Gestern Mittag wurde der Höhepunkt der Wasserverfärbungen erreicht, seitdem lässt das Phänomen wieder nach. Das INGV untersuchte den Flüssigkeitsausstoß, der einen Strandabschnitt betraf, der für seine vulkanischen Fumarolen bekannt ist. Die Forscher meinen, dass sulfidreiches Hydrothermalwasser austrat. Die anschließende Oxidation führte zur Bildung von elementarem Schwefel und seiner anschließenden massiven Ausflockung, wodurch das milchig-weiße Aussehen des Meerwassers entstand. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen dem beschriebenen Phänomen und dem intrudierten Magmenkörper gibt, der im Oktober letzten Jahres in die Erdkruste unter der Vulkaninsel eindrang.

Gegenüber dem letzten Monat ist die Erdbebentätigkeit rückläufig, doch das INGV registrierte diesen Monat 6 Erschütterungen unter Vulcano. Hierbei handelt es sich um die Beben mit hohen Frequenzen. Bei den Niederfrequenzerdbeben gab es einen Peak am 22. Mai, als 20 dieser Erschütterungen detektiert wurden. Niederfrequenzerdbeben werden durch die Bewegungen magmatischer Fluide hervorgerufen, was insofern mit dem Austritt der hydrothermalen Flüssigkeiten korreliert.

Fumarolen-Temperaturen am Krater von Vulcano bleiben hoch

Im INGV- Wochenbericht, der heute erschien, heißt es, dass auch der Ausstoß an Kohlendioxid-Gas erhöht war. Das gilt besonders im Bereich des Schlammpools, der am Strand von Levante liegt. Dort wurden im Mai neue Höchstwerte erreicht: der Ausstoß belief sich auf 5000 g pro Kubikmeter am Tag. Am Krater war er fast doppelt so hoch. Einzig der Ausstoß an Schwefeldioxid-Gas hat leicht abgenommen. Die Fumarolen-Temperaturen am Krater liegen bei 380 Grad und sind stabil. Im Allgemeinen heißt es, dass Gas-Temperaturen von mehr als 450 Grad kritisch sind und auf einen bevorstehenden Ausbruch hindeuten können.

Kohlendioxid entströmt einem aufsteigenden Magmenkörper als erstes, es kann sich aber auch in anderen magmatischen Fluiden sammeln. Wahrscheinlich stieg hydrothermales Tiefenwasser auf und setzten das Kohlendioxid, Zusammen mit Schwefel frei, wobei man sich die Frage stellen darf, warum keine erhöhte Schwefeldioxid-Konzentration gemessen wurde.

Auf Vulcano besteht die latente Gefahr einer phreatischen Eruption. Das Risiko hierfür ist nach dem hydrothermalen Schub am Strand nicht kleiner geworden. Es lässt sich zwar keine magmatische Eruption vorhersagen, doch auch hierfür besteht ein gewisses Risiko. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.