Vulkan-News 27.05.22: Ätna

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |EruptionLavastrom

Die Eruptionen am Ätna halten an und der Tremor bewegt sich im roten Bereich. Auf den LiveCams sind gelegentlich strombolianische Eruptionen zu erkennen. Die Lavafront des Stroms ist nicht sichtbar. Wenn noch ein Lavastrom unterwegs ist, bewegt er sich im Valle del Leone, ohne das Valle del Bove zu erreichen. Da MIROVA heute Nacht noch eine hohe Thermalstrahlung mit 481 MW Leistung registrierte, ist das Vorhandensein eines Lavastroms wahrscheinlich. Die Seismizität ist recht unauffällig, auch wenn es in der vergangenen Woche 4 Beben gab. Das Stärkste manifestierte sich am 20. Mai und hatte eine Magnitude von 2,4. Die Epizentren lagen im Osten des Vulkans.

Die Bergführer und Fotografen vor Ort posteten heute Bilder der strombolianischen Eruptionen am Neuen Südostkrater. Sie verteilen die Tephra weiträumig und entstehen durch platzende Lavablasen.


Nevado del Ruiz mit Asche-Emissionen

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Gestern meldete das VAAC eine Aschewolke, die bis zu 8000 m hoch aufstieg. Heute heißt es in der lokalen Presse, dass sich Vulkanasche weit verteilte und in mehreren Ortschaften ablagerte. Besonders betroffen war die Gemeinde Villamaría im Departement Caldas. Der Nevado del Ruiz ist das Schreckgespenst Kolumbiens. Aufgrund des vergletscherten Gipfels besteht ein großes Gefahrenpotenzial. Lahare und phreatomagmatische Eruptionen drohen im Falle einer größeren Eruption.

Vulkan Gunung Agung mit Aschewolke am 27. Mai

  • Am Gunung Agung meldeten Piloten eine dunkle Wolke
  • Es wurde eine VONA-Warnung herausgebracht
  • Die geophysikalischen Daten sind unauffällig

Piloten meldeten mögliche Eruptionswolke am Agung

Heute steht der Gunung Agung auf Bali in den Schlagzeilen, da in 5500 m Höhe eine dunkle Wolke gesichtet wurde, die vom Vulkan ausging. Offenbar geht man davon aus, dass es sich um eine Aschewolke handelte. Vom VAAC Darwin wurde eine entsprechende VONA-Warnung ausgegeben. Die Satelliten registrierten allerdings keine Vulkanasche und auf Webcams war nichts zu sehen, da sich der Vulkan in Wolken hüllte. Die Beobachtungen stammten von Piloten, die den Vulkan in einem Flugzeug passierten. Das VAAC schrieb, dass es eine neue Mitteilung herausbringt, sobald weitere Daten vorliegen.

Spekulativ ist, dass es sich bei der Wolke um aufgewirbelte Asche handelte, die bereits abgelagert war. Bei starken Winden kann so etwas vorkommen. Anzeichen für eine bevorstehende Eruption gab es nicht. Zwar gibt es immer wieder einige tektonische Erdbeben im Bereich des Vulkans, doch vulkanisch bedingte Signale werden nur selten registriert. In den letzten 3 Monaten gab es nur 2 vulkanotektonische Erdbeben und ein seismisches Signal, dass von einer Entgasung hervorgerufen wurde. Dennoch könnten phreatische Eruptionen entstehen, wenn Grundwasser in Kontakt mit dem sich abkühlenden Magma im Vulkan kommt.

Die letzte Eruptionsphase am Agung begann 2017

Die jüngste Eruptionsphase begann im November 2017, als sich mehrere Explosionen ereigneten, die Aschewolken förderten. Es kam zur Sperrungen des Internationalen Flughafens Denpasar. Ein Dom begann zu wachsen und man rechnete mit einer großen Eruption. Daraufhin ging der Tourismus auf Bali in den Keller. Doch entgegen den Befürchtungen beruhigte sich der Vulkan wieder und der Dom kühlte langsam ab. In den folgenden Jahren kam es zu vereinzelten Eruptionen, die überwiegen phreatischen Charakters waren. Ob es nach 5 Jahren allerdings wieder so ist, dass eine phreatische Eruption entstand ist unklar. Anders als 2017, gab es keine massive seismische Krise, die vom aufsteigenden Magma verursacht wurde. Von daher ist es momentan unwahrscheinlich, dass es zu größeren Eruptionen kommt. Der Flugverkehrs-Alarmstatus beim VAAC steht auf „gelb“, der allgemeine Alarm beim VSI bleibt auf „grün“.