Im Indonesischen Sunda Strait ist Anak Krakatau weiter aktiv. Das VAAC detektierte mehrere Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf 2100 m aufstieg und gen Südwesten driftete. Das VSI schweigt heute zu den Eruptionen, berichtet aber von starken Entgasungen und 25 vulkanisch bedingten Erdbeben. Sie werden von Fluid-Bewegungen ausgelöst. Magma steht hoch im System.
Shiveluch mit Aschewolken
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom
Der Domvulkan Shiveluch liegt im fernen Kamtschatka und ist dort momentan der aktivste Vulkan. Das VAAC brachte seit gestern 8 VONA-Meldungen zu Aschewolken heraus. Die Asche stieg bis auf einer Höhe von 4600 m auf und driftete in südlicher Richtung. Spekulativ ist, dass die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert sind. Eine nennenswerte Thermalstrahlung wird allerdings nicht detektiert, so dass die Aschewolken wahrscheinlich explosiv gefördert werden, ohne dass größere Mengen glühender Tephra eruptiert wird.
Suwanose-jima in Eruption
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch
Der Suwanose-jima ist ein Inselvulkan im südjapanischen Ryukyu-Archipel. Er ist seit Monaten daueraktiv und eruptiert Vulkanasche, die bis auf gut 1200 m Höhe aufsteigt. In der ersten Aprilwoche wurden an einigen Tagen mehr als 100 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Das waren die höchsten Werte der letzten 3 Monate. Mit einem Anhalten der eruptiven Tätigkeit muss gerechnet werden.
Datum: 15.04.22 | Zeit: 17:00:40 UTC | Lokation: 35.92 N ; 22.54 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,0
Heute Abend gab es in Griechenland ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Es manifeste sich nordwestlich der griechischen Insel Kreta. Das Hypozentrum wird mit 40 km Tiefe angegeben. Das Epizentrum lag 93 km südlich von Gýtheio. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Erdbeben dieser Magnitude können bereits Schäden verursachen, doch da das Beben Offshore lag und dazu noch in relativ großer Tiefe, wird es sich an der Oberfläche auf Land nicht so stark ausgewirkt haben, dass es zu größeren Schäden gekommen wäre.
In den letzten 2 Wochen ist es still um die Azoreninsel São Jorge geworden. Grund hierfür war zunächst eine stürmische Woche, die die Erfassung der Mikroseismizität vereitelte, da Wind- und Wellenerschütterungen die empfindlichen Seismometer störten, bzw. die Signale überlagerten. In der letzten Woche waren dann kaum noch Erdbeben aufgezeichnet worden. Seit einigen Tagen sind aber wieder mehrere schwache Erdbebensignale auf dem Seismogramm zu erkennen. Allerdings ist die Seismizität deutlich zurückgegangen und es sieht nach einer Beruhigung der Situation aus. Kurzfristig rechne ich nicht mit einem Vulkanausbruch auf São Jorge. Längerfristig betrachtet, könnte ein neuer Magmenschub sehr wohl eine Eruption auslösen. Das sehen wohl auch die Vulkanologen vom ING so, denn die Kanaren verlegten ein Team auf die Azoren, dass bei der Überwachung helfen soll. Neben der Seismik unterstützen sie die Wissenschaftler der Azoren mit der Gas-Detektion. In einem Artikel von INVOLCAN heißt es, dass das Team die Gasemissionen auf São Jorge überwacht und dazu 383 Beobachtungspunkte eingerichtet hat, an denen Messungen durchgeführt werden und Proben genommen werden, die zur weiteren Analyse ins Labor gebracht werden. Der Schwerpunkt liegt hier auf die Überwachung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Darüber hinaus sollen Helium-Isotope untersucht werden und man achtet auch darauf, ob Wasserstoff austritt.
Magmen unter São Jorge migrierten wahrscheinlich seitwärts
In dem erwähnten Artikel ist es auch interessant, über die Analyse des bisherigen Geschehens zu lesen. Nemesio Pérez, Koordinator von Involcan, schreibt, dass es mehr Unterschiede als Ähnlichkeit zwischen den Vorkommnissen auf La Palma und São Jorge gibt. Während man auf La Palma in den Tagen vor der Eruption eine seismische Krise erlebte, bei der das Magma relativ gerade aufgestiegen ist, wurden die Ereignisse auf São Jorge so interpretiert, dass das Magma erst senkrecht aufstieg und dann horizontal durch den Untergrund migrierte. Diese Interpretation zeigt, dass sich die Vulkanologen von INVOLCAN sicher zu sein scheinen, dass die Erdbeben durch Magmenintrusion verursacht wurden. Andere Forscher zeigten sich bislang unsicher, wie groß die Rolle eines evtl. Magmen-Aufstiegs bei der seismischen Krise war.
Erdbeben Mb 4,6 und Mb 4,3 erschüttern den Kilauea
Datum: 15.04.22 | Zeit: 11:58:24 UTC | Lokation: 19.29 N ; 155.45 W | Tiefe: 32 km | Mb 4,6
Gestern gab es unter Big Island Hawaii 2 moderate Erdbeben: um 01:58:25 Uhr HST gab es den ersten Erdstoß mit der Magnitude 4,3. Nur 8 Sekunden später folgte das 2. Erdbeben mit einer Magnitude von 4,6. Während das Hypozentrum des schwächeren Erdbebens in 34 km Tiefe lag, manifestierte sich der stärkere Erdstoß in 32 km Tiefe. Die Epizentren lagen 8 und 9 km nordöstlich von Pāhala. Die Region liegt am unteren Westrift des Vulkans Kilauea und ist aufgrund des Magmenaufstiegs bekannt. Bei Pāhala dringt Magma aus der Asthenosphäre kommend in die Erdkruste ein und löst dort intensive Schwarmbeben aus. Die beiden Beben von gestern bewegten sich allerdings in einem Magnituden-Bereich, der typisch für tektonische Erdbeben ist. Aber auch diese könnten indirekt durch Fluidbewegungen ausgelöst worden sein.
Dem nicht genug, so registrierte das HVO gestern mehr als 100 schwache Erschütterungen im Bereiche des Vulkans. Viele der Beben waren sicherlich Nachbeben der beiden moderaten Erschütterungen und hatten geringe Magnituden. Zahlreiche Beben erstreckten sich allerdings auch entlang der Küste des Nationalparks und könnten im Zusammenhang mit dem langsamen Abgleiten des Vulkanhangs stehen. Natürlich gab es auch Seismizität unter der Gipfelcaldera. Dort ist weiterhin der Lavasee aktiv.
Aktivität des Lavasees im Kilauea
Die Inflation verursacht Bodenhebung und ist ebenfalls für Mikrobeben verantwortlich. Nach wie vor gibt es DI-Events, bei denen sich Deflation und Inflation in Phasen abwechseln. Die aktuelle Inflationsphase bildete ein Plateau, dass nun seit 3 Tagen ziemlich stabil ist. Entsprechend aktiv präsentiert sich der Lavasee im Halema’uma’u-Krater. Lavaströme breiteten sich über weite Teile des Lavabodens aus. Die Lava wird weiterhin von einem Schlot im Westen des Kraters gefördert, bildet zunächst einen Lavateich, um dann durch einen Kanal in den eigentlichen Lavasee zu fließen. Von hieraus scheint sich die Lava durch Tunnel weiter zu verteilen. Praktisch überall im Krater kommt es zu Lavadurchbrüchen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beträgt gut 2600 Tonnen am Tag. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1336 MW Leitung. Der übergeordnete Trend der Bodenhebung ist wieder positiv, d.h. es steigt mehr Magma aus der Tiefe auf und sammelt sich im oberen Magmenkörper, als an Lava im Krater eruptiert wird. Direkte Auswirkungen der beiden moderaten Erdbeben auf die Eruption sind nicht zu erkennen.
Vom Anak Krakatau gingen -nach einer 15-tägigen Pause- erneut 2 Eruptionen aus. Der erste Vulkanausbruch manifestierte sich gegen 3:15 Uhr WIB. Die Aschewolke stieg gut 1000 m über den Krater auf. Um 10:34 WIB ereignete sich eine 2. Eruption, bei der die Asche etwa 900 m aufstieg. Die Wolken drifteten Richtung Südwesten. Die Meldungen vom VSI decken sich mit den VONA-Meldungen des VAACs. Die Seismizität ist gering. Gestern wurde nur 1 vulkanotektonisches Erdbeben aufgezeichnet. Es sieht nicht nach starken Magmenaufstieg aus.
Merapi: Leichter Anstieg der Seismizität
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Vom Merapi gehen weiterhin Schuttlawinen ab und es kommt zu Entgasungen. Darüber hinaus wurden gestern mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert. Das VSI meldete 9 Hybriderdbeben und 2 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Erdbeben wurden durch Fluidbewegungen ausgelöst.
Shiveluch mit Aschewolken
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom
Vom Shiveluch auf Kamtschatka gingen ebenfalls mehrere Eruptionen aus, die Asche bis auf einer Höhe von 6700 m Höhe schickten. Der Wind verfrachtete die Wolken in Richtung Südosten. Seit gestern brachte das VAAC 9 VONA-Meldungen heraus. Die lokalen Medien berichteten über das Ereignis.
Seismisch betrachtet ist in und um Sizilien einiges los: Vor der Ostküste gab es ein Erdbeben Mb 4,5. Am Ätna zog die Seismizität etwas an und auf der Lipareninsel Vulcano gab es weitere Beben.
Erdbeben Mb 4,5 vor der Ostküste
Beben am Ätna
Vulcano mit weiteren Erdbeben
Sizilien: Erdbeben Mb 4,5
Datum: 15.04.22 | Zeit: 01:34:39 UTC | Lokation: 37.28 N ; 15.80 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5
Vor der Ostküste Siziliens bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 51 km nordöstlich von Syrakus verortet. Catania liegt 69 km vom Epizentrum entfernt. Es handelte sich um ein moderates tektonisches Beben und stellte keine Gefahr für die Bevölkerung dar. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Eine Person schreibt, dass der Erdstoß sie weckte und aus dem Bett holte. Eine weitere Person meldete, dass das Beben unerheblich sei. Also wurde die Erschütterung unterschiedlich wahrgenommen, obwohl sich die Melder ähnlich nahe am Epizentrum befanden.
Das Beben ereignete sich an einer Subduktionszone am Rand des Ionischen Beckens. Hier taucht die Ionische Platte unter die Tyrrhenische Platte ab. Der Prozess steht im Zusammenhang mit der Kollision der Kontinente Afrika und Europa, in dessen Zuge sich bereits mehrere katastrophale Erdbeben an der Küste Siziliens ereigneten. Die Gefahr von Starkbeben ist in der Region latent und nun nicht höher als sonst, dennoch dürfte der Erdstoß die Menschen daran erinnert haben, dass sie in einem Erdbebengebiet wohnen.
Die schwerste Erdbebenkatastrophe Siziliens ereignete sich 1908, als ein Erdbeben der Magnitude 7,5 große Teile der Hafenstadt Messina zerstörte. In Bezug auf die Todesopfer war es sogar die folgenreichste Naturkatastrophe, die sich im 20. Jahrhundert in Europa ereignete. Je nach Quelle waren zwischen 72.000 und 110.00 Opfer zu beklagen gewesen. Das große Messina-Beben war aber nicht das einzige Beben mit katastrophalen Folgen. So wurden Beben im Osten Siziliens bereits aus den Jahren 1086 (Syrakus), 1137, 1169, 1693 (Catania) überliefert. Auffällig ist, dass die ersten 3 Beben zeitlich und räumlich betrachtet vergleichsweise eng beieinander lagen. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Erdbebensequenz.
Ätna mit leichter Zunahme der Seismizität
Die Erdbebentätigkeit am Ätna war in den vergangenen Wochen sehr gering. In den letzten Tagen ist eine leichte Zunahme der Seismizität festzustellen. Die Shakemap des INGVs zeigt 19 schwache Erschütterungen an, die sich in den letzten 10 Tagen manifestierten. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,7. Im April gab es insgesamt 34 schwache Erdbeben am Ätna. Die Beben spiegeln die normale seismische Aktivität eines aktiven Vulkans wider und geben keinen Hinweis auf eine Steigerung der vulkanischen Aktivität.
Vulcano: Noch mehr Beben
Vergleicht man die Erdbeben unter Vulcano mit jenen am Ätna, dann stellt man fest, dass die Aktivität unter Vulcano fast doppelt so stark ist, wie unter dem Ätna. In diesem Monat wurden insgesamt 61 Beben detektiert. Von ihnen werden in der Erdbebenkarte aktuell 31 dargestellt. Einige der Beben liegen unter der Südspitze der Nachbarinsel Lipari. Von der Karte verschwunden sind die Beben westlich des Südspitze Liparis. Mich würde interessieren, ob hier Bodenhebung infolge Inflation festgestellt wird. Seit Beginn der Krise auf Vulcano, wurden nicht so viele Erdbeben registriert, wie in diesem Monat. Interessant ist auch, dass es in den letzten Monaten zahlreiche Erdbeben östliche der Liparischen Inseln gab. Sie manifestierten sich unter dem Tyrrhenischen Meer, in einer Tiefe von mehr als 100 km. In diesem Bereich der Asthenosphäre findet partielles Schmelzen statt, wodurch Magmen entstehen. Das sind normale Prozesse für eine seismisch- und vulkanisch aktive Region. Sie repräsentieren die Aktivität des Untergrunds, die früher- oder später sehr wahrscheinlich zu einem Vulkanausbruch auf Vulcano führen wird. Doch bis jetzt kann niemand sagen, wann es soweit sein wird. Ein Vulkanausbruch könnte sich binnen Monaten ereignen, oder auch erst in Jahren. Zwischendurch könnte es auch wieder zu einer Ruhephase kommen.
In Südafrika verursachte tagelanger Starkregen eine Naturkatastrophe
Es kam zu Überschwemmungen und Erdrutsche
Über 300 Todesopfer wurden bestätigt
Im Staat Südafrika sind mindesten 300 Menschen durch Überflutungen und Erdrutsche gestorben, die in den letzten Tagen infolge von Starkregen auftraten. Es werden noch viele Menschen vermisst und die Opferzahlen könnten deutlich steigen.
Besonders schlimm war die Küstenregion der Provinz Kwazulu-Natal betroffen. Dort stand die Stadt Durban im Fokus der Katastrophe. Es kam zu starken Schäden an der Infrastruktur. Straßen und Brücken wurden fortgeschwemmt und Tausende Häuser zerstört. Schäden entstanden aber nicht nur an der Küste, sondern auch im Landesinneren.
In Durban befindet sich einer der größten Häfen des afrikanischen Kontinents. Er musste seinen Betrieb einstellen, da Zufahrtstrassen überflutet waren. Zudem wurden Frachtcontainer und Autos von den Wassermassen mitgerissen. Auch die Eisenbahn stellte ihren Verkehr ein. Generell kam zu zum Kollaps des Verkehrs.
Aus der betroffenen Region wurden die stärksten Niederschläge der letzten 60 Jahren gemeldet. In Teilen der Provinz Kwazulu-Natal fielen in 2 Tagen mehr als 450 Millimeter Regen. Das ist fast die Hälfte der jährlichen Niederschlagsmenge. Kwazulu-Natal liegt am Indischen Ozean und könnte vom Klimaphänomen La Nina betroffen worden sein. Doch normalerwiese würde man dort mit einem Rückgang der Niederschläge rechnen. Andererseits strebt die Regenzeit im April langsam ihrem Höhepunkt entgegen, so dass geringe Windgeschwindigkeit ein typisches Tiefdruckgebiet festsetzen, und es zu tagelangen Starkregen kommen konnte.
Ein zusätzliches Problem ist, dass Erdrutsche zahlreiche Antennenmasten zerstörten, so dass Radio und Fernsehen gestört sind. Es ist schwierig geworden, die Bevölkerung über Notfallmaßnahmen zu informieren. Es wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Staatspräsident Cyril Ramaphosa besuchte die Katastrophenregion und versprach schnelle Hilfen. Doch viele Anwohner befürchten, dass es bei Versprechungen bleiben wird. Wie immer, leiden besonders die Ärmsten unter den Folgen der Katastrophen und da sie keine Lobby haben, bleibt Hilfe meistens aus.
Für die nächsten Tage sind weitere Regenfälle vorausgesagt, so dass sich die Situation noch verschärfen könnte.
In der Top-Story geht es heute um den Popocatepetl in Mexiko. Dieser zeigt sich nicht nur von seiner aktiven Seite, sondern es gibt neue Beweise, dass der Popocatepetl plinianische Eruptionen erzeugen könnte.
In Mexiko steigerte der Popocatepetl seine Aktivität und stößt mehrmals täglich Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigen. Überwiegend herrscht Westwind, so dass die Aschewolken nach Osten driften. Es kommt zu geringen Ascheniederschlägen. Nachts wird zeitweise rot illuminierter Dampf über dem Krater beobachtet. Seit dem 11 April ist der Tremor deutlich intensiver geworden: gestern wurden davon 793 Minuten aufgezeichnet. Am Vortag waren es sogar 953 Minuten Tremor. Es ist denkbar, dass im Krater ein kleiner Dom wächst, doch eine Bestätigung hierfür steht aus. Sporadisch unternehmen die Vulkanologen vom CENAPRED Überwachungsflüge über dem Krater, die dann evtl. Domwachstum bestätigen können. CENAPRED warnt vor den Gefahren des Vulkans und fordert die Bevölkerung auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wenn es zu Ascheregen kommt. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.
Die Bevölkerung um den Vulkan lebt in permanenter Sorge vor einem größeren Ausbruch des Vulkans. Eine besondere Gefahr geht von einem großen Lavadom aus, der über den Krater hinauswächst. Dann drohen Kollaps-Ereignisse, die pyroklastische Ströme entstehen lassen könnte. Auch große explosive Eruptionen sind denkbar, die im Extremfall plinianischer Art sein könnten.
Ausgrabungen enthüllen mexikanisches Pompeji am Popocatepetl
Eine neue Studie beschäftigte sich mit diesen plinianischen Eruptionen am Popocatepetl. Die Forscher fanden heraus, dass sich die letzten Eruptionen dieser Art vor etwa 5.000, 2.000 und 1.100 Jahren ereignet haben. Bei einer dieser Eruptionen wurde die präspanische Siedlung Tetimpa unter einer 30 Meter mächtigen Bimsschicht begraben. Archäologen graben das Pompeji Mexikos gerade aus. Obwohl man erst den Rand der Siedlung freilegte, vermuten die Forscher, dass Tetimpa kurz vor der Katastrophe verlassen wurde, da man bis jetzt keine sterblichen Überreste gefunden hat. Die Siedlung liegt nordöstlich des Vulkans und man geht davon aus, dass diese Seite des Vulkans auch heute die gefährdetste wäre, würde es zu großen Eruptionen kommen.
Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption: Dom
Auf der indonesischen Insel Halmahera lichteten sich die Wolken am Ibu und gaben den Blick auf Aschewolken frei. Das VAAC registriert diese in einer Höhe von 2100 m. Das VSI meldet 72 seismische Eruptionssignale, die den Berg gestern erschütterten. Dazu gesellte sich eine rege Seismizität. Es wurden 45 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt, und 6 Tremorphasen aufgezeichnet. Man kann davon ausgehen, dass der Dom weiterhin wächst und die Aktivität anhalten wird.
In Guatemala eruptiert der Fuego. Gestern meldete das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. INSIUMEH schreibt, dass es pro Stunde zwischen 4-7 Eruptionen geben würde. Dieser Wert ist unterdurchschnittlich. Auf LiveCam-Aufnahmen sieht man, dass bei den Eruptionen viel glühende Tephra ausgeworfen wird, die mehrere Hundert Meter aufsteigt.
Shiveluch mit weiteren Eruptionen
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom
In Kamtschatka ist es der Shiveluch, der wieder Aschewolken ausstieß. Laut VAAC stiegen sie bis auf einer Höhe von 6700 m auf und wurden vom Wind in Richtung Süden verfrachtet. Da der Lavadom weiter wächst, besteht die Gefahr von pyroklastischen Strömen.