Erdbeben-News 28.04.22: PNG

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 28.04.22 | Zeit: 13:21:14 UTC | Lokation: 4.00 S ; 146.58 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Im Osten von Papua Neuguinea bebte es mit einer Magnitude von 6,0. Das Erdbeben manifestierte sich um 13:21:14 UTC und hatte ein Epizentrum, das 162 km nördlich von Madang lag. Das Hypozentrum wurde ich 10 km Tiefe verortet. An der gleichen Lokation gab es ein Vorbeben Mb 4,9. Es hatte einen Erdbebenherd in 19 km Tiefe.

Vulkane im Bereich des Erdbebens

In einem Umkreis von 150 km um das Epizentrum befinden sich die beiden aktiven Inselvulkane Manam und Kadovar. Das Beben war stark genug, damit es sich auf die Aktivität der Vulkane auswirken könnte. Manam stand in der letzten Woche aufgrund seiner paroxysmalen Aktivität in den Schlagzeilen. Kadovar taucht sporadisch in den Meldungen auf, weil er kleinere Aschewolken eruptiert. Das Erdbeben könnte Eruptionen auslösen, diese aber auch ausbremsen.

Tektonische Situation des Erdbebengebiets

Erdbeben und Vulkanismus von Papua Neuguinea verdanken beide ihre Existenz der Plattenkollision von Pazifik und Australien. Vor PNG ist die Pazifikplatte in mehrere Mikroplatten zerbrochen, was ein komplexes Geflecht aus Störungszonen bedingt. Die große Insel Papua liegt bereits auf der Australischen Platte, während die Vulkaninseln in Küstennähe im Becken der Bismarcksee liegen. Dort findet keine Subduktion statt, sondern es gibt kurze divergente Störungen, die sich mit Transformstörungen abwechseln. Dabei kommt es zur Rotation der Mikroplatten. Die aktuellen Erdbeben ereigneten sich an einer dieser kontinentalen Transformstörungen. An diesen gibt es keinen vertikalen Versatz der gegenüberliegenden Platten, so wie es an Subduktionszonen der Fall ist, sondern sie gleiten horizontal aneinander vorbei. Dabei können sich die Platten verhaken, wodurch sich Spannungen aufbauen, die sich explosionsartig entladen, wenn sich die verhakten Gesteine lösen. Das führt in der Regel zum Bruch des Gesteins.

Vulkan Ibu mit Aktivitätssteigerung im April

  • Der Ibu steigerte seine Aktivität
  • Vulkanasche steigt bis zu 4000 m hoch auf
  • Er ist der 2. aktivste Vulkan Indonesiens

Ibu eruptiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption: Dom, explosiv

Auf der indonesischen Insel Halmahera liegt der Vulkan Ibu. In seinem Krater wächst ein Lavadom, der seit Jahren aktiv ist. Wie es für Dome typisch ist, beschleunigt und verlangsamt sich das Wachstum temporär. Momentan durchlebt der Ibu eine Phase erhöhter Aktivität. Sie äußert sich sich vor allem in den explosiven Eruptionen, die aus mehreren Schloten im Dom ausgehen. Laut dem VIS/PVMGB kam es heute Morgen um 08:43 Uhr Ortszeit zu einer Eruption, bei der Asche bis auf einer Höhe von fast 4000 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist. Das entspricht einer Höhe von ca. 2500 m über dem Krater. Die Asche war überwiegend grau, von mäßiger bis starker Intensität und neigte sich in Richtung Nordwesten. Wie so oft, wenn Aschesäulen höher als sonst aufsteigen, war es verhältnismäßig windstill, so dass die Eruptionswolke nicht stark verdriftet wurde.

In einer Mitteilung des PVMGB hieß es weiter, dass die Eruption ein seismisches Signal von 80 Sekunden Dauer erzeugte. Es hatte eine Maximalamplitude von 28 mm. Im Tagesbericht für gestern wurden 74 seismische Eruptionssignale vermerkt. Es kam zu 23 starken Entgasungen und 63 Steinschlägen. Darüber hinaus wurden 33 vulkanotektonische Erdbeben registriert, sowie 9 Phasen harmonischen Tremors. Nachts wurden rot illuminierte Wolken über dem Vulkan gesichtet. Es wird rotglühende Tephra gefördert.

Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“. Die Behörde PVMBG betonte daher, dass sich Menschen oder Touristen dem Krater in einem Radius von 2 Kilometern nicht nähern dürfen und sich von der sektoralen Ausdehnung von 3,5 Kilometern in Richtung der Krateröffnung im nördlichen Bereich fernhalten sollen. Der Bevölkerung wird außerdem empfohlen, bei Ascheregen Nasen- und Bergschützer sowie Augenschutz oder Schutzbrillen zu tragen.

Der Ibu ist einer von 17 indonesischen Vulkanen, für die derzeit die Alarmstufe „gelb“ gilt. In diesem Jahr ist der Ibu der 2. aktivste Vulkan des Inselstaates. Der Aktivste ist Anak Krakatau.

Vulkan-News 28.04.22: Karymsky

Karymsky mit explosiver Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Nach einer mehrtägigen Pause eruptierte der Karymsky heute Nacht wieder explosiv. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 11.500 m auf. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAACs hervor. Demnach trieb die Aschewolke in westlicher Richtung. Laut KVERT erreichte die Aschewolke eine Höhe von 9000 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolke driftete gut 300 km weit. Der Alarmstatus steht auf „orange“.


Nyiragongo mit Wärmestrahlung

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Der Virunga-Vulkan Nyiragongo ist aktiv. In seinem Krater steht Lava. Von ihr geht eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 104 MW aus. Das Goma-Observatorium meldete vorgestern eine Schwefeldioxid-Wolke. Auch im Krater des benachbarten Vulkans Nyamuragira wird eine moderate Wärmestrahlung registriert.


Ätna mit Infraschall-Tätigkeit

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Bislang blieb ein weiterer Paroxysmus am Ätna aus und das bisherige Pausenintervall von 6-8 Wochen wurde seit der letzten Eruption am 21. Februar überschritten. Dennoch scheint der Vulkan gerade wieder etwas aktiver zu werden, denn das LGS registrierte gestern sehr viel (1076) Infraschallereignisse. Sie stammten entweder von starken Entgasungen, oder von tief im Fördersystems stattfindenden Explosionen. Mache Vulkanbeobachter wollen auch etwas Asche in den Dampfwolken gesehen haben. In den letzten Tagen wurden einige schwache Erdbeben registriert, doch für den Ätna ist die Seismizität niedrig.