Golfstrom: Verlangsamung nachgewiesen

Der Golfstrom fließt im Atlantik und hat einen großen Einfluss auf das Klima in Europa und Nordamerika. Ohne die warmen Wassermassen wäre es bei uns deutlich kühler und die Winter wären schneereicher. Der Golfstrom transportiert warmes Oberflächenwasser aus dem Golf von Mexiko quer durch den Atlantik bis nach Grönland. Dort kühlt sich das Wasser merklich ab, sinkt in die Tiefe und erzeugt einen nährstoffreichen Rückstrom kalter Tiefenwässer in Richtung Golf. Dabei transportiert der Golfstrom pro Sekunde mehr Wasser, als alle Flüsse der Erde zusammen.

Wissenschaftler befürchten seit langem, dass der anthropogene Klimawandel den Golfstrom beeinflussen könnte: das Schmelzen der Eismassen des grönländischen Eisschilds bringt ungeheure Süßwassermengen in den Atlantik ein, welches die Salinität und damit die Dichte des Wasser verringert. Das kühlere Wasser der Polarregion sinkt nicht mehr in die Tiefe ab, was das Förderband des Golfstroms stört. Dadurch wird der Golfstrom gebremst. Im schlimmsten Fall könnte das zum zum Abriss der Meeresströmung führen.

Ein internationales Forscherteam, unter Beteiligung des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, bestätigte nun, dass sich der Golfstrom seit den 1950iger Jahren bereits um 15% verlangsamt hat.

Die Folgen der Verlangsamung des Golfstroms sind noch nicht absehbar. Im Schlimmsten Fall könnte es zu einem Abriss der Meeresströmungen kommen, was verschiedene Effekte des globalen Kliamwandels verstärken könnte. Somit würde aus dem Klimawandel eine Klimakatastrophe werden.

Wie das Klima bei uns ohne der Wärmemaschine des Golfstroms aussähe, sieht am an der Küste Kanadas: nördlich des 50. Breitengrades ist es weitaus kühler als bei uns. Dies ist die Gegend der Tundra und Taiga.

Doch bevor es bei uns merklich kühler werden könnte, ermöglicht eine Abschwächung des Golfstroms, Warmluftfronten aus dem Südwesten zu uns vorzustoßen. So könnte es erst einmal wärmer werden, das Wetter extremeren Schwankungen unterliegen, bevor es generell kälter werden würde.

In diesem Zusammenhang fallen mir die jüngsten Klima-Extreme ein. Der April war deutlich zu warm und in den letzten Tagen purzelten langjährige Klimarekorde mit Temperaturen über 29,5 Grad.

Quelle: nature.com, Wikipedia, Nasa. Erschienen am 23. April 2018

Erdbeben in Bosnien Herzegovina: Mw 5,7

  • In Bosnien-Herzegovina gab es ein Erdbeben Mw 5,7
  • Es wurden eine Tote und mehrere Verletzte gemeldet
  • Es kam zu leichten Gebäudeschäden

Datum: 22.04.22 | Zeit: 21:07:49 UTC | Lokation: 43.07 N ; 18.16 E| Tiefe: 5 km | Mw 5,7

Ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,7 erschütterte die Küste von Bosnien-Herzegovina. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km östlich von Stolac lokalisiert. Das starke Erdbeben ereignete sich um 23:07:49 Uhr Ortszeit und riss viele Menschen aus dem Schlaf. Doch dabei blieb es nicht: das Erdbeben verursachte einen Felssturz und ein Felsen krachte in ein Haus. Dabei starb eine Frau und mehrere Personen wurden verletzt. Darüber hinaus, wurden aus den Ortschaften Stolac, Ljubinje und Mostar leichte Gebäudeschäden gemeldet: überwiegend handelt es sich dabei um Risse in den Häusern. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Der Erdstoß war in weiten Teilen des Westbalkans zu spüren gewesen. Es kam bereits zu 12 Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,4.

Tektonische Situation in Bosnien-Herzegovina

Das Erdbeben ereignete sich in der Küstenregion und nur ca. 40 km nördlich des bekannten Urlaubsortes Dubrovnik an der Adria. Der Motor für die großtektonischen Bewegungen ist hier die Platten-Kollision von Afrika mit Europa. Dabei drückt der Adriatische Sporn -als Teil Afirkas- gegen die Alpen, so dass das Gebirge weiter wächst. Im Westen des Sporns erhebt sich das Dinarische-Gebirge, in dem sich mehrere große Störungszonen bildeten, die senkrecht zur Plattengrenze angeordnet sind. An einer dieser Störungszonen -bei er es sich wahrscheinlich um die Mostar-Fault handelte, manifestierte sich der aktuelle Erdstoß.

Bereits in der Vergangenheit gab es starke Erdbeben in der Region, die zahlreichen Menschen das Leben kosteten. Zur traurigen Berühmtheit gelangte das Erdbeben von 1667, dass sich nahe des Stadtzentrums von Dubrovnik ereignete und dieses zum großen Teil zerstörte. Es starben ca. 10% der Bevölkerung, was gut 3000 Menschen ausmachte. Es entstand ein Großbrand und es kam zu Felsschlägen. Darüber hinaus wurden Tsunamis generiert. Man geht davon aus, dass das Beben eine Magnitude von 7,0 hatte.

Anak Krakatau mit Ocean Entry am 23. April

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv, effusiv

  • Der Krakatau fördert Asche bis auf 6100 m Höhe
  • Ein Lavastrom fließt bis ins Meer
  • Die Seismizität ist relativ gering

Asche und Lava am Krakatau

Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau steigerte sich die Aktivität weiter. Das VAAC meldet eine Aschewolke in 6100 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südosten. Nachts sah man intensive Rotglut am Hauptkrater. Es wurde also glühende Tephra eruptiert. Auf der LiveCam sieht man nicht nur eine recht imposante Aschewolke, sondern auch eine kleine Dampfwolke, die von der Küste aus aufsteigt. Offenbar fließt dort ein Lavastrom ins Meer. Alternativ könnte sich dort auch ein Förderschlot gebildet haben.  Bereits in der letzten Woche spekulierte ich darüber, dass ein Lavastrom gefördert werden könnte, der letztendlich zu einem Ocean Entry führt.

Gelegentlich sieht man im Archipel Fischerboot dümpeln. Darüber hinaus scheint es keine regelmäßigen Besuche der kleinen Inselgruppe zu geben, jedenfalls stehen Augenzeugenberichte aus. Seit 2 Wochen werden in Indonesien zwar wieder Touristenvisa ausgegeben, doch der Tourismus ist noch nicht wieder angelaufen und damit fehlen auch Vulkanspotter, die uns auf dem Laufenden halten.

Seismizität auf Anak Krakatau vergleichsweise gering

Die Instrumente des VSI/PVMGB registrierten gestern nur 1 seismisches Eruptionssignal und 25 starke Entgasungen. Heute waren es dafür bereits 8 Eruptionen und genauso viele Entgasungen. Tatsächlich ist der Ascheausstoß über längere Zeiträume konstant, so dass die seismischen Signale recht lang sein müssen. Die Seismizität ist leicht erhöht. Gestern wurden 6 Tremorphasen und 8 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Die Seismizität repräsentiert nicht den Magmenaufstieg, den man bei einer sich steigernden Eruption erwarten würde. Dieser Umstand spricht dafür, dass die Aufstiegswege frei sind und dass das Magma praktisch ungehindert aufsteigen kann, ohne im Untergrund viel Lärm zu erzeugen. Mitte März gab es allerdings eine seismische Krise, während derer bis zu 340 vulkanisch-bedingte Erdbeben pro Tag aufgezeichnet wurden. Die Phase hoher Seismizität dauerte 5 Tage. Wahrscheinlich sammelte sich zu diesem Zeitpunkt Schmelze in einem flach gelegenen Reservoire, von dem aus es nun aufsteigt.