Vulkan News am 10.03.22: Sangay

Der Sangay emittiert Wärmestrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Eucador ist der Vulkan Sangay weiter aktiv. Er emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 926 Mw. Sie stammt von einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans. Der Vulkan ist aber nicht nur effusiv aktiv, sondern auch ejektiv. Das VAAC meldete eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 5800 m aufstieg. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Norden. Es ist davon auszugehen, dass es in benachbarten Gemeinden zu Ascheniederschlag kam.

Australien: Video der Überflutungen

  • Die Hochwassersituation in Australien bleibt angespannt
  • Ein neues Video zeigt, wie schnell die Pegel steigen können

Hochwasser im Osten Australiens nimmt dramatische Ausmaße an

Die Hochwassersituation im australischen Bundesstaat Queensland bleibt vielerorts angespannt. Ein neues Video zeigt, wie schnell das Wasser steigt. Es wurde aus dem Material zusammengeschnitten, dass von Überwachungskameras aufgezeichnet wurde. In minutenschnelle verwandelten sich harmlose Bäche in reißende Ströme. Wer in den Bachbetten unterwegs war, erlebte mitunter eine böse Überraschung.

Zwei Wochen lang hatte es in der Region fast pausenlos geregnet. Es fiel innerhalb weniger Tage soviel Regen, dass er etwa 80% der jährlichen Niederschlagsmenge im Osten Australiens ausmachte. Von den Überflutungen sind gut 15.000 Häuser betroffen. Aus Sicherheitsgründen musste der Hafen von Brisbane geschlossen werden.

Zuletzt war der Bundesstaat 2011 von ähnlich starken Überflutungen getroffen worden. Bereits damals sprach man von einer Jahrhundertflut.

Damals begannen Die Regenfälle bereits Ende Dezember 2010 und erreichten im Januar 2011 ihren Höhepunkt. Durch das extreme Wetter kam es zu massiven Überschwemmungen entlang vieler Flüsse, darunter der Brisbane River, der Lockyer Creek und der Fitzroy River. Ganze Stadtteile von Brisbane wurden überflutet, zahlreiche Häuser wurden zerstört, und es gab erhebliche Schäden an der Infrastruktur, einschließlich Straßen, Brücken und öffentlichen Einrichtungen. Insgesamt kamen 38 Menschen ums Leben, und mehr als 70 weitere wurden vermisst. Tausende Menschen mussten evakuiert werden, und Zehntausende verloren ihr Zuhause oder wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Ähnliches scheint sich jetzt zu Widerholen.

Neben dem Nordosten Australiens ist es auch im Südosten zu Dauerregen gekommen und es gibt Überflutungen im Großraum Sidney. Stark betroffen ist die Stadt Kleinstadt Lismore im Norden von New South Wales. Ein Fluss dort erreichte einen Wasserstand von über 14 Metern, mehr als zwei Meter höher als beim vorherigen Höchststand im Jahr 1954. Hunderte Menschen mussten evakuiert werden. Das Wasser stand hier bei den meisten Häusern bis zum Dach. Viele Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut.

Vulkan-News 10.03.22: Merapi

  • Vom Merapi ging eine Aschewolke aus
  • Sie wurde von pyroklastischen Strömen verursacht
  • Langsames Domwachstum
  • Warnung vor Laharen

Merapi mit größere Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Merapi
Merapi Archivbild

Auf der indonesischen Insel Java eruptierte der Merapi. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driftete in nördliche Richtung. Das VAAC brachte gestern Abend eine entsprechende VONA-Warnung heraus. Die Aschewolke ist mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert gewesen. Das VSI meldete gestern 5 Abgänge von Glutwolken, heute waren es bereits 11, wobei die pyroklastischen Ströme gestern stärker waren. Sie erzeugten seismische Signale, die bis zu 570 Sekunden anhielten und Maximalamplituden von 75 mm erzeugten. Das Besondere an den pyroklastischen Strömen war, dass sie nicht nur im Südwesten des Vulkans abgingen, sondern auch in südöstlicher Richtung. Sie gingen vom zentralen Dom aus und nahmen die Route der verheerenden Ströme aus dem Jahr 2010 und flossen in Richtung Kali Adem. Die Behörden reagierten schnell und evakuierten Anwohner und sperrten das Open-Air-Museum, das die Schäden von 2010 dokumentiert und zugleich ein Mahnmal ist. Der Sandabbau wurde ebenfalls gestoppt und die Arbeiter in Sicherheit gebracht.

Die Dome des Vulkans Merapi wachsen nur langsam

Der Dom hat ein Volumen von 3,2 Millionen Kubikmeter und wächst nur langsam. Im letzten Wochenbulletin vom VSI wird er als stabil bezeichnet. Der Dom am Südwestrand des Kraters misst 1,6 Millionen Kubikmeter. Im Nordwesten des Gipfelbereichs wurde eine Deformation festgestellt. Die Hebungsrate soll 4 mm am Tag betragen. Die Seismizität ist gering und es sieht mir nicht nach einem massiven Magmaschub aus, der nun Teile des Doms hat kollabieren lassen. Möglicherweise kam es zu phreatischen Eruptionen im Dom aufgrund von Regen. Aber auch ohne weiteren Trigger können Dome instabil werden und kollabieren. Die Schwerkraft machts.

Da noch Regenzeit ist, wird vor Laharen gewarnt, die durch Regenfälle ausgelöst werden könnten und die frischen Ablagerungen der pyroklastischen Ströme in Schlamm verwandeln. Besonders gefährdet sind die Flusstäler, aber auch Areal in deren Nähe.

Naturkatastrophen-News 09.03.22: Australien

  • Die Überschwemmungen in Australien halten an
  • Australiens Regierung beliebt in Sachen Klimawandel untätig
  • Krieg und Klimaschutz passen nicht zusammen

Unwetterkatastrophen in Australien

In Australien fragen sich die Menschen, wann sich das Wetter wieder normalisieren wird. Besonders der Osten des Kontinents wird von einer Hochwasserwelle nach der anderen getroffen. Momentan ist es die Dritte in diesem Jahr. An manchen Orten fielen die Pegel zwischen den Unwettern kaum. Auch in der Metropole Sidney heißt es zum dritten Mal in diesem Jahr Landunter. Im Bundesstaat New South Wales warnte der Premier Dominic Perrotet die Bevölkerung eindringlich, den Evakuierungsanordnungen unbedingt Folge zu leisten. In den Vororten Sydneys mussten bereits mehr als 40.000 Menschen evakuiert werden und gut 20.000 Menschen sitzen auf gepackte Koffer und warten auf das Heulen der Sirenen, oder auf Lautsprecherdurchsagen der Einsatzkräfte.

In manchen Orten stieg das Wasser in Minutenschnelle an, so dass Straßen unpassierbar wurden und das Wasser die Erdgeschosse der Häuser überflutete. Der Boden Ostaustraliens ist so mit Wasser gesättigt, dass die Böden keinen Tropfen mehr aufnehmen können. So führt jedes Unwetter schnell zur Katastrophe.

Als Ursachen für die Unwetter müssen drei Gründe herhalten: das Klimaphänomen La Nina, dass die Wassertemperaturen des tropischen Pazifiks ansteigen lässt und feuchtwarne Luft nach Australien transportiert, eine Serie sehr langsam ziehender Tiefdruckgebiete und der anthropogene Klimawandel. Inwiefern dieser nicht schon die beiden erstgenannten Ursachen beeinflusst, ist nicht hinlänglich erforscht. Auf jeden Fall wird er natürliche Klimaphänomene und Wetterereignisse verstärken. Zuvor hatte es eine langanhaltende Dürre mit gewaltigen Waldbränden in Ostaustralien gegeben, was das Ökosystem der Gegend bereit beeinträchtigte. Die Einflüsse von Umweltzerstörung und Klimawandel sind in Australien bereits sehr gut sichtbar. Trotzdem hält die Regierung an ihren Konzepten fest und setzt weiterhin auf die Verstromung fossiler Energieträger.

Krieg und Klimaschutz: zwei feindlich gegenüberstehende Konzepte

In Deutschland und in ganz Europa markieren die Preise fossiler Brennstoffe Allzeithochs. Der Grund hierfür ist der Ukraine Krieg, bzw. die Wirtschaftssanktionen, die gegen Russland verhängt wurden. Der Benzinpreis schnellte innerhalb von 2 Wochen auf das Rekord-Niveau, dass grüne Politiker und Umweltschützer seit Jahren fordern. Für die Natur könnte es ein Testlauf sein, ob die Konzepte der Politiker im Kampf gegen den Klimawandel taugen. Allerdings zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die meisten normalen Haushalte die zusätzlichen finanziellen Belastungen kaum stemmen können und es wird über entsprechende Hilfsmaßnahmen, wie Bonuszuschüsse und Steuersenkungen auf Energie diskutiert. Eigentlich zeigt das bereits, dass ein auf Preissteigerung basierender Umweltschutz kaum funktionieren kann. Erst recht nicht, ohne verfügbare Alternativkonzepte, wie ein perfekt ausgebauter und kostenloser ÖPNV. Die aktuelle Krise könnte zudem den Klima- und Umweltschutz um Jahre zurückwerfen, da Gelder hierfür fehlen und die nun angestrebten Ersatzlösungen, für die fossilen Energieträger aus Russland, kaum Umweltfreundlicher sein werden. Dummerweise beziehen wir aus Russland nicht nur fossile Brennstoffe, sondern auch Rohstoffe wie Nickel, dass u.a. für die Herstellung von Halbleitern in e-Autobatterien benötigt wird. Der Nickelpreis vervierfachte sich seit Beginn des Krieges und erreichte sogar die Marke von 100.000 USD pro Tonne! Diese kurzen Betrachtungen zeigen, wie sehr Krieg und Frienden, wirtschaftliche Stabilität, Fortschritt und Klimaschutz mit einander verwoben sind. Ohne Bewältigung politischer Krisen wird es keinen Klimaschutz geben.

Vulkan-News 09.03.22: Fuego

  • Am Fuego sammelte sich viel Tephra an
  • Am Kilauea begann ein neues DI-Event
  • Der Manam ist weiter unruhig
  • Tremor am Popocatepetl hat nachgelassen
  • Suwanose-jima eruptiert weiter

Fuego weiter unruhig

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Der eigentliche Paroxysmus am Fuego scheint vorbei zu sein, dennoch registriert das VAAC Asche, die höher als üblich aufsteigt und in 5200 m Höhe detektiert wird. INSIVUMEH berichtet, dass sich bei dem Paroxysmus viel Lockermaterial im Kraterbereich ansammelte. Es ist instabil und droht nun in Form von Lawinen abzugehen. Sollte es regnen, dann drohen Lahare, die ähnlich gefährlich werden können, wie die Pyroklastischen Ströme. Man beobachtet den Vulkan mit Sorge und Spannung, denn bislang ist es ungewiss, ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelt, oder ob eine neue Serie paroxysmaler Eruptionen beginnt.

Der Begriff Paroxysmus stammt eigentlich aus der Medizin und bedeutet soviel wie langsam ansteigend, sich reinsteigern. Der Begriff wurde in der Vulkanologie übernommen und beschreibt Vulkanausbrüche, die klein anfangen und sich immer weiter steigern. Typischerweise beginnen Paroxysmen mit strombolianischen Eruptionen, die in immer kürzeren Abständen aufeinander folgen, bis sich eine kontinuierliche Lavafontäne bildet, die einen Lavastrom speist. Außerdem werden hoch aufsteigende Aschewolken generiert und es können pyroklastische Ströme entstehen. Diese Bilden sich für gewöhnlich durch Kollapsereignisse, die mit dem Lavastrom in Verbindung stehen. Wird der Lavastrom wird nicht ausschließlich von der Lavafontäne gespeist, dann kann es gerade im Initialstadium der Eruption passieren, dass sich Lava durch die Basis des Krater quetscht und dort zu Kollapsen führt, in dessen Folge pyroklastische Ströme entstehen. Am Fuego kommt es vergleichsweise oft zu Abgängen pyroklastischer Ströme. Bei den Ätna-Paroxysmen sind sie weniger häufig.

Kilauea: Neues DI-Event

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer Eruptionspause ist der Vulkan heute wieder aktiv. Die Pause setzte kurz vor erreichen des Scheitelpunktes der letzten Deflationsphase ein und endete, als es wieder Inflation gab. Anhand der Grafik kann man den Rhythmus der effusiven Eruption schön verfolgen. Aktuell tritt also wieder Lava im Halema’uma’u-Krater aus, die sich zu einem kleinen Lavasee akkumuliert. Die Seismizität ist erhöht und täglich werden zwischen 40 und 60 Erdbeben registriert. Es steigt weiterhin mehr Magma auf, als austritt, was sich in einem übergeordneten inflationären Trend widerspiegelt. Er hat fast wieder das Niveau, wie vor Beginn der Lavasee-Aktivität am 29. September letzten Jahres erreicht.

Manam eruptiert weiter Asche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Manam scheint bislang noch nicht zur Ruhe gekommen zu sein. Das VAAC meldet weiterhin Vulkanasche in der Atmosphäre. Zuletzt wurde sie in eine Höhe von 15 km festgestellt. Es gibt Medienberichte über die Eruption, ohne dass weitere Informationen mitgeteilt werden würden. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto vom 07. März sind 2 heiße Schlote und Entgasungen zu sehen.

Popocatepetl: Tremor rückläufig

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Exhalationen

Der starke Tremor, der in den vergangenen Tagen den mexikanischen Vulkan Popocatepetl rockte, hat gestern deutlich nachgelassen. Wurden am Vortag noch 1045 Minuten Tremor aufgezeichnet, so waren es gestern nur noch 175 Minuten. CENAPRED berichtet von 20 Asche-Dampf-Exhalationen. Auf Zeitrafferaufnahmen erkennt man allerdings, dass der Vulkan permanent stark entgast.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Feuerberg Suwanose-jima befindet sich weiterhin in einem Stadium frequenter Eruptionen, wobei die meisten Ausbrüche strombolianischer Natur sind. Doch es kann auch zu kräftigeren vulcanianischen Ausbrüchen kommen. Seit gestern gibt es 7 VONA-Warnungen über Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Seismizität ist allerdings stark zurückgegangen.

Vulkan-Update 08.03.22: Manam

Manam auf PNG erzeugt Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

In Papua Neuguinea erzeugt der Manam aktuell eine paroxysmale Eruption. Das VAAC Darwin meldete heute um 15.10 Zulu-Zeit eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 15200 m aufgestiegen ist und in Richtung Westen driftet. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 354 MW Leistung. Bereits in der letzten Woche stieg die Wärmestrahlung an, der Ausbruch kam also nicht ohne Vorwarnung.

Erdbeben-News 08.03.22 Jan Mayen

Jan Mayen: Erdbebenserie in der Grönlandsee

Datum: 08.03.22 | Zeit: 08:56:41 UTC | Lokation: 70.68 N ; 14.23 W | Tiefe: 2 km | Mb 4,5

Am mittelatlantischen Rücken in der Grönlandsee ereignete sich eine Erdbebenserie. Westlich der Vulkaninsel Jan Mayen trugen sich 4 Erschütterungen mit Magnituden im 4-er Bereich zu. Das stärkste Erdbeben brachte es auf Mb 4,5 und hatte ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 531 km nördlich von Húsavík (Island) lokalisiert. Vor 3 Wochen gab es dort ein Beben Mw 5,7, so dass die aktuelle Bebenserie als Nachbeben interpretiert werden könnten. Interessanterweise gibt es unter Nordisland auch viele Erdbeben, darunter einige an der Tjörnes-Fracture-Zone.

Jan Mayen ist eine unbewohnte Insel im Nordatlantik und gehört politisch gesehen zu Norwegen. Die Insel liegt etwa 600 Kilometer nordöstlich von Island und rund 500 Kilometer östlich von Grönland. Jan Mayen ist vulkanischen Ursprungs und besteht hauptsächlich aus einem einzigen großen Vulkan, dem Beerenberg, der mit 2.277 Metern der höchste Punkt Norwegens außerhalb des Festlands ist.

Die Insel hat eine Fläche von etwa 377 Quadratkilometern und ist weitgehend von Gletschern bedeckt. Das Klima auf Jan Mayen ist extrem arktisch mit niedrigen Temperaturen, starken Winden und häufigen Niederschlägen. Obwohl die Insel offiziell unbewohnt ist, ist sich nicht menschenleer. Es gibt eine Wetterstation und eine kleine Besatzung von norwegischen Militär- und Zivilangestellten, die sich dort aufhalten. Sie betreiben die Wetterstation und überwachen die Aktivitäten auf der Insel.

Jan Mayen ist bekannt für seine Tierwelt, insbesondere für Vogelkolonien mit Arten wie Papageitauchern, Trottellummen und Eissturmvögeln. Die Gewässer um die Insel sind ein wichtiges Nahrungsgebiet für Wale und Robben.

Aufgrund seiner abgelegenen Lage und des schwierigen Zugangs ist Jan Mayen für die meisten Menschen unzugänglich. Es gibt keine regulären Passagierflüge oder Schiffsverbindungen zur Insel. Der Zugang ist normalerweise auf militärisches oder wissenschaftliches Personal beschränkt. Mit Sondergenehmigung wird aber auch einigen Touristen der Zugang erlaubt.


Weitere Erdbeben-Meldungen:

Ryukyu: Erdbeben vor Okinawa

Datum: 06.03.22 | Zeit: 01:13:33 UTC | Lokation: 28.07 N ; 130.04 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

In der Nähe der südjapanischen Insel Okinawa kam es zu mehreren Erdbeben an unterschiedlichen Lokationen. Das stärkste Beben lag nordöstlich der Insel und hatte eine Magnitude von 5,1. Es hatte einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe und ein Epizentrum, das 64 km östlich von Naze festgestellt wurde. Westlich der Insel setzte sich eine Bebenserie fort, die dort seit längerem den Ozean erschüttert. Eine Erschütterung brachte es auf Mb 4,8. Zwei Beben hatten die Magnituden 4,3. Die Hypozentren lagen 8 und 10 km tief.

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 08.03.22 | Zeit: 04:10:11 UTC | Lokation: 58.96 S ; 25.77 W | Tiefe: 80 km | Mb 5,1

Bei den Südlichen Butterbrotinseln bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag 80 km tief. Das Epizentrum befand sich 2159 km östlich von Stanley auf den Falkland Inseln entfernt. Wesentlich näher lag Saunders Island mit dem Vulkan Mount Michael.

Neuseeland: Erdbeben beim Lake Taupo

Datum: 08.03.22 | Zeit: 10:17:58 UTC | Lokation: 38.48 S ; 175.96 E | Tiefe: 122 km | Ml 3,9

Auf der neuseeländischen Nordinsel ereignete sich ein Beben der Lokal-Magnitude 3,9. Der Erdbebenherd befand sich 122 km tief. Das Epizentrum wurde 25 km nordwestlich von Taupo verortet. Der Ort liegt am Ufer des gleichnamigen Sees, der sich in einer riesigen Caldera befindet.

Vulkan-News 08.03.22: Fuego Paroxysmus

  • Am Fuego in Guatemala gibt es einen Paroxysmus
  • Es gingen große Pyroklastische Ströme ab
  • Ortschaften wurden evakuiert

Paroxysmus am Fuego

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Paroxysmus

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego ist eine Paroxysmale Eruption im Gange. Es steigt eine Lavafontäne auf und Vulkanasche wurde in einer Höhe von 7600 m detektiert. Der Lavastrom verlängerte sich deutlich. MIROVA registrierte eine sehr hohe Wärmestrahlung von fast 2200 MW Leistung. An der Lavafront kam es zu Kollaps-Ereignissen, so dass gestern Mittag, zwischen 12:01 und 14:31 Uhr Ortszeit, Pyroklastische Ströme abgingen, die den Fuß des Vulkans erreichten. Sie flossen durch die Cenzia-Schlucht und hatten Gleitstrecken von bis zu 7 km. Sie stoppten 2 km vor dem Observatorium in Panimaché II, San Pedro Yepocapa. Ortschaften wurden evakuiert, fühlte man sich doch an die Situation von 2018 erinnert, als Pyroklastische Ströme Ortschaften zerstörten und mehrere Todesopfer forderten. Damals, wie heute, war es zur Zeit des Eruptionshöhepunktes bewölkt und die Pyroklastischen Ströme kamen aus den Wolken angezischt, so dass keine Zeit zum Reagieren blieb.

Droht am Fuego eine neue Paroxysmus-Serie?

Der Paroxysmus bahnte sich bereits in den letzten Tagen an. Der Tremor stieg zunächst langsam und ein Lavastrom begann zu fließen. Es wurden Phasen mit erhöhter strombolianischer Aktivität beobachtet. Dennoch war der Paroxysmus nicht eindeutig zu prognostizieren, weil es in den letzten Jahren nimmer wieder ähnliche Aufbauphasen gab, ohne dass ein Paroxysmus folgte. Besonders Lavaströme hatte es in letzter Zeit häufiger geben. Nun stellt sich die Frage, ob der Fuego in einer neuer Phase frequenter Paroxysmen eintritt, oder ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelt. Bis zum Jahr 2018 gab es am Fuego regelmäßig Paroxysmen. Die Serie gipfelte in einem besonders starken Paroxysmus, bei dem pyroklastische Ströme gefördert wurden, die große Zerstörungen anrichteten. Entsprechend alarmiert sind die Anwohner momentan, da sie eine Wiederholung der Katastrophe befürchten. Ganz auszuschließen ist werde der Beginn einer neuen Serie, noch katastrophale Folgen.

Erdbeben-News 07.03.22: Fidschi

Fidschi: Erdbeben Mw 6,1 in sehr großer Tiefe

Datum: 07.03.22 | Zeit: 05:34:17 UTC | Lokation: 20.38 S ; 178.36 W | Tiefe: 566 km | Mw: 6,1

Am Tonga-Graben ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Allerdings war an diesem Erdbeben nicht die Magnitude das Besondere, sondern die ungewöhnlich große hypozentrale Tiefe von 566 km. Das Epizentrum wurde 418 km östlich von Suva auf Fidschi lokalisiert. Mit einer Entfernung von 339 km näher gelegen, war allerdings Tonga, was die Frage aufkommen lässt, warum das Beben nicht diesem Inselreich zugerechnet wurde?

Die Region gehört zum „Ring of Fire“, der sich entlang des Pazifiks erstreckt. Die tektonische Situation im Bereich des Tonga-Grabens ist komplex: er ist ein Teil der tief eingeschnittenen Nahtstelle zwischen dem Pazifik und Australien. Die taucht die Pazifische Platte unter die Australische Platte und wird subduziert. Westlich des Tonga-Grabens befindet sich ein System aus Forearc- und ein Backarc-Becken. Die Becken werden durch den Inselbogen des Kermadec-Tonga-Rücken voneinander getrennt. Wie man auf der Shakemap sieht, gibt es in dem System zahlreiche Erdbeben. Es ist auch für die Ausbrüche der Vulkane der Inselbögen verantwortlich. Das Lau Basin ist auch für seine vulkanische Aktivität bekannt. Entlang des Meeresbodens im Lau Basin gibt es eine Reihe von submarinen Vulkanen und vulkanischen Inseln. Diese Vulkane entstehen aufgrund des Aufschmelzens von Material während der Subduktion. Einige der bekanntesten Vulkane in der Region sind der Kavach und der Tofua. Der Torfua zeigt Anzeichen des Erwachens und steht unter Beobachtung der Vulkanologen vom USGS. Einer der bekanntesten submarinen Vulkane der Region sit der Hunga Tonga-Hunga-Ha’api, der erst vor kurzem eruptierte.

Der Aktuelle Erdstoß manifestierte sich am Tonga-Kermadec-Kamm, der das Lau-Beckens nach Westen begrenzt. Weiter im Westen schließt sich das South-Fiji-Basin an.


Weitere Erdbebenmeldungen:

South Sandwich Islands: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 06.03.22 | Zeit: 20:14:31 UTC | Lokation: 58.64 S ; 24.89 W | Tiefe: 20 km | Mw: 6,0

Östlich des vulkanischen Inselbogens der South Sandwich Islands, manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag 20 km tief. Das Epizentrum wurde 2205 km östlich der Falklandinseln verortet. Defacto lag es ca. 100 km östlich der Vulkaninsel Montagu. Sounders Island lag nur unwesentlich weiter entfernt. Dort befindet sich der Vulkan Mount Michael, der auch in jüngster Zeit immer wieder eruptiert.

Japan: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 07.03.22 | Zeit: 10:09:22 UTC | Lokation: 42.13 N ; 144.45 E | Tiefe: 10 km | Mb: 4,9

Auf der japanischen Insel Hokkaido gab es ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,9. Es hatte ein Hypozentrum, das 10 km tief lag und ein Epizentrum das 94 km südlich von Kushiro lokalisiert wurde.

Deutschland: Schwaches Erdbeben bei Singen

Datum: 06.03.22 | Zeit: 18:43:40 UTC | Lokation: 47.72 N ; 8.93 E | Tiefe: 11 km | Ml 1,5

Am Bodensee bebte es mit einer Magnitude von 1,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 11 km. Das Epizentrum wurde 8 km östlich von Singen verortet. In der Region bebt es nicht ganz so selten und gelegentlich entwickeln sich Schwarmbeben.