Erdbeben auf Luzon nahe des Taal Vulkans

  • Bei der philippinischen Insel Luzon gab es Vorgestern ein starkes Erdbeben Mw 6,4
  • Es gibt zahlreiche Nachbeben
  • Das Beben ereignete sich nahe der Taal-Caldera
  • Der Vulkan stößt viel Schwefeldioxid aus

Philippinen: Erdbeben Mw 6,4

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:05:49 UTC | Lokation: 14.07 N ; 119.44 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,4

Bereits gestern meldete ich dieses Erdbeben der Magnitude 6,4 in den Kurznews. Es war das 2. starke Erdbeben, dass sich am Vortag entlang des Pazifischen Feuerrings ereignete. Da es auch heute noch sehr viele Nachbeben gibt, gehe ich ein wenig näher auf das Erdbeben ein. Seit dem Erdstoß registrierte das EMSC 42 Nachbeben mit Magnituden zwischen 3,0 und 5,1. Das Hauptbeben manifestierte sich am 13. März um 21:05:49 UCT. Das Hypozentrum lag 10 km tief und das zugehörige Epizentrum wurde 77 km westlich von Lubang verortet. Die Karte zeigt, das es sich gut 150 km von der Taal-Caldera entfernt manifestierte und damit in einem Bereich, in dem sich starke Erdbeben auf die Aktivität eines Vulkans auswirken können.
Der Taal steht seit seiner letzten großen Eruption im Januar 2020 im Fokus der Berichterstattung, weil er sich seit der Eruption noch nicht richtig beruhigt hat. So kommt es gelegentlich zu phreatischen Eruptionen und zu Phasen starker Entgasungen, bei denen viel Schwefeldioxid ausgestoßen wird. In den 24 Stunden nach dem Erdbeben wurden 13.818 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Dieser Wert liegt im Bereich der Werte der letzten Tage, eine kurzfristige Auswirkung des Bebens auf den Taal ist nicht zu beobachten. Allerdings können sich Auswirkung von Erdbeben auf Vulkanen noch Monate nach der Erschütterung zeigen und wir dürfen gespannt sein, ob es zu weiteren Eruptionen am Taal kommen wird. Erdbeben können sich aber auch dämpfend auf vulkanische Aktivität auswirken. Wissenschaftlich betrachtet sind evtl. Auswirkungen von Erdbeben auf vulkanische Aktivität nur sehr schwer zu beweisen und bestenfalls statistisch zu erfassen.

Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß des Vulkans wird für die Anwohner immer wieder zum Problem. besonders bei inversionswetterlagen entsteht VOG. Dabei handelt es sich um einen vulkanischen Nebel, der gesundheitsschädlich sein kann und oft mit SMOG verglichen wird.

Klimawandel verstärkt Regenzeit in Indonesien

In Indonesien gab es letzten Monat die schlimmste Überschwemmungen seit fünf Jahren, die besonders die Provinz Semarang betrafen. Die Fluten beschädigte Eigentum, vertrieben über 3000 Familien und tötete drei Menschen. Seit Jahren haben Haushalte mit niedrigem Einkommen am meisten gelitten, da viele in gefährdeten Gebieten leben und nicht über die Ressourcen verfügen, um in risikomindernde Maßnahmen zu investieren. Auch heute wurden in unserer Gruppe über Naturkatastrophen wieder viele Meldungen geteilt, die von neuen Überschwemmungen auf Java zeugen. Stark betroffen ist der Distrikt Kebumen in der Provinz Zentral-Java.

Während der Regenzeit kam es schon immer zu starken Niederschlägen, die zu regionalen Überflutungen führten, doch im Zuge des Klimawandels nahmen diese deutlich zu. So setzte sich die indonesische Regierung hohe Klimaschutzziele. Laut einer Studie, die von den Instituten SMERU und INDEF durchgeführt wurde, wurden bis zum Jahresende 2019 fast 16.120 Klimaschutzmaßnahmen durchgeführt. Der Kohlendioxid-Ausstoß soll um 23,46 Prozent gesunken sein. Als Referenzwert galt das Jahr 1990. Im Rahmen des Pariser Abkommens von 2016 verpflichtete sich die indonesische Regierung, die Emissionen bis 2030 um 29 Prozent zu reduzieren und sieht sich auf einem guten Weg dahin.

Deutschland verfehlt Klimaziele

Deutschland schafft es allerdings nicht seine Klimaziele zu erreichen und hinkt diesen hinterher: im letzten Jahr steigerte sich der Kohlendioxidausstoß um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens war eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 40%. Damit verfehlt Deutschland selbst ein Jahr später noch das für 2020 gesetzte Ziel von 40 Prozent weniger Treibhausgas-Ausstoß im Vergleich zu 1990. Aber immerhin, 38,7% sind geschafft!

Die Energiekrise aufgrund des Ukraine-Krieges schwächt die Wirtschaft und damit fehlt zum Schluss Geld für Klimaschutzprojekte. Auf der anderen Seite zwingen extreme Preisanstiege zum Energiesparen. Wahrscheinlich werden wir erst im nächsten Jahr erfahren, ob es zu einer signifikanten Einsparung an Emissionen kam, doch ob diese Einsparungen dann nachhaltig sind, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

Verringerung des persönlichen CO2-Fußabdrucks im Kampf gegen den Klimawandel

Ich selbst versuche meinen Fußabdruck an Treibhausgas-Emissionen zu mildern, indem ich im Sommer damit beginne ein Stück Land in Kenia „aufzuforsten“ und Bäume pflanze. Unter den Bäumen werden mindestens 4 Baobabs sein, die ich bereits jetzt vorziehe. Momentan wachsen überwiegend Akazien in der Region, die als sekundäre Pionierpflanzen nach Rodungen schnell Fuß fassten. Vielleicht entwickelt sich daraus ein größeres Projekt, bei dem ihr mich unterstützen könnt. Ich werde hier berichten und Euch auf dem Laufenden halten.

Erdbeben unter der Campi-Flegrei

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

  • Unter der Campi Flegrei gibt es weitere Erdbeben
  • Es wird Bodenhebung detektiert
  • Die Zukunft des Systems ist ungewiss

Unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei gab es einen weiteren Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte seit dem 13. März 29 schwache Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 1,4 und lag unter dem nördlichen Rand der Solfatara. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 2,4 km angegeben. Zwei weitere Erdstöße kamen auf die Magnitude 1,1. Die Beben sind noch im Bereich der Mikroseismizität anzusiedeln und auf Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen im Hydrothermalsystem zurückzuführen. Die Aktivität des Hydrothermalsystems unterliegt verschiedenen Einflüssen und wird durch die Erdwärme eines aktiven Magmenkörpers befeuert. Er befindet sich in ca. 8 km Tiefe.

Aktivität unter der Campi Flegrei ist hoch

Nicht nur in den letzten Tagen gab es zahlreiche Erdbeben unter der Campi Flegrei. Im Bulletin des Monats Februar ist erwähnt, dass die Seismometer des INGVs 246 Erdbeben registrierten. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 2,2. 

Neben den Erdbeben, wurde weiterhin eine Bodenhebung detektiert. Sie betrug wie in den Monaten seit November letzten Jahres 13 mm, mit einer Fehlertoleranz von Plus-Minus 2 mm. Die Daten wurden vom permanente GPS-Netzwerk erfasst. Es besteht aus 25 Messstationen im Bereich der Caldera. Die höchste Bodenhebung wurde an der Messstation RITE verzeichnet, die im  Solfatara-Krater steht. Seit 2011 akkumulierte sich die Bodenhebung auf 92 cm. Es fehlen nun nur noch 2 cm an den Rekord der Hebungsphase der letzten Krise vor 4 Jahrzehnten. Die maximale Neigungsrate im Zuge der Bodendeformationen betrug 13,9 µrad, gemessen am Bohrloch-Inklinometer HDM südlich der Solfatara. Die Fumarolen-Temperaturen an 2 Messstationen im Bereich der Solfatara sind rückläufig. Die Fumarolentemperaturen am Monte Nuovo bleiben stabil und liegen bei 75 Grad.

Alles in allem lässt sich sagen, dass das Hydrothermalsystem weiterhin Wärme aus dem Magmenkörper erhält und es gibt keine signifikanten Anzeichen dafür, dass die Aufheizung des Systems nachlassen würde. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird ist ungewiss.

Vulkan-Kurznews 15.03.22

  • Seismizität am Ambrym erhöht
  • Campi Flegrei mit Schwarmbebebn
  • Manam eruptiert Aschewolken
  • Lavastrom am Wolf weiter aktiv

Ambrym mit erhöhter Seismik

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -16.25, 168.12 |Eruption: Fumarolisch

Betrachtet man dieser Tage das Seismogramm vom Ambrym auf Vanuatu, dann erkennt man einige stärkere Signale. Zudem lässt die LiveCam gelegentliche Blicke auf einen schwach illuminierten  Wolkenhimmel zu. So könnte es sein, dass Lava im Fördersystem steht, ohne auszutreten. Berichte des zugehörigen Instituts stehen noch aus. Zuletzt wurde Anfang Februar Lava im Krater gemeldet.

Manam eruptiert Vulkanasche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Das VAAC meldete heute Morgen weitere Aschewolken, die vom Manam in PNG ausgingen. Sie erreichten Höhen von bis zu 3000 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Westen. Nachts wurde eine moderate Wärmestrahlung detektiert. Sie brachte es auf 11 MW Leistung. Glühende Lava steht im Fördersystem. Außer Vulkanasche wird diese in Form glühender Tephra ausgestoßen. Darüber hinaus könnte es schwache effusive Aktivität geben.

Wolf-Vulkan mit aktivem Lavastrom

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Auf der Galapagos-Insel Isabela ist der Wolf-Vulkan weiter aktiv und stößt Lava in Form von Strömen aus. Im IG-Bulletin berichten die Vulkanologen über das Fortschreiten und die Verlagerung des Lavastroms, der vielleicht doch noch das Potenzial hat die Küste zu erreichen. MIROVA meldet eine hohe Thermalstrahlung mit 1064 MW Leistung.

Vulkan Bezymianny am 15.03.22

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

  • Der Bezymianny eruptierte Asche bis in 10 km Höhe
  • Es wird eine moderate Wärmestrahlung festgestellt
  • Auch am Shiveluch gab es eine Eruption
  • These zur simultanen Aktivität durch plattentektonische Prozesse

Wie gestern bereits vermutet, gab es am Vulkan Bezymianny auf Kamchatka weitere Eruptionen. Das VAAC Tokio brachte seit gestern insgesamt 6 VONA-Meldungen heraus und detektierte Vulkanasche in 10.000 Metern Höhe. Sie wird vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Die Eruptionswolke wurde von einem Landsat-Satelliten aufgenommen und ist im Sentinel-EO Browser zu bewundern.

Darüber hinaus wurde nun auch eine moderate Thermalstrahlung festgestellt. MODIS/MIROVA verzeichnete nachts eine Wärme-Emission mit 85 MW Leistung. Heute Vormittag beträgt der Wert noch 17 MW. Der Dom hat einen deutlichen Wachstumsschub erhalten und es bildet sich ein neuer Dom auf dem Alten. Es kommt zur Bildung von glühenden Schuttlawinen.

Leider ist der Kontakt zu den russischen Vulkanologen von KVERT abgerissen. Ihre Webseite ist nicht erreichbar und es kommen nur noch Daten der Fernerkundung herein. Spekulativ ist, dass dieser Umstand dem Krieg in der Ukraine geschuldet ist. Die LiveCam funktioniert aber noch.

Der Bezymianny liegt nicht weit vom Shiveluch entfernt. Auch dieser Vulkan ist wieder aktiv geworden und löste eine VONA-Warnung beim VAAC aus. Hier erreichte die Asche eine Höhe von 4900 m. Beim Shiveluch handelt es sich ebenfalls um einen dombildenden Vulkan.

These zur simultanen Eruption von Bezymianny und Shiveluch

Generell ist zu beobachten, dass es auf Kamtschatka Phasen zu geben scheint, während derer mehrere Vulkan gleichzeitig eruptieren und erhöhte Aktivität zeigen, oder gleichzeitig pausieren. Im letzten Jahr war es auf der sibirischen Halbinsel vulkanisch betrachtet verhältnismäßig ruhig. Nun könnte die Aktivität anziehen. Einen wissenschaftlichen Beleg dafür gibt es nicht, dennoch ist es denkbar, dass Prozesse im Erdinneren regionalen Vulkanismus beeinflussen. Einer dieser Prozesse könnte tektonischen Ursprungs sein und mit der Plattentektonik zusammenhängen. Vor der Ostküste der Halbinsel verläuft ein Tiefseegraben, an dem die Ozeankruste der Pazifischen Platte unter der Eurasischen Platte abtaucht und subduziert wird. Das geschieht mit einer durchschnittlichen Rate von ca. 8 cm im Jahr. Das Abtauchen der Platte erfolgt aber nicht so gleichmäßig, wie man denkt, denn die Platten können sich abschnittsweise verhaken, wodurch Spannungen entstehen. Diese werden in Erdbeben abgebaut: das Gestein bricht, die Blockaden lösen sich und die Platten gleiten wieder gleichmäßiger. Dieser Prozess kann das regionale Spannungsfeld ändern und sich so auf die Magmenkörper unter den Vulkanen auswirken. Die zentrale Vulkangruppe Kamtschatkas, nebst dem Vulkan Shiveluch liegen nahe genug beisammen, so dass sich das Spannungsfeld dieser Vulkane gemeinsam durch Prozesse der Plattentektonik beeinflussen lassen könnte. Sofern es in einem Magmenkörper Schmelze gibt, könnte diese wie Zahnpasta aus der Tube gequetscht werden, wenn sich der Spannungsdruck des Gesteins erhöht.

Vulkan Bezymianny am 14.03.22 ausgebrochen

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

  • Der Bezymianny eruptierte eine Aschewolke
  • Die Seismizität erhöhte sich im Vorfeld der Eruption
  • Es können weitere und stärkere Ausbrüche folgen

Aschewolke am Bezymianny

Im fernen Kamtschatka ist der Vulkan Bezymianny ausgebrochen. Das VAAC detektierte in 4900 m eine Aschewolke. Sie driftete in westlicher Richtung. Bereits in den letzten Tagen gab es Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch. Die Vulkanologen in Petropawlowsk warnten, dass sich die Seismizität des Vulkans erhöht hätte. Auf Sentinel-Fotos zeigt sich der Vulkan allerdings kalt, eine nennenswerte Thermie gab es im Vorfeld nicht. So ist es spekulativ von Domwachstum zu sprechen, obwohl es für den Vulkan typisch wäre. Normalerweise sind die Eruptionen am Bezymianny mit Domwachstun assoziiert und oft gehen dann Pyroklastische Ströme ab.

Über den Vulkan Bezymianny

Der Bezyminanny liegt im Herzen Kamtschatkas und zählt zur zentralen Vulkangruppe. Neben dem Bezymianny gehören zu dieser Gruppe die Feuerberge Kliuchevskoi  Kamen und Ushkovsky. Auch der bekannte Tolbatchik liegt in der Nähe. Der aktivste Vulkan der Gruppe ist der Kluchevskoi, er war zuletzt im Jahr 2021 in einer Eruptionsphase begriffen. Effusiv ist der Bezymianny oft über lange Zeiträume tätig. Dann wächst der Lavadom in der hufeisenförmigen Depression des Kraters und es bilden sich Schuttlawinen. Während meines Aufenthaltes am Vulkan, konnte ich sie oft in den Wolken rumpeln hören. Die explosiven Vulkanausbrüche am Bezymianny erfolgen in größeren Abständen.

Letzte größere Eruption

Die letzte größere Eruption des Vulkans ereignete sich am 22 Oktober 2020. Damals stieß der Bezymianny eine 10 km hohe Aschewolke aus. Es folgte eine Serie kleinerer Ausbrüche. Dieser Ausbruch kündigte sich durch erhöhe Wärmestrahlung infolge von Domwachstum an. Die Erdbebentätigkeit nahm ebenfalls zu. Es ist nicht auszuschließen, dass der aktuelle Ausbruch auch nur das Vorspiel zu einer größeren Eruption war.

Vulkan-Kurzmeldungen 14.03.22

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Explosiv

In Papua Neuguinea eruptierte der Manam Vulkanasche. Das VAAC detektierte die Asche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in Richtung Südwesten. Außerdem registriert MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 15 MW Leistung.

In der letzten Woche ging vom Manam ein Paroxysmus aus. Bis jetzt ist es unklar, ob es der Anfang einer neuen Serie war.

Nishinoshima emittiert Wärme

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24; 140.87 | Eruption: Fumarolisch

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima liegt ca. 1000 km von Tokio entfernt. Dennoch steht er immer wieder in den Schlagzeilen, weil er erst vor einigen Jahren das Licht der Welt erblickte und zeitweise starke Ausbrüche erzeugte. Heute geht von dem Vulkaneiland eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung aus.

Reventador eruptiert Vulkan-Asche

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist es u.a. der Reventador, der heute Vulkanasche ausstößt. Sie steigt bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Vulkan ist für seine kraftvollen vulcanianischen Eruptionen bekannt. Diese stoßen auf glühende Tephra aus, die sich in einem Umkreis von 1 km um den Krater verteilen.

Erdbeben Mw 6,6 in Indonesien

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:09:21 UTC | Lokation: 0.59 S ; 98.62 E | Tiefe: 20 km | Mw 6,6

Gestern Abend wurde die indonesische Region Kepulaun Batu von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 20 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 167 km westlich von Pariaman. Dem Beben folgte nach Angaben der indonesischen Geophysikbehörde eine Reihe starker Nachbeben.

Die Region Kepulaun Batu umfasst eine kleine Inselgruppe, die der Westküste von Sumatra vorgelagert ist. Der Erdstoß manifestierte sich kurz vor der Küste der Insel Tanahbala. In relativer Nähe liegt der Vulkan Marapi. Er befindet sich auf Sumatra, nördlich von Padang.

Es bestand kurzfristig Tsunami-Alarm für den Indischen Ozean

Zunächst wurde das Auftreten eines Tsunamis im Indischen Ozean befürchtet, doch der Tsunamialarm wurde aufgehoben, als die Tiefe des Hypozentrums ermittelt war.

Beim EMSC gibt es Wahrnehmungsmeldungen. Vorort war es noch nachtschlafende Zeit und viele Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen. Der Erdstoß war über eine Minute lang deutlich zu spüren gewesen. Viele Menschen gerieten in Panik und rannten auf die Straßen.

Erdbeben dieser Stärke verursachen oft größere Schäden. Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds und der Lage des Epizentrums, könnten diese geringer ausgefallen sein, als man es sonst erwarten würde. Aktuell liegen noch keine Berichte über Schäden vor.

Erdbeben am Mentawai Backthrust

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der großen Sunda-Subduktionszone, die sich vor der Küste der Sunda-Inseln hinzieht. Dort schiebt sich die Indo-Australische Kontinentalplatte unter die Platte Eurasiens und wird subduziert. Die Subduktion erfolgt mit der recht großen Geschwindigkeit von 57 mm pro Jahr. An der Küste von Sumatra befindet sich zudem eine große Blattverschieben, die der San-Andreas Verwerfung ähnelt. Zwischen den beiden dominanten Verwerfungen liegt eine dritte Störungszone, der Mentawai Backthrust. Er streicht die Nordostküsten der vorgelagerten Inseln. An dieser Störungszone ereignete sich der aktuelle Erdstoß.


Weitere Erdbeben-Kurzmeldungen

  • Philippinische Insel Luzon wurde von einem Erdstoß Mw 6,4 erschüttert

Datum: 13.03.22 | Zeit: 21:05:49 UTC | Lokation: 14.07 N ; 119.44 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,4

  • In der russischen Kaukasus-Region bebte es mit Mb 4,5

Datum: 14.03.22 | Zeit: 01:15:46 UTC | Lokation: 42.72 N ; 45.47 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

Erdbeben-Nachrichten am 13. März: Französische Alpen

  • In den französischen Alpen gab es ein Erdbeben Mb 4,4
  • Der Erdstoß konnte von den Anwohnern gespürt werden
  • Es folgten zahlreiche Vor- und Nachbeben
  • In der Alpenregion bebt es oft

Erdbeben Mb 4,4 bei Albertville

Datum: 12.03.22 | Zeit: 17:03:23 UTC | Lokation: 45.68 N ; 6.34 E | Tiefe: 5 km | Mb 4,4

Gestern Nachmittag ereignete sich in den französischen Alpen ein moderates Erdbeben. Es hatte eine Raumwellen-Magnitude von 4,4. Der Erdstoß wurde um 17:03:23 UCT festgestellt. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 5 km angegeben. Das Epizentrum lag 4 km westlich von Albertville. Nächst größere Stadt war das schweizerische Genf, welches rund 60 km vom Epizentrum entfernt liegt.

Der Erdstoß konnte von den Anwohnern sehr gut wahrgenommen werden. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. In einer heißt es, dass ein Geräusch wie von einer dumpfen Explosion zu hören gewesen war. Der gleiche Zeuge berichtete von einem zweiten Geräusch, dass sich etwa 20 Minuten später zutrug. Dabei handelte es sich um ein Nachbeben der Magnitude 3,8, dass sich in einer Tiefe von nur 2 km abspielte. Ein weiterer Melder des Erdbebens berichtete sogar von der Wahrnehmung von 3 Erdstößen. Tatsächlich wurden vom EMSC 9 Beben registriert, die zu dieser Serie gehören. Nicht alle hatten Magnituden im Wahrnehmungsbereich.

Theoretisch können Erdbeben dieser Stärke bereits Schäden an Gebäuden, oder Infrastruktur verursachen. Berichte darüber liegen nicht vor. Dafür berichteten auch Schweizer Medien über die Erdbeben. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass die Alpenregion momentan seismisch sehr aktiv ist. Sie reichen bis ins deutsche Alpenvorland hinab. Es gibt zahlreich lokale und überregionale Störungszonen, an denen sich Erdbeben manifestieren können. Einige der Beben ereignen sich an sensiblen Bruchzonen in den Bergen und können bevorstehende Bergstürze ankündigen. Besonders flach liegende Erdbeben sind Indizien dafür. Andersherum können Erdbeben auch direkt Bergstürze triggern. Im letzten Jahr bin ich Ohrenzeuge eines größeren Bergsturzes in den österreichischen Alpen geworden, als eine große Schuttlawine ins Gamperdonatal donnerte. Zusammen mit meinem Sohn konnte ich die Schuttlawinen nicht nur hören, sondern auch beobachten. Darüber könnt ihr in der Kategorie Weltblick lesen.


Weitere Erdbeben-Kurzmeldungen

  • Mexiko mit Erdbeben Mw 5,3. Epizentrum 94 km südlich von Tres Picos

Datum: 13.03.22 | Zeit: 00:01:40 UTC | Lokation: 38.41 N ; 15.17 E | Tiefe: 38 km | Mw 5,3

  • Vor der Neuseeländische Südküste gab es ein Erdbeben Mb 4,5

Datum: 13.03.22 | Zeit: 03:41:34 UTC | Lokation:  47.80 S ; 165.27 E | Tiefe: 33 km | Mb 4,5

  • Vulcano mit Erdstoß Ml 2,5, ca. 10 km östlich der Insel

Datum: 13.03.22 | Zeit: 17:20:02 UTC | Lokation: 38.41 N ; 15.17 E | Tiefe: 112 km | Ml 2,5

Weitere Erdbeben-Meldungen findet ihr im Erdbebenmonitor