Vulkan-Update 08.03.22: Manam

Manam auf PNG erzeugt Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

In Papua Neuguinea erzeugt der Manam aktuell eine paroxysmale Eruption. Das VAAC Darwin meldete heute um 15.10 Zulu-Zeit eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 15200 m aufgestiegen ist und in Richtung Westen driftet. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 354 MW Leistung. Bereits in der letzten Woche stieg die Wärmestrahlung an, der Ausbruch kam also nicht ohne Vorwarnung.

Erdbeben-News 08.03.22 Jan Mayen

Jan Mayen: Erdbebenserie in der Grönlandsee

Datum: 08.03.22 | Zeit: 08:56:41 UTC | Lokation: 70.68 N ; 14.23 W | Tiefe: 2 km | Mb 4,5

Am mittelatlantischen Rücken in der Grönlandsee ereignete sich eine Erdbebenserie. Westlich der Vulkaninsel Jan Mayen trugen sich 4 Erschütterungen mit Magnituden im 4-er Bereich zu. Das stärkste Erdbeben brachte es auf Mb 4,5 und hatte ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 531 km nördlich von Húsavík (Island) lokalisiert. Vor 3 Wochen gab es dort ein Beben Mw 5,7, so dass die aktuelle Bebenserie als Nachbeben interpretiert werden könnten. Interessanterweise gibt es unter Nordisland auch viele Erdbeben, darunter einige an der Tjörnes-Fracture-Zone.

Jan Mayen ist eine unbewohnte Insel im Nordatlantik und gehört politisch gesehen zu Norwegen. Die Insel liegt etwa 600 Kilometer nordöstlich von Island und rund 500 Kilometer östlich von Grönland. Jan Mayen ist vulkanischen Ursprungs und besteht hauptsächlich aus einem einzigen großen Vulkan, dem Beerenberg, der mit 2.277 Metern der höchste Punkt Norwegens außerhalb des Festlands ist.

Die Insel hat eine Fläche von etwa 377 Quadratkilometern und ist weitgehend von Gletschern bedeckt. Das Klima auf Jan Mayen ist extrem arktisch mit niedrigen Temperaturen, starken Winden und häufigen Niederschlägen. Obwohl die Insel offiziell unbewohnt ist, ist sich nicht menschenleer. Es gibt eine Wetterstation und eine kleine Besatzung von norwegischen Militär- und Zivilangestellten, die sich dort aufhalten. Sie betreiben die Wetterstation und überwachen die Aktivitäten auf der Insel.

Jan Mayen ist bekannt für seine Tierwelt, insbesondere für Vogelkolonien mit Arten wie Papageitauchern, Trottellummen und Eissturmvögeln. Die Gewässer um die Insel sind ein wichtiges Nahrungsgebiet für Wale und Robben.

Aufgrund seiner abgelegenen Lage und des schwierigen Zugangs ist Jan Mayen für die meisten Menschen unzugänglich. Es gibt keine regulären Passagierflüge oder Schiffsverbindungen zur Insel. Der Zugang ist normalerweise auf militärisches oder wissenschaftliches Personal beschränkt. Mit Sondergenehmigung wird aber auch einigen Touristen der Zugang erlaubt.


Weitere Erdbeben-Meldungen:

Ryukyu: Erdbeben vor Okinawa

Datum: 06.03.22 | Zeit: 01:13:33 UTC | Lokation: 28.07 N ; 130.04 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

In der Nähe der südjapanischen Insel Okinawa kam es zu mehreren Erdbeben an unterschiedlichen Lokationen. Das stärkste Beben lag nordöstlich der Insel und hatte eine Magnitude von 5,1. Es hatte einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe und ein Epizentrum, das 64 km östlich von Naze festgestellt wurde. Westlich der Insel setzte sich eine Bebenserie fort, die dort seit längerem den Ozean erschüttert. Eine Erschütterung brachte es auf Mb 4,8. Zwei Beben hatten die Magnituden 4,3. Die Hypozentren lagen 8 und 10 km tief.

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 08.03.22 | Zeit: 04:10:11 UTC | Lokation: 58.96 S ; 25.77 W | Tiefe: 80 km | Mb 5,1

Bei den Südlichen Butterbrotinseln bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag 80 km tief. Das Epizentrum befand sich 2159 km östlich von Stanley auf den Falkland Inseln entfernt. Wesentlich näher lag Saunders Island mit dem Vulkan Mount Michael.

Neuseeland: Erdbeben beim Lake Taupo

Datum: 08.03.22 | Zeit: 10:17:58 UTC | Lokation: 38.48 S ; 175.96 E | Tiefe: 122 km | Ml 3,9

Auf der neuseeländischen Nordinsel ereignete sich ein Beben der Lokal-Magnitude 3,9. Der Erdbebenherd befand sich 122 km tief. Das Epizentrum wurde 25 km nordwestlich von Taupo verortet. Der Ort liegt am Ufer des gleichnamigen Sees, der sich in einer riesigen Caldera befindet.

Vulkan-News 08.03.22: Fuego Paroxysmus

  • Am Fuego in Guatemala gibt es einen Paroxysmus
  • Es gingen große Pyroklastische Ströme ab
  • Ortschaften wurden evakuiert

Paroxysmus am Fuego

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Paroxysmus

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego ist eine Paroxysmale Eruption im Gange. Es steigt eine Lavafontäne auf und Vulkanasche wurde in einer Höhe von 7600 m detektiert. Der Lavastrom verlängerte sich deutlich. MIROVA registrierte eine sehr hohe Wärmestrahlung von fast 2200 MW Leistung. An der Lavafront kam es zu Kollaps-Ereignissen, so dass gestern Mittag, zwischen 12:01 und 14:31 Uhr Ortszeit, Pyroklastische Ströme abgingen, die den Fuß des Vulkans erreichten. Sie flossen durch die Cenzia-Schlucht und hatten Gleitstrecken von bis zu 7 km. Sie stoppten 2 km vor dem Observatorium in Panimaché II, San Pedro Yepocapa. Ortschaften wurden evakuiert, fühlte man sich doch an die Situation von 2018 erinnert, als Pyroklastische Ströme Ortschaften zerstörten und mehrere Todesopfer forderten. Damals, wie heute, war es zur Zeit des Eruptionshöhepunktes bewölkt und die Pyroklastischen Ströme kamen aus den Wolken angezischt, so dass keine Zeit zum Reagieren blieb.

Droht am Fuego eine neue Paroxysmus-Serie?

Der Paroxysmus bahnte sich bereits in den letzten Tagen an. Der Tremor stieg zunächst langsam und ein Lavastrom begann zu fließen. Es wurden Phasen mit erhöhter strombolianischer Aktivität beobachtet. Dennoch war der Paroxysmus nicht eindeutig zu prognostizieren, weil es in den letzten Jahren nimmer wieder ähnliche Aufbauphasen gab, ohne dass ein Paroxysmus folgte. Besonders Lavaströme hatte es in letzter Zeit häufiger geben. Nun stellt sich die Frage, ob der Fuego in einer neuer Phase frequenter Paroxysmen eintritt, oder ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelt. Bis zum Jahr 2018 gab es am Fuego regelmäßig Paroxysmen. Die Serie gipfelte in einem besonders starken Paroxysmus, bei dem pyroklastische Ströme gefördert wurden, die große Zerstörungen anrichteten. Entsprechend alarmiert sind die Anwohner momentan, da sie eine Wiederholung der Katastrophe befürchten. Ganz auszuschließen ist werde der Beginn einer neuen Serie, noch katastrophale Folgen.