Nördlich der South Sandwich Islands gab es ein Erdbeben Mw 6,0
Im Westen Australiens ist ein Erdbebenschwarm aktiv
In Tonga gab es eine weitere Erschütterung nahe des submarinen Vulkans
South Sandwich Islands: Erdbeben Mw 6,0
Datum: 25.01.2022 | Zeit: 01:24:33 UTC | Lokation: 55.45 S ; 28.79 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,0
In der Region der Südlichen Sandwich-Inseln bebte es heute mit einer Magnitude von 6,0. Das Beben ereignete sich um 01:24:33 UTC, in einer Tiefe von 10 km. Als Ankerpunkt für das Epizentrum mussten die Falklandinseln herhalten: das Erdbeben wurde 1949 km östlich von Stanley verortet. In der Region kommt es oft zu Erdstößen.
Australien: Schwarmbeben im Westen
Datum: 24.01.2022 | Zeit: 21:24:48 UTC | Lokation: 33.31 S ; 117.12 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8
Seit dem 5. Januar ereignet sich im Westen Australiens ein ungewöhnliches Schwarmbeben. Ungewöhnlich deshalb, weil Erdbeben auf dem stabilen Kontinent Australien recht selten sind. Seit Beginn des Schwarms wurden ca. 100 Beben detektiert. Die stärkste Erschütterung gestern brachte es auf Mb 4,8. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 21 km westlich von Wagin lokalisiert.
Die Erdbeben ereignen sich an einer Störungszone, die mit der großen Darling-Fault-Line (DFL) assoziiert ist. Bei der DFL handelt es sich um eine über Tausend Kilometer lange Störungszone an der Westküste Australiens. Die Metropole Perth sitzt direkt auf der Störungszone. Seismologen sehen darin eine Gefahr, denn es könnten sich durchaus Starkbeben ereignen, die in der Lage wären, die Infrastruktur der Stadt schwer zu beschädigen. By the way, in der Region gibt es auch alte Dyke-Schwärme.
Tonga: Erdbeben Mb 4,8
Datum: 24.01.2022 | Zeit: 23:29:35 UTC | Lokation: 20.78 S ; 175.43 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,8
Tonga wurde wieder von einem moderaten Erdbeben erschüttert. Es hatte die Magnitude 4,8 und einen Erdbebenherd, der in 10 km Tiefe lag. Das Beben zählt zum Schwarm, der sich um den Inselvulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’api formiert. Das Epizentrum befand sich 46 km nordwestlich von Nuku‘alofa.
Die Livecam zeigt links den Krater Benbow. Auf der rechten Bildseite ist der Marum zu erkennen. Beide Krater waren bis 2018 aktiv. Die Livecam wird vom Vanuatu Meteorlogy & Geo-Hazard Department betrieben. Um ein neues Bild zu laden auf den Link klicken.
Seismogramm Ambrym
Monitoring auf Ambrym
Ambrym ist eine Insel im Pazifischen Ozean, die zu Vanuatu gehört und für ihre vulkanische Aktivität bekannt ist.
Für die Überwachung (Monitoring) der Vulkane in Vanuatu ist das Geohazards Management Department zuständig, das im Vanuatu Meteorology and Geo-Hazards Department (VMGD) integriert ist. Das GeoHazards-Team besteht aus Vulkanologen, Geologen und anderen Wissenschaftlern, die sich mit der Überwachung und Erforschung von vulkanischen Aktivitäten in Vanuatu befassen.
Um die vulkanische Aktivität auf Ambrym zu überwachen, gibt es mehrere Methoden, die von Vulkanologen angewendet werden.
Eine der wichtigsten Methoden ist die Installation von seismischen Messgeräten. Diese Instrumente können Erdbeben und seismische Aktivitäten im Bereich des Vulkans aufzeichnen. Wenn der Vulkan aktiv wird, erzeugt er normalerweise seismische Signale wie Erdbeben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstehen. Diese Signale können wichtige Informationen über die Art und Stärke der Aktivität liefern.
Ein weiteres Instrument, das zur Überwachung der vulkanischen Aktivität auf Ambrym verwendet wird, ist das Global Positioning System. Die GPS-Geräte messen die Bewegungen des Bodens um den Vulkan herum und können Anzeichen für Veränderungen in der Flankensteilheit des Vulkans liefern, die auf eine bevorstehende Eruption hindeuten können.
Darüber hinaus werden auch Luftaufnahmen und Satellitenbilder ausgewertet, um Veränderungen des Vulkans zu überwachen. Vulkanologen können diese Bilder verwenden, um Veränderungen in der Form des Vulkans, die Freisetzung von Gasen und Asche oder andere Anomalien zu erkennen, die auf eine bevorstehende Eruption hinweisen könnten.
Zusammen mit anderen Messungen und Daten, die regelmäßig von Vulkanologen auf der Insel gesammelt werden, können diese Methoden zur Überwachung der vulkanischen Aktivität auf Ambrym wichtige Informationen liefern, die zur Vorhersage von Eruptionen beitragen können.
Aktuell befindet sich das geophysikalische Netzwerk in Vanuatu noch in der Entwicklung und es gibt nur wenige vollautomatisierte Messstationen, die ihre Daten in Echtzeit zum Observatorium übertragen. Auf Ambrym funktioniert immerhin die Webcamera und eine seismische Messstation in Echtzeit.
Der Vulkan Ambrym liegt in Vanuatu und scheint zu neuem Leben erwacht zu sein. Gestern wurde eine Aschewolke gesichtet, die aus dem Krater Benbow aufstieg. Heute sieht man auf der LiveCam einen rot illuminierten Nachthimmel. Es ist sehr gut möglich, dass sich gerade ein neuer Lavasee formiert. Der alte Lavasee war im Dezember 2018 ausgelaufen. Seitdem war es relativ ruhig am Vulkan. Anfang Januar wurde das Archipel von mehreren Erdbeben erschüttert. Das Stärkste brachte es auf Mw 6,0. Aktuell erkennt man auf dem Seismogramm einige Ausschläge, die mit den Explosionen von gestern in Verbindung stehen. Der Tremor ist leicht erhöht.
Auf Sentinel-Satellitenbildern vom 23. Januar erkennt man noch keine thermische Anomalien. Messungen von MIROVA liegen auch noch nicht vor. Ich bin auf das nächste wolkenfreie Bild gespannt.
Lange Zeit brodelten in den verschiedenen Kratern des Ambrym-Vulkans Lavaseen, bis sie durch einen Spalt auf der oberen Vulkanflanke abflossen. das war im Jahr 2018, dem Jahr des großen Verschwindens der Lavaseen weltweit. Warum zeitnahe praktisch alle größeren Lavaseen abflossen sit unklar. sehr wahrscheinlich war es ein statistischer Zufall, doch es ist nicht völlig auszuschließen, dass es eine gemeinsame Ursache gab, die bislang wissenschaftlich nicht erforscht ist.
Der bekannteste und langlebigste Lavasee auf Ambrym befande sich im Inneren des Marum-Kraters. Er hat einen Durchmesser von etwa 1,2 Kilometer. Der Lavasee war berühmt für seine spektakuläre Aktivität. Oft konnte man flüssige Lavablasen sehen und manchmal bildeten sich Fontänen. Der Lavasee im Benbow-Krater war jünger, als jener im Marum.
Der Ätna auf Sizilien, ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Berichterstattung verschwunden und tatsächlich ist seine sichtbare Aktivität gering. Auf einem Infrarot-Sentinel-Foto vom 22. Januar ist kein einziger Hotspot zu sehen und alle Förderschlote scheinen kalt zu sein. Das kam zuletzt vor mehreren Jahren vor. Dennoch ist der Vulkan nicht ganz aus, denn das LGS berichtet von 135 Infraschall-Ereignissen, von denen einige einen hohen akustischen Druck von 1,7 Pa erzeugten. Bei diesen explosiven Ereignissen scheint aber nicht viel glühende Tephra gefördert zu werden, oder die Situation hat sich seit dem letzten wolkenfreien Sentinel-Foto grundlegend geändert. Die Seismizität unter dem Vulkan ist in den letzten Wochen zwar gestiegen, wird in den vergangenen Tagen aber auch nur von vereinzelten Beben im Bereich der Mikroseismizität am Leben gehalten. Alles im allem ist der Vulkan derzeit recht ruhig, was allerdings nicht bedeutet, dass dieser Zustand lange anhalten muss.
Die Seismizität unter dem Kanlaon ist weiter erhöht: für gestern meldete PHILVOLCS 14 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Messdaten von GPS und Inklinometer zeigen, dass Inflation stattfindet. Magma sammelt sich unter dem Vulkan an.
Semeru mit Aschewolke
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Der indonesische Vulkan Semeru emittierte wieder Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Das VSI meldete 3 explosive Eruptionen innerhalb von 6 Stunden. Im gleichen Zeitraum wurde 1 vulkanotektonisches Beben festgestellt. Zudem wurde eine Phase mit harmonischen Tremor detektiert.
Semisopochnoi in Eruption
Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken
Auf der Aleuten-Insel Semisopochnoi ist der Vulkankegel Cerebus aktiv und stößt regelmäßig Vulkanasche aus. Das AVO schreibt, dass die Aschewolken gewöhnlich die 3000 m Marke nicht überschreiten. Trotzdem steht der Alarmcode für den Flugverkehr auf „orange“. Die Vulkaninsel liegt im Beringmeer und zählt zum Archipel der Rat-Inseln im Westen der Aleuten. Die Aleuten bilden einen vulkanischen Inselbogen zwischen Alaska und Kamtschatka.
Der philippinische Taal-Vulkan stieß gestern wieder eine besonders große Menge Schwefeldioxid aus. PHILVOLCS registrierte 11228 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1500 m hoch auf. Vulkanotektonisches Erdbeben gab es nicht. Caldera und Inselvulkan sind im Stadium der Deflation begriffen. Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß passt nicht so ganz zum restlichen Verhalten des Feuerberges und es ist praktisch unmöglich Prognosen darüber abzugeben, ob sich eine große Eruption anbahnt.