Naturkatastrophen-News 17.12.21: Taifun

Die Philippinen wurden von einem starken Taifun heimgesucht. In den USA hält die Extremwetterlage an.

Philippinen teilweise von Taifun Rai verwüstet

Die Philippinen kommen nicht zur Ruhe. Zum Abschluss der Taifun-Saison wurden Teile des Inselstaates von einem Wirbelsturm der stärksten Kategorie 5 verwüstet. Der Taifun traf gestern im Süden des Archipels auf Land und richtete auf den Inseln Dinagat, Siargao und Bucas Grande große Schäden an. Später erreichte der Sturm auch den Süden der Hauptinsel Luzon. Auf der Bahn des Taifuns befanden sich gut 10.000 Siedlungen. Im Vorfeld des Sturms wurden 100.000 Menschen evakuiert und in Notunterkünften untergebracht. Obwohl große Schäden entstanden, wurde bis jetzt nur 1 Todesopfer bestätigt.

Im Inneren des Wirbelsturms herrschten Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 km/h. Es kam zu Böen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 240 km/h. Die Winde entwurzelten Bäume, deckten Häuser ab und ließen Strommasten umknicken. Folglich kam es zu Stromausfällen. Starkregen richtete Überflutungen an. Der Flugverkehr wurde eingestellt und auch Seehäfen schlossen.

In den Medien wurde der Taifun als „Supersturm“ bezeichnet. Mittlerweile wird dieses Superlativ oft benutzt, meiner Meinung nach zu oft, auch wenn sich Häufigkeit und Stärke der Wirbelstürme in den letzten Jahren verstärkt haben. Als Grund hierfür wird gerne der Klimawandel genannt.

USA: Extremwetterlage bleibt bestehen

In den USA bleibt die ungewöhnliche Extremwetterlage bestehen: im Osten des Landes strömt tropische Luft aus dem Süden ein und erreicht sogar die Großen Seen und Kanada. Normalerweise müsste dort jetzt strenger Frost herrschen. Umgekehrt ist die Lage im Westen. Dort ist es in den Höhenlagen ungewöhnlich kühl. Durch das Temperaturgefälle kommt es vermehrt zu starken Stürmen und auch die Tornadogefahr bleibt im Osten hoch. Im Bundesstaat Colorado wehten starke Winde Tausende von rollenden Büschen durch die Gegend.

Vulkan-News 17.12.21: Semeru, Stromboli

Heute gibt es nicht nur Meldungen über Ätna und Cumbre Vieja, sondern auch News von 4 Vulkanen, die mit dem Buchstaben S beginnen: Santiaguito, Semeru, Stromboli und Suwanose-jima.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Obwohl der Ätna gerade erst seinen Paroxysmus hinter sich gebracht hat, ist die Aktivität nicht gänzlich eingeschlafen. Das LGS berichtet von Infraschall-Tätigkeit und registrierte neben schwachen Explosionen auch einige mit einem starken Explosionsdruck von 1,24 Pa. Die Ereignisse kamen aus verschiedenen Kratern, nur die Bocca Nuova scheint still zu sein. Der Tremor bewegt sich indes auf niedrigem Niveau und es ist fraglich, ob die Eruptionen bereits wieder das nächste Vorspiel zu einem neuen Paroxysmus darstellen.

Cumbre Vieja bleibt still

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Am Cumbre Vieja werden noch Nachwehen der eruptiven Tätigkeit beobachtet: es kommt zu Erdbeben, die überwiegend Magnituden im 2er-Bereich haben. Einige Schlote dampfen noch und in manchen Tubes ist Rotglut zu erkennen. Ansonsten sieht es mir nicht so aus, als würde es eine baldige Wiederbelebung der Eruption geben. Aber Vulkane sind natürlich immer für eine Überraschung gut.

Santiaguito mit Aschewolke

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala wurde eine Aschewolke registriert, die vom Domvulkan Santiaguito ausging. Sie erreichte eine Höhe von 4700 m und driftete in nordwestliche Richtung. INSIVUMEH registrierte Abgänge von Schuttlawinen und beobachtete Rotglut am Dom. Dieser wächst weiter und es wird vor möglichen Abgängen Pyroklastischer Ströme gewarnt. Die detektierte Aschewolke könnte ihren Ursprung in einem Pyroklastischen Strom gehabt haben, oder durch eine stärkere Explosion entstanden sein.

Semeru: 3 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Das VSI meldet 3 Abgänge Pyroklastischer Ströme. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 17-25 mm und einer Dauer von 395 bis zu 912 Sekunden. Das ist schon recht lange und dementsprechend weit müssten die Gleitstrecken gewesen sein. Aufgrund der dichten Bewölkung registrierten die Satelliten keine Aschewolken. Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Schuttlawinen. Die vulkanisch bedingte Erdbebentätigkeit ist gering, bis nicht vorhanden.

Ein cooles Drohnenvideo zeigt die Schlucht, durch die der große Pyroklastische Strom vom 6. Dezember geflossen sit. Dort fließt nun ein Lavastrom, der vom Dom ausgeht.

Stromboli: Neue Phase mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend konnte ich via LiveCam eine neue Phase mit intensivem Lavaspattering beobachten. Sie steigerte sich zum Sonnenuntergang und endete gegen 19.30 Uhr. Ähnlich verhielt es sich mit der Phase erhöhter Aktivität am Vortag. Da kann man sich natürlich die Frage stellen, ob es heute Abend wieder zu einer neuen Spattering-Phase kommen wird. Interessant ist, dass gestern ein anderer Schlot im nordöstlichen Kratersektor die Quelle des Spatterings war, als es am Abend davor der Fall war.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Während der Suwanose-jima gestern nur kleinere Eruptionen erzeugte, ist die Seismizität in die Höhe geschnellt. Das JMA registrierte 256 vulkanisch bedingte Erdbeben und 37 Tremorphasen. Das sind die höchsten Werte der letzten Monate. Es schein einiges an Magma aufzusteigen. Sehr wahrscheinlich intensiviert sich die eruptive Tätigkeit bald.